Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
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Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 10:22:25
im Gegensatz zu den kürzlich verlinkten "netten Fotos", die mir im großen und ganzen nicht viel geben, bin ich gestern zufällig im DSLR-Forum auf einen interessanten Thread gestossen.

Heftig bearbeitete und trotzdem durchwegs sehr gute FOTOS, die MENSCHEN zeigen, und keine leblosen, abartigen WACHSPUPPERLN und ROBOTER. :-)

Ich finde das Projekt und die Herangehensweise großartig: jeden Tag ein Portrait eines fremden Menschen auf der Straße machen!

Nur 1 Aufnahme (max. eine zweite, wenn es ganz schief gegangen ist - Augen zu etc.) - zwischen 2 und 30 Minuten Zeitaufwand. Bei den täglichen Wegen neben den beruflichen Dingen.

Noch mehr als die EBV-Künste beeindrucken mich die "social skills" die dafür zwingend notwendig sind. Der Fotograf bekommt die Leute dazu,
1.) sich fotografieren zu lassen und dann
2.) gleich noch einen model release (auf die Rückseite der Visitkarte gedruckt!) zwecks Veröffentlichung der Bilder zu unterschreiben.

Wer jemals versucht hat, in der Jetzt-Zeit - nicht 1935 oder 1975! ;-) - auf der Straße fremde Menschen zu fotografieren, kann abschätzen, was der Mann für einen Charme haben muß! :-)

Man sieht bei den pics auch sehr schön, was man NUR (!) mit einem hochlichtstarken Objektiv ausrichten kann. Mit Dunkelzooms geht das nicht. Ach ja, der Mann blitzt bei den Portraits lt. eigener Aussage NICHT. Ist (angeblich) alles AL.

So hier der Foto-Thread  (ja, ich weiß, man muß sich registrieren, nur um die pics zu sehen, verlinke aber gleich auch die homepage des Fotografen)
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=613333&page=5

unbedingt auch den post #34 anschauen, da sieht man "vorher und nachher" (was die EBV anbelangt)
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=613333&page=5

homepage des Fotgrafen Markus Schwarze: http://www.fotowusel.de/wordpress/


Und dann gleich noch Links zu einem anderen Meister des (Straßen-)Portraits, Benoit Paillé (ach ja: Kanadier  23 Jahre! ;-) ) - da wirds schon etwas extremer ... un dja, der BLITZT auch fest ... aber es sind eben trotzdem genau nicht diese scheiXX gelackten, hochglanzpolierten, ur-faden MODEPUPPEN den ganzen Tag, sondern ECHTE MENSCHEN! :-)
"Stranger"-Projekt: http://www.fubiz.net/2010/01/22/stranger-project/
http://benoitpaille.deviantart.com/
http://www.flickr.com/photos/benoitpaille/sets/72157608771907083/
blurb/Buch: http://www.blurb.com/books/1125954
homepage:  

Sein Ansatz lautet übrigens:
  
*********************************************
My approach:
I attempt to go further by meeting individuals in their privacy. By choosing foreigners on the street or by going door to door, I choose my models for their beauty. Not physical beauty, but emotional. By arranging and directing my models, I try to create portraits that are true to nature. To capture a look that would not exist without my intervention.

Regarding the photo itself, I use digital processes to transform the color and light. In my photos, the background light increases the climactic sense of the model itself. I prefer to work with natural light and then push it towards the supernatural, so that the color of my photos is only a coating of the subject. My photographs show an aesthetic side without compromising the essence of the subject and its emotional value. Beautifying the the grotesque in the same way as the beauty industry; beautifying the ugly is very important to me. Since the contemporary world invaded with advertising, appearance is important to capture the eye of the viewer. I use the same tools as the industry: strong images, excessive, provocation, picture perfect. Not in a mercantile, but to exceed the industry itself with a human referred sincere paramount.

All this attention to the final rendering of the image is a way to exercise my control, to enter the deep intimacy of the subject and its environment. In order to reveal stories and emotions that are at first invisible without the intervention of the artist. Then I can create unique narrative sequences. All this for a purpose, to gain further knowledge of the privacy of others and go beyond the concept that the subjects have their own privacy.
-----

SO macht EBV Sinn! Mit dieser Haltung und Umsetzung sind *für mich* auch heftig photogeshoppte Bilder keine FAKES, sondern wertvolle FOTOS ... LICHTBILDER im besten Sinne des Wortes. :-)

OH YEAH! B-)


[X] Demütige Notiz an mich selbst: öfter das 50/1.4 rauf, Blende weit aufreissen, Leute anreden & fotografieren!  :-)



... wenn ich eine Botschaft hätte, würde ich ein Foto schicken! ;-)
11.02.2010, 11:54 Uhr - Editiert von iraki, alte Version: hier
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Re(6): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 14:13:14
ich hatte LR 1.0 ... genau 2x aufgedreht und weg. :-)

Natürlich kann man mit LR bzw. besser gesagt mit dem darin verbauten ACR-Modul auch RAWs (reversibel) bearbeiten.

Aber offenbar gibt es jede Menge Funktionen, die nur im PS implementiert sind ... und in dem bearbeitet man m.W. keine RAWs, sondern allenfalls TIFFS und viele interessante Tools gehen erst nur in irgendeinem grindigen 8_bit Modus.  

Wenn, dann will ich ein LR, in dem man ALLES direkt am RAW machen kann und FÜR NIX mehr files erst recht noch in den PS rüberschieben und weiterbearbeiten muss.

Mein angestrebter Workflow:
1. RAW von der Speicherkarte in den PC
2. jede beliebige Bearbeitung direkt am  RAWs - alle Änderungen sind in der RAW-Datei selbst gespeichert (keine Beiwagerl-Dateien) und vollständig reversibel  
3. auf den Knopf "convert" drücken (oder Stapelverarbeitung, eh klar)

-> und schon kommen "hinten" die *absolut fertigen jpgs* in der entsprchend gewünschten Grösse&Variante (für web, Druck, etc.) raus, an denen absolut nix mehr manipuliert werden muss.

Jetzt sag noch einmal, dass das geht ... und warum Du dann auch noch PS verwendest.

Aber klar macht das Adobe nicht, weil dann würden sie nur noch 20% der CS/PS Lizenzen verkaufen - an die Grafiker udn Druckvorstufler, die es wirklich brauchen.  :-)



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Re(7): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 15:22:59
Du solltest deinen Workflow einfach nochmals in Ruhe überdenken.

LR arbeitet seit der ersten Version nicht destruktiv, d.h. jeder Bearbeitungsschritt ist zu jedem Zeitpunkt wieder rücknehmbar und das original File bleibt grundsätzlich unangetastet. Die Bearbeitungsinformation kann LR in eine Datenbank oder alternativ und IMHO besser in eine Beiwagendatei schreiben, die PS 1:1 ausliest und in der Zwischenzeit viele anderen Programme auch (.XMP-Datei = offener Standard -> http://de.wikipedia.org/wiki/Extensible_Metadata_Platform )

Seit der Version 2 sind auch partielle Bildänderungen möglich und erweitert die kreativen Möglichkeit ungemein. Natürlich wurden auch noch etliche andere Goodies ergänzt.

In der demnächst erscheinenden Version 3 wird nun auch der alte - aber durchaus berechtigte - Kritikpunkt der mittelmäßigen Bildqualität beim Konvertieren von HighISO RAW's im Vergleich zu den herstellereigenen RAW Konvertern behoben. Auch an der Performance Schraube wurde wieder gedreht, nicht das LR überhaupt notwendig gehabt hätte, aber trotzdem fein. Die restlichen kommenden Neuerungen kannst du hier entnehmen:
http://labs.adobe.com/technologies/lightroom3/

LR ist ein RAW-Konverter (und ermöglicht somit jede fast nur erdenkliche Art der fotorelevanten Bearbeitung |-D) und keine Creative Suite (die jede derzeit techn. mögliche Art der Bearbeitung ermöglicht).

Wer würde auch mehr von LR wollen?
Für (noch) mehr gibts den PS, den in der Zwischenzeit mehrere Millionen User weltweit problemlos erfolgreich bedienen. Für klein iraki schreibt keiner eine neue Version - versprochen ;-)

Was deine TIFF-Aversion betrifft, finde ich die genauso wenig konsequent wie vieles andere in deinen Ausführungen:
Du hast überhaupt kein Problem wenn deine tolle 18 MPixel Kamera 30MB+ RAW-Dateien generiert, die nicht mehr visuelle Information enthält als eine 10MB RAW-Datei einer 10MPixel Kamera. Zusätzlich konvertierst du alle relevanten Bilder ins JPEG Format, womit nochmals 10-14MB (geschätzt) je Bild anfallen (deine eigene Aussage zuletzt beim Exifer).

Aber wenn du aus einem gesamten Shooting die 3-5 (mehr sind es nicht, auch nicht bei Starfotografen) bearbeitungswürdigen RAW-Dateien im LR feinanpasst und dann ins TIFF (16-Bit, d.h. völlig ohne Qualitätsverlust) konvertierst, wobei 3-5x ca. 60-80MB anfallen, damit hast du ein Problem?  ?-)?-)

Seit ich die G11 habe bin ich nun auch in der zweifelhaften Möglichkeit dieses DPP zu verwenden, was ich auch schon getan habe (rein aus Interesse) und kann dir nun mir ruhigen Gewissen sagen: das Tool ist völliger Müll!!!
Mag von der Bildqualität ok sein, vom Workflow sieht man daß ein Kopiererhersteller Software gecodet hat und genauso funktionierts dann auch ...

Sers
Alpenländer

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Re(8): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 15:38:23
Der wesentliche Punkt ist, dass ich genau dort, wo ich am meisten Arbeit in die Bearbeitung reingesteckt habe, diese im RAW haben will. nicht in einem dabvon abgeleiteten TIFF oder jpg. Nein, im RAW. Die RAWs speichere ich "auf ewig", allfällige jpgs kicke ich auch ggf. einmal, wenn ich sie nicht mehr unmittelbar brauche. Für mich ist ein jpg absolut nur das Äquivalent zu einem Papierabzug. Ich will deshlab nicht, dass Bearbeitungsinformation in jpgs steckt.  

Und Beiwagerldateien lehne ich prinzipiell ab. Genau dafür haben die RAW-Files einen Header, in den sie den ganzen Dreck reinschreiben können. Dann ist die Info dort, wo sie hingehört.

tja, und Punkto DPP unerscheiden sich unsere Geschmäcker ... ich finde es sowohl vom Handling als auch von den Ergebnissen her ganz in Ordnung Ja, genau: abgesehen vom Eindrehen. Und wenn LR jetzt wirklich *am RAW* (?) partielle Bearbeitungen zulässt, dann wäre das im DPP auch nett. Und dann noch eine einfach zu bedienende Perspektiven-Korrektur. Da sind wir dann aber wieder bei der Wunschliste. :-)

Du hast überhaupt kein Problem wenn deine tolle 18 MPixel Kamera 30MB+
RAW-Dateien generiert, die nicht mehr visuelle Information enthält als eine
10MB RAW-Datei einer 10MPixel Kamera.

da irrst Du. Gewaltig! >:-D

Und die 30MB Schallmauer für ein RAW habe ich auch noch nicht durchbrochen .. ich gebe aber zu, dass ich ab und zu kindischerweise einen Versuch unternehme ... überbelichtete Bäume ohne Laub aber mit vielen feinen Ästen und an allen schönes purple fringing sind ein guter Anfang dazu, habe ich bemerkt. :-)



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Re(11): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 21:12:02
Aber, klar ist auch, dass RAW-Dateien nicht dazu da sind, bis zur Vergasung
gewürgt zu werden.


für mich ist eine "RAW"-Datei genauso nur ein Pixelhaufen wie jedes beliebige andere Bild-Datenformat auch. Es ist halt der Pixelhaufen, in dem noch am meisten Information steckt und der noch am besten formbar ist, weil er nicht schon 10x in diversen Programmen "gewürgt" wurde. Sozusagen das "Stammzellen-Äquivalent" in der digitalen Fotografie ... fast pluripotent. ;-)

Nur in der Hinsicht ist ein RAW-File interessant ... genau so wie ein Negativ oder eigentlich noch besser: ein nachträglich witgehend formbares, digitales Diapositiv! (was hätten wir in den 70/80/90ern dafür gegeben, Dias manipulativ entickeln zu lassen ... da war wenig Spielraum! ;-) ).

Ich sehe aber nicht ein, warum nicht ein Pixelschubsprogramm vom Schlage Photoshops die gesamten Manipulationen eben auch an einem RAW-Bild vornehmen können soll. Ich halte die Trennung in "RAW-Converter" und "Bildbearbeitungs-Software" für unglauiblich unnötig und künstlich.

Alles hinter RAWs sind für mich letztlich nur digitale "Papierabzüge" ... auch wichtig ... aber der digitale workflow birgt die Möglichkeit in sich, alle Bearbeitungen komplett reversibel gleich "an der Quelle" zu machen und dort auch mit abzuspeichern.

Ich sehe absolut nicht ein, dass ich die Bilddaten durch 3 oder 4 verschiedene Formate jagen muss und an jedem dieser Formate Bearbeitungen vornehmen soll. Ich will das alles "in einem Sackerl". Ich will volle digitale Konvergenz. 1 programm das am RAW alles machen kann - und fertig. Diesem Versprechen war Lightroom am nächsten ... aber Adobe schaut ganz peinlich darauf, dass es eben gerade nur soviel zulässt, dass der - vollfette und für reine Fotografenbedürfnisse weit überdimensionale - Photoshop doch unabdingbar notwendig bleibt. So sehe ich das jedenfalls.

Meinem Ziel komme ich derzeit am nächsten, indem ich eben möglichst alle Bearbeitungsschritte in DPP mache und möglichst nix an den jpgs.  Wenn DPP noch ein bissl mächtiger wäre, wäre es aus meiner Sicht praktisch perfekt.

Dann bliebe nur noch die Einschränkung, dass das ganze proprietär auf einen Hersteller (Canon) ist. Das wird aber erst dann und nur dann schlagend, wenn ich (auch) Kameras anderer Hersteller einsetzen will. Und war auch mit ein Grund, warum ich seinerzeit nicht zur Nikon D300 gewechselt bin. Und lieber bin ich proprietär an Canon gebunden als an Adobe. Canon schenkt mir die Software und alle paar Monate ein gratis Update dazu ... ADobe zieht mir dafür das letzte hemd aus .. und beklagt sich dann darüber, dass vermutlich auf jede verkaufte Lizenz 5 "raubgemordete" kommen.



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Re(7): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
11.02.2010, 22:10:35
das heißt, es sind 5 Files für 1 einziges Bild im Einsatz ...

* das RAW (kann man nicht weghauen)
* das Beiwagerl
* das TIFF
* das PSD (genau so proprietär wie ein Canon RAW-File)
* jpg oder anderes "Finalformat"

Was soll das denn bedeuten?

PSD hat kein Beiwagerl, TIFF auch nicht.

In ein RAW kannst du keine Änderungen schreiben - schon deshalb nicht, weil sich Canon nicht mal mit sich selbt auf ein Format einigen kann (verschiedene Modelle verwenden verschiedene RAWs).

"Final" scheint für sich auch ein seltsamer Begriff zu sein. Für mich kann ein JPEG niemals Final sein, weil JPEG eben schon komprimierter "Mist ist". Und ein Final muss für bestimmte Einsatzzwecke eben adaptierbar sein - und außerdem so gestaltet sein, dass alle Arbeitschritte bei Verbesserungsmöglichkeiten schnell aktuelisiert werden können. Bei mir ist also Final PSD, das ich direkt im Photoshop aus dem RAW erzeugen könnte. Ganz ohne Beiwagerl.

Dass ich das nicht tue - und sogar bewusst ein  Beiwagerl erzeuge (nicht zwecks Entwicklung, sondern zwecks Verschlagwortung) mögest du nicht über lehmen. Wenn du nämlich deine Photos bei Bedarf nicht wieder finden möchtest bzw. Schlagwörter dir zur Suche unnötig erscheinen, dann eben nicht und direkt in Photoshop.

PSD also als zweites Formal neben RAW, das Ich gerne als "Original-Negativ" erhalte; es hindert DICH aber niemand, es nach der Entwickelung zu kübeln.

Also nur mein ein Format. PSD oder, wenn dir lieber, weil offener Standard, DNG.

Wenn jetzt eine Zeitschrift etwas von mir drucken möchte, dann bekommt sie das Format, das sie will, in dem Farbraum, der benötigt wird, in der Auflösung, die verlangt wird. Das geht außer Haus - bei mir verbleiben wieder nur zwei Formate, bei dir eines.

Aber ich weiß schon, du möchtest dich nicht mit Erfahrungen belasten, die deine Meinung ins Wanken bringen könnten. Teufel aber auch! B-)
  
Euer CWsoft
persönlich erreichbar unter +43 676 587 8890
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Re(8): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 10:48:21
Aber ich weiß schon, du möchtest dich nicht mit Erfahrungen belasten, die
deine Meinung ins Wanken bringen könnten. Teufel aber auch!

Danke für die Erläuterungen. Ich bin durchaus bereit, meine Mein ungen zu revidieren, woseit sie tatsächlich auf Mißverständnissen oder auch reinen Vorurteilen meinerseits beruhen.

Um jetzt noch weiter Licht in mein Dunkel zu bringen: ihc habe jetzt folgende Verständnisfragen - verstehe ich Dich oder besser gesagt - die Sachlage - richtig:

1. Dateiformate
a) man kann aus den verschiedenen "Original"-RAWs beliebiger Kamerahersteller *völlig verlustfrei* PSD-Dateien erzeugen, die alle Bearbeitungsschritte in völlig non-destruktiver, reversibler Form enthalten?

b) und einziger "Nachteil" daran wäre, dass diese PSD ein Adobe proprietäres Format sind und deshalb auch nur mit Adobe-Software bearbeitet werden können?

c) wozu sind dann in dem Prozess zusätzlich TIFFs nötig? Oder eh nur, wenn man einen Nicht-Adobe-RAW-Konverter einsetzen will?


2. Adobe Software-Pfade

WENN ;-) man PSD-Dateien als optimales Format akzeptiert, dann gibt es folgende Software-Kombinationen, um dorthin zu gelangen:

a.) PS + Bridge (ist enthalten, richtig?) -> vorne RAW rein, hinten PSD und auf Wunsch zusätzlich auch andere "Finalformate" raus - alle Beabreitungsmöglichkeiten, keine Bilddatenverwaltung

b.) nur LR? wesentlich (?) eingeschränkte Bearbeitungsmöglichkeiten, aber dafür (sehr) gute Bilddatenverwaltung ... ?

c.) LR + PS = alle Möglichkeiten

d.) PSE = all in one ... inklusive sehr guter Beschlagwortung (das weiß ich selbst positiv :-) ), aber mit deutlich eingeschränkten Bearbeitungs-, Handling- und Output-Format-Möglichkeiten? Kann PSE auch PSDs erzeugen?

e.) Non-Adobe RAW-Konverter (Kamera-Hersteller oder andere) + PS / LR / PSE -> RAW-Entwicklung "nach eigenem Geschmack" + alle Bearbeitungsmöglichkeiten (und ggf. Bilddatenverwaltung - bei LR / PSE). Da braucht man dann aber TIFFs, umd die Daten vom RAW-Converter an LR/PS/PSE zu transferieren. Richtig?

3. Auf Basis meines derzeitigen Wissenstandes :-) hätte ich gerne folgenden workflow:

a) minimalistisch-schlanke, reine Konverter-Software ohne jede Bearbeitungsmöglichkeit, die einfach nur RAWs verschiedener Hersteller (out of cam) absolut verlustfrei (!) in ein einheitliches "nicht mehr ganz RAW-Format" übersetzt. Dafür steht derzeit der gratis Adobe (Batch) Converter RAW -> DNG zur Verfügung. Andere Möglichkeiten (ohne Adobe) scheint es nicht zu geben.

b) Bearbeitungs-Software + Bilddatenbank. vorne "DNG (bzw. äquivalentes, herstellerübergreifend "standardisiertes RAW") rein, darauf alle Änderungen machen und verlustfrei, reversibel gespeichert (nicht als PSD). Davon sind dann (wie derzeit vom PSD) alle "Finalformate" genererierbar (in meinem Fall derzeit ausschliesslich 8-bit jpgs in verschiedenen Auflösungen und Komprimierungsstufen).

c) Punkto-Bearbeitung:
* intuitives, non-Apple-mässiges Interface am liebsten etwas, was MS Office-user ohne große Lernkurve verwenden können - aber keine Überlagerung der Funktionen durch blöde "Assistenen für doofies" wie im PSE - das nervt mich auch! :-)  
* voller Bearbeitungsumfang, durchgängig 16-bit,
* RGB reicht völlig, CMYK unnötig.

und das gibt es derzeit eben nicht. Die enorme Marktkmacht Adobes behindert auch das Entstehen einer solchen Software. gimp ist funktional eine mögliche Lösung, aber mit der Bedieneroberfläche gewinnen sie user wie mich nie.

Meine Vorstellungen laufen eigentlich, bei aller Antipathie gegen M$ in Richtugn eines "MS-Image" ;-) - eine Bildbearbeitung, die wie "Word", "Excel" oder "Powerpoint" ein watscheneinfaches "nicht-appliges"-user interface bietet, alle Basisfunktionen intuitiv zugänglich, enorme Mächtigkeit dahinter - zu deren Ausschöpfen dann allerdings auch eine entsprechende Lernkurve gehört. Und das dann noch bitte mit einem nicht MS-proprietären, sondern offenen Dateiformat. ;-)

Ich fürchte nur, das spielts noch länger nicht. :-)



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12.02.2010, 10:49 Uhr - Editiert von iraki, alte Version: hier
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Re(10): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 11:54:34
Eine Verwirrung angesichts des sich vielfach überlappenden Software-Dschungels bei Adobe und der ebenfalls mehrfachen Überlappungen bei Bilddatei-Formaten und workflow-Abfolgen besteht sicher nicht nur bei mir. :-)

Deine Antwort hilft mir - aber nur teilweise. Meine Frage war ganz bewusst strukturiert aufgebaut, um die Fakten ans Tageslicht zu befördern und die den gordischen PS-Knoten etwas zu entwirren. Eine ebenfalls strukturierte Antwort darauf wäre wirklich hilfreich. :-)

Was ich Deiner Antwort entnehme, bestätigt nur meine Vermutung/Meinung: LR kann RAW-seitig "alles" (was ACR eben hergibt), hat eine gute Bilddatenverwaltung und ein (halbwegs) intuitives User-Interface. Es wird aber von Adobe bewusst bei den Bearbeitungsmöglichkeiten beschnitten, damit man sich erst recht noch den PS dazu kaufen muss ... und dann erst Recht mit 2 GUIs arbeiten muß. Warum der PS gleich 2 RAW-Konverter (ACR und Bridge) inkludiert, ist mir allerdings noch völlig rätselhaft.

Ich weiß übrigens durchaus auch, dass es MS Foto (Suite) gibt oder gab. Es ist - wie alle Version 1.0 Produkte von MS - grottenschlecht (ich hatte es vor Jahren einmal testweise installiert). Das war am Anfang aber bei Office auch so ... Wordperfect war um Welten besser als Word, Lotus 1-2-3 war um Welten besser als das erste Excel, etc. etc. ... ABER DANN! :-)

Ich weiß auch, dass M$ das Thema nach 2006 nicht mehr voll verfolgt hat, weil sie sich mit Adobe in dem Segment Bildbearbeitung auf ein Packl gehaut haben. Siehe die Zusammenarbeit in allen relevanten Konsortien.

PS: Dein Diskussionsstil wird schon wieder sehr übel ... es geht hier einfach nicht darum, ob ich unwissend, verwirrt oder ein Laie bin. Ich habe ganz sachliche Fragen gestellt und möchte dazu gerne sachliche Antworten haben. Gerne auch Meinungen ... aber zu den in Frage stehenden Themen, nicht zu mir als Person.

Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? ?-)



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Re(9): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 14:10:15
1. Dateiformate
a) man kann aus den verschiedenen "Original"-RAWs beliebiger Kamerahersteller
*völlig verlustfrei* PSD-Dateien erzeugen, die alle Bearbeitungsschritte in
völlig non-destruktiver, reversibler Form enthalten?

Ja. Nur die Zeichenkette "völlig verlustfrei" mag ich nicht im Zusammenhang mit Bearbeitung jeder Art. Denn du arbeitest im 16Bit-Farbraum. Sobald es mal Kameras gibt, die mehr aufzeichnen können (wird schon noch ordentlich dauern), wird ziemlich sicher auch Photoshop weiter sein.

Du kannst bei Kameras, die als RAWs das standardisierte DNG-Format verwenden, überhaupt auf "Wandlung" verzichten, sondern unmittelbar damit arbeiten - auch non-destruktiv. De facto geht "non-destruktiv" übrigens immer, auch ohne das "neumodische Zeugs"; einzige Voraussetzung, dass die Software Ebenen beherrscht. ;)
b) und einziger "Nachteil" daran wäre, dass diese PSD ein Adobe proprietäres Format sind und deshalb auch nur mit Adobe-Software bearbeitet werden können?

Ja. Ausweg aus der Misere: DNG. Im Übrigen hat Adobe eine ganze Menge an Fileformaten geschaffen, mit denen du täglich und ohne besondere Hasstirarden umgehst. ;) Auch TIF, SWF (Flash) und PDF stammen letztlich aus dem Hause Adobe (auch, weil z.B. Aldus und Macromedia übernommen wurden).
c) wozu sind dann in dem Prozess zusätzlich TIFFs nötig? Oder eh nur, wenn man
einen Nicht-Adobe-RAW-Konverter einsetzen will?

Na gar nicht, zumindest nicht im Processing. Es sind nur die Anforderungen verschiedener Auftraggeber different. Manche mögen TIF, weil es in jeder noch so alter DTP-Software platziert werden kann. Aktuelle Spotware nutzt meist auch PDF, manchmal sogar DNG. Nur Anwender, die sich nicht mit der Materie befassen, sind der Meinung, ohne TIF nicht leben zu können. Es spricht aber auch nicht, gar nichts, gegen eine Verwendung des TIFF - wenn Speicherplatz da ist.

Den Rest deiner Fragen beantworte ich dir gerne - persönlich oder telefonisch. Ich habe leider nicht die Ruhe, noch ein Stündchen in dieses Posting zu stecken. Und das würde es auf jedenn Fall kosten. ;)
  
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Re(10): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 15:15:34
ich danke für die konstruktive Antwort und die sachliche Information.

Klar, wenn die Kamera direkt DNG ausspuckt, entfällt eine Wandlung. Bei Canon erwarte ich das aber noch nicht so schnell. Genauso wenig wie bei Nikon.

D.h. ob man DNG als "Primärdateiformat" ["Negativ" inklusive aller Bearbeitungsrezepte] verwende oder so wie Du noch einen Schritt weitergeht und .PSD dafür hernimmt [und die RAWs nur als "originalnegativ ohne Bearbeitungen" ablegt] ist essentiell "nur" eine Geschmacksfrage - hätte aber - für user wie mich keien wesentlichen Auswirkungen? Wenn ja, dann würde ich (im Falle, dass ;-) ) PSD auslassen und nur für DNG + "Finalformate" nehmen.

TIFF mag ich nicht, weil sie unnötig fett sind und den rechner belasten, ohne mehr Info zu enthalten als ein um den Faktor 10 kleineres Dateiformat. Immerhin sind die Hersteller RAW-Formate (z.B. .CR2 von Canon) auch nur (leicht) ergänzte und allenfalls verlustfrei komprimierte  TIFFS - was da 25MB dick ist, hat als unkomprimiertes TIFF dann gleich 200+ MB. Mag sein, dass TIFFs für bestimmte Zwecke gebraucht werden oder üblich sind. Ich brauche sie jedenfalls nicht. Und vor allem will ich ein Bild jeweils nur in möglichst wenig Dateiformaten vorliegen haben ud möglichst wenige Umwandlungen.

Mein vorläufiges Fazit:
* ja nicht voreilig auf Multi-Hersteller fotogear gehen oder Hersteller wechseln :-)
* noch 1 oder 2 Generationen LR abwarten - genau so lange, bis LR bearbeitungsseitig soviel kann, dass man auch als fortgeschrittener Fotograf PS echt nicht mehr braucht und ich mir das "eigenartige" PS-Interface ersparen kann
* dann könnten Adobe & ich tatsächlich doch noch ins Geschäft kommen [im Gegensatz nicht zu Dir, aber zu vielen anderen PS usern bezahle ich für meine Software ;-) ].  Den Preis für LR finde ich übrigens durchaus akzeptabel, die Update-Preispolitik von Adobe allerdings überhaupt nicht. :-)
* vielleicht entwickeln sich bsi dahin (3 Jahre) doch noch Alternativen bei Bearbeitungssoftware und/oder Dateiformaten.



PS: ich habe mit allen von Dir genannten Adobe-Formaten (flash!) bzw. zugehöriger ADobe-Software (Acrobat reader!) zumindest gelegentliche Probleme ... interessanterweise rülpsen meine Rechner bzw. Software genau bei denen immer wieder laut auf. So ein Zufall aber auch! >:-D |-D



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Re(9): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 15:28:42
man kann aus den verschiedenen "Original"-RAWs beliebiger Kamerahersteller
*völlig verlustfrei* PSD-Dateien erzeugen

Ja!

die alle Bearbeitungsschritte in völlig non-destruktiver, reversibler Form
enthalten?

Ja, wenn man es kann! Dh., dass man alle Korrekturen in Einstellungsebenen vornimmt, Ebenen als Smartobjekte konvertiert und so Filtereinstellungen im Nachhinein noch ändern kann.

und einziger "Nachteil" daran wäre, dass diese PSD ein Adobe proprietäres
Format sind und deshalb auch nur mit Adobe-Software bearbeitet werden können?

Ja!

wozu sind dann in dem Prozess zusätzlich TIFFs nötig?

Sind unnötig, außer man macht die RAW-Konvertierung, wie ich, in einem anderen Programm z.B. Capture NX.

LR + PS = alle Möglichkeiten

LR ist IMHO nicht unbedingt nötig. Es erleichtert nur die Archivierung, das Drucken usw., verwendet den gleichen RAW-Plugin wie PS.

PSE = all in one

Nein, die Antwort gibst du dir selbst!

Kann PSE auch PSDs erzeugen?

Ja!

Non-Adobe RAW-Konverter (Kamera-Hersteller oder andere) + PS / LR / PSE ->
RAW-Entwicklung "nach eigenem Geschmack" + alle Bearbeitungsmöglichkeiten (und
ggf. Bilddatenverwaltung - bei LR / PSE). Da braucht man dann aber TIFFs, umd
die Daten vom RAW-Converter an LR/PS/PSE zu transferieren. Richtig?

Ja!

RAW -> DNG

Damit gibst du dem Kind im Wesentlichen nur einen anderen Namen. Auch DNG ist ein RAW-File, das im Camera-Raw bearbeitet werden muss. Adobe verspricht halt zeitliche Kontinuität und hofft DNG wird andere RAW-Files überleben. Ich sehe keinen sonderlichen Vorteil in der Konvertierung zu DNG.

voller Bearbeitungsumfang, durchgängig 16-bit,

Nein, nachdem PS aber den höchsten Ansprüchen von Fotografen und Grafikern entspricht, wird der Verlust etlicher Filter zu verschmerzen sein.

ohne große Lernkurve verwenden können

So spielt sich das nicht! Du willst ja bei deiner Kamera auch keine Motivklingel, die dir das Denken abnimmt. Einarbeiten muss sich in PS jeder!

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Re(10): Heftig bearbeitete Fotos, die ich gut finde ... Straßenportraits
12.02.2010, 15:46:38
auch Dir Danke für die informative und konstruktive Antwort! B-)

So spielt sich das nicht! Du willst ja bei deiner Kamera auch keine
Motivklingel, die dir das Denken abnimmt. Einarbeiten muss sich in PS jeder!


doch, ich will Kameras mit allen nur erdenklichen Automatik-Funktionen und Helferlein bis zur face detection. Einzige Bedingung: es muss sich alles problemlos (auch einzeln!) abschalten lassen und es darf mir am user-Interface "nie im Weg sein". z.B. wenn am Hauptmodus-Rad 10 Motivprogramme sind, stört mich das. Wenn dagegen wie bei der 7D das Radl clean ist und man allerhand Hilfen & "Assistenten" irgendwo in einem Menü einschalten kann - wunderbar!  

Genau das schätze ich als uralter Windoof-user an den genannten MS-Office Anwendungen. Keine davon ist die in ihrem Segment beste oder gar bestmöglich vorstellbare Software. Aber an alle kann ich auch ein 7-jähriges Kind hinsetzen und es kann damit sofort werken. Bis zu VBS-Makros ist es sicher noch eine weite Lernkurve, aber die Basisfunktionen hat man nach einer Stunde.

Oder z.B. der Pixmantec RAW Shooter ... hatte ein ganz eigenes user interface - aber für mich sofort total intuitiv.

Die Adobe GUIs dagegen die ich bisher angeschaut oder einmal gesehen habe (PS, aber auch z.B. Adobe Acrobat - das habe ich Depp einmal zum Vollpreis gekauft- Vollschrott!, pagemaker, etc. ) sind dagegen für mich einfach allesamt nur "mühsam" bis "das Letzte". Ich sehe auch, dass das extrem vielen Anderen auch so geht, solange sie sich nicht viel damit beschäftigt haben. Mag sein, dass sich "Apple"-user leichter damit tun.  



... wenn ich eine Botschaft hätte, würde ich ein Foto schicken! ;-)
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