eine rechnung schreiben als privatmann

eine rechnung schreiben als privatmann (24 Beiträge, 527 Mal gelesen)

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hallo

wenn ich aufgrund einer dienstleistung eine rechnung schreibe und ich das ganze privat machen was muss ich dabei beachten?

soweit ich weiss darf man ja im jahr glaub ich knapp 700 euro so dazuverdienen? oder? wie versteuere ich das dann? wie erfährt der staat davon das ich das gemacht habe.

mehrwertsteuer muss ich ja auch dazurechnen oder? die muss ich nehme ich dann mal an irgendwie dem staat zahlen oder?

kann mir da wer genau erklären wie ich das ganze machen sollte

danke

mfg
david

also zumindest bei vermietung ist es so das bis zu einer gewissen höhe keine Ust einzuheben ist. ich würde sagen, sehr vorsichtig sein. der Fiskus schläft nicht und bei manchen Tätigkeiten wollen die dann "einschätzen" sprich glauben dir nicht mehr das es nur z.B. 5 Rechnungen sind die zusammen unter der Feigrenze 720,--/Jahr sind.

du kannst auf die rechnung draufschreiben was du willst... nur KEINE mehrwertsteuer!
sobald du das tust musst du diese abführen...
da du aber warscheindlich keine firma bist, geht das ja auch nicht!
also...kein mwst drauf !
lg
papa

> soweit ich weiss darf man ja im jahr glaub ich knapp 700 euro so
> dazuverdienen?

Das kommt darauf an. Die von Dir genannte Grenze gilt, wenn Du ansonsten unselbständig erwerbstätig bist.

> wie versteuere ich das dann?

Solange Du unter den entsprechenden Grenzwerten bleibst, überhaupt nicht. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich nicht um eine gewerbsmässige Arbeit handelt - es muss sich also um einen Einzelfall handeln, zumindest nicht regelmässig vorkommen.

> wie erfährt der staat davon das ich das gemacht habe.

Von Dir überhaupt nicht. Ansonsten von demjenigen, für den Du gearbeitet hast.

> mehrwertsteuer muss ich ja auch dazurechnen oder?

Auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil, es empfiehlt sich, auf der Honorarnote oder Empfangsbestätigung extra zu vermerken, dass der Betrag exkl. MWSt. berechnet oder ausbezahlt wurde.

also ich bin momentan 40 h die wochen angestellt, also unselbstständig erwerbstätig.

mwst sollte ich also nicht anführen, also preis ohne mwst.

wie verfasse ich da so eine honornote?

achja, das ganze ist ein einzelfall.

und ich muss das ganze dann dem staat bzw finanzamt nicht mitteilen, ich darf nur nicht im jahr über 700 euro kommen.

was würde passieren wenn ich darüber komme?

danke erstmal

mfg
david

kann dir eine vorlage mailen

> was würde passieren wenn ich darüber
> komme
dann mußt halt einkommenssteuer nachzahlen, sonst nichts!

iceland

Nicht NACHzahlen, sondern als Einkommen deklarieren und Einkommensteuer zahlen. Da werden ihm aber vermutlich die Tränen kommen, denn versteuert wird das dann zu seinem Spitzensteuersatz.

Man sollte auch aufpassen, ob das nicht in eine gewerbsmässige Tätigkeit ausartet, da wird's dann nämlich echt heftig. Seit einiger Zeit gibt das FA die Infos über vermutete gewerbsmässige Tätigkeiten weiter und lässt prüfen, ob ein entsprechender Gewerbeschein vorhanden ist.

ab wann ist es denn eine gewerbsmässige tätigkeit? werde das nur einmal machen, heuer zumindest. oder richtet sich das nach dem betrag?

mfg
david

die suppe ist wohl sehr heiß und wird wie immer erst abgekühlt vor dem verzehr> >Nicht NACHzahlen, sondern als Einkommen deklarieren und Einkommensteuer
> zahlen. Da werden ihm aber vermutlich die Tränen kommen, denn versteuert wird
> das dann zu seinem Spitzensteuersatz.
also wenn er das ganze jahr über lohnsteuer abgezogen bekommt und dann 2000 nebenverdienst überhaupt einmal angibt, dann wird´s ihm nicht die tränen raustreiben! wir san immer no in österreich!
er wird ja immerhin auch ein paar aufwendungen dagegenhalten können, wär ja gelacht.
und wie das stichwort schon gefallen ist: die finanzbeamten sind auch nur menschen und tun ihren job. die haben wichtigeres zu tun als sich um die paar cent vom david zu kümmern. glaubs mir, ich hab das erlebt.

mfg

> er wird ja immerhin auch ein paar aufwendungen dagegenhalten können, wär ja
> gelacht.

No das wäre dann unter Umständen schon der erste Hinweis auf eine gewerbsmässige Betätigung. Da sollte man sehr vorsichtig sein!

Im gegenständlichen Fall ist das aber eher unbedenklich, da geht es ja um eine einmalige Leistung und ein Entgelt unter 700 Euro. Und im schlechtesten Fall - wenn der Leistungsempfänger geprüft wird - bekommt man eine Aufforderung zur Offenlegung aller Einkünfte aus der Nebentätigkeit. Die kann man dann ohne schlechtes Gewissen abgeben.

Schreib' folgendes auf die Rechnung:

Deinen Namen und Deine Adresse
Den Namen und die Adresse des Leistungsempfängers
Leistungszeitraum: z.B.: Januar - März 2004 oder 14.02.2004
Rechnungsdatum
Bezeichnung der Leistung (d.h. was Du gemacht hast)
Nettobetrag ohne MWSt
zusätzlich den Hinweis, dass im Rechnungsbetrag keine Mehrwertsteuer enthalten ist

Wenn Dein Einkommen im Jahr 2003 größer als 8.720 EUR (2004: größer als 10.000 EUR) ist, und diese "Rechnung" mehr als 730 EUR ausmacht, dann musst Du eine Einkommensteuererklärung bzw. eine verpflichtende Arbeitnehmerveranlagung abgeben. Frist dafür: 30. April des Folgejahres bzw. 30. Juni des Folgejahres, wenn die Erklärung elektronisch eingereicht wird (FinanzONLINE).

Wenn Du darüber hinaus noch Fragen zur Vorgehensweise in Deinem Fall hast, dann ruf' einfach bei Deinem Finanzamt an. Die sind in der Regel sehr freundlich und geben gerne Auskunft.

Noch ein Tipp:
http://www.bmf.gv.at/service/publikationen/download/broschueren/Steuerbuch2003deutsch.pdf

Bitte bei diesen "Dienstleistungen", die nur privat und einmalig gemacht werden, aufpassen. Besser ist es, derartige Sachen gänzlich zu vermeiden. Du bist schneller Unternehmer laut Umsatzsteuergesetz, als Dir lieb ist. Eine einmalige Betätigung (wie z.B. in Deinem Fall) kann bereits Unternehmereigenschaft begründen. D.h. Du wirst wie ein Unternehmer behandelt - mit allen Vor- und Nachteilen.

was würde es für mich bedeuten wenn ich unternehmer behandelt werde? was muss ich falsch machen das ich als unternehmer behandelt werde?

voraussichtlich ist das wohl die einzige honornote die ich schreiben werde.

danke

mfg
david

Ein Unternehmer braucht eine Berufsberechtigung (z.B. Gewerbeschein - auch bei freien Gewerben), eine Anmeldung bei der Sozialversicherung (Pflichtversicherung) sowie eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Interessensvertretung (z.B. Wirtschaftskammer), ggf. eine Umsatzsteueridentifikationsnummer, eine Steuernummer beim Finanzamt usw. Es fallen eine Menge an Kosten an, wie Du Dir denken kannst.

Wenn das eine einmalige Angelegenheit ist, d.h. eine Honorarnote und nie wieder, dann wird praktisch kein Hahn danach krähen, wenn Du unter 730 EUR bleibst. Hast Du schon beim Finanzamt angerufen, wie Du in dieser Sache vorgehen sollst (Beilage zur Arbeitnehmerveranlagung)?

Wenn es aber doch nicht die letzte Honorarnote war und weitere folgen, dann überleg' Dir gut, ob Du diese Arbeiten tatsächlich gegen Entgelt durchführen willst. Bei mehrmaliger Betätigung bist Du in jedem Fall Unternehmer mit allen oben angeführten Verpflichtungen.

Kommst Du Deinen Verpflichtungen nicht nach, drohen hohe Strafen (Verstoß gegen die Gewerbeordnung, hohe Nachzahlung in der Sozialversicherung, Steuerhinterziehung iVm Finanzstrafverfahren usw.)

> dann überleg' Dir gut, ob Du diese
> Arbeiten tatsächlich gegen Entgelt durchführen willst.

nona gratis wird er´s machen
maximal schwarz

Muss ja nicht schwarz sein. Eventuell lässt sich das über den Arbeitgeber regeln. Der stellt eine Rechnung und zahlt dann im Rahmen des Dienstverhältnisses eine einmalige Prämie aus.

> hallowenn ich aufgrund einer dienstleistung eine rechnung schreibe und ich das
> ganze privat machen was muss ich dabei beachten?
für eine dienstleistung von privat keine rechnung sondern eine honorarnote explizit ohne mwst ausstellen!

>soweit ich weiss darf man ja
> im jahr glaub ich knapp 700 euro so dazuverdienen?
es sind ca.720 aber nagle mich jetzt nicht fest

> oder? wie versteuere ich
> das dann? wie erfährt der staat davon das ich das gemacht habe.
das finanzamt erfährts erst dann, wenn du es in deinem lohnsteuerausgleich angibst bzw. wenn der empänger der honorarnote eine überprüfung durch das finanzamt hat - bei privatpersonen eher unwarscheinlich

iceland

Bis zu einer gewissen grenze brauchst du weder umsatz noch sontige steuern abführen sondern die einkünfte aus selbstständiger tätigkeit nur im steuerausgleich angeben. Vorsicht bei den rechnungen, wenn du dort umsatzsteuer angibst, musst du diese auch abführen!

mfg
Tom (privat)

was ist, wenn ich geringfügig beschäftigt bin und ab und zu mal was dazu verdiene (irgendwelche leistungen) und das ganze nicht über 10 000 kommt muss ich dann trotzdem ein steuerausgleich machen, damit das finazamt weiß, wieviel ich dazuverdiet habe?

> das ganze nicht über 10 000 kommt

ich denke um die 750 Euro sind die Grenze.... also 10.000 auf gar keinen Fall (/jahr)

Bei 10.000 Euro pro Jahr solltest Du Dir schleunigst Sorgen um Einkommensteuer, Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung und Ähnliches machen. Wenn Du Deine Leistungen an Firmen verrechnest, kommt das dicke Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit - vielleicht erst nach fünf oder sechs Jahren, aber es kommt!

10 000 wäre das gesamteinkommen (geringfügig beschäftigt) und inkl. sonsitge leistungen

(es ist sogar um einiges unter 10k

)

Die tägliche Gerigfügigkeitsgrenze beträgt 2004: 24,28 EUR. Monatlich für 2004: 316,19 EUR.

Aus einer geringfügigen Tätigkeit kannst Du also pro Jahr 12 x 316,19 EUR verdienen: d.h. 3.794,28 (exkl. Sonderzahlungen wie z.B. 13., 14. Bezug).

Dafür fällt für Dich keine Sozialversicherung, keine Lohnsteuer/Einkommensteuer an.

Die Differenz auf 10.000 EUR ist sehr wohl erklärungspflichtig und damit der Einkommensteuer zu unterwerfen. Diese Einkünfte fallen entweder unter "Einkünfte aus selbständiger Arbeit" oder "Einkünfte aus Gewerbebetrieb".

Außerdem problematisch:

Berufsberechtigung verpflichtend?
Sozialversicherung angemeldet?
Dem Finanzamt Bescheid gesagt?

Mitunter kommen die Behörden nicht sofort drauf, aber im Rahmen der Kontrollmeldungen der Finanzämter wirst auch Du früher oder später überprüft.

vielen dank an alle!

mfg
david

Für eine Dienstleistung legst Du keine Rechnung, sondern eine Honorarnote.

USt. kannst/brauchst Du keine Einheben, da Du ja auch keine an das Finanzamt abführst.

Die Einkommenssteuer wird aus Deiner diesbezüglichen Erklärung errechnet. Da die Unternehmen, denen Du Honorarnoten legst ein Kontrollformular an Dein Wohnsitzfinanzamt zu senden haben, ist es riskant, dabei schummeln zu wollen.

Die Versicherungsgrenzen für die SVG liegen zur Zeit bei:

Grenze I: 6.453,36 pro Jahr
(wenn innerhalb des Beitragsjahre KEINE weitere Erwerbstätigkeit ausgeübt wird. Das heisst, verdienst Du einen einzigen Euro als Angestellter, bleibt Dir nur die niedrigere Grenze II.)

Grenze II: 3.794,28 pro Jahr
(wenn innerhalb des Beitragsjahre eine weitere Erwerbstätigkeit ausgeübt wird.)
Es besteht Meldepflicht bei der SV der gewerblichen Wirtschaft.

Details bekommst Du bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, Deiner GKK und bei der Wirtschaftskammer.

Empfehlenswert ist auch das (preiswerte) kleine Buch:
Werkverträge & atypische Dienstverträge, Engelbrecht/Gruber/Risak, Verlag: Manz, ISBN: 3-214-07068-1
sofern es nicht bereits etwas aktuelleres gibt. Wenn das der Fall ist, ist Manz am Kohlmarkt jedenfalls die beste Quelle dafür.
im

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