nur die Starken überleben?
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Re(2): nur die Starken überleben?
13.09.2004, 13:57:34
> Meiner Meinung nach ist der Artikel nicht besonders niveauvoll und
> simplifiziert die Ansichten des Darwinismus.

ja...das war bei PM leider immer schon so. populärwissenschaftliche halbwahrheiten. unzulässige vereinfachungen.
das brauchen sie eben wenn sie die breite masse ansprechen wollen; da kehrt man einfach ein paar kleinigkeiten unter den tisch um das thema sensationeller und interessanter erscheinen zu lassen.

Zum anderen ist sich die
> Evolutionstheorie seit Darwin ja um einiges fortgeschritten. Daher kann man
> nicht verlangen, dass man sich "von gestrigen Überzeugungen zu trennen"
> hat.Außerdem enthält er einige eindeutig falsche Aussagen, wie z.B., dass die
> Fitness-Definition eine Tautologie ist...Und es hat auch niemand behauptet,
> dass es keine Kooperation in der Natur gäbe. Sonst hätten sich z.B.
> mehrzellige Lebewesen nicht überlebt. Die Behauptung, dass das zu Rassismus
> führt, ist für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar. So würde Darwin nach
> heutiger Ansicht wohl ein Rassist sein, aber das würde man wahrscheinlich von
> vielen, wenn nicht allen sagen können, die damals gelebt haben... Z.B. war er,
> in Unterschied zu manchen seiner Zeitgenossen, gegen die Sklaverei...Das
> Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.Søren
> Kierkegaard (1813 - 1855)

so zu tun als ob man immer noch an einer hundert jahre alten idee unverändert festhalten und so gefahr laufen würde, völkermord und ähnliches zu begehen, ist in der tat mehr als lächerlich...
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Re(4): nur die Starken überleben?
14.09.2004, 00:23:05
> >das brauchen sie eben wenn sie die breite masse ansprechen wollen; warum
> schreibst du dann in Deutsch und nicht in Latein ?willst du etwa auch nur das
> dich die breite Masse versteht?

weißt du...ich habe ziemlich lange hindurch das PM Magazin abboniert. es war zwar immer wieder lustig und interessant die vielen bunten artikel zu lesen, aber sehr schnell bemerkt man, dass hier viel effekthascherei betrieben wird. wissenschaft? wohl kaum...

dieser internetartikel ist jedoch nicht eimal DAMIT vergleichbar. er ist im höchsten maße ideologisch geprägt entbehrt somit erst recht einem seriösen informationsgehalt. (ist er vielleicht gar nur ein sprachrohr?)

soviel zu MEINEM "Deutsch"...

>so zu tun als ob man immer noch an einer
> hundert jahre alten idee unverändert >festhalten und so gefahr laufen würde,
> völkermord und ähnliches zu begehen, ist >in der tat mehr als
> lächerlich...Jeder ist sich selbst der Nächste,der Starke frisst den
> Schwachen,Zitate die dem Kapitalismus und deren Verfechter mehr als nur recht
> sind,heute mehr denn je der Artikel räumt mit diesem Unsinn nur auf und dich
> stört es,warum nur?

ich habe charles darwin nie kennengelernt. was seine beweggründe waren weiß ich nicht. es interessiert mich auch nicht. interessant finde ich nur seine theorie. denn über sie kann man versuchen zu verstehen WIE evolution abläuft. wie mutation und selektion ineinandergreifen.
als mir als kind diese theorie bekannt gemacht wurde, war erstaunlicherweise keineswegs die rede von "die starken besiegen die schwachen und vermehren sich". für mich war schon als kind klar, dass es sich einzig und allein um die frage dreht, "welche GENETISCH bedingten eigenschaften und verhaltensweisen erhöhen die wahrscheinlichkeit sich zu reproduzieren und welche verkleinern sie?"

aus.

fertig.

stark? was soll das heißen?

"fit" ist ein durchaus passabler ausdruck der sehr viel umfassen kann. und sei es ein so allgemeiner aspekt wie "das leben zu meistern" oder "ein weibchen zu schwängern derart, dass die jungen überleben und wiederrum weibchen schwängern"....

wenn jemand eine theorie, die SELBSTVERSTÄNDLICH immer ausbaufähig und revisionsbedürftig bleiben wird, als politikum mißbraucht, sei es in unterstützender weise, wie die "kapitalisten" oder in konfligierender weise, wie zB der Author dieses Artikels, dann ist das nicht nur lächerlich, sondern auch höchst unseriös. beides ist jedenfalls populistisch.

glaubt jemand allen ernstes, dass es weniger leid auf diesem planeten gäbe, wenn charles darwin NICHT diese theorie veröffentlich hätte?
aber gut ... angenommen es herrscht ein kausaler zusammenhang zwischen charles darwin und völkermord, rassismus und armut:
>...,heute mehr denn je ...
wie bitte? heute mehr denn je? ist das dein ernst?
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Re: nur die Starken überleben?
Fly
13.09.2004, 04:46:45
Nun, die Wirtschaft perpetuiert dieses System nicht, wir tun's selbst.

Anders als der Kommunismus funktioniert der Kapitalismus aus einem einzigen, einfachen Grund: Alle wollen mitmachen. Wir alle wollen "mehr Geld". Warum? Damit wir mehr haben können.

Im "früheren" Wirtschafts- und Sozialsystem war Gott der Chef und dem wollte man gefallen. Weil es wurscht war was Du hier hattest, Deine Seele war wichtig und entsprechend hast primär mal für Dein Seelenheil gehackelt. Anders wären die Kathedralen und ähnliches absolut unfinanzierbar gewesen, und anders wäre das Feudalsystem und der Reichtum der Kirche nicht haltbar gewesen. Dein Ziel (als "Kleiner") war nicht persönlicher Reichtum sondern die Hoffnung auf was Besseres im Jenseits. Dass die Reichen reich waren hat nicht gestört, weil Du nicht reich sein wolltest, Du wolltest Deine Seele retten.

Im Zeitalter der Aufklärung sind die Menschen dahintergestiegen dass sie durch dieses System verar...t und ausgebeutet werden und entsprechend isses zusammengebrochen.

Das kommunistische System hat nicht funktioniert weil die beiden Interessen des Systems und der Menschen auseinandergeklafft haben. Die Menschen wollten (so sie opportunistisch genug waren) der Partei gefallen damit sie da was werden und nach oben kommen, der Staat wollte mehr Leistung. Beides war nicht vereinbar. Nicht Leistung wurde honoriert, sondern Linientreue. Ausserdem war die Ausbeutung und Einschränkung wesentlich sichtbarer als im kapitalistischen System. Ob Du etwas tun kannst und darfst war vorgeschrieben.

Das kapitalistische System lebt davon, dass die Ziele des Einzelnen mit den Zielen des Systems vereinbar sind: Man will reich werden. Ob Du etwas tun kannst hängt nicht von willkürlichen Gesetzen ab (mal von Straftaten abgesehen), sondern davon, ob Du es Dir leisten kannst. Dafür brauchst Du Geld, und Geld gibt's für mehr Leistung. Mehr Leistung unterstützt das System.

Jeder will reich werden, und jeder hat den Traum, selbst "nach oben" zu kommen. Davon lebt das System. Vor allem lebt es davon, dass jeder das Gefühl hat, er könnte, wenn er nur hart genug dafür arbeitet.

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"Was ist schlimmer, nichts zu wissen oder nichts wissen zu wollen?"
"Keine Ahnung. Is' mir aber auch wurscht."
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