Für so einen Ritt zahl ich doch immer gerne!
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Re(5): Für so einen Ritt zahl ich doch immer gerne!
14.02.2006, 10:32:28
da kamen mehrere Sachen zusammen, ich habe das später genau analysiert:

Das Boot wurde mir von einen Händler in Linz auf den Hänger mit den Kran gehoben. Die Arbeiter haben die vordere Winde gespannt. Ich habe damals bei der Verladung zusätzlich auf starke Zurrgurte bestanden - was zu heftigen Gelächter der "Profis" geführt hat.

Zuvor habe ich den Hänger aus Salzburg abgeholt, das Ding war nagelneu. Ebenso die Reifen.

Auf der West bei 110kmh - ich schwöre das es nicht mehr war - bin ich mit einen seitlichen Ruck in die Spurrillen der ersten Spur gekommen. Ab dann ging es Schlag auf Schlag, das Gespann schaukelte sich immer mehr auf. Ich hab das Auto mit beiden Händen gelenkt, immer leichte Gegenbewegungen, ja nicht bremsen, nur nicht die Nerven verlieren. Ich hab das Boot mit der kompletten Seitenwand im Rückspiegel gesehen einmal links, dann wieder rechts, die Reifen haben gekreischt und blau geraucht. Sah so ähnlich wie auf dem Video von dem Bus im Tunnel aus. Die Autofahrer hinter mir bremsten sich alle ein, ein Überholen wäre eh nicht möglich gewesen, ich brauchte die komplette Autobahn. Es waren die längsten Sekunden oder Minuten in meinem Leben, es hat ewig gedauert, ich kann nicht mehr sagen wie lange es war.

Irgendwann hat es sich dann doch beruhigt. Mein Herz war in der Hose, ich zitterte.
Das erste Auto was mich überholte war ne Frau am Steuer, die zeigte mir heftig den Vogel. Die dachte wohl ich hab mir einen Jux erlaubt und war mit dem Boot Slalom gefahren. Das nächste Auto zeigte mir schon den erhobenen Daumen, der wusste welches Glück ich hatte.

Nächste Abfahrt raus, Schaden besichtigen. Ohne Gurte wäre das Boot über die Leitplanke geflogen. Ich hab vergessen zu erwähnen dass das Boot ebenfalls nagelneu war, hatte einen Mercruiser Innenborder. Das Boot war aus der vorderen Gabel gesprungen und war um einen halben Meter seitlich versetzt auf dem Hänger. Ich hab dann ein paar Trucker zusammengetrommelt und wir haben dann unter riesigen "HauRuck" das Boot wieder in die richtige Position gebracht.

Die Fehler waren die Stahlseilwinde, die hätte ich sofort nach Fahrtantritt nachziehen sollen. Dadurch dass das Boot aufgesetzt wurde war das Stahlseil in sich nicht wirklich gespannt.
Zweitens waren die Reifen nagelneu, auch nicht sehr förderlich.
Das Boot war zwar verzurrt, nicht jedoch hinten der Antrieb, also das schwere Teil was normal unter dem Wasser das Boot antreibt (der sogenannte "Trieb"), dieses Teil ist links/rechts beweglich. Danach habe ich auch den Trieb verzurrt.
Die Kombination Spurrillen und 110 kmh waren zuviel. Inzwischen ist die West an dieser Stelle saniert.
Der Hänger hatte nur eine Auflaufbremse, keine elektrische Zusatzbremse. Mit so einer Zusatzbremse hätte ich das Gespann "ziehen" können. Jedes andere Bremsmanöver hätte zu einen Unfall geführt.





Grüsse, Geri    
                                              
14.02.2006, 10:35 Uhr - Editiert von Geri_65, alte Version: hier
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