Hilfe, welche Version von Kopfhörer?
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Re(3): Hilfe, welche Version von Kopfhörer?
13.04.2006, 07:39:20
Hi
... der 80Ohmige würde zu Verzerrungen führen?
Nein, es geht um Zehnerpotenzen. Der 80 Ohmige liegt problemlos in der Größenordnung, aber der 250 Ohmige wäre eine ca. 10 fache Fehlanpassung, er würde IMHO die Höhen etwas unterbetonen.

Weil hier offensichtlich Missverständnisse auftreten, sicherheitshalber folgende technische Erklärung:

.) Verzerrungen sind, wenn es nicht so aus dem Verstärker/Kopfhörer/Lautsprecher kommt, wie es angeliefert wird.

.) Von linearen Verzerrungen spricht man, wenn ein Frequenzbereich bedämpft oder stärker weitergegeben wird, als das Eingangssignal es angibt. Jeder Verstärker mit Klangreglern oder CD-Player mit "DBS"-Schalter macht lineare Verzerrungen. Das ist zwar fernab von "HiFi", aber meistens erwünscht. Manche Geräte erzeugen aber unerwünschte lineare Verzerrungen, z.B. stark fehlangepasste Stufen, wie im o.ang. Beispiel ein 600 Ohm- Ausgang an einem 32 Ohm Lautsprecher/Kopfhörer (da ist sicher alles leiser - techn: abgeschwächt, aber hohe Frequenzen sind weniger abgeschwächt als tiefe Frequenzen - also erscheinen die Höhen überbetont). Sobald Du einen Klangsteller in irgendeiner Form nutzt, sind Betrachtungen zu linearen Verzerrungen uninteressant, weil vom Klangsteller überstimmt.

.) von nichtlinearen Verzerrungen spricht man, wenn die Signalform verändert wird, also z.B. oben und/oder unten abgeschnitten. Technisch gesehen kommen dabei Frequenzen ("Oberwellen") hinzu - In der lebenden Musik teilweise auch erwünscht, z.B. im Verzerrer oder in Röhrenverstärkern. Aber das ist eben auch abseits von HiFi. Ursache kann zwar auch in Fehlanpassung liegen, ist aber von Seiten der Konstruktion auf falsche Verstärkerauslegung oder von Seiten der Benutzer auf falsche Benutzung der Verstärker (in der Praxis sprich: für einen so ausgelegten Verstärker zu viel aufgedreht) zurückzuführen. Das ist übrigens der einzige Grund für leistungsstarke Verstärker - weil für eine Raumbeschallung reichen bei richtiger Auslegung erschreckend geringe Leistungen nämlich zwischen 0,05 Watt und 0,5 Watt!

Gruß und *zirp*
GriLLe
--
"Viel zu lernen Du noch hast, junger Padawan. Möge der Quelltext mit dir sein - Immer!"
Nachtrag: Kleiner Einspruch zu UMC's
Nein, der 80-ohmige würde etwas leiser sein.
Da durch den hochohmigeren Verbraucher eher eine Spannugsanpassung statt einer Leistungsanpassung stattfindet wird aus diesem Titel keine nennenswerte Leistungseinbuße zu bemerken sein. Ursachen für Lautstärkeunterschiede liegen bei Schallwandlern eher in der mechanischen Bauform, Luftspalt des Magneten, Länge der Spule, und der höheren Dämpfung - alles einem sauberen Frequenzgang eher zuträgliche Eigenschaften.

13.04.2006, 07:49 Uhr - Editiert von GriLLe, alte Version: hier
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