Netzteil / Ladegerät
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Re(3): Netzteil / Ladegerät
19.04.2006, 09:18:11
Hi

Den vielen Meinungen hier wiedersprechend und davon ausgehend, dass 12 Volt gleich sind wie 12 Volt: Ja das kann gehen. Es sind viele Grundbedingungen notwendig, die eine sichere Ferndiagnose ohne Kristallkugel unmöglich machen - meine Kristallkugel ist wiedereinmal in der Reinigung :-) .
Voraussetzungen:
.) Die Spannung des Netzgerätes muss mit der Nennspannung des Radios übereinstimmen. Also ca. 12 Volt Gleichspannung (Nachmessen! 20 bis 30 % mehr im Leerlauf sind OK) kommen aus dem Netzgerät, das Radio verträgt mit richtiger Polarität ebenfalls 12 Volt.
.) Das Netzgerät kann ausreichend Strom für den Radio liefern. Auch eine Konstantsromquelle für 500mA und 12 Volt, wie sie theoretisch für NiCd- Ladung nötig wäre, kann 12 Volt einigermaßen konstant mit bis zu 500 mA liefern. Für einen (tragbaren) Radio sollte das noch lange reichen. Ausprobieren, ob große Lautstärken ohne Verzerrungen/krachen gehen, gibt Gewissheit.
.) Das Netzgerät siebt die Spannung ausreichend, so dass wenig bis kein Netzbrumm vorhanden ist. Die meisten Radios tun das zusätzlich ebenfalls, weil sie ebenfalls original mit billigen Steckernetzteilen ausgeatattet werden. Einfach Ausprobieren ob's brummt.

Wenn es um Nutzung eines Netzteiles geht, probier's einfach. Es kann (12 Volt sind 12 Volt) nix schiefgehen oder kaputtwerden, schlimmstenfalls funktioniert's nicht. Wenn es Dir um das Radio geht, dann besorg' Dir ein passendes Steckernetzteil bei einem Billighändler oder in der C-Apotheke.

Gruß und *zirp*
GriLLe
--
"Viel zu lernen Du noch hast, junger Padawan. Möge der Quelltext mit dir sein - Immer!"
Korr.: Testmethoden präzisiert.

19.04.2006, 09:31 Uhr - Editiert von GriLLe, alte Version: hier
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Re: Netzteil / Ladegerät
18.04.2006, 21:04:02
Es gibt Unterschiede!
Netzgerät: Möglichst konstante Ausgangsspannung (geglättet, stabilisiert).
Ladegerät: Abhängig vom Akkutyp zumeist mit Konstantstrom versehen. NiCd, NiMh brauchen Konstantstromladung mit Spannungsüberwachung ("Delta-U Abschaltung"), Bleiakkus jedoch Konstantspannung, diese muß aber nicht stabilisiert sein. LiIon Akkus werden zunächst mit einem eingeprägten (=konstanten) Strom geladen. Bei Erreichen einer bestimmten Spannung (etwa 85~90% voll), Umschaltung auf gepulste, aber sonst konstante (=maximal zulässige Ladespannung der LiIOn) Spannung.

Fazit: Ladegeräte haben keine geglättete Ausgangsspannung, weil dies nicht notwendig ist. Dafür haben sie eine Stromregelung. Netzgeräte haben eine geglättete und stabilisierte (somit vom Ausgangsstrom unabhängige, weil ausgeregelte) Spannung - klarerweise bis zum maximal möglichen Entnahmestrom.

Wie es mit der "entfremdeten" Verwendung aussieht?
Da Ladegeräte zum Teil recht hohe Leerlaufspannungen aufweisen, sollten Ladegeräte nicht zur Versorgung von Elektrogeräten mit Niederspannungseingang verwendet werden. Umgekehrt sollten Netzgeräte nicht als Ladegeräte mißbraucht werden, es sei denn, man hat eine einstellbare Strombegrenzung, die auf den korrekten Wert eingestellt wird. Bleiakkus können mit Netzteilen geladen werden, bei leerer Akkubatterie kommt es aber zu sehr hohen Ladeströmen, die zu einer thermischen Überlastung des Netzgerätes führen könnte, da sich viele Netzteile nicht für große Dauerströme eignen (diese Eignung ist aber ein Qualitätskriterium, gute Netzteile sollten den angegebenen Strom unabhängig von der Dauer abgeben können, ohne zu überhitzen).
"Labornetzteile" also Netzgeräte mit Spannungs- und Stromeinstellung können zwar als "Ladegeräte" verwendet werden (soferne man die Daten kennt, richtig einstellt, ...), sind aber für diesen Zweck recht teuer ...

Handyladegerät ... ist zumeist mit einer konstanten, aber nicht ausreichend stabilisierten Ausgangsspannung versehen, da die eigentliche Laderegelung im Handy ist. Bei passender Spannung könnte es funktionieren, zumal diese Ladegeräte zum Teil recht kräftige Ausgangsströme haben. Aber ob die Spannung paßt? Vor allem kann auch hier eine höhere Leerlaufspannung vorhanden sein, auch die Einschaltvorgänge sind kaum bekannt, somit ist diese Entfremdung auch nicht empfehlenswert.

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