Ist Handys weiterverkaufen gefährlich?
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Re: Ist Handys weiterverkaufen gefährlich?
10.05.2011, 00:53:19
Grundsätzlich sieht die "Richtlinie 2006/24/EG über die Vorratsspeicherung von Daten" auch die Speicherung der IMEI vor. Da aber stets u.a. auch die IMSI, die zugeteilte Rufnummer und die Cell-ID gespeichert werden, wäre der Transfer, zumal quer durch Europa, so leicht ersichtlich, dass er sogar den Ermittlungsbehörden zuzutrauen ist.

Und ja, klar kannst du in eingedenk Bölls 'Die verlorene Ehre der Katharina Blum' auch vom Schlimmsten ausgehen.

Aber das kann dir im Grunde schon passieren, wenn du z.B. nur einmal mit leerem Handyakku und daher wohl oder übel abgeschaltetem Handy im Bereich von Funkzellen unterwegs bist, in denen sihh überwachte Personen bewegen, von deren Existenz du nicht einmal weißt. Schwups, schon hast du dich "konsirativ" verhalten und bist extrem verdächtig.

Also heb dir, wenn es deine Nerven beruhigt, die Unterlagen über Versteigerung und Verkaufsabwicklung auf. Dann hast du zumindest etwas in der Hand, wenn eines Nachts um 3 Uhr ein Spezialkommando deine Tür sprengt, deinen Hund im Vorzimmer erschießt und du mit dem Lauf eines HK-416 im Nasenloch unter dem Gewicht von fünf austrainierten Elitepolizisten am Boden um Atem ringst. Du brauchst dir nicht einmal zu merken, wo die Unterlagen rumliegen; die finden die anschließend einreitenden Herren in den mittelklassigen Konfektionsanzügen dann schon selbst. Nur die Handynummer deines Anwaltes solltest du halt besser auswendig können. Dann sollten eigentlich nach ein paar Tagen die Polizisten vor deinem Spitalszimmer abgezogen werden, weil der Haftbefehl wieder aufgehoben ist und wenn du Glück hast behältst du keine bleibenden Schäden zurück, die du dir beim Widerstand gegen die Staatsgewalt leisten selbst zugefügt hast. ;-)

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Re(3): Ist Handys weiterverkaufen gefährlich?
13.05.2011, 05:28:16
Die IMEI wurde zwar mit dem Zweck erfunden, dass man das Gerät dem Eigentümer zuordnen könnte. Das ist aber sehr lang her. Damals waren Handys so groß wie Schuhkarton und es gab nur registrierte Käufer. Dazwischen wurden Millionen Geräte ohne registrierte Käufer in den Markt gebracht.
IMEI sagt soviel wie nichts (in der Regel).
Gebrauchte Handys werden wie frische Semmel verkauf und dem Verkäufer interessiert nicht wer der Käufer ist.
Stell dir vor, dass bei jeder Pickelkontrolle die ÖMTC deine Fahrgestellnummer kontrolliert. Oder wenn du eine KFZ-Versicherung abschließt der Makler kommt mit seinen Handschuh und liest deine Fahrgestellnummer. Das wird nicht einmal bei Unfällen mehr gemacht. Man schreibt einfach was auf den Schein steht ab.
Fahrgestell, sowie IMEI, sind Daten, die relevant werden nur wenn das Gerät selbst als solche eine Rolle spielt. Sonst werden nur Kennzeichen notiert.
Wenn du ein Auto neu kaufst, wird auch die Fahrgestellnummer auf den ersten Zulassungsschein auf deinen Namen für immer notiert bleiben. Wenn das Auto für einen Banküberfall 10 Jahre und 5 Autobesitzer später verwendet wird, glaubst du, dass die Polizei dich fragen wird, was du damit zu tun hast?
Genau da passiert mit Handys.
Wenn das Auto gestohlen wurde und gefunden wird, kontrolliert die Polizei die Fahrgestellnummer, weil dadurch der rechtsmäßige aktuelle Besitzer erreichbar ist. Sonst interessiert niemandem wer der erste Besitzer war.
Mit Handys ist nicht anderes.
  
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