Höhe von Schmerzengeld - wer hat Ahnung?

Höhe von Schmerzengeld - wer hat Ahnung? (32 Beiträge, 1282 Mal gelesen)

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Eine Person hat sich kürzlich verletzt, weil sie in der Früh auf Glatteis ausgerutscht ist. Folge waren ein geschwollenes Knie mit Beschwerden beim Stiegensteigen und dass sich ein Schlüssel beim Sturz so in die Handfläche gebohrt hat, dass es blutete und mehrere Tage lang neben Schmerzen große Probleme beim Schreiben, Greifen usw. gemacht hat. Krankhausaufenthalt oder Krankenstand waren nicht damit verbunden.

Es wird nun Schmerzengeld und Kosten des RA begehrt.

Hat jemand Ahnung, wie hoch das betragsmäßig ungefähr sein könnte? (also nicht der Wunsch des Geschädigten, sonst das in Österreich übliche tatsächliche bezahlte Schmerzengeld)

WB.

Normalerweise kann er sich brausen gehen. Schlüssel in der Hand? SSKM, steck ihn ein! Bleibt der Sturz auf Glatteis. Entstandene Kosten? Null? Damit hätten wir auch die Summe ermittelt.

In Österreich Schmerzensgeld einzuklagen ist üblicherweise sehr, sehr schwer (und zurecht schwer, wie die US immer wieder vor Augen führen). Mir wär aus dem Stegreif kein Fall bekannt, wo Schmerzensgeld zugesprochen wurde bei dem nicht der Schuldige aktiv den Schmerz (bzw. die Verletzung) herbeigeführt hat.

Allerdings bin ich kein Anwalt, das hier ist keine Rechtsauskunft und ich rate Dir dringend einen zugelassenen Anwalt dazu zu konsultieren!

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There's a typo in the Bible.
It should read "The geek shall inherit the earth".

Leider ist es nicht ganz so einfach.

Der Hauseigentümer bzw die Hausverwaltung hat in Österreich dafür zu sorgen, dass von seinem Besitz keine Gefahr ausgeht. Beispiele der Rechtssprechung sind hierfür Dachlawinen und Glatteis. Wenn der Sturz zwischen 6 und 22 Uhr passiert ist und der Hauseigentümer damit dieser Pflicht nicht nachgekommen ist, so liegt Verschulden und damit auch eine Haftung vor und man kann mit Schmerzensgeldforderungen konfrontiert werden. (Wie hoch die allerdings sind, weiß ich nicht

)

lg

die Verletzungen und Schmerzen sind hoffentlich ärztlich festgestellt und dokumentiert.

Faustregel:
leichte Schmerzen: 100€/Tag
mittlere 200 und starke 300

bei den geschilderten Schmerzen handelt es sich wohl um leicht.
Weiters anzumerken: besteht der schmerz nicht ununterbrochen, ist die Berechnung anteilig

mfg
AVS

Könntest du eine Einschätzung abgeben zu folgender Situation (einem Bekannten passiert):

Autohaus. Auf deren Parkplatz (beim Besichtigen von Autos) plötzlich vom Hund des Besitzers des Autohauses gebissen. Offene Bisswunde am Unterschenkel (relativ tief), gleich darauf Hausarzt aufgesucht. Dieser verordnete dann Antibiotika. Eine Woche später erfolgte eine Kontrolle beim Hausarzt, dieser verwies an das umliegende Klinikum zur Begutachtung wegen Wundeilungsstörung. Dort ein weiteres AB bekommen. 10 Tage nach Einnahme ein massives Exanthem auf das erste Antibiotikum einer allergischen Reaktion entsprechend. Darunter Fieber bekommen, insgesamt sicher 3-4 Wochen außer gefecht.

Die Wunde war etwa nach 3 Wochen wieder verschlossen (noch nicht gänzlich abgeheilt).

Heute kam von der Versicherung des Hundebesitzers die Erklärung, dass der Hundebiss an sich geltend gemacht werden kann, die allergische Reaktion nicht.

Was wäre ein angemessener Betrag in diesem Fall?
Warum ist die allergische Reaktion (und sowas kann bekanntlich einen dramtischen Verlauf annehmen) irrelevant?

Danke!

Warum ist die allergische Reaktion (und sowas kann bekanntlich einen dramtischen Verlauf annehmen) irrelevant?

Kausalität
Natürlich war zwar der Hund kausal für die durch das Antibiotikum verursachte allergische Reaktion, doch eine allergische Reaktion zehn Tage nach dem Biss ist wohl ein atypischer "Erfolg" für einen Hundebiss.

Gehen wir mal davon aus, der Geschädigte verstirbt nun durch die allergische Reaktion durch das Antibiotikum, trägt nun der Hund die Schuld am Tode? Oder anders, hat der Hund das Antibiotikum verabreicht?
Wohl kaum. (auch wenn Hunde das für gewöhnlich eh nicht machen)

Ein anderer Fall:
Ein Auto nimmt einem anderen Auto die Vorfahrt, der "unschuldige" Fahrer wird dabei schwer verletzt, ein Krankenwagen kommt und will den Schwerverletzten ins Krankenhaus bringen, auf dem Weg dahin gerät der Rettungswagen in einen Unfall. Der transportierte Schwerverletzte verstirbt nun an seinen Verletzungen. Untersuchungen ergeben, dass der verletzte Fahrer nicht an den Folgen des ersten Unfall gestorben wäre.
Trägt nun der am ersten Unfall ursächliche Fahrer die Verantwortung (rechtlich) am Tod des Verunfallten?

Cheers Ray

16.03.2012, 09:56 Uhr - Editiert von ray81, alte Version: hier

Könntest du eine Einschätzung abgeben zu folgender Situation (einem Bekannten
passiert):

gerne. Ich glauben und spekulieren, wie jeder, der keine Ahnung hat

Im Ernst: 2 Gutachter, 3 Meinungen.

Nimm dir einen guten (harten) Anwalt. Wenn der fr anerkannte 10d so viel rausholt, daß es für 30 reicht, paßt es ja auch

mfg
AVS

Wobei sich zusätzlich die Fragen stellen:
Um wie viel Uhr erfolgte der Sturz?
Wo erfolgte der Sturz (bei Schneefall u. Glatteis wird der Weg nicht geräumt...)

Hat jemand Ahnung, wie hoch das betragsmäßig ungefähr sein könnte?

Würde so um die 500 bis 1000 Euro schätzen.

Ich hab mal für Prellungen & leichte Abschürfungen ohne Krankenstand nach einem Motorradunfall 1600 Euro bekommen, allerdings war die gegnerische Anwältin Anfängerin und hat die Höhe der ersten Forderung nie in Frage gestellt.
Mein Anwalt meinte, 1000 Euro wären eigentlich die Höchstgrenze gewesen.

die frage die sich mir mal stellt: WO ist sie denn ausgerutscht? am gehsteig vor einem Haus!?

Ansonsten würde ich mich fragen, von wem sie denn für ihre eigene unachtsamkeit geld bekommen soll!?

ich würde mich schämen, wenn ich wo ausrutsche (weil patschert), dann aber schmerzensgeld von jemand verlangen, der vielleicht grad wo anders gestreut oder schnee geschautelt hat. brauchst du das geld so dringend? armutscherl!

der vielleicht grad wo anders gestreut oder schnee geschautelt hat

Vielleicht das. Vielleicht sagt er aber auch anderen Leuten ins Gesicht "des is ma wuascht". Auch schon erlebt. Und so einer hat Schmerzensgeldzahlungen verdient...

brauchst du das geld so dringend? armutscherl!

Hääh

schon recht verstanden. absichtlich hat's der- oder diejenige sicher nicht gemacht.

Ich hatte das Armutschkerl an mich gerichtet empfunden.

WB.

war auch so gemeint

Und warum bitteschön soll ich ein Armutschkerl sein

WB.

weilst einen vermutlich unterbezahlten hausmeister, der dir ganz sicher nicht absichtlich was angetan hat, auf schadenersatz verklagen willst.

Ganz im Gegenteil...

WB.

lies genau....er wird verklagt...

lies genau....er wird verklagt...

3 mal genau gelesen bis jetzt....

Herr Weissbier wird verklagt??? Steht wo???

Bin aber der selben Meinung wie diejenigen die dem "Opfer" eine Dusche empfehlen

.

Gottseidank wird hierzulande nicht jeder Fleischhacker der a zuu heisse Leberkässemmel vertickt hat auf midestens 39 Mrd. € verklagt...

Hab mich schon oft verletzt, beim biken zB. auf einem öffentliche Forstweg über a Wurlzel gedonnert, überschlagen, Oberschenkel ab

.

Hab nicht den Förster der für den Weg zuständig war verklagt....

War mir der Gefahr bewusst. Wie jeder mündige Bürger sich bewusst sein sollte, das es bei Schnee und Eis auch mal glatt werden kann...

so genau geht das aus seinem thread nicht hervor. könnte sein, hast recht, könnte aber auch sein, dass er für sich, seine freundin/frau, eltern, schwester o.ä. fragt.

Krankhausaufenthalt oder Krankenstand waren nicht damit verbunden.

Dann kanns so schlimm nicht gewesen sein und ist vermutlich auch nicht entsprechend dokumentiert. Soll brausen gehen, die patscherte Person.

Bei der geschilderten Sachlage reichen die Informationen leider nicht aus, wo, wann genau usw., aber schon allein, wenn ich von der Schilderung der Verletzungen ausgehe, ist das Risiko vor Gericht recht hoch, leer auszugehen.
Ein sehr wichtiger Satz:
"Krankhausaufenthalt oder Krankenstand waren nicht damit verbunden." Damit ginge es erst einmal wahrscheinlich nur um das Schmerzensgeld ... und die Zuteilung eines Schmerzensgeld wird wohl vor Gericht geklärt werden müssen.
Zum Schlüssel in der Hand, da ist es fraglich, ob hier die Verantwortung der Schädigung auch eindeutig dem Beklagten zugesprochen wird ...

Zusätzlich, was bitte bedeutet in diesem Fall: "kürzlich"?

Bei "leichten" Schmerzen wird in Österreich üblicherweise 100 Euro zugesprochen, aber es bleibt zu erörtern, ob diese Scherzen überhaupt schon im Bereich der leichten Schmerzen "anzufinden" sind, um ein Schmerzensgeld zu rechtfertigen.

Ist denn wenigstens ein Arztbesuch vorhanden? Wenn nicht, sehe ich "schwarz", es muss ja wenigstens eine "neutrale" Person geben, die die Verletzungen begutachtet hat ... also, allein mit der Schilderung sage ich mal ... naja ... sieht nicht besonders gut aus ...

Cheers Ray

http://www.rechtsfreund.at/schmerzengeld.htm
http://www.jusline.at/1325_ABGB.html
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100108_OTS0034/haftung-und-schadenersatzpflichten-bei-schnee-und-glatteis-auf-gehsteigen

15.03.2012, 19:41 Uhr - Editiert von ray81, alte Version: hier

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