Freies Gewerbe oder Freiberufler?

Freies Gewerbe oder Freiberufler? (14 Beiträge, 555 Mal gelesen)

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Freunde der Blasmusik,

helft mir mit den Macheten Eures Wissens den undruchdringlichen Dschungel der Selbständigkeit in Österreich zu durchqueren.

Ich möchte mich als "Designer" (Gestalterische Kompetenz, Schöpferisches Talent) selbständig machen, habe aber kein abgeschlossenes Studium oder sonstige Ausbildung.

Nach Rücksprache mit der WKO müsste ich ein freies Gewerbe anmelden, Erzeugung von Architekturmodellen, sowie Modellen für Gebrauchsgegenstände aller Art, sofern diese lediglich Anschauungszwecken dienen - und / oder - Erstellung v. Reinzeichnungen aufgrund v. Planung Befugter.

Heute ist mir zu Ohren gekommen, dass ich als "Designer" auch freiberuflich tätig sein könnte. Das hat sicher den einen oder anderen Vor- und Nachteil. Ein Nachteil ist es, dass es kaum Interessensvertretungen für Freiberufler gibt. Vorteile sind mir jetzt noch keine bekannt. Edit: keine Gewerbesteuer ist ein Vorteil.

Meine Recherche hat auch ergeben, dass es in Fällen ohne Hochschul- /Studiumsabschluss im Ermessen des zuständigen Finanzamtes liegt, ob die Bedingungen für die freiberufliche Ausübung einer Tätigkeit gegeben ist. Nach welchen Kriterien wird man am Finanzamt beurteilt?

Habt Ihr persönliche Erfahrungen bezüglich Selbständigkeit und könnt Ihr mir ein paar Tips geben, welche Schritte als nächstes einzuleiten wären?

mfg
incal

07.03.2018, 17:18 Uhr - Editiert von incal, alte Version: hier

Freelancer, da kannst Dein Raumschiff je nach belieben aufrüsten. Wenn man dann gute Geschäfte macht, kann man komplett wechseln und ein ganz neues Schiff erwerben.

Mein Tipp, lieber in Laderaum als in Raketen investieren. Laser reicht.

Gheimtipp: Die Deutsche Zone, da sind die Bösen. Am Anfang würde ich auf die japanischen Schiffe setzen.

07.03.2018, 22:14 Uhr - Editiert von smrdo, alte Version: hier

Kraft meines nicht vorhandenen Wissens vermute ich, dass es dem Finanzamt vollkommen egal ist, ob du gewerblich oder freiberuflich dein Brot verdienst. Hauptsache du versteuerst deine Einnahmen und führst die Ust regelmäßig ab.

Und ob du eine Standesvertretung hast oder nicht, ist Powidel. Der billigste Gewerbeschein ist der beste.

Vorteil der WKO ist deren Beratungsleistung. Die ist im Rahmen des Gründerservice aber ohnehin kostenlos.

Viel spannender ist, wie du an Gestaltungsaufträge herankommst. Und ob du einen Baumeister oder Architekten findest, der für dich die Pläne abzeichnet. Oder geht’s um Produktdesign oder Webdesign?

07.03.2018, 22:27 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

betreffend der Einstufung, welche Art von Gewerbe du ausübst (wenn überhaupt), würd ich mich auf die Aussage der WKO verlassen.

Das Finanzamt hat damit gar nichts zu tun. Denen ist es auch egal, ob du überhaupt eine Gewerbeberechtigung hast. Hauptsache, du zahlst brav und pünktlich.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Meines Wissens führen das Finanzamt schon eine Einstufung durch, zumindest, wenn ich mich in der Künstlerversicherung versichern will, die ja nur zur SVA zuschießt.

Die WKO ist während dem Telefonat nicht auf die künstlerische Eigenschaft meines zukünftigen Brotes eingegangen. Design, also eine Tätigkeit die Ergebnis eines geistig-schöpferischen Prozesses ist, ist eigentlich kein Gewerbe.

Alles in allem habe ich das Gefühl, ich würde lieber ohne Gewerbe arbeiten. Auf verschiedenen Seiten stehen auch grobe Vor- und Nachteile, wie zB. hier:
https://www.selbststaendig.de/unterschied-gewerbe-anmelden-freiberufler

Jetzt ist nur noch die Frage, ob ich mich einfach am Finanzamt ohne Gewerbe anmelden kann?
Wie läuft das ab? Ich habe finanzonline, die Anzeige dürfte also rasch erledigt sein.
Welche Erfahrungen ahbt Ihr da mit anderen Freiberuflern?

Danke!

mfg
incal

Reden wir von DE oder AT?

In At gibts keine Gewerbesteuer mehr.

Als Gewerbetreibender bist Kammermitglied und zahlst Kammerumlage. Du hast Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§23 ESTG), was bedeutet, ev. Buchführungspflicht nach §5.
Freiberufler (Einkünfte nach §22 EStG) hingegen bilanzieren maximal nach §4. Pauschalierungen sind möglich.

In der SV fallen mir in Ö auf Anhieb keine großen Unterschiede ein, aber Sozialversicherungsrecht für Freiberufler ist definitiv NICHT mein Fachgebiet.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

OK, habe gerade mit der WKO telefoniert, es gibt keine Gewerbesteuer mehr. Da habe ich wohl eine veraltete Webseite konsultiert.

Der WKO-Berater meint, nur zur Info, der Unterschied zwischen Freiberufler und Gewerbe sei, ob ich Auftragsarbeiten annehme oder Dinge aus eigenem Antrieb erschaffe und dann verkaufe. Grundsätzlich könnte ich mich einfach beim Finanzamt als Designer melden, nur könnte es mit der Gewerbeordnung Probleme geben.

Ich werde den rest mit einem Steuerberater klären.

Danke!
mfg
incal

08.03.2018, 12:02 Uhr - Editiert von incal, alte Version: hier

nur könnte es mit der Gewerbeordnung Probleme geben.

ja, und?
Dann zahlst halt eine Strafe und gut is.

Oder du machst es gleich als Kammermitglied. Wenn du Einzelunternehmer bist, sind das vermutlich kaum mehr als 10€/Monat.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Ich werde den rest mit einem Steuerberater klären.

GENAU das ist die Lösung aller deiner Probleme! Der kann dir auch die geeignete Firmenform (Gmbh, OEG...) empfehlen. Und er wird auch einen Anwalt und Notar kennen, die du für die Gründung u.U. benötigst.

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