Neubau: Netzwerkplanung

Neubau: Netzwerkplanung (18 Beiträge, 819 Mal gelesen)

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Hallo liebe Geizhälse!

Ich habe das Glück für einen Neubau (Doppelhaus, 2 Geschoße, kein Keller, 120m²) die Netzwerkverkabelung auf dem leeren Blatt Papier planen zu dürfen und hätte dazu eure Meinung/Erfahrung benötigt.

Plan/Wunsch:
* Alle relevanten Zimmer mit Kabel angeschlossen
* Zusätzlich schnelles WLAN für Mobilgeräte
* momentan würde mir normales GBit-Ethernet reichen
* tauglich für 10GBit oder schneller (zukunftssicher)
* Zentraler Serverschrank (mit NAS, Modem, ect.) im Technikraum
* WLAN Abdeckung in den Garten (mit Repeater oder ähnlichen auf der Terrasse?)

Da ich schon mal das (aufwändige) Vergnügen hatte Ethernet-Kabel in einem Altbau nachzurüsten, will ich zumindest beim Thema Kabel min. 20 Jahre Ruhe haben.

Was ist da momentan empfehlenswert zu verlegen? Kupferkabel (Cat6e/Cat7/wasauchimmer?) oder doch lieber Glasfaser (keine Ahnung was da Sinn macht)? Oder tendiert ihr eher zu einer "Basisvariante" mit großzügiger Leerverrohrung?

Vorallem bei Glasfaser kann ich die Vor/Nachteile sowie die Kosten kaum abschätzen, hat das schon mal jemand privat gemacht?

Danke gleichmal für euer Meinungen!

Hallo,

ich würde CAT7 Verkabelung machen, damit ist 10GBit auch noch abgedeckt und für WLAN Ubiquiti Komponenten nehmen. Damit kann man eine gescheite "Übergabe" zwischen den Access Points, ein Gäste WLAN uvm. zu einem relativ vernünftigen Preis (ca. 70 EUR pro AP) realisieren. Die Reichweite der Access Points ist ziemlich gut.

Ich hätte die Möglichkeit gehabt überall Kabel legen zu lassen, hab es dann aber gelassen, der Aufwand lohnt nicht. Alles was ich im Netz mache, ist im WLAN gut aufgehoben bzw ist das WLAN ganz sicher nicht der Hemschuh wenn was ruckelt.
Je nach Lage benötigst du auch keinen Repeater, bzw besser Mesh oder weitere APs, unser Grund ist fast 1000m² und ich habe mit einem Router Ausleuchtung überall, auch mein Arlo System funktioniert am gesamten Grundstück und in jedem Stockwerk (wobei ich keine Ahnung habe wie die Kameras da mit der Basisstation kommunizieren)

10G kann man mittlerweile problemlos über Kupfer übertragen, müssen halt vernünftige Kabel und vor allem Verbindungen sein. Aber bevor du da viel Kopfzerbrechen über die Kabel machst...mach dir mehr über die Kanäle, wenn man das vernünftig macht, kann man die Verkabelung später einfach tauschen wenns nötig ist.

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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't

... der Aufwand lohnt nicht. Alles was ich im Netz mache, ist im WLAN gut aufgehoben bzw ist das WLAN ganz sicher nicht der Hemschuh... ruckelt.

Sehe ich anders: 'Ein Kabel bleibt ein Kabel' - alte Elektrotechnikerweisheit. Ich würd' nicht ganze Videofilme zum Bearbeiten aufs/vom NAS über WLAN kopieren wollen. Kabel wo geht und WLAN für Mobilgeräte bzw. für die Bequemlichkeit.

Mir reicht derzeit Gigabitnetzwerk, v.a. sind die Festplatten das Nadelöhr (ich hab' aber noch keine 4k-Videos). CAT7 also kein Fehler bzw. empfehlenswert.

LG

mahc ich ja nicht, daher sage ich ja..was ICH mache

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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't

Ich würde Cat7 Kabel mit Cat6e Dosen verwenden, dann kannst du bei Bedarf problemlos auf Cat7 Dosen tauschen (Die verwenden ja einen anderen Stecker).

Glasfaser würde sich für längere Distanzen anbieten bzw. wenn man Störungen minimieren möchte - Dürfte bei dir 'oversized' sein.

Ersparst mir die Schreibarbeit.

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There's a typo in the Bible. It should read "The geek shall inherit the earth".

ich hab von NW keine Ahnung, aber ich würde

JETZT technisch aktuelle Kabel verlegen - also Cat7
aber VOR ALLEM auf großzügige Verrohrung achten. So kann man später leicht Kabel tauschen oder sogar dazu legen.
Und so wenig WLAN wie möglich, LAN ist schneller und stabiler, Kabel ist und bleibt eben Kabel und für stationäre Geräte sowieso 1. Wahl.
Leerverrohrung auf die Terrasse, da kannst ja dann dein Garten-WLAN aufspannen mit was auch immer in 5-15J dann Stand der Technik ist: einfach den AP tauschen

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Ich bin auch grad am Häuslbaun und hab die Planungsphase schon hinter mir. Kabel in die Decken sind schon verlegt, als nächstes kommt die Verlegung in die Wände dran.

Zum Kabel:
Hab ein CAT7a Duplex Kabel genommen damit ich überall Doppeldosen (CAT6a Standard) anschließen kann. Ist nicht billig, aber zukuntfssicher:
https://www.schrack.at/shop/s-ftp-kabel-cat-7a-2x-4x2xawg22-1-1200mhz-ls0h-3-50-blau-hsekp822hb.html
Wichtig is jedenfalls für ein Duplex Kabel ausreichend große Leerverrohrung. Ich hab M32 Leerrohre genommen, bei M25 hätt ich schon Angst, dass sich das bei engeren Radien nicht ausgeht. Optimal wär natürlich ein vorverdrahtetes Lerrrohr, das hab ich aber mit Duplex CAT7a nirgends gefunden.

Glasfaser bringt dir im Eigenheim aktuell nix außer Blut und Schweiß beim verlegen

Pro Stockwerk kommt dann fürs WLAN ein Ubiquiti AP an die Decke:
https://geizhals.at/ubiquiti-unifi-ap-ac-long-range-uap-ac-lr-a1354669.html
... und für Outdoor wirds wahrscheinlich dieser hier:
https://geizhals.at/ubiquiti-unifi-ac-mesh-uap-ac-m-a1547488.html

Ich weiß nicht, wie weit du mit deiner Planung bist bzw. was du in Eigenregie erledigst, aber ein paar Tipps, die vielleicht noch hilfreich sind:
Vorverdrahtete Lerrrohre nehmen! Kostet zwar mehr, spart aber Zeit und Nerven bei der Verlegung.
Bus System geplant? -> KNX.
Technikschacht möglichst zentral einplanen. Spart lange Leitungswege und erleichtert Wartung und nachträgliche "Upgrades".

Hilfreich für die Planung war bei mir auch: https://technikkram.net/2017/10/smarthome-elektroplanung-mit-ms-visio

Gutes Gelingen!

Ist nicht billig, aber zukuntfssicher

aber wenn man gerade ein haus neu baut ist das bloß eine kommastelle

sowas fällt überhaupt nicht auf

Auch Kleinvieh macht Mist und das Kleinvieh summiert sich dann am Ende ganz schön. Generell hab ich aber gerade bei der technischen Ausstattung bewusst nicht gespart. Man baut ja nur einmal (hoff ich zumindest).

Hallo,

prinzipiell würde ich die Kabel so verlegen dass diese problemlos ausgetauscht werden können. Also alles im nicht zu engen Rohr u.dgl. So kann man wenn irgendwann der Bedarf besteht rasch und schmerzlos ein anderes / moderneres Kabel reinziehen.
Wichtig ist halt daß die Verrohrung dick genug ist um ggf. auch Steckverbinder durchzubringen, gerade bei Glasfaser ist das ein Thema. Und natürlich darf man später eventuelle Servicedeckel nicht völlig mit der Inneneinrichtung verbauen

Ansonsten hat Glasfaser durchaus auch Nachteile, z.B. geht dort systembedingt kein Strom drüber. PoE (also Stromversorung über Netzwerkkabel) ist schon fein für so Dinge wie WLAN APs, IP Kamera, IP Telefon,... Solche Geräte über Glas anbinden ist einfach nur unpraktisch weil man dann überall zusätzlich noch eine 230V Steckdose plus Steckernetzteil braucht...

Beim Kabelplanen bitte auch nicht auf Nebenräume vergessen, eventuell will man z.B. im Heizraum oder der Garage was ans Netzwerk stöpseln. Auch Hobbykeller ist z.B. ein Thema - in meiner kleinen Werkstatt läuft mitlerweile bevorzugt Webradio, vor allem weil der übliche "Dudelfunk" so überhaupt nicht meinem Geschmach entspricht

Christian

Heizungsraum würde ich auch vorsehen. Wir haben unsere Wärmepumpe im Internet hängen zwecks Fern/Handy Steuerung. Und habe bei der erst Planung auch nicht daran gedacht, aber beim Zweitwohnsitz schon super praktisch.

Netzwerkdosen in doppelter Tiefe ausführen, alternativ oder und an der ersten Richtungsänderung eine Abzweigdose setzten. Ermöglicht den Rückzug und das problemlose Verstauen ohne Knickgefahr des NW-Kabels im Zuge der NW-Dosenmontage.
Erklärung: das fachgerechte Auflegen des NW-Kabels in Cat 6 und besser bedingt einen sorgfältigen Umgang mit der Schirmung. Ausserdem sind die erlaubten Knickradien einzuhalten, andernfalls kann gleich Telefonkabel verwendet werden.
FX 25 ist Pflicht für ein Doppelkabel!!!
EDV-Stromkreise auch in der Nähe der NW-Dosen vorsehen. Im NW-Schrank sowieso Pflicht samt einer USV.

Netzwerkdosen in doppelter Tiefe ausführen, alternativ oder und an der ersten
Richtungsänderung eine Abzweigdose setzten. Ermöglicht den Rückzug und das
problemlose Verstauen ohne Knickgefahr des NW-Kabels im Zuge der
NW-Dosenmontage.

"Doppelte Tiefe" für Unterputzdosen würde ich dir umbedingt empfehlen (auch für die Stromverkabelung - dann ersparst du dir unschöne Abzweigdosen), somit hast du mehr Platz für das Einrichten der Kabel und ev. Nachrüstung für Smarthome

FX 25 ist Pflicht für ein Doppelkabel!!!

FX25 ist auch ein guter Tipp; über kürzere Strecken (<1m) bekommt man dann mit Müh und Not 4 Kabel hinein, aber wenns geht, dann machs gleich 32mm

EDV-Stromkreise auch in der Nähe der NW-Dosen vorsehen. Im NW-Schrank sowieso
Pflicht samt einer USV.

Stromversorgung für ALLE NW Geräte gleich mit kombiniertem Leitungsschutz/Fehlerstromschalter, dann fallen die NW Geräte nicht aus, wenn du - aus welchen Gründen auch immer - einen Erdschluss hast

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen bisher, ihr helft mir sehr weiter.

Um manche Fragen/Anregungen von euch zu beantworten:

Ich lasse bauen, auch die Netzwerkverkabelung wird vom Bauträger (oder einer seiner Subfirmen) erledigt. Ich wollte nur vor dem endgültigen Planungsgespräch mich noch etwas aufschlauen, sonst erzählt mir der was vom Weihnachtsmann und am Ende funktionierts nicht wie gewünscht oder war absurd teuer.

Zusammenfassend kann man sagen:
* Kupfer ist vernünftiger
* PoE ist eine gute Idee, hatte ich nicht am Radar
* WLAN mit Ubiquiti (die kannte ich noch gar nicht, empfiehlt aber momentan fast jeder)
* 1 AP pro Geschoß (ist das wirklich notwendig bei meiner kleinen Wohnfläche und sehr zentralen Technikraum (unter der Stiege, Harry Potter lässt grüßen *g*) ?
* Trotzdem großzügige Leerverrohrung

Was nehmt ihr für so ein Projekt an Netzwerkhardware? Ich will jetzt keine Firma mit Hochverfügbarkeitsservern, aber 3-4 Clients mit 10GBit-Anbindung sowie evt. weitere 5 mit geringer Bandbreite sowie WLAN sollten versorgt werden.

Nehmt ihr einen normalen "unmanaged" 10G-Ethernet-Switch dafür oder sollte man auch mit so wenigen Clients was "Gscheites" mit Interface nehmen? Bisher kam ich ganz gut mit dummen Switches aus. Patchpanel ist warscheinlich aus Wartungssicht obligat oder kann man da verzichten?

Sprich reicht mir sowas (Beispiel):
https://geizhals.de/netgear-prosafe-xs500m-desktop-10g-switch-xs508m-100-a1685835.html?hloc=at
oder lieber in der Liga (Beispiel):
https://geizhals.de/hp-officeconnect-1850-48g-rackmount-gigabit-smart-switch-jl173a-a1542575.html?hloc=at

Da mich die Preise gerade etwas schockiert haben, überlege ich auch, das "Hauptnetzwerk" auf Gigabit zu belassen und einen günstigen 2. Switch für 10G zu verwenden. Dann hätte ich für (PoE, Link Aggregation, Managed Funktionen) folgenden Switch gedacht:
https://geizhals.de/cisco-catalyst-2960-l-lan-lite-desktop-gigabit-managed-switch-ws-c2960l-8ps-ll-a1565287.html?hloc=at

Was sagt ihr dazu, bin ich da preislich und technisch in einem realistischen Rahmen?

* 1 AP pro Geschoß (ist das wirklich notwendig bei meiner kleinen Wohnfläche
und sehr zentralen Technikraum (unter der Stiege, Harry Potter lässt grüßen
*g*) ?

Je nach Montageort, Wänden und anderen Störfaktoren, wird IMHO 1 AP für 60m² sogar zu wenig sein. Das ist aber der kleinste Kostenfaktor

Was nehmt ihr für so ein Projekt an Netzwerkhardware? Ich will jetzt keine
Firma mit Hochverfügbarkeitsservern, aber 3-4 Clients mit 10GBit-Anbindung sowie evt. weitere 5 mit geringer Bandbreite sowie WLAN sollten versorgt werden.

Realistisch wirst du mittelfristig nichtmal ein 1GBit-Netz voll ausnutzen oder hast du was spezielles geplant (Hochauflösende Netzwerkkameras etc..)?! Diverse Hardware (Switches etc...) kauft man IMHO nach den aktuellen Bedarf und nicht 10 Jahre im voraus => Managed macht jedenfalls Sinn, den Rest entscheiden die Anforderungen

Patchpanel ist warscheinlich aus Wartungssicht obligat oder kann man da
verzichten?

Das hat nix mit Wartung zu tun, da werden deine Netzwerkdosen aufgelegt

Wenn du eine Sat Anlage hast, dort ein Netzwerkkabel hin. Aussenkameras sind oft ein Thema. Und zum Klingelschild. Und unbedingt irgendwo im Garten oder an der Fassade für Aussen Wlan.

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