Video-Codec für 4:3 mindestens 768x576 Quadratpixel

Video-Codec für 4:3 mindestens 768x576 Quadratpixel (27 Beiträge, 438 Mal gelesen)

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Ich habe Quellmaterial in 720x576 50i vorliegen, das man sehr schön mit Virtualdub deinterlacen kann, sodass mir letztlich die Daten in 720x576 50p im Huffyuv-Format vorliegen. Allerdings lässt sich das dann nicht mehr in DV exportieren, da DV maximal 50i oder 25p unterstützt.

Also habe ich in Virtualdub gleich einmal auch PAL square daraus gemacht, also 768x576 50p, um dies schliesslich mit einem modernen Codec in höherer Auflösung zu exportieren zur Weiterverarbeitung in Corel Videostudio.

Gut gedacht, nur die einzigen in Corel Videostudio 2020 geeigneten Codecs, die mir für 4:3 vorliegen, sind 1280x960 60p ... also für NTSC, und noch einer in ähnlicher Auflösung, ebenfalls 60p.

Kann mir jemand einen Video-Codec empfehlen, der entweder mindestens 768x576 4:3 mit Quadratpixeln (oder höher) in 50p exportiert, und auf üblichen Plattformen abspielbar ist? Oder alternativ einen Codec, der 720x576 4:3 anamorph in 50p exportiert?

Danke! Liebe Grüsse ... Michael

29.11.2020, 11:00 Uhr - Editiert von Michael, alte Version: hier

VirtualDub? Das lebt immer noch?

Für einen vernünftigen Encode soiltest Du wohl am besten das Huffyuv nehmen und in einen ordentlichen Encoder wie Handbrake füttern. Denn dem Videocodec sind Auflösung und Framerate eigentlich ziemlich egal (ok, die Auflösung muss er auf Macroblocks aufrunden, aber sonst...), die Limitierungen von VirtualDub dürften dem antiken VfW geschuldet sein. Ich glaub, das kannte noch nicht mal B-Frames.

Wenn Du partout direkt in VirtualDub in ein modernes Format exportieren willst, gibts da wohl Hacks wie x264vfw (hab bei einer kurzen Recherche sogar was von einem x265vfw gelesen - gruselig). Besonders konform ist das, was da rauskommt, aber wohl nicht.

29.11.2020, 02:20 Uhr - Editiert von someonelikeme, alte Version: hier
Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!

Zum Endcodieren nehme ich Corel Videostudio, hatte ich vergessen anzuführen.

Und das mag kein Huffyuv importieren, nehme ich an? Ich kenne Dein Corel nicht und weiss nicht, mit welchen Importcodecs es überhaupt zusammenarbeitet, aber unter Windows war das K-Lite-Codecpack immer ein guter Tip, wenn irgendwas exotisches nicht wollte. In der "Mega"-Version wären sogar ein paar VfW-Encoder dabei:

https://codecguide.com/download_k-lite_codec_pack_mega.htm

Aber wie weiter unten schon erwähnt - wenn Du auf 576p50 gehst bei der Ausgabe in VirtualDub, dann hast Du schon Pixel dazuinterpolieren lassen. Entweder spatial oder temporal oder beides. Sowas macht man am besten so spät wie irgend möglich - im Idealfall erst für den final Encode oder sogar erst bei der Ausgabe aufs Endgerät.

Das Problem ist, dass das Schnittprogramm mir rechts und links letterbox-Balken macht, wenn das Projekt nicht exakt auf 720x576 eingestellt ist. Ich hätte es nämlich auf eine höhere Auflösung eingestellt, damit die Balken und eingefügten Bilder eine höhere Qualität haben. Aber du hast recht, die Videoqualität wird allenfalls schlechter, wenn man schon im Vornherein ein Scaling macht. Also muss ich irgendwo einen Kompromiss machen.

Ein weiteres Problem sind ja die 50p, die DV nicht kann, weshalb ein Export in diesem Format nicht funktioniert. Allerdings scheint dies der einzige Codec zu sein, der in Abspielgeräten korrekt als anamorph erkannt und zu Quadratpixel umgerechnet wird.

05.12.2020, 13:08 Uhr - Editiert von Michael, alte Version: hier

Allerdings scheint dies der einzige Codec zu sein, der in Abspielgeräten
korrekt als anamorph erkannt und zu Quadratpixel umgerechnet wird.

Kann sein, dass anamorph bei DV implizit definiert ist, so genau kenne ich das Format nicht. Aber wenn das bei anderen Codecs nicht klappt, dann hast Du das Pixel Aspect Ratio (PAR) falsch eingestellt. Oder Corel setzt es einfach nicht. Ein Codec kennt nur Pixel und es ist ihm vollkommen egal, ob die quadratisch sein sollen oder nicht.. Der Decoder bei der Anzeige geht dagegen im Zweifelsfall von quadratischen Pixeln aus, wenn er keine PAR-Vorgabe findet.

Wenn Du gar keine derartige Einstellmöglichkeit findest, dann musst Du das halt wohl oder übel "irgendwie" exportieren und den finalen Encode mit einem Programm machen, das das richtig macht. Handbrake hatte ich ja schon erwähnt.

Was du hast, habe ich verstanden.
Was du haben willst, ist alledingst ein Käse...

Das würde ich in Corel machen.
Nimm deine 720P50 und arbeite damit.

Wenn du 720x576 50i vorliegen hast, hast du deinterlaced 25p. Das auf 50p hochrechnen is genauso sinnlos wie auf eine höhere Auflösung. Was möchtest du denn am Ende erreichen?

Wenn du 720x576 50i vorliegen hast, hast du deinterlaced 25p. Das auf 50p
hochrechnen is genauso sinnlos wie auf eine höhere Auflösung.

Das ist so nicht korrekt. Konvertiert man 50i auf 25p, gehen Bildinhalte verloren. Im schlechtesten Fall werden 50% der Bildinformationen einfach weggeworfen.

Deswegen konvertieren Fernsehgeräte 50i auf 50p (oder je nach "Bildverbesserer" auch mehr) hoch.

Genau. Und Virtualdub bringt da zwei gute Algorithmen mit, die aus 50i ein sauberes 50p produzieren. Das ist ein deutlicher Qualitätsschub für meine alten Videos. Nur muss ich das dann irgendwie auch rauskriegen in einen Codec, mit dem ich das in vollen 50p und mit Quadratpixeln auf modernen Geräten anschauen kann, und hier hakt es.

Da du VirtualDub schreibst, warum nicht einfach damit resizen?

https://www.dedoimedo.com/computers/virtualdub-filters-resize.html

Ja, klar. Mein Problem ist ja, dass ich anschliessend das Ergebnis in Corel Videostudio weiterbearbeite (wo das gesamte Projekt bereits gespeichert ist), aber keinen geeigneten finalen Codec finde, der in einer mindestens 768x576 hohen Auflösung 4:3 (nicht 16:9 letterboxed) mit Quadratpixeln und 50p exportiert und für Youtube & Co. geeignet ist.

05.12.2020, 13:42 Uhr - Editiert von Michael, alte Version: hier

Mit dem Codec hat das alles nichts zu tun. Das ist wohl eine Eigenheit von diesem Corel Videostudio. Wenns das nicht anders kann, dann gehts wohl nicht damit.

Meine Aussage ist korrekt, wenn auch vereinfacht (also unvollständig) - das stimmt.

Echtes interlacing is temporally spaced - das bedeutet, dass in dem in Europa üblichen Verfahren (Upper Field first) zuerst die Zeilen 1,3,5,... übertragen werden, und dann 2,4,6...

Wichtig hier zu bemerken ist, dass diese Defacto Halbbilder also zeitlich etwas versetzt sind. Deine Aussage dass beim deinterlace von 50i auf 25p Bildinhalte verloren gehen, stimmt nicht. Es ist nur eine Frage des Verfahrens, welches beim Deinterlacing verwendet wird:

1) - field combination deinterlacing - das ist was ich geschrieben habe - es halbiert also die zeitliche Auflösung, aber nicht die räumliche. 50i->25p. Als mögliche Verfahren werden verwendet: Weaving, Blending, Selective Blending, Inverse Telecine und Telecide.

2) - field extension deinterlace - das was du meinst - halbiert die räumliche Auflösung (also die Pixel) - aber lässt die zeitliche field-rate gleich. 50i->50p. Verfahren hier: Line-doubling (oder Bobbing), half-sizing.

3) - motion compensation - das is das normalerweise beste / komplexeste Verfahren und kann bis zu AI unterstützung alle möglichen Verfahren behinhalten. Und ich glaube, das ist, wo Michael hinmöchte.

So wie ich das sehe, scheint aber eher seine Software das Problem zu sein, als der Codec. Wobei Deinterlacing, Codec, und Schnittprogramm wieder klarerweise drei Baustellen sind.

Meine Aussage ist korrekt, wenn auch vereinfacht (also unvollständig) - das
stimmt.

Nein, auch bei deinen angeführten Beispielen geht Bildinformation verloren. Meine Aussage stimmt also weiterhin.

Beispiel Bewegung eines Fußballs bei 50i:

1. Halbframe: O------
2. Halbframe: --O----
3. Halbframe: ----O--
4. Halbframe: ------O

Egal wie mans auf 25p rechnet, im besten Fall kommt folgendes raus:

1. Vollframe: O------
2. Vollframe: ----O--

oder

1. Vollframe: --O----
2. Vollframe: ------O

Also die zwei Positionen des Fußballs sind unwiederbringlich verloren gegangen. Man kann natürlich per Zwischenbildberechnung und etwas KI nachträglich die Bilder dazwischen errechnen. Aber das ist halt trotzdem nur interpoliert und nicht die tatsächlichen Bildinformationen. Denn die sind wie gesagt weg.

05.12.2020, 16:42 Uhr - Editiert von hellbringer, alte Version: hier

Nein, auch bei deinen angeführten Beispielen geht Bildinformation verloren.
Meine Aussage stimmt also weiterhin.

Ich merke mal an, dass ich dir nirgends widersprochen habe - du hast schon recht.

Du hast aber gesagt, dass bei deinterlace von 50i auf 25p Bildinhalte verloren gehen. Das stimmt auch, du lässt aber unter den Tisch fallen, dass du dir diese "50p" als "Gegenpreis" die vertikale Auflösung halbierst.

Dein bevorzugtes Verfahren verwendet 50 Halbbilder mit jeweils einer Auflösung von 720x288. Und der Rest wird klarerweise auch (im besten Fall) mit einem Interpolationsverfahren erzeugt.

Und jetzt ist eben die Frage was wichtiger ist. Ein detailreicheres Bild aber weniger framerate (25p), oder sind die Details zweitrangig, und will man die Flüssigkeit in den Vordergrund stellen.

Ich würde eher auf 25p convertieren, weil eben mehr tatsächliche Bildinformation vorhanden ist. Die heutigen Fernseher mit ihren xxxHz Motionengines machens eh flüssig - können dann aber von einem detailreicheren Material starten.

Am Ende des Tages ist es wohl persönliche Präferenz.

Du hast aber gesagt, dass bei deinterlace von 50i auf 25p Bildinhalte verloren
gehen. Das stimmt auch, du lässt aber unter den Tisch fallen, dass du dir
diese "50p" als "Gegenpreis" die vertikale Auflösung halbierst.

Nein, die ist schon von vorne herein halbiert. Es werden die Zeilen dazwischen aufgefüllt. Hier gibt es auch wieder unterschiedliche Verfahren, die je nach Ausgangsmaterial ein mehr oder weniger gutes Ergebnis liefern.

Im Idealfall, einem Video mit sehr wenig Bewegung, bekommt man 50 Vollbilder mit voller Auflösung raus. Wenn sich sehr viel bewegt, kann naturgemäß die fehlenden Zeilen nur interpoliert werden. Aber bei viel Bewegung kommt auch bei der Konvertierung von 50i auf 25p kein wirklich gutes Ergebnis raus.

Und jetzt ist eben die Frage was wichtiger ist. Ein detailreicheres Bild aber
weniger framerate (25p), oder sind die Details zweitrangig, und will man die
Flüssigkeit in den Vordergrund stellen.

Wie gesagt, bei wenig Bewegung ist sowohl die Konvertierung auf 25p als auch 50p detailreich. Bei viel Bewegung hat man sowohl bie 25p als auch bei 50p weniger Details.

Am Ende des Tages ist es wohl persönliche Präferenz.

Oder wie originalgetreu das Endergebnis sein soll. 50i ist für Röhrenfernseher gedacht, diese stellen 50 Halbbilder pro Sekunde dar. Wenn man auf 25p konvertiert geht auf jeden Fall 50% der Zeitauflösung verloren. Wenn man auf 50p konvertiert, wird zwar neues Bildmaterial dazu gerechnet, aber vom Originalmaterial bleiben alle Informationen erhalten. Und wenn das nicht ganz ungeschickt gemacht wird, kommt es der ursprünglichen Ausgabe am Röhrenfernseher am nähesten.

Wie gesagt, nicht grundlos rechnen alle Fernseher 50i auf 50p (oder höher) hoch. Ich hab bis jetzt keinen einzigen Fernseher gesehen, der zur Darstellung eines 50i Materials auf 25p konvertiert.

05.12.2020, 17:20 Uhr - Editiert von hellbringer, alte Version: hier

Deswegen konvertieren Fernsehgeräte 50i auf 50p (oder je nach
"Bildverbesserer" auch mehr) hoch.

Das brings jetzt aber genauso wenig.
Wo nichts ist, ist halt nichts.

Dadurch wird dein Material nicht besser.

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