Firma im Kollektivvertrag?

Firma im Kollektivvertrag? (27 Beiträge, 670 Mal gelesen)

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Aus gegebenem Anlass würde es mich interessieren, wann ein Unternehmen aus dem branchenüblichen KV ausgetreten ist. Es muss vor wenigen Jahren gewesen sein.

Onlinesuche hat kein Ergebnis gebracht. Als Möglichkeit fällt mir ein, ab Montag bei der GPA (als Mitverhandler) anzurufen. Aber schon jetzt am Wochenende wärs mir lieber und ich weiß auch nicht, ob der Anruf kurzfristig Erfolg brächte.

Bzw gibt es öffentlich nachvollziehbare Quellen, welche Unternehmen in einem konkreten KV mitmachen?

WB.

-- Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.

Interessant!

Wußte nicht, dass das möglich ist.

Liest sich hier anders! https://www.hrweb.at/2014/09/kollektivvertrag-oesterreich/

Oder ist die Arbeitgeber Rechtsanwalt, der auch Immobilien verwaltet? Dann bin ich gespannt, wie’s weitergeht. Meine HV wurde auch von einem Anwalt gekauft.

Interessanter Artikel aus 2014, seither wird sich nichts geändert haben.

Oder ist die Arbeitgeber Rechtsanwalt, der auch Immobilien verwaltet?

Nein, eine gemeinnützige GmbH. Mein aktueller Vertrag erwähnt keinerlei KV-Zugehörigkeit, lediglich dass sich die Gehaltserhöhungen nach dem gemeinnützigen KV richten.

Festgehalten wird, dass der Kollektivvertrag für Angestellte der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft nicht zur Anwendung gelangt, da der Dienstgeber nicht Mitglied des entsprechenden Arbeitgebervereines ist.
[...]
Die Einstufung in die jeweilige Beschäftigungsgruppe erfolgt gemäß den betriebsinternen Kriterien bzw. Richtlinien und kann daher von der kollektivvertraglich vorgesehenen Einstufung abweichen.

Diese "betriebsinternen Kriterien bzw. Richtlinien" bedeuten konkret, dass ich anstatt in verwendungsgruppe IV nach der Gruppe III bezahlt werde - konkret fast 600 brutto Differenz. Die Sozialleistung drumherum sind jedoch branchentypisch sehr okay.

Mein vorheriger jahrelanger AG war eine gemeinnützige Genossenschaft, die ist mit 2015 aus dem gemeinnützigen KV ausgetreten und in den normalen HV-KV eingetreten. Das ist für mich als AN irrelevant, weil der normale KV wirklich extrem grindig ist und ein paar Zuckerl vertraglich beibehalten worden sind: 38 Wochenstunden (statt 40), Karfreitag, 2.11., 24. und 31.12. frei (statt normale Arbeitstage). Hintergrund des Austritts war, dass unsere Genossenschaft sehr klein war und der gemeinnützige KV existenzgefährdend gewesen wäre.

Jetzt bin ich bei dieser gemeinnützigen GmbH, die sehr groß ist und die ist nicht im branchenüblichen KV.

Meine Frage resultiert aus Interesse, weil neue MA wie ich deutlich weniger bekommen als langjährigere MA, die noch zu KV-Zeiten angefangen haben und den bis zur Pension beibehalten. Deswegen interessiert mich der Zeitpunkt der Umstellung.

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19.12.2020, 18:52 Uhr - Editiert von Weissbier, alte Version: hier

Deswegen wird der KV ja meist geändert, um neue Mitarbeiter billiger zu beschäftigen....
Meines Wissens, ist das immer anhand der dienstverträge geregelt

Gruß Sonic The Hedgehog

Genial!

Als Gemeinnützige sind sie kein Gewerbe und damit nicht Teil der WKO und da es scheinbar keine Zwangsmitgliedschaft in ihrer Spartenvertretung gibt, hängt umgekehrt der Dienstnehmer im luftleeren Raum.

Sachen gibts, die gibts nur in Österreich.

Personalabteilung und Betriebsrat fragen...

Personalabteilung und Betriebsrat fragen...

Netter Scherz

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Das heiß, ihr seid zwar groß, habt aber beides nicht? Oder du hast Angst zu fragen?

Du hast PM, hat etwas länger gedauert.

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auch die Angestellten der Rechtsanwälte unterliegen keinem KV. Und sind meist miserabel bezahlt, dafür aber sicher..... auch das hat was.

Das weiß ich. Aus der Vergangenheit nahm ich an, dass er in einer Hausverwaltung arbeitet. Und da gibts einen KV.

Aber er ist jetzt in einem Gemeinnützigen Unternehmen und da gibts anscheinend wieder Österreichische Sonderlocken.

und da gibts anscheinend wieder Österreichische Sonderlocken.

Das einzige was mich in diesem Thread überrascht, ist die Tatsache, dass dich das überrascht

Österreich verteilt(e) Privilegien, wie ein Superspreader Event Covid-19

Stell dir bitte einen Dienstvertrag vor, der ALLES ausdefiniert, was normalerweise in einem Kollektivvertrag steht. Und das hoffentlich wasserdicht für beide Seiten und im Einklang mit dem generell gültigen Arbeitsrecht.

Da kannst du vor der Unterschrift eine Woche lesen und ein halbes Jus-Studium absolvieren.

Ich verstehe schon, warum die Rechtsanwälte keinen KV haben! Nicht blöd!

Aber genau das ist ja die Krux! Es gibt so viele Dienstverträge die das Papier nicht sind auf dem ausgedruckt wurden.

Das ist relativ egal, weil es ja keine Schlechterstellung gegenüber dem KV geben kann. Aber in seinem Fall gibts keinen KV, daher kann jeder Unfug ungeprüft im Dienstvertrag auftauchen - solange er irgendwie gesetzeskonform ist.

https://www.kollektivvertrag.at/cms/KV/KV_3.3/der-kollektivvertrag/rechtsgrundlagen-und-wichtige-begriffe

Ich habe mir jetzt seinen relevanten KV durchgelesen. Der hat fast 30 Seiten - ohne Anhänge. Wäre spannend, wie viele Seiten sein Dienstvertrag hat.

Das ist relativ egal, weil es ja keine Schlechterstellung gegenüber dem KV
geben kann.

Stimmt. Wobei KV vorgeht (sofern er im Unternehmen zur Anwendung kommt) bzw Betriebsvereinbarungen (da Betriebsrat vorhanden), ansonsten gilt das normale AngG als Minimalerfordernis.

Wäre spannend, wie viele Seiten sein Dienstvertrag hat.

6 Seiten, eine übliche Länge. Wie bei einem Mietvertrag: Da werden der besseren Übersicht halber auch Sachen angeführt, deren Erwähnung nicht zwingend notwendig ist, weil eh das MRG in seinem jeweiligen Anwendungsbereich gilt. Aber es ist halt übersichtlicher für beide Seiten als ein Konvolut voller Hinweise auf § XY und § YZ ff.

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20.12.2020, 10:46 Uhr - Editiert von Weissbier, alte Version: hier

Wenn kein KV gilt, wie klärt dein Vertrag dann die dutzenden offenen Stellen, die das Gesetz läßt und normalerweise der KV abdeckt. Ich hab mir meinen IT und deinen HV KV durchgelesen. Die sind beide sehr „dicht“, da ist kein Wort zu viel drin. Und beide haben fast 30 Seiten ohne Anhänge.

So wie ich das sehe (weil kein KV zur Anwendung kommt): Spezielle Dinge regelt der DV, übergeordnet gelten die Betriebsvereinbarungen (da gibt es nicht viele, die finde ich im Intranet), ansonsten das AngG.

Wobei der DV nicht die Betriebsvereinbarungen und die BV wiederum nicht das AngG verschlechtern dürfen. Von der Rangordnung her ist es mir völlig klar. Auch wenn mein DV gemäß dem Motto "probieren kann man es ja, werden eh alle brav schlucken und sich keiner aufmucken trauen" sehr wohl Verschlechterungen beinhaltet. Die mir persönlich allerdings wurscht sind, weil ich weiß weiß, dass sie anfechtbar sind. Und weil ich vor allem weiß, dass auch der Personalverantwortliche das weiß, auch wenn er es nicht offen zugibt, auch wenn ich im Fall der Reklamation am längeren Ast sitze.

Das ist für mich aber erst im Anlassfall relevant, deponiert habe ich es schon "oben".

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blöde Frage: warum mußtest unbedingt zu seiner OAsch-Bude wechseln, die scheinbar systematisch versucht, ihre MA zu bescheiccen???

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

die Angestellten der Rechtsanwälte unterliegen keinem KV

sicher??

Daß die RA-Anwärter keinen haben, das ist OK, die sind ja keine Angestellten, sondern Berufsanwärter.
Aber die Sekretärin hat auch keinen KV?

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Doch: https://www.kollektivvertrag.at/kv/rechtsanwalt-angestellte-w-ang
Die Ausnahme betrifft nur die RA + RAA.

Lg
David

eben.

Also wie bei den Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern. Das ist es auch so.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!

Das lässt sich normalerweise am Gewerbeschein ableiten.
Der KV wird ja normalerweise von der WKO „zugewiesen“.
Dein Fall dürfte wohl speziell sein, ich weiß das Mitarbeiter in Holdings auch keinen eigenen KV haben da wird einfach ein ähnlicher herangezogen oder zugewiesen.

Wenn eine Firma mehrere Gewerbe ausübt (Handel & IT ist eine gebräuchliche Kombi), kann die Firma (in Zusammenarbeit mit dem BR) denjenigen festlegen, in dem ihr Hauptgeschäft liegt.

lg. mb

Also aus der Praxis, die meisten versuchen den blligeren Handel anzuwenden.
Wenn es keinen BR gibt, stehen die Karten schlecht etwas dagegen zu machen.
Wenn es einen BR gibt, dann macht man meistens "Betriebliche Einheiten" die IT bekommt dann den IT KV, alle anderen zb. Seller dann den Handels KV.

Gibt natürlich ausnahmen von dem was ich schreibe, der Großteil der IT Firmen in Österreich sind aber keine großen Firmen mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen.

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