Praxistipps für Unternehmensgründung
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Praxistipps für Unternehmensgründung
21.09.2024, 22:02:23
Hallo allerseits.

Ich habe über die letzten Jahre, anfangs eigtl. nur für den Eigengebrauch geplant, ein technisches Gerät entwickelt, welches sich nun (ist in dem Sektor via Datenerfassung, d.h. Messtechnik, objektiv beurteilbar) im Vergleich zu aktuell am Markt befindlichen Produkten als konkurrenzfähig bis überlegen herausgestellt hat. U.a. deswegen möchte es auf den Markt werfen.

Produktkosten (Material, Arbeit und rundherum mit eingerechnet) liegen im mittleren vierstelligen €-Bereich, Marktpreis würde im niedrigen bis mittleren fünfstelligen Bereich landen. Marge also gut. Abnahmezahlen - es ist ein Nischenprodukt - echt schwierig den Markt einzuschätzen.. kann global zwischen dem zwei- und vierstelligen Stückzahlbereich liegen. Aja, und das notwendige Kapital habe ich selbst.

Aufgrund einer Gewerbeanmeldung in einem anderen Bereich verfüge ich über eine gewisse Vorerfahrung in Unternehmensführung, Buchhaltung, Finanzplanung, Vermarktung, blabla; aber, ich muss gestehen, mich reizt das alles nicht allzu sehr; mich interessiert die Technik. Ich möchte jetzt sicher nicht in 100 Meetings mit Anwälten und Steuerberatern hocken; ebensowenig möchte ich mein Geld für Angestellte verschwenden, die sich mit diesen Themen beschäftigen würden.

Die Frage, die ich jetzt grad ganz konkret habe, ist: meine Marken- und Produktnamen wären ziemlich eindeutig / unique. D.h. wenn das Produkt jetzt, vollkommen fiktives, aber repräsentatives Beispiel, den Namen "BritishTar Optimatron 3515-Z" tragen würde, wäre es wert, den Namen schützen zu lassen, oder ist das zu viel Aufwand und Kosten dafür, dass den Namen eh niemand versuchen würde so blatant zu klauen?

Auch sonst freue ich mich über allgemeine Ratschläge, unter Berücksichtigung der Infos die ich gerade runtergetippt habe; insb. darauf bezogen, wie ich mein Gerät / Produkt so einfach und sorglos wie möglich verkaufen kann.

21.09.2024, 22:28 Uhr - Editiert von BritishTar, alte Version: hier
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Re(6): Praxistipps für Unternehmensgründung
25.09.2024, 00:22:05
nie ein CE-Zeichen aufgefallen.. aber stellt sich beim zweiten hinschaun
heraus, dass ich sie nur übersehen hatte

Ist ja kein Beinbruch, das vorab zu klären, kann auch kein Showstopper sein. Auskunft kann vermutlich die Wirtschaftskammer geben, oder eventuelle Branchenverbände. Musst ja nicht sagen, was das Ding genau tut, nur was für Komponenten wie Elektronik, Mechanik, Gefahrenstoffe, Radioaktivität... drin vorkommen. Wenn du klein anfängst und niemanden damit umbringst, kann auch "erst machen dann um Erlaubnis fragen" eine Strategie sein.

Es kann allerdings sein, dass deine Kunden, wenn sie gross genug sind, aus Compliance-Gründen auf solche Formalien Wert legen müssen.

Patentschutz ist essenziell, wenn das Ding nachgebaut werden kann, sonst schnupft ein Grosser deine Idee auf, sobald du am Markt Sichtbarkeit erlangst. Oder du bist mit stetiger Weiterentwicklung und Verbesserung immer einen Schritt voraus... geht das längerfristig?

Markenschutz ist vergleichsweise billig und daher vermutlich ein no-brainer.

Eine Idee, wenn du selber eine Produktion hochfahren willst, wäre, einen bestehenden Gewerbebetrieb aus deiner Branche und in deiner Region zu übernehmen, zB im Zuge einer Ruhestandsnachfolge oder Insolvenz. Üblicherweise hast du dann schon alle Standortgenehmigungen und kannst gleich loslegen.

Die Grundlagen der Betriebswirtschaft sind dir bekannt? Unterschiede zwischen Umsatz, Cashflow und Gewinn? Wenn ja: ein guter Steuerberater zerpflückt dir den Businessplan auf Herz und Nieren. Wenn nein: Ein guter Steuerberater hilft dir beim Businessplan :-)


25.09.2024, 00:22 Uhr - Editiert von hhetl, alte Version: hier
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Re: Praxistipps für Unternehmensgründung
kpm
23.09.2024, 13:49:24
Mal unabhängig von den Produkt-Rechtlichen Themen (Patent, Marke, allfällige "Kopierer" etc.):

Wie schauts mit dem Verkauf/Vertrieb aus?

Als langjähriger Unternehmer sag ich: die beste Idee, auch die allerbeste Produktidee, ist ohne gutem Vertrieb quasi nichts wert. Du kannst den besten Produzenten nach jahrzehntelanger Recherche ausfindig gemacht haben und der weltbeste Nerd in Deiner Nische sein: Wie viel Umsatz machst Du damit?

Hast Du Kontakte zu potentiellen Abnehmern? Gibt's schon Testkunden?

Der restliche Rahmen ist - abhängig vom geplanten Umsatzvolumen und daher allfälligen Steueroptimierungsmöglichkeiten - de facto ziemlich easy:

Einzelfirma oder GmbH "gründen", ggfs. Gewerbeschein holen, Steuerberater suchen, (ggfs. Sozialversicherung zahlen) und los geht's.

Wenn das Ding richtig groß werden soll, dann würde ich persönlich die (Marken/Patent etc.) Rechte in ein ausländisches Unternehmen verlagern.

BTW: Die Eintragung der Marke kostet weniger als EUR 300,- und kann selbst relativ einfach und online durchgeführt werden. Wenn Dich "die Chinesen" kopieren, dann hilft Dir das wenig; den kleinen Techniker aus dem Nachbarort wird es dazu bringen, sein Produkt anders zu nenne. Allerdings: bei dem von Dir avisierten Stückzahlen wird es völlig egal sein, wie das Produkt heißt. Denn dann rufe ich einfach den Zielkunden an und sage: "Ich habe die Ferguson 3000 - und die kann genau das, was auch der BritishTar Optimatron 3515-Z kann, nur noch viel besser, schneller und geräuschloser!" ;-)


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