Preisverlauf erweitern?

Preisverlauf erweitern? (18 Beiträge, 288 Mal gelesen)

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Der Preisverlauf bildet derzeit ausschließlich den Bestpreis ab. Ob der echt war oder nur ein Preisfehler (oder ein falsch einsortiertes Produkt) ist in der Rückschau nicht mehr ersichtlich. Ebenso kommt es vor, dass Händler bei steigenden Preisen aufgrund schlechter Verfügbarkeit nicht den Preis anpassen, sondern die Lieferzeit - in der Hoffnung, irgendwann wieder zu diesem Preis liefern zu können. Einen zugrundeliegenden kurz- oder mittelfristigen Preistrend zu erkennen, ist so nur beschränkt möglich.

Das könnte allerdings ein Preisverlauf des Medianpreises erlauben. Nun weiß ich zwar nicht, wie detailliert ihr historische Preisdaten in der Datenbank habt, aber selbst wenn die komplett fehlen sollten, könnte man ihn ja zumindest ab jetzt ermitteln. Und wenn ihr schon dran seid - vielleicht Preisverläufe für Bestpreis und Median getrennt nach "alle Angebote" und "lieferbar ab Lager"?

völlig sinnlos. So wie es nicht gewartete Minimalpreise gibt, gibts auch nicht gewartete Maximalpreise. Da steht dann irgendein Produkt, das seit 3J am Markt ist, noch immer mit dem Preis drinnen. Sowas findest oft. Das macht dir jeden Durchschnitt hin, egal wie du es rechnest.

Oder anders gesagt: egal welchen Preis du hernimmst, min, max, irgendeinen Mittelwert: ALLE sind fehlerhaft.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!

egal welchen Preis du hernimmst, min, max, irgendeinen Mittelwert: ALLE sind
fehlerhaft.

Deshalb hatte ich auch nicht den Durchschnitt vorgeschlagen, sondern den Median. Klar, wo es nur ein oder zwei Anbieter gibt, kann der auch keine Wunder bewirken, aber solange es mehr sind, wird er von sowas nur unwesentlich beeinflusst. Damit es den Median wirklich verzerrt, müsste schon die Hälfte der Datenpunkte einen Fehler in die gleiche Richtung aufweisen.

Ein Median wird aber massiv verzerrt durch Händler, die einen Artikel zwar im Sortiment haben, aber nicht wirklich verkaufen wollen, und daher überteuerte Fantasiepreise dafür ansetzen. Oder sie machen das, weil der Artikel derzeit überhaupt nicht lieferbar ist. Oder es handelt sich um einen Uraltpreis, der nie den üblichen Preissenkungen folgte - und manche Preise gehen nicht einfach inflationär nach oben, sondern wegen z.B. Technischem Fortschritt reduziert.

Wirklich wahre Marktpreise erfährt man vielleicht nur, wenn man auch die tatsächlichen Käufe aufsummiert und durch die Anzahl teilt - was nicht minutengenau funktioniert, sondern nur in so großen Zeitabschnitten, dass überhaupt nennenswerte Verkaufsmengen anfallen.

Solche Zahlen weiß aber bestenfalls der Händler , nur für sich selbst.

Egal, was du nimmst, es funktioniert alles nicht exakt.

Mit dem Denkansatz von Geizhals, das günstigste Angebot zu finden, ist tatsächlich der niedrigste Preis das hier zielführendste.

Ja, es kann verfälscht werden durch Lockangebote und falsch zugeordnete Artikel. Zumindest mir fallen solche Fehler immer wieder mal auf, die ich dann auch grundsätzlich melde - und mir scheint, solche Fehler werden manchmal, aber nicht immer aus der Preishistorie herausgefiltert.

Beispiel: https://geizhals.de/canon-pixma-ts9550-schwarz-2988c006-a1865028.html
Canon PIXMA TS9550, Tintenstrahldrucker mit Preishistorie um die 200 €. Ab 31.10. wird der mit einem Preis von 31,90 € angezeigt. Am 3.11. habe ich als Fehler berichtet, dass ein Händler statt des Druckers nur die Tinte dafür anbot. Innerhalb kurzer Zeit, 1-2 Stunden, wurde der Fehler bereinigt. Aber bis 2.11. klebt der falsche Preis in der Historie drin.

Man muss also einfach die Preishistorie interpretieren können - und gerade kurze Peaks nach unten sind wahrscheinlicher Fehler als echte Schnäppchen.

Wenn ich mir einen erweiterten Preisverlauf wünschen darf, dann als zusammengefasster Preisvergleich über alle Artikel aus meiner Vergleichsliste - also nicht nur einen Chartverlauf, sondern z.B. fünf Linien für fünf Artikel in einem Chart.

Ein Median wird aber massiv verzerrt durch Händler, [...]

Eben nicht. Das müsste dann schon die Mehrheit sein.

Kann es evtl. sein, dass auch Dir der Unterschied zwischen Median (Zentralwert) und Durchschnitt (arithmetisches Mittel) nicht bekannt ist? Der Median zeichnet sich gerade durch seine Robustheit aus.

Egal, was du nimmst, es funktioniert alles nicht exakt.

Exakt interessiert das auch nur das Finanzamt. Nah genug dran am tatsächlich in etwa erzielten Marktpreis wäre schon vollkommen ausreichend. Dafür brauchts keine Gewichtung nach Verkäufen. Es würde schon reichen, wenn Lockangebote, Preisfehler und falsch zugeordnete Artikel die Kurve nicht übermäßig verzerren.

Und? Ich weiß, was ein Median ist. Er reagiert weniger auf einzelne Ausreißer. Aber er reagiert massiv auf fiktive Preise, weil ein Artikel aktuell nicht verfügbar ist.

Das hätte dir aus meiner Schilderung erkennbar sein sollen.

Gerade bei der Angabe überhöhter Preise sind Preisfehler dem Händler völlig egal. Er will ja ohnehin nicht verkaufen, weil er den Artikel nicht zum Verkauf verfügbar hat.

Die gehen aber direkt in den Median ein, auch wenn zu den Preisen ein Handel einfach nicht existiert.

Deshalb hatte ich auch nicht den Durchschnitt vorgeschlagen, sondern den
Median.

auch der Median ist ein Durchschnittswert, nur nach anderer Methode ermittelt

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!

auch der Median ist ein Durchschnittswert, nur nach anderer Methode ermittelt

Den Median einen Mittelwert zu nennen, ist schon grenzwertig. OK, in der deskriptiven Statistik nimmt man es nicht immer so genau mit der exakten Ausdrucksweise, in der Stochastik hättest Du Dich schon damit als vollkommen unbeleckt geoutet.

Aber ein Durchschnitt ist er gerade nicht. Er ist ein Quantil. In der Mathematik wirst Du den Begriff "Durchschnitt" sowieso höchstens in der Schulmathematik finden, aber auch die Umgangssprache, der ich mich hier zwecks klarerer Abgrenzung bedient habe, versteht darunter nur genau das, was die Schulmathematik mitunter noch so einführt: das arithmetische Mittel.

Gegenfrage: Hast du selbst den Median verstanden? Du hast selbst das Beispiel gebracht, dass nur zwei Händler einen Artikel anbieten. Wie definierst du dort deinen Median?

An der Stelle gibt es keinen Median - oder man weicht praxisnah das Grundprinzip auf, dass bei geradezahligen Mengen dort doch eine Mittelwertbildung erfolgt.

Ob bei nur zwei Händlern überhaupt eine brauchbare Aussage herauskommt, das ist völlig spekulativ.

Für mich interessant ist da tatsächlich nur der günstigere Preis. Und wenn der ein Preisfehler wäre, dann würde auch ein Median keine signifikant bessere Aussage bringen.

Du hast selbst das Beispiel gebracht, dass nur zwei Händler einen Artikel
anbieten. Wie definierst du dort deinen Median?

Bei einer geraden Zahl von Elementen hat die Menge keinen Median, sondern Unter- und Obermedian. Im hiesigen Kontext würde sich wohl ersterer anbieten. Aber in dem Extremfall von nur einem oder zwei Angeboten bietet das dann tatsächlich keinen Vorteil, deshalb hatte ich das direkt mit erwähnt.

dass bei geradezahligen Mengen dort doch eine Mittelwertbildung erfolgt.

Wenn man das so will (und den geordneten Körper dafür hat), kann man auch das machen.

Aber ansonsten warte ich jetzt wohl mal auf einen Kommentar zur Sache von denen, die sich damit auskennen.

was der Median ist, das weiß ich grad noch. Meine Mathe&Statistik-DP ist SEHR lange her, aber das bekomm ich grad noch hin.
Aber auch der ist gegen ungepflegte Uraltpreise oder DB-Fehler nicht gefeit. Und hat andere Nachteile.

3 Händler: 10-100-300 im GH gelistet.
10 ist DB-Fehler, wird am nächsten Tag auf 90 korrigiert. 300 ein Uraltpreis und der mit 100 kann ned liefern
was bringt dir der Median? Was der Mittelwert? Oder nehmen wir doch den (tagesaktuellen) Tiefstpreis?

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!

Aber auch der ist gegen ungepflegte Uraltpreise oder DB-Fehler nicht gefeit.

Aber solange das nicht soviele sind, dass der Median einen davon trifft, behält er trotzdem den Großteil seiner Aussagekraft.

was bringt dir der Median? Was der Mittelwert? Oder nehmen wir doch den
(tagesaktuellen) Tiefstpreis?

Schon im Betreff dieses Threads steht _erweitern_ und nicht _ersetzen_. Und selbst wenn wir dieses bemühte Beispiel nehmen: Der (Unter-) Median bliebe für alle Angebote unverändert bei 100, für lieferbare würde er genau wie der Bestpreis von 10 auf 90 springen. Auch das ist jedenfalls nicht weniger aussagekräftig. Wo sähest Du also den Nachteil dieser Information, die noch dazu eine zusätzliche wäre?

in dem Bsp hast genau EIN lieferbares Produkt. Korrigier mich, aber da gibts keinen Median mehr für lieferbare. Da gibt auch keinen Durchschnitt mehr.

Und wenn die DB um die Karteileiche mit 300 bereinigt wird, hast nur mehr 2 Anbieter. Und (ich glaube) auch keinen Median mehr, weil der sich nicht ermitteln läßt.

Was es aber IMMER gibt: den Tiefstpreis.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!

Korrigier mich, aber da gibts keinen Median mehr für lieferbare. Da gibt auch
keinen Durchschnitt mehr.

Gern. Wenn Du nur ein einziges Element zu betrachten hast, sind sowohl der Median als auch alle Mittelwerte gleich diesem, und selbstverständlich auch der Tiefstpreis. Bei zwei Elementen sind immer noch Untermedian und Tiefstpreis gleich.

Und damit ist es, wie bereits geschrieben, in Deinem Beispiel auch gar nicht mehr relevant, ob der Uraltpreis noch "lieferbar" ist oder nicht - der (Unter)Median der lieferbaren Angebote ist gleich dem Tiefstpreis.

Verfolg den Preis bei Amazon. Der ist realistisch und Milliarden von Menschen kontrollieren ihn. Und die stärksten Algorithmen weltweit.

Verfolg den Preis bei Amazon. Der ist realistisch

Bei Produkten, bei denen Amazon dauerhaft die Preisführerschaft anstrebt, vielleicht. Ansonsten ist da vom (vorübergehenden) Dumping- bis zum (meist recht dauerhaften) Mondpreis in Nähe der UVP regelmäßig alles dabei.

und Milliarden von Menschen kontrollieren ihn.

Milliarden? Ich glaube, da überschätzt Du die Marktdurchdringung von Amazon doch ein bisschen.

Und die stärksten Algorithmen weltweit.

Ach so, das war ironisch gemeint. Tschuldigung.

Aber im Ernst: Ich verfolge die Preisverläufe bei Amazon schon seit es snip-me noch gab. Danach habe ich irgendwann das Keepa-Plugin installiert. Solltest Du auch mal tun. Es gibt bei Amazon im wesentlichen zwei Arten von Preisverläufen - entweder Ping-Pong zwischen "hoch" und "niedrig", nicht unähnlich der Wochenangebote im Lebensmitteleinzelhandel. Oder die KI probierts mal mit einem in winzig kleinen Stücken immer weiter abbröckelnden Preis und setzt ihn dann abrupt wieder rauf.

Nun sind diese Kurven deshalb natürlich nicht nutzlos, sie haben durchaus ihren Einsatzbereich. Aber wenn der für meinen eingangs erwähnten Wunsch, kurz- und mittelfristige Preistrends besser ablesen zu können, hilfreich wäre, hätte ich den Vorschlag nicht gemacht. Sei er somit wieder hochgeholt - vielleicht kommt ja doch noch ein Statement von Geizhals und nicht nur unbegründetes Gegenfeuer von Nay-Sayern.

17.11.2025, 22:20 Uhr - Editiert von someonelikeme, alte Version: hier

Amazon ist ein Marketplace. Die Händler beobachten einander und bestimmen ihre Preise. Amazon selbst ist dabei nur ein Händler unter vielen.

Aber du hast recht, es sind nur 310 Mio aktive Kunden. Aber reine Besucher werden sie sicher auch noch eine Menge haben.

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