lärmreduktion durch überlagerung von schallwellen
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Re(4): lärmreduktion durch überlagerung von schallwellen
25.02.2003, 19:53:24
Genau so ist es, das ist der Knackpunkt. Schallwellen breiten sich, je nach Form der Schallwelle, punktförmig oder wie eine Front aus, brechen sich an allen möglichen Ecken und Kanten, bilden neue Punktschallwellen etc.
Der PC ist ein relativ großer Kasten und der diffuse Lärm entfleucht ihm an unzähligen Stellen bzw. wird vom ganzen Schallkörper "Gehäuse" abgegeben.

Würde man jetzt Schallwellen mit Lautsprechern erzeugen, die in der Phase invertiert sind, so würde man womöglich an der Hörposition X theoretisch tatsächlich weniger Lärm hören (lässt man die Raumakustik außer Acht), 10 cm daneben ist der Lärm aber lauter als vorher, da hier die beiden Schallquellen in einem anderen Winkel zur Hörposition stehen und sie sich nun vielleicht an dieser nicht auslöschen, sondern addieren.
Dazu kommt, dass der "Antilärm" ja ebenso durch den ganzen Raum wandert und er von daher den Gesamtlärmpegel anheben würde, anstatt ihn abzusenken. Der Interferenz-Effekt, ob erwünscht absenkend oder unerwünscht lärmanhebend, wäre auch bei einer noch so ausgeklügelten Bauweise wahrscheinlich nicht mal annähernd merkbar.

Das funktioniert nur in einer sehr begrenzten Umgebung, in der die Ausbreitung des Schalles zu einem erheblichen Prozentsatz vorhersehbar ist, zum Beispiel zwischen der Hülle eines Kopfhörers und dem Gehörgang. Ein Messmikrofon an der Aussenseite nimmt den Aussenschall auf. Durch vermutlich jahrelange und aufwendige Tests und Berechnungen ist man nun nahe dran, zu wissen, welches Störgeräusch Y sich nun bei der Kopfhörermembran ergibt, wenn der Umgebungslärm X herrscht. Das sind durchaus komplizierte Berechnungen, denn der Frequenzgang wird ja stark verändert, die Entfernung von ein paar cm muss berücksichtigt werden sowie die Gesamtlatenz der Elektronik. Dieses Signal wird dann in der Phase gedreht und dem Kopfhörersignal beigemischt. In der Praxis erreicht man damit eine Unterdrückung der Nebengeräusche von 10 bis 20 db, also nicht schlecht.

Die oben schon gebrachte Idee, ein immer wiederkehrendes Geräusch einfach ein paar Sekunden aufzunehmen, zu invertieren und diesen Anti-Soundschnipsel immer wiederzugeben, kann auch in der grauesten Theorie natürlich nicht funktionieren. Invertierter Lärm klingt für unsere Ohren genauso wie normaler Lärm. Nur, wenn zwei Schallquellen genau gegenphasig verlaufen, also in Sync sind, gibt es eine Auslöschung.

Euer     Superflo    
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