warum wird man in österreich so abgezockt??
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Re(5): warum wird man in österreich so abgezockt??
03.05.2003, 14:33:34
Hallo Almanach. Wir hatten das einmal vor 10 oder was Jahren in einem bekannt "sozialen" Großunternehmen ermittelt und zwar an Hand ganz konkreter Beispiele von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die alle innerhalb der SV-Höchbeitragsgrundlagen waren. Es wird nämlich schon einmal häufig bei laienhaften und oberflächlichen Betrachtungen vergessen, dass auf der "effektiv geleisteten Arbeitsstunde" folgende bezahlte Fehlzeiten liegen: 5 bzw. 6 Wochen regulärer Urlaubsanspruch, 14 bzw. 15 Feiertage, durchschnitlich 3 Wochen Krankenstand  (in Staats- und Gemeindebetrieben, wie in Wien, sinds sogar 31 Tage pro Jahr!). Auf den durchschnittlich (damals) effektiv pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter pro Jahr geleisteten 1610 Arbeitsstunden (besser: Anwesenheitsstunden im Betrieb!) kamen irgend wo (fiktiv) 2200 entlöhnte Stundensätze. Pro Arbeitsstunde waren dann noch die übergesetzlichen "freiwilligen" Sozialleistungen - von den Zuschüssen zur Kantinenverpflegung bis hin zu Zuschüssen für den Betriebssportklub, Betriebsausflüge u.ä. sowie den Betriebskindergarten usw. von umgelegt 20 Schilling (!) pro Effektivvarbeitsstunde jedes/r Mitarbeiter/s zu rechnen. Dazu sind/waren dann noch die bekannten 13. und 14. Monatsbezüge ( 16 Prozent) sowie die  Lohnzusatzkosten, die vom Dienstgeber zu tragen sind, auf die Arbeitsstunde umzulegen: Hälfte-Anteil an den Sozialversicherungsbeiträgen, FLAF, Kommunalsteuer, die natürlich auch mit jeder "Arbeitsstunde" verdient bzw. kalkuliert werden müssen. Von dem, was  danach der Mitarbeiter als Lohn/Gehalt auf seinem Lohn/Gehaltsausweis brutto vorfindet  muss er natürlich noch die Lohnsteuer und die Sozialversicherungsbeiträge ebenso bezahlen wie die AK-Umlage und (in den Großbetrieben nahezu obligatorisch) den ÖGB-Beitrag - und nur der "Rest" kommt dann netto auf?s Gehaltskonto. Und das ist dann das  erwähnte Drittel.

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Re(6): warum wird man in österreich so abgezockt??
03.05.2003, 19:11:55
Hallo!

Jetzt hast du dir aber leider viel Mühe gemacht, obwohl ich mich prinzipiell natürlich auskenne. Was ich natürlich nicht akzeptieren kann, ist die Berechnungsweise. Der Faktor drei klingt so nach 100 % LNK mal 1,5 (ein Drittel Abzug) =3. Das kann so natürlich nicht sein. Das ist der übliche, gebetsmühlenartige Unfug der Wirtschaft. Meiner Meinung nach kann man das nur über Jahreslohn rechnen und da kommt sicher ein Faktor zwischen 1,8 und 2,4 heraus. Erstens haben nicht alle Firmen hohe LNK in Geld (!) und zweitens hat man die Steuerbegünstigung bei den Sonderzahlungen. Mich hätten einfach die konkreten Kosten für Unternehmen im Durchschnitt interessiert, zB. 14 x 20000 + gesetzliche Sozialabgaben, von mir aus mit freiwilligen Sozialleistungen, dividiert durch den Jahresnettolohn. Die Argumentation mit Vorzeigeunternehmen verfälscht das Bild, Durchschnitte sind gefragt, wir leben ja im Zeitalter der Rankings.

Die Berechnung der LNK Richtung 100 % ist sowieso Steckenpferd (Desinformationsstrategie) der Wirtschaft. WKP Maderthaner habe ich zB. niemals über Lohnstückkosten reden gehört. Das scheint aber zu funktionieren, denn ich kenne eine bürgerliche Person, die meinte, dass Handwerk einen goldenen Boden hätte. 600 Schilling für eine Arbeitsstunde netto, bei 100 % LNK macht 300.- für den Arbeitnehmer. Hoffentlich ein bedauerlicher Einzelfall, auf jeden Fall günstig für die Wirtschaft.

mfG

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