Linux unsicher??
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Re: Oh mein Gott ...
Fly
08.05.2001, 18:30:22
Klar ist Linux unsicher.

Du brauchst nur's Root-Passwort auf Deiner Homepage bekanntgeben, telnet port aufmachen und remote login für'n Root erlauben. Schon kann sich jeder auf Deinem Rechner einloggen.

Nonaned.

Das ist in etwa so, als ob Du Dir die Hochsicherheitstür mit Panzerstahl und rahmenversenkten Stahlstreben kaufst und den Schlüssel dazu unter's Dackerl legst.

Ein System ist nur so sicher, wie's das System und der User zulassen, wobei der "unsicherere" Teil davon bestimmt, wie sicher's im Endeffekt ist.

Nur bei Linux bin halt ich der unsichere Teil, nicht das System.


Ansonsten ist das dort zitierte Klopapier (engl. Toilet-paper) sehr MS-typisch vom Marketing und nicht von der Technik gemacht, sonst täten's selbst draufkommen dass sie da nonsense quargeln.

1. Richtig ist, dass Torvalds entscheidet was im "offiziellen" Kernel von Linux steckt. Ziemlich so, wie in Redmond halt entschieden wird, was im Windows-Kernel drin ist.

Anders als im Windows-Kernel kannst Du allerdings reinstecken was DU willst, nicht was Billyboy für von der Industrie gewollt (und bezahlt) bekommt. Wennst es nicht selbst proggen kannst, kein Problem, hat sicher schon jemand gemacht und so vorbereitet, dass es simpelst ist, es in den Kernel 'reinzupatchen.

2. Linux richtet sich nicht am Handel aus.
Stimmt. Die Entwickler von Linux scheren sich einen Dreck was diverse Medien- und sonstigen Konzerne gerne in Deinem Kernel sehen würden. Zumindest ned gelogen, aber gut präsentiert...

3. Es fehlen Datenbanken.
Naja. MS-SQL wird's nie für Linux geben. Muss man sich halt mit dem "echt miesen" Oracle Server zufrieden geben. Vielleicht is' Billyboy auch nur sauer, dass der Oracle-bigboss jetzt reicher ist als er... Und für die, die keine Kohle für die Oracle Lizenz rausrücken wollen gibt's auch noch mSQL und mySQL, die für kleine Firmen (also unter 2 Milliarden Datensätzen und weniger als 1000 Zugriffen pro Sekunde...) mehr als ausreichend sind, so 'ne Schweinerei aber auch...

4. Geringe Sicherheit durch Open Source.
Im Gegenteil! Wenn da drin auch nur IRGENDEIN Sicherheitsloch wäre, hätten sämtliche Hacker inzwischen Feuer geschrien, eben WEIL man's lesen kann. Man muss nicht "von aussen" 'rumprobieren wie bei MS, man kann "von innen" anschaun wie man's umgehen kann. Und, wenn man alles von 'nem Schloss weiss und es DENNOCH nicht knacken kann, dann ist es hundertmal sicherer als ein Schloss, über das man als "Aussenstehender" nichts weiss, das aber ein "Eingeweihter" kennt. Der könnte dann möglicherweise auch eine Schwachstelle kennen, sie mir nicht sagen aber zu seinem Vorteil ausnutzen. Also, davor hab ich mehr Angst.

5. Keine Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Linux anders als bei MS.
Wenn ich dazu was schreib hab ich 'ne Klage aus Redmond am Hals. Nur soviel, ich tät' gern mal sehen was MS "erfunden" statt geklau... gekauft hat.

6. Nur support für die nichtmodifizierte Version von Distributionen.
Aha. Heh. Und DAS aus dem Mund von MS, wo'st schon die Garantie (nicht nur das Supportrecht, sondern die gesamte GEWÄHRLEISTUNG) verlierst wennst nur 'nen Wert in der Registry umschreibst.

7. Bei Linux keine Garantie, dass etwas auf einer GUI funktioniert das für 'ne andere geschrieben wurde.
Und bei Windows gibt's die? Schon mal'n Game auf NT zum Laufen gebracht? Oder versucht 'nen Datenbankserver auf Win98 laufen zu lassen?

8. Fehlende Software
Stimmt leider. Da haben's tatsächlich recht, es gibt wenige Games und wenig "kommerzielle" Software für Linux. Zumindest gibt's nicht von allen möglichen 20 Versionen, manchmal nur eine. Weil halt, statt dass jeder seine eigene Suppe gekocht hat, hat man halt den Code vom Vorgänger genommen, umgeschrieben, 'n paar Features dazugegeben und verbessert. Entsprechend gibt's stellenweise wenige Tools für Linux, diese sind dafür aber ausgezeichnet. Vor allem gehen mir BackOrifice und Sub7 ja sooooo ab...

Den Rest spar ich mir jetzt, sonst schmeisst's mich vom Sessel. Meine Arbeitskollegen schaun eh schon komisch, hysterische Lachanfälle sind auch bei mir selten.

Anyway. Ist 'n typisches MS-paper. Geschrieben für'n Marketing- und BWL-typen einer Firma, der zwar nix von Technik und Computern versteht aber so tun will, und diese Werbeoffensive als hochwichtige strategische Information missversteht. Bleibt zu hoffen, dass die Leute 's selbständige Denken noch nicht ganz verlernt haben und mal dahintersteigen, was da dahintersteht.
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Re: Re: Re: ROFL!
Fly
09.05.2001, 14:25:26
Was soll passieren?

Linux krepiert nicht, sofern Du nix daran änderst. Kritische Sachen ändern kannst nur als Root -> Normaluser bekommen keinen Root-access, Problem gelöst.

Und nein, anders als auf NT/2000 brauchen's den auch NIE, weil Du alles an Usersoft installieren kannst, ohne dafür root access zu haben, sofern's Deinen Anforderungen entsprechend konfiguriert ist. Du kannst z.B. natürlich keine Internetsoftware installieren wennst keine dialout Privilegien hast. Naja, Du kannst schon, nur bringt's halt nix 'nen Browser zu haben ohne damit ins Netz zu können.

Root brauchst im Wesentlichen nur, um maschineninterne Dinge zu verändern (Rechnername, IP Adresse, Anbindung ans Netz, Server (Gate, Name...), globale Sicherheitseinstellungen, vorhandene Hardware und ihre Anbindung), und wennst es nicht freigibst für 'nen User auch um Platten/Disketten/CDs zu mounten (das kann durchaus sehr praktisch sein. "Normale" User können dann keine CDs/Floppies dazuhängen und eigene Soft installieren, können aber vom freigegebenen Netzlaufwerk problemlos "offiziell erlaubte" Sachen installieren, SEHR praktisch, trust me!).

Und wennst als Admin hin musst zu 'ner Maschine kannst sehr einfach und simpel mitten im laufenden Betrieb, ohne dass der User sich gross ausloggen muss und Du Dich anmeldest mal eben 'ne root-shell Dir holen und tun was zu tun ist. Der overhead dafür, dass Du mal eben root auf der Maschine bist liegt bei so knapp 'ner Sekunde. Bei Windows... alles schliessen, abmelden, root anmelden, tun was zu tun ist, root abmelden, user anmelden, Userapps aufmachen...

Oder gibt's beim 2000er endlich "su" für Windows? Zeit tät's werden!
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