Warum kann man bei den Händlern nicht auf Lieferschein einkaufen?
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Re: Re: Re: Warum kann man bei den Händlern nicht auf Lieferschein einkaufen?
Münchenfahrer
19.05.2001, 12:03:35
Ich mach das so:

alle Vierteljahr fahr ich nach München, dort hab ich im Schilikon
Valley so ca. 15-20 Händler/Geschäfte im Umkreis von ein paar
hundert Meter, sprich 10 Minuten.

Die klappere ich eine oder zwei Stunden ab, dann weiss ich, wo es
was am billigsten und auf Lager gibt.

Und dann wird gekauft, dass die Fetzen fliegen und die Schwarten
krachen.

Nachher weiss ich: ich habe beste Ware zum billigsten Preis
bekommen!

Das Ganze wird mit einem Bummel durch München beendet - somit fahren
Fahrtspesen eigentlich flach, weil es ein schöner Ausflug war. Kein
einziger Händler in Österreich kann da Paroli bieten, die sind
einfach teurer und die neueste Ware bekomme ich hier auch erst
wesentlich später. Es macht halt was aus, wenn sich 20 Händler auf
einem Fleck Konkurrenz machen. Wenn ich Höchst/Mittel/Tiefstpreis
vergleich, liegen 1000e Mark (in Summe dazwischen), verglichen mit
Österreich (wo ich diese Möglichkeit gar nicht habe) spare ich das
Benzingeld sogar mehrfach herein.

Und nun nicht sagen: bei Reklamation wirds blöd! Ich mach das seit
Jahren und musste noch NIE reklamieren. Erstens kenn ich die guten
Händler, ausserdem weiss ich, was ich will, kauf also kein Glumpert.
Und wenn - dann komm ich spätestens nach drei Monaten wieder vorbei.

Hardware muss man nicht SOFORT haben (bloss Dummies kaufen teuer,
wenns am Markt kommt) - ich habe Zeit zum Überlegen - und in der
Zwischenzeit fällt das Ding ganz GEWALTIG im Preis - etwa
AMD-Prozessoren auf die Hälfte in EINEM Monat  :)

Oder Motherboards um ein Viertel, oder Speicher ins Bodenlose :)

Ich mach mir keine Sorgen um Lieferscheine, in dem Moment, wo ich
bezahle, erhalte ich die Ware, die ich zuvor eingehend geprüft habe.


Nebeneffekt: inzwischen kenn ich so viele Münchner Mädels, dass ich
sogar übernachten könnte :) (und tue ;) )

Und a Weisswurst mit Senf und Bier riach i scho von weitem! Oder an
Bierradi.

PS: letzhin hab ich einen Camcorder gekauft - war DM 1000 billiger
als im billigsten österr. Laden. Jaja, be*PIEP*n kannst dich zu
Hause lassen.

Ein begeisterter Münchenfahrer!

Mein Lieblingsladen:

http://www.litec-computer.de






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Re: Arbeitest du in der Branche?
24.05.2001, 15:01:33
Die Preise der Firma, in der ich arbeite, SIND in der Regel
aktuell. Auch ohne mich. :-) Und ja, ich bin seit sehr vielen
*ächz* Jahren "im Umfeld der Branche" tätig (wo nähme ich sonst
meine Erfahrung und mein Insider-Wissen her).

Aber ich glaube, Du machst Dir überhaupt falsche Vorstellung von
Preiswartung mit einem Produktstamm von - bei Betrachtung des im
Geizhals gezeigten Händlerschnitts - etwa ein-, zweitausend
Artikeln, von denen sich locker die Hälfte täglich mindestens
einmal ändert.

Im Unterschied zu vielen anderen Branchen gibt es pro Produkt gegen
unendlich viele Anbieter (ernstzunehmende sinds etwa 20-50 pro
Produkt), deren Preise Du ja für eine sinnvolle Wartung laufend
abgleichen müsstest.

Dann weisst Du aber noch immer nicht, wer was auch tatsächlich
liefern kann. Das ist aber extrem wichtig! "Wieso? Kauf ichs halt
beim nächsten." *brüllvorlachen* Da kann es Dir passieren, dass Du
tatsächlich 20% mehr für dasselbe Produkt bezahlst. (Vom Verlust
kannst aber nicht wirklich leben, auch, wenn man immer sagt "Die
Menge machst.".)

Glaubst nicht, gell? Bist ja auch nicht "aus der Branche". Ist aber
wirklich so. Der Grosshandel schwankt preislich deutlich mehr als
der Händlermarkt im Geizhals. Nicht so sehr bei täglich vielfach
verkauften Broadliner-Produkten, aber ab der "zweiten Liga" (dazu
zählen auch eine ganze Reihe von Massenprodukten wie 70% der
Festplatten, CD-ROMs, DVDs, Grafkkarten, USV, weniger gängige
Mainboards und vieles mehr) die ja doch locker 60% des
Gesamtgeschäfts ausmacht, ist das bereits so.

Da kann dann z.B. ein Netzteil (immer klar: verglichen werden
dieselben Modelle) im Großhandel für den Händler teurer sein als
beim teuersten Händler im Geizhals (erst vorgestern gesehen - wie
die das Zeug an den Händler bringen, weiss ich nicht).

So, jetzt musst Dir nur noch überlegen, welche Preise Du so
einpflegen willst. Bei Lagerartikeln ist das ja noch halbwegs klar,
da musst aber dann auch wieder oft unter den EK - wenn die Preise
sinken. Wann Du da mitziehst, verlierst Geld. Wenn Du nicht
mitziehst, kriegst gleich Haue im Forum (war doch tatsächlich ein
Bubi unlängst so frech, Händler ultimativ aufzufordern, doch
gefälligst die Preise für AMD-Prozessoren SOFORT und auf der Stelle
zu senken).

Und jetzt warte mal schön die Preise. Viel Spaß!

Einzige Lösung: Möglichst weitgehende Automatisierung der Wartung.

GrummelGrumpf
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Automatisierung...
24.05.2001, 18:19:25
...kostet eine Stange Geld die du mal als Neueinsteiger wegstecken
mußt.Wenn ich dran denke nur was ein guter E-Shop und das Drum-
herum kosten würde wenn man das direkt vom Markt nur kauft, dann
ist schon ein deftiger Broken des Startkapitals weg, wenn man es
ohne Bankredite macht und nur auf Gespartes zurückgreift.

Ist sicher auch heisses Thema bei größeren Firmen und nicht nur bei
den Neueinsteigern, was Logistik und den Kram anbelangt.
Ich nenne es Kram weil ich selbst schon Kopfweh teilweise habe wenn
ich darüber nachdenke wie man es am günstigsten und trotzdem ohne
zuviel Zettelwirtschaft anstellt.
Der Punkt das mancher Großhändler teurere ist als mancher End-
Händler hier im Geizhals macht auch Kopfweh, da man eine enorme
Anzahl an Lieferanten benötigt und dort auch einen Preisvergleich
machen muß, was bei der Anzahl an Produkten und Lieferanten (habe
an die 19 in Ö,  11 in D , 3 UK, und paar andere wenige noch. Sind
sicher nicht SO viele aber die Vertraunserwerkenden)

Dann die Sache das der Transport auch Geld kostet, was man mal auch
vergessen kann (nicht sollte)

Sicher Automatisierung wäre da sehr wünschenswert, nur die Ksoten
für Standleitungen die dan hinzukommen, zwecks Vernetzung.

Das treibt dir Tränen in die Augen wenns da die Anbote bekommst,
was das alles Geld schon alleine kostet und du hast noch keinen
Piperling verdient :~(


Ein Geizhals für die Händler der Großhändler verlgeicht wäre
spannend >:-D und direkt "nützlich" ;-)
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Re: Warum kann man bei den Händlern nicht auf Lieferschein einkaufen?
Thomas Karafiat, EDVConsulting IT-NOW.AT
18.05.2001, 23:25:26
Hallo!

Leider kann ich jedem Händler nur davon abraten per Erlagschein zu
liefern, da es sich doch relativ schnell herumspricht wo die
Händler zum abzocken sind. Eigentumsvorbehalt ist auch keine
Lösung, denn wenn das Gerät nicht mehr aufzufinden ist, und glaube
mir sie sind nicht mehr aufzufinden, dann kann man sich sein
Eigentumsvorbehalt weiss ich wohin stecken.

Folgende Beispiele aus unserer Erfahrung im Jahre 2000 (die Zeit wo
wir noch mit Erlagschein geliefert haben):

Fall 1: Kunde wird arbeitslos. Gericht exekutiert. Nichts zu holen.
Das Gerät ist nicht mehr vorhanden. Pech, vielleicht wieder in 3
Jahren.

Fall 2: Kunde bezahlt nicht. Gericht möchte exekutieren. Kunde
verzogen. Gereichtzuständigkeit ändert sich. Gericht möchte
exekutieren. Kunde verzogen. ... (Das ganze ca. 3x). Kunde sitzt
mittlerweile im Strafvollzug. Geräte nicht vorhanden. Pech,
viellecht in 3 Jahren.

Fall 3: Kunde bezahlt nicht. Gerichtsexekution. Nichts vorhanden.
Kein Gehalt zum Pfänden. Kunde einigt sich auf Ratenzahlung mit
Gericht. Ratenzahlung wird nicht eingehalten. Das ganze Spiel
wieder von vorne.

Fall 4: Kunde existiert gar nicht. Wo die Post hingeliefert hat ist
ein Rätsel. Ware weg. Kunde weg. Nichts im Melderegister zu finden.

Fall 5: Kunde ..... usw.

Die gesamte Schadensumme die innerhalb von 2-3 Monaten aufgelaufen
ist beläuft sich auf einen höheren 6 stelligen ATS Betrag.

Jeder der die Margen in der Branche kennt kann sich ausrechnen wie
lange ein kleiner Betrieb braucht um solche Verluste wieder zu gut
zu machen (meist nur mit Hilfe langfristiger Finanzierungen).

Eigentlich schade das Ganze, da der Grossteil der Kunden doch
relativ pünktlich bezahlt hat. Das Risiko war und ist aber leider
zu gross um auf Rechnung und Lieferschein zu senden.

Und eigentlich ist doch Nachnahme das gleiche wie im Geschäft, nur
dass man nicht beim Händler bezahlt sondern bei der Post.

Ausserdem gibt es doch das Rückgaberecht (Doch auch damit wird
bereits Schindluder getrieben: Bestell ma halt mal bei
verschiedenen Händlern. Der zuerst liefert hat gewonnen den Rest
schickt man dann halt einfach wieder zurück. Dem Kunden ist doch eh
wurscht er muss ja laut Gesetz die Portokosten nicht bezahlen.)

Die Zahlungsmoral ist nach unserer Erfahrung nicht so schlecht,
aber die paar schwarzen Schafe generieren soviel Schaden, dass
leider auch die anderen darunter Leiden müssen.

mfg Thomas Karafiat


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..
Re: Re: Warum kann man bei den Händlern nicht auf Lieferschein einkaufen?
RF
19.05.2001, 11:38:29
Hi !

Ich kann eigentlich den Eröffner des Beitrages schon nicht ganz
verstehen. Hat er die anderen Threads in diesem Forum nicht
gelesen; da stellt sich mir die Frage, ob er die Zahlen bezüglich
Margen einfach nicht verstehen kann oder will, oder hat er einfach
in der Schule den Matheunterricht einfach verschlafen.
Nehmen wir nur mal ein Milchmädchenrechnungsbeispiel. Monatlich
zhalen nur zwei Durchschnittskunden ihre Rechnung zu ATS 10.000,--
ihre Rechnung nicht. Das bedeutet mal gering gerechnet 5.000,--
Spesen für die Eintreibungskosten. Ergibt eine Summe von 25.000,--.
Nehmen wir eine Marge von 10% (ok, ok, nicht schimpfen, ist ja eine
Schönfärbungsrechnung, die eh schlecht genug ausgeht!), dann
bedeutet diese Zahl, dass man, um auf ein Nullsummenspiel zu
kommen, schon mal 250.000,-- ZUSÄTZLICHEN Umsatz erzielen muss; und
das jeden Monat. Aufs Jahr hochgerechnet sind das glatt mal
3.000.000,-- ATS.
Reicht das Beispiel, oder sollen wir es noch buchhaltungsmässig
genauer durchrechnen?
Da kann ich, so traurig es ist, die Händler nur allzugut verstehen,
vor allem, wenn man sieht, dass nur mal die Beispiele des überall
Bestellens und die erste Lieferung annehmen, die anderen
zurückschicken ja auch schon beschrieben wurden. Nachahmer finden
sich sicher.
Dass diese sich damit im Endeffekt selbst ans Bein pinkeln damit,
langfristig, das haben sie sicher nicht bedacht.

MFG

RF

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..........
Re: Blöder Konkurs ...
Ghostwriter
21.05.2001, 15:53:07
1. Also von dem Begriff "Verbrecher" würde ich mich aber an Deiner
Stelle schnell distanzieren. Erstens gibt es so etwas wie eine
Unschuldsvermutung und zweitens glaube ich nicht daß Du als
Aussenstehender die Umstände eines Konkurses beurteilen kannst.

2. Du scheinst Dich in der Branche nicht ganz auszukennen, da alle
Lieferanten einen Eigentumsvorbehalt besitzen. Jeder Lieferant
bekommt von seinem Kreditversicherer ein Limit zu dem er versichert
den Kunden beliefern kann. Alles darüber hinaus geschieht auf
eigene Gefahr und wider besseren Wissens.

3. Eine GmbH ist wie gesagt mit beschränkter Haftung. Also erklär
mir also bitte wer soll den gepfändet werden. Der Geschäftsführer
haftet für alle Außenstände bei Finanzamt und Sozialversicherung
und unter Umständen bei einer privaten Bürgschaft gegenüber der
Bank. Dies sind Institutionen die pfänden können. Lieferanten
können nur im Falle einer Krida direkt den Geschäftsführer zur
schadloshaltung pfänden. Also gibt es doch Gesetze gegen Verbrecher.

4. Was haben Drogen und oder Pfusch mit dem erwähnten Fall zu tun?

5. Genauso wie das Unternehmen gehen auch die Lieferanten ein
unternehmerisches Risiko ein und auch Fälle von Konkurs müssen
einkalkuliert werden.

Weiters möchte ich nur mal erwähnen daß es wesentlich größere Fälle
gibt bei denen wesentlich mehr Leute durch die Finger schauen. Nur
ein paar Beispiele:

- Ausgleich bei Forstinger (Verlust ca. 600 Mio)
- Ausgleich der MCN Online (Verlust ca. 270 Mio)
- Konkurs von Kleiderbauer
- Konkurs von Kaindl

Außerdem gab es ein Paradeunternehmen daß gerade in den
Schlagzeilen (FUTUREZONE) ist, da es buchhalterisch überschuldet
ist und laut österreichischem Recht Konkurs anmelden müßte. Eine
Studie der Wirtschaftskammer besagt daß 60% des österreichischen
Einzelhandels überschuldet ist. Alle Unternehmen die dies betrifft
und die GmbHs bzw. AGs sind müssten somit Konkurs anmelden.

Ich würde Dir empfehlen in Zukunft vielleicht etwas fundiertere
Statements hier zu posten und nicht jeden als Verbrecher
abzustempeln.
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....
Re: Schau mal zu...
24.05.2001, 12:09:51
"Wenn du so ein begnadeter html-künstler bist dann sag ihm wie es
geht, oder biete ihm deine Hilfe an, statt ihn zu verurteilen,
vielleicht hat er andere Sorgen als eine Homepage zu gestalten, bzw
beherrscht er html einfach nicht."

1) Ist schwierig, wenn der Betreffende keine Hilfe will oder
bezahlen kann. Und

2) hat er vielleicht andere Sorgen. Hätt ich auch, wenn ich
Automechaniker wäre und keinen Führerschein hätte.

Weisst Du, es ist schon ein Jammer:

Kaum eine Branche nutzt den Computer für die eigene Arbeit so wenig
wie der Computerhandel. (Ich wollte, das wäre ein Witz gewesen.)

Wie aber soll selbst ein reiner Hardwarehändler wissen, was seine
Kunden brauchen, wenn ihm bereits die elementarsten
Anwenderkenntnisse fehlen. Und z.B. Frontpage (in jedem zweiten
gekauften MS Office enthalten) zu bedienen, sollte heute schon auch
einem Computerverkäufer zugemutet werden können. Dazu bedarf es
nicht der "HTML-Künstlerei", Du brauchst dazu nicht mal zu wiossen,
was HTML ist.

Und hier gehts ja nicht um Schönheitspreise. Design mag subjektiv
empfunden werden. Auf der betreffenden Homepage, die Du sichtlich
nicht angesehen hast (um eventuell zu wissen, wovon die anderen
hier plaudern), stimmen ja nicht mal die Links zu den eigenen
Seiten. Und das zeugt nicht gerade von fachlicher Kompetenz.
Aber es hindert Dich ja keiner, trotzdem dort zu kaufen.

GrummelGrumpf

P.S.: In Israel hat mal wer gesagt, auch ein Fleischhauer bräuchte
keine Gewerbeberechtigung. Soll doch jeder machen, was er will.
Wenn der Fleischhauer schlechtes Fleisch liefert. werden ihm die
Kunden fehlen. Die, die nicht von sich aus fernbleiben, werden an
Lebensmittelvergiftung sterben. Auch eine Methode der
Marktbereinigung...
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