Unser ;-) Leben mit Linux
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Unser ;-) Leben mit Linux
28.11.2003, 18:12:56
Ich setze Linux nun seit etwas mehr als 2 Jahren ein.

Als selbstständiger SW-Entwickler habe ich sowohl administrative, als auch technische Bereiche für die man entsprechende Software benötigt.
So gesehen ist auf meiner Linux-Box eigentlich alles verfügbar was einerseits eine Sekretärin und andererseits ein Techniker im Alltag verwendet.

Die Sekretärin in mir (shit - wo ist mein Nagellack?) checkt den eMail-Verkehr via "KMail", empfängt und sendet Faxe via "sendfax/mgetty", schreibt Honoranoten via "Open-Office", bucht die Kontoauszüge via "GnuCash", verwaltet die Termine via "Evolution", bucht das Bahn-Ticket via "Mozilla" und wählt die Telefonnummer des Pizza-Zustellers via "cu".
Jedenfalls ist die Sekträtin in mir eine - die auf "fetzige Oberflächen" steht, in Cut&Paste-Ebenen denkt, jeden Mausklick intutiv setzt und mehrere thematisch gruppierte virtuelle Desktops nützt.
Und wenn ihr grad mal fad im Schädel ist, zieht sie sich schnell eine Runde 3D-Billard rein.

Der Techniker in mir (shit - ich hab den Nagellack zum schraubenversiegeln genommen) hackt Source-Code in seinen Editor "Quanta", compiliert, debugt, traced und loggd via "in Quanta integrierter Shell-Scripts", nötet den Web-Server "Apache", kontrolliert seine Produkt-Versionen via "CVS", verteilt seine Anwendung via "ssh/scp" und supportet sein Produkt mit Hilfe von "VNC".
Jedenfalls ist der Techniker in mir einer, der auf "Oberflächen-Schnick-Schnack" verzichtet, dafür aber einer eine leistungsfähige Shell, durchgängige Kommunikationsmechanismen (pipes) und im Kernel integrierte netzwerkfähigkeit schätzt.

Die Aufzählung der Anwendungen ist heftig gekürzt, aber sie soll ja blos den Alltag darstellen.
Darstellen soll die Aufzählung aber, daß es eine exakte Trennung zwischen dem eigentlichen Betriebssystem und anderen Schichten gibt.

Jedenfalls:
Beide haben für ihre Software KEINEN Cent ausgegeben.
Beide hatten noch nie mit einem ungeplanten Reboot zu tun.
Beide schätzen es, daß es keine proprietären Datenformate gibt und dennoch xls oder doc problemlos gelesen oder geschrieben werden kann.
Beide verwenden einen Browser, der in Punkto "W3C-Richtlinien" seines gleichen sucht.
Beide wissen, daß die Software nicht gestohlen wurde und man nichts illegales getan hat.

Was andere Leute tun, ist mir in der Regel egal.
Sie sollen Windows einsetzen und damit glücklich sein.
Was ich aber nicht in Ordnung finde ist, wenn jemand keine Ahnung von einem Betriebssystem hat, Linux mit Distribution verwechselt, Kernel mit Oberflächen in einen Topf wirft, keinen Kosten-Aspekt liefert (weil XP unter Umständen eh geklaut wurde) und sich dann in einer *TRÖT*ischen Natur auch noch anmaßt einen Bericht schreiben zu müssen der blos nebulose Aspekte einer Standard-Installation eines Distributors behandelt.

Gruß
Ingenico!




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Re: Unser ;-) Leben mit Linux
01.12.2003, 14:49:39
Interessant ist immer wie User sich mit einem Stück Software dermaßen persönlich Verbunden fühlen können, sodass sie wenn jemand was gegen ihre Soft sagt sich sofort in polemischer Weise äussern müssen und zu nicht viel anderem in der Lage sind die Eindrücke das Anderen geringschätzen zu müssen. Ingenico, dabei musst du das gar nicht da mein Thread keinerlei persönliche Angriffe gegen irgend jemanden beinhaltet hat. Ich hatte gehofft du könntest darauf verzichten, aber leider hast du es bevorzugt einen überflüssigen Schluss-Absatz anzuhängen der wie ich mir denke eigentlich unter deinem Niveau ist. Ich werde deshalb aber nicht schlechter Schlafen und auch sonst bin ich dir nicht böse, also mach dir bitte keine Sorgen darüber.

Übrigens hab ich diese Diskussion schon vor, ich glaub 8 oder 10 Jahre waren es, Ewigkeiten einmal geführt. Da hat sich ebenfalls ein Betriebssystem angeschickt die Windows-Welt aufzumischen. Die Benutzer sind immer mehr geworden, grosse Comupterketten haben schon begonnen ihre Systeme damit auszuliefern, jeder dachte "ja, das war es nun für Microsoft" weil auch damals schon viel über die OSs dieses Herstellers geschimpft wurde, Fachmagazine wie c't und Diverse brachten kiloweise Berichterstattung und Hilfe. Als ich damals in ebenso kritischer Weise die Probleme wie in aktuellem Fall aus sehr einfacher Sichtweise aufgezeigt habe bin ich, damals waren es noch Newsgroups weil Online-Foren schlicht nicht existierten, von den Anhängern dieser Software ebenso angefeindet worden. Zwar auf eine etwas verständnisvollere und sachlichere Weise da damals der Zugang zum Internet noch nicht für Hinz&Kunz möglich war (Online-Gebühr war damals noch ein Wunschtraum), aber immerhin. Die Argumente waren ebenfalls weitestgehend die selben. Schliesslich waren sie damit in der Lage alles das was sie mit einem PC zu tun gedachten auch zu machen. Wohl bei vielen Sachen, über die der WinTel-User eigentlich keinen Gedanken verschwenden braucht, mit etwas ungelenken und für den reinen Anwender meist nicht so einfach nachvollziehbaren Lösungen, doch es war möglich. Ich hab mir auch damals, um die Lobgesänge nachvollziehen zu können dieses Stück Sofware gekauft (mein Gott, man gibt weit mehr Geld für sinnloseres aus) und im Praxisbetrieb getestet. Und auch damals bin ich zu dem Schluss gekommen dass es einfach zu wenig ist. Gute Ansätze waren da, doch auch damals hat MS die Soft- und auch die Hardwarewelt schon so dominiert dass man meistens vor dem selben Problem gestanden ist wie heute. Standarisierte Software war zu jeder Zeit das Gebot der Stunde, Software mit der sich eine möglichst grosse Anzahl von Menschen auskennen ist einfach Grundvoraussetzung dafür ein Betriebssystem auf den Thron bugsieren zu können. Und da ist der Kostenfaktor für die Anschaffung gar nicht so das entscheidende, die Firmenchefs waren da eigentlich immer erstaunlich konservativ und sind schon bereit für den Anwender das bischen mehr Geld zur Anschaffung dieser Standardsoftware zu investieren. Naja, lange Rede, kurzer Schluss. Geschichte wiederholt sich, die Protagonisten sind, da es ja ein recht überschaubarer Zeitrahmen ist, zum Teil die selben und Herauskommen wird das was immer schon herausgekommen ist. Nämlich das, dass sich nur selten das durchsetzen kann welches vielleicht unter rein emotionslos-technischen Gesichtspunkten das bessere ist sondern dieses, welches die grössere Lobby hinter sich hat und welches die grössere Akzeptanz aufweist. Und wenn man von Comupter-Foren absieht wo sowieso blindlings auf alles draufgehaun wird was Mainstream ist, gibt es für diese moderneren, besseren, technisch-ausgereifteren Sachen keine Lobby solange es nicht die "Platzhirschen" zulassen. Das war immer so (kennt jemand die Geschichte des Autobauers Tucker?), und das wird sich auch im Informationszeitalter nicht ändern, wiederum aus dem Grund dass die meisten Leute einfach sehr konservativ sind und das bevorzugen was sie schon immer verwendet haben. Das Betriebssystem welchem damals das Potential die Übermacht von Bill Gates zu brechen bescheinigt wurde war übrigens OS/2, begonnen mit 2.1, gestorben mit Warp4. Hypes halten leider in der Regel nicht lange vor, am Ende bleibt nunmal immer der allgegenwärtige Zweck-Pragmatismus übrig. Aber ich weis schon, das ist ja etwas ganz anderes.

Gruss, Bucho

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