Technik4Free und Gewährleistung?

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Technik4Free und Gewährleistung? (8 Beiträge, 184 Mal gelesen)

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Nachdem ich hier sogut wie ausschließlich negatives über Technik4free gelesen habe stelle ich mir die Frage, soll ich meine kürzlich kaputt gegangene Digicam da wirklich einschicken?

Da die Garantie abgelaufen ist und ich jetzt auf den Gewährleistungsanspruch des Händlers angewiesen bin weiss ich nicht was ich machen soll.

Mit Anwalt und so hatte ich noch nie etwas zu tun . . .

Die Gewährleistung dauert noch ca. ein dreiviertel Jahr . . .

Viele Grüße

RaVnOs

nunja, auf gewährleistung einschicken... dann bist DU in der beweispflicht welche auf den tag der übergabe zu führen ist, nicht der händler.

da hilft auch kein anwalt und nix, der erspart dir die beweispflicht auch nicht.

wie schon gesagt, DU musst beweisen dass es sich um einen versteckten mangel handelt, der schon beim kauf vorhanden war - ich nehme an dass du das gerät länger als 6 monate besitzt (weil die garantie abgelaufen ist).
du müsstest also ein gutachten o.ä liefern dass diesen fehler bescheinigt, ansonsten kannst du nicht auf einen gewährleistungesfall pochen.
und wie du wahrscheinlich vermutest: richtig, vergiss es! nach mehr als 6 monaten gibts quasi keine keine gewährleistung mehr für endkunden. dieses gesetz liest sich auf den ersten blick recht kundenfreundlich, bei genauerer betrachtung bietet sich aber dann doch ein anderes bild.

"versteckter Mangel" - das ist ein Mißverständnis und er wird auch nicht durch das fortwährende Aufführen in AGB zur Wahrheit. Mangel bleibt Mangel. Nach der SchuMod und der damit einhergehenden Reform des BGB zum 1.1.2002 hin stellt das Gesetz nur noch auf Mängel im Sinne von Sachmängeln (§476 führt nicht den Rechtsmangel auf!) ab. Die bis dato auch in AGB mögliche Auschlußfrist der Mängelanzeige für offensichtliche Mängel ist damit obsolet bei Anwendung der Vorschriften zum Verbrauchsgüterkauf.

bin kein jus-student - muss ehrlich sagen ich versteh den text nicht wirklich.
fass einfach die kernbotschaft (und den zusammenhang zu meinem posting) in einem satz zusammen bitte

hab ich was falsches gesagt? wenn ja was? (will ja ned fortlaufend blödsinn verzapfen *g*)

Herrje, war das wirklich so unverständlich?

Also: Du hast vom "versteckten Mangel" gesprochen. Das impliziert, daß nur solche Gewährleistungsansprüche begründeten und umgekehrt "offensichtliche" nicht. Das ist aber falsch. Mangel bleibt nach dem "neuen" (seit 1.1.2002 geltendem) deutschen Kaufrecht Mangel, ganz gleich, ob er offensichtlich oder nicht ist. (Kenntnis eines Mangels schadet nur, wenn der Käufer diese vor Vertragsschluß erlangt)

Zur 6-Monate-Regelung der Beweislastumkehr:
Die Beweislast ist folgendermaßen verteilt: Der K trägt grundsätzlich (!) die Behauptungs- und Darlegungslast, daß ein Mangel vorliegt. Was ein Mangel ist, bestimmt §434 BGB. Dieser muß bei Gefahrübergang der Kaufsache (idR Übergabe) vorliegen. Das ist auch logisch: Wer etwa einen mangelfreien PC kauft, und anschließend das Gehäuse beschädigt, hat zwar ein mangelhaftes Gehäuse, allerdings lag dieser "Mangel" nicht bei Gefahrübergang vor.

Der Sinn von §476 liegt darin, eine widerlegliche (!) Vermutung darüber aufzustellen, daß bei Mängeln angenommen wird, daß diese schon bei Gefahrübergang vorlagen, wenn sie auftauchen. Fällt bei einem PC nach 4 Monaten der Kühler des Prozessors aus, so liegt ein Mangel vor. Gewährleistungsrechte greifen aber nur dann, wenn der Mangel bei Gefahrübergang schon vorlag, also die Ursache für den späteren Ausfall überwiegend schon in der Beschaffenheit der Kaufsache kausal angelegt war. An dieser Stelle kommt dem Verbraucher beim Verbrauchsgüterkauf mit §476 entgegen: es wird vermutet, daß der Mangel schon bei Gefahrübergang vorlag. Andernfalls hätte der Käufer eine komplizierte Beweislast zu bewältigen. Bei der Komplexität heutiger Technik kaum zu führen.

Für die Kritiker des §476:
Im Verhältnis des VK zum Lieferanten kann der VK beim Lieferanten Regreß nehmen. Dieser in §476 f. verankerte Rückgriff des Unternehmers reicht gewissermaßen den Schaden samt Beweislasterleichterung zugunsten des Unternehmers weiter. Daher verfangen Tiraden vom Schlage "Auf dem Rücken des VK ausgetragener Kampf!" mitnichten, im Gegenteil....

PS: Jetzt besser?

na das war aber ausführlich, danke

ok, ich seh jetzt wo mein fehler lag

Also wir sind selbst ein Opfer von T4F. Um dir viel Ärger zu ersparen vergiß das mit dem einsenden. Da kommt doch nichts als Kosten und Ärger für Dich heraus!

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