Linux ja? oder nein! wie installieren?
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Re: Linux ja? oder nein! wie installieren?
19.08.2004, 09:02:46
Hi
Da gäb's endlos viel zu sagen - da gibt es auch brutale Glaubenskriege. Daher: Mach das nicht sofort, sondern lass Dir ein halbe Jahr Zeit. Lies in der Zeit alles über Linux, was Dir in die Hände fällt.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Reihenfolge oder Wertung:
.) Downloads von ganzen Distributionen, ein wenig Kritiken und Knoff Hoff: http://www.linuxiso.org/
.) Versuche unbedingt, für die ersten 2 Jahre Dir ein Parallelsystem mit einem WIN-Derrivat und einem Linux-Derrivat zu machen. Das ist die Backuplösung schlechthin.
.) Grundlagen für Einsteiger, die auch Hardcore wagen: http://www.openoffice.de/linux/buch/  Das ist zwar auf den ersten Blick recht debian-Bezogen, passt aber zum sehr großen Teil auch für alle anderen.
.) Wenn Du Dir "plug and play" statt "plague und pay" erwartest, liegst Du restlos falsch. Trotz der Beteuerung der Werbung wird es "plague und pray". Es ist schlussendlich eine Frage der Distribution und des Knorff hoff, wo die Plage liegt und wo gebetet werden muss.
Jetzt zu deinen Bedenken
.) Linux gibt es nicht wirklich "Gratis" im waren Sinn des Wortes. Aber anstatt Größenordnungsmäßig EUR 100 für Betriebssystem plus EUR 200 für ein PNP Office-Paket plus EUR 50 für ein PNP-Spiel plus undsoweiter für undsoweiter bekommst Du z.B. Ein Betriebssysetm mit Office-Paket, Spielen, undsoweiter um z.B, EUR 80. oder zum Preis der Internetverbindungskosten plus Datenträgern. Dabei kaufst Du nicht Linux, sondern die Zusammenstellung und die Arbeit, das zum einigermaßen sauberen Zusammenspiel zu bewegen.
.) Windows und Linux sind gleich Lahm. Eines beim Booten und hochfahren (Aber es ist auch nicht zum Hochfahren gedacht, sondern für den 24/7/52-Betrieb), das andere beim nachladen (weil es, Murphys Gesetz, anderes vorauslädt, als man will),... In Wirklichkeit hat das, unabhängig von WIN/LIN damit zu tun, was Du dir schon vorher im Speicher hältst.
.) Viren und Würmer gibt es "kompatibel" für beides. Die voreingestellte Rechtesituation macht es aber unter LINUX schwerer bis unmöglich, dass Schaden auftritt. Auch werden Lücken immer noch rascher gestopft. Daher auch kaum Verbreitung und die vereinfachte Aussage "Viren gibt's net". Würdest Du unter Win eine ähnlich restriktive Vorgehensweise mit Userrechten beachten, wären die Schädlinge auch da kein Thema. Oder umgekehrt: Wüdest Du unter Linux ähnlich schlampig updaten wie manche Win-User es tun, wäre die Virensituation unter LIN deutlich schlechter.
.) Wenn Du nicht zu suchen lernst, warum ein Problem auftritt, wirst Du auch Linux 10 mal neu Installieren müssen. Linux und die Linux-Community zwingt Dich aber mehr zu Selbstständigkeit, zum Lesen von Fehlermeldungen zum Nachdenken darüber was sie meinen könnten. Wenn Du das nicht zusammenbringst, dann wirst Du langfristig zu jenen gehören, die über das *piep* - Linux schimpfen und zu WIN zurückkehren. Wenn Du das aber schaffst, kannst Du zu WIN zurückkehren und auch dort reichlich Fehlermeldungen erkennen und auswerten, worauf die Installationshäufigkeit rapide abnimmt - versprochen.
.) Nebenher: Mit Win kennen sich mehr Leute aus. Die Chanche, dass jemand Deine Ausrucksweise und Deine Fehlerbeschreibung versteht, ist auf jedem Niveau von Wissen, höher. Unter Linux wirst Du zu präzisem Beschreiben gezwungen werden. Ist Dein Niveau zu tief oder z.B. die Ausdrucksweise unsachlich, fällst Du gnadenlos durch den Rost.
.) Der von Dir monierte RAM-Verbrauch weißt IMHO darauf hin, warum Dein Win langsam ist. Du lädtst jeden *piep* ins RAM, um ihn "rascher" zur Verfügung zu haben, wenn er tatsächlich mal gebraucht wird. Fast jede Wette: Im Systray sind mehr als 15 Programme abgelegt, von denen Du nur 5 benutzt.
.) Ich kann Dir garantieren, die Spiele werden unter Linux himself nichteinmal entfernt funktionieren. Daher Prallelsystem oder lernen mit dem Windows-Emulator "Wine" umzugehen. Da geht zumindest ein Teil davon, wenn auch nicht friktionsfrei.
.) Ich kann Dir garantieren, dass die Originalprogramme nicht funktionieren werden. Es gibt jede Menge Alternativen, die fast/genausogut/besser/völlig anders/mehrere statt einem/eines statt drei/... funktionieren, aber nicht an Mircozoff-Lizenzen gebunden sind - auch am Desktop!
.) Linux ist nur ein kleiner Teil von dem, was man allgemein darunter versteht, nämlich nur der Betriebssystem-Kern. Nichteinmal die Komandozeileneingabe, die sogenannte shell, ist so wie im DOS damit verknüpft. Schon da gibt es endlose Alternativen.
Noch eine Wette: Da kommt noch eine heftige Diskussion zu stande :-)
Gruß und *zirp*
GriLLe
--
"Muss man sich vor jeder Frage rechtfertigen und beteuern, dass man ohnehin schon überall gesucht hat, dass aber Google, Freunde, Bekannte, die Familie, das Telefonbuch, die Auskunft, die Telefonseelsorge, der Bürgerdienst, die Bank, der Provider, die Hotline, der Helpdesk, der Hausbesorger, die Nachbarin, etc. leider nicht helfen konnten?"
(c) female, 2003-12-20

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Re(2): Linux ja? oder nein! wie installieren?
19.08.2004, 10:46:55
Netter Beitrag ... dir muss in der Arbeit noch fader sein als mir |-D

Du sprichst wohl sehr viel Wahrheit, dennoch moechte ich ergaenzen/widersprechen/was auch immer...

-Ad "durch den Rost fallen":
Das ist das groesste Problem, dass ich mit Einsteigern sehe. Sie sind Windows-verwoehnt, mit schoenen klick-klick-Dingern und erwarten sich zumindest die gleiche Komfortabilitaet von anderen Systemen, die als "Alternative" bezeichnet werden. Dann kommen in diversen Foren gleich eintraege: "Warum funktioniert der *PIEP* nicht? Wie gehtn das? Mein dings geht nicht wenn ich das eingeb!" *grrr*

- Zu Games: (Fast) alle Spiele, welche auf der Q3-Engine basieren, laufen auch _NATIV_ unter Linux, ohne Emulatoren. Fuer Doom3 wurde ebenfalls bereits Linux-Support angekuendigt, was darauf hindeutet, dass zukuenftige Games, welche auf Doom3-Engine basieren wohl auch nativ unter Linux lauffaehig sein werden.

- Zum Punkt "gleich lahm": Nuja, es mag sein, dass Linux laenger zum booten braucht... Dafuer finde ich persoenlich, dass es im Betrieb wesentlich besser performt. Ausserdem hat man dadurch nicht die sporadisch auftretenden Fehler, dass unter Win nix mehr hinhaut, weil das beim herunterfahren geschriebene Image nicht mehr hinhaut --> abgesichert durchbooten und wieder normal *aechz*

Zu guter letzt: Fuer Einsteiger wuerde ich Mandrake Linux empfehlen - ist wirklich sehr einfach zu bedienen - die letzte Version, die ich getestet habe, war allerdings ziemlich verbugt. SuSE soll auch recht leicht handzuhaben sein. Ausserdem waere eine Knoppix-CD zum antesten auch nicht schlecht ;)

Infos: http://www.tldp.org/
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