COSMOS Bestpreisgarantie - schlechter Scherz
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Re: COSMOS Bestpreisgarantie - schlechter Scherz
27.08.2001, 20:20:27
So rennts:

Nehmen wir mal an der Apu hat ein paar 100 Millionen zuviel und gründet eine Firma "Apus". Nachdem "Apus" ja auch 20 Filialen haben soll wird die entsprechend der Gepflogenheiten dieser Groskonzerne jede Filiale mit 1 Filialleiter (der gut verdient, sich auf Konfliktlösungen versteht und regelmäsig entsprechende Seminare besucht, kaufmännisches Geschick hat und sich ausserdem in der Personalführung versteht) bestückt. Jede Abteilung bekommt einen kompetenten Mitarbeiter der Abteilungsleiter wird (in der Regel die höchste Instanz wenn er nicht einen schlechten Tag hat und der ein Gehalt hat das ganz in Ordnung ist, so daß er in der Firma bleibt - solange er nicht abgeworben wird) und ein haufen Regalschlichter und optimalerweise ein paar Typen die was draufhaben und bereit sind sich hochzudienen (sehr selten der Fall). Die Hütte wird eingerichtet und das Geschäft rennt.

Bei 20 Filialen mit 2-3000 Quadratmeter stehen die Lieferanten schlange. "Apus" hat fähige Einkäufer die die Lieferanten wetzen. So bestellt der Einkäufer zum Beispiel bei einem grossen Lieferanten in der regel um 20-30 Millionen im Monat, verlangt aber 8 Prozent "Bonus" am Ende des Jahres. Also 8 Prozent des Umsatzes werden als Werberkostenzuschuss vom Lieferanten an "Apus" bezahlt. Nachdem der Lieferant aber nur 3% Marge macht sagt er ganz einfach "Ja" und schlägt von Anfang an 7% auf die Preise auf (bisserl was muss er ja nachlassen). Das weiss in der Regel aber nur der Einkäufer und der Filialleiter. Der Abteilungsleiter der natürlich auch einkauft (wo es der Einkäufer erlaubt) glaubt aber, daß der höhere Preis (x+7%) der tatsächliche Einkaufspreis ist. Und das ist auch gut so - damit kalkuliert er.

Nachdem es aber eine Firma mit gutem Service gibt (nennen wirs mal Lercherl´s ;) ) gibt - (die "Apus" in der Regel nicht interessiert weil sie eigentlich eine andere Kundenschicht bedient) und noch dazu gute Preise hat kaufen auch dort viele Leute ein (zumnindest soviele, daß es Lecherls möglich ist sich am Markt zu halten und halbwegs gut zu leben). Einer von diesen Leuten Will eine Digitalkamera haben. "Lercherls" kalkuliert knapp und bietet Sie um (EK + 5%) an - aber das gute Service interessiert den Kunden in wirklichkeit garnicht weil er sich nur beraten lassen wollte und dann zu "Apus" rennt weil er ja ein Sackgesicht ist. Also er geht zu "Apus" und der Verkäufer sagt nein zum Bestpreis, da er ja laut seinem Computer unter dem Einkaufspreis ist. Na der Kunde sagt "Bestpreis" und der Verkäufer geht zum Abteilungsleiter und der erklärt freundlich, daß das nicht geht. Locker wärs gegangen - aber die wissen das nicht. Das freut natürlich die Geschäftsführung die also mit dem Artikel nicht im Schnitt 5% macht (von der der Verkäufer Provision bekommt - also auch be*PIEP* wird) sondern eigentlich 13% Provision macht.

Soweit verstanden?

Was macht man? Man kauft zum teuren Preis und packt das Ding aus. Am nächsten Tag kommt man mit dem Ausdruck und verlangt die Differenz zurück (natürlich ohne vorher um den Preis gefeilscht zu haben). Verkäufer geht zu AL. Al geht zu Filialleiter und der gibt das okay oder nimmt alternativ das geöffnete Produkt zurück (und das macht er sehr ungern). Käufer hat Artikel billig bekommen (Differenz retour). "Apus" hat Geschäft gemacht. Der AL versteht die Welt nichtmehr und der Filialleiter hat sich einen Wickel erspart.

So rennts - hoffe es war verständlich.

ApuXteu

Ob das Beharren auf eigenen Fehler die Treue zu sich selber ist?
Stanislaw Jerzy Lec (1909 - 1966),




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