RAID - Treiber ?
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Re: RAID - Treiber ?
18.04.2005, 18:04:15
Hi!

Ich versuche das kurz zu erläutern, muss jedoch dazusagen, dass ich mich auf dem Gebiet zwar informiert habe, aber jetzt nicht in der Treiberentwicklung tätig bin und daher nur mein Verständnis des von mir gelesenen wiedergeben kann.

Mal ganz grundsätzlich zu Windows-Treibern: sehr grob gesprochen ist deren einziger Zweck, die Kommunikation zwischen Betriebssystem und Gerät zu beschleunigen. Es würde prinzipiell auch ohne Treiber funktionieren, aber dann meist um ein Vielfaches langsamer.
Dem zugrunde liegen die beiden Modi, in denen eine CPU operieren kann: der Real- und der Protected Mode. Das genau zu erklären trau ich mir aber jetzt nicht zu, vielleicht findet sich aber jemand, der das kann.

Jetzt zu Deiner Frage an sich: Das was Du als "Standard-IDE" Treiber kennst ist nichts anderes als die Implementierung der Grundlegenden Befehle, die ein Standard-IDE-Controller können muss. Mit den Herstellertreibern werden dann sämtliche Funktionen angesprochen, die möglich sind.
Als Beispiel sei hier Windows 98 hergenommen: vor Installation der Busmaster-IDE Treiber sieht man die Harddisks als "Harddisk Type 47", nach der Installation scheint dort der Name auf.

Nimmst Du jetzt Geräte (egal welcher Art) her, die entweder von diesem Standard abweichen oder gar überhaupt nicht unterstützen, so bedarf es einer "Übersetzung" - und das macht dann der Treiber.

Der RAID-Controller muss das RAID nicht "verbergen" - Windows sieht das ohnehin nicht. Aber der Treiber wird benötigt, um den Controller anzusprechen, damit dieser seinerseits das RAID ansprechen kann.

Ich hoffe, das war einerseits verständlich und andererseits inhaltlich korrekt - wie immer bitte ich um Korrektur, falls ich irgendwo Schwachsinn geschrieben habe.

greetz

glockman B-)

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Re(3): RAID - Treiber ?
19.04.2005, 18:48:22
Theoretisch könnte man also einen Raid-Controller bauen, der sich als ganz normaler IDE-Controller ausgibt.

Auch ein RAID Controller ist im Prinzip nichts anderes als ein "normaler" IDE Controller, aber er hat eben einen erweiterten Funktionsumfang.

Den echten Grund, warum er nicht als "normaler" Controller erkannt und installiert wird, kann ich Dir aber leider auch nicht nennen; meine Vermutung geht allerdings in die Richtung, dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht, und daher von einheitlichem Standard keine Rede mehr sein kann.

Alles Andere verkürzt die Haltbarkeit der Hardware nämlich ganz erheblich. Wenn es die nächste Windowsversion gibt, dauert er entweder Monate, bis der
Hersteller neue Treiber entwickelt, oder es schert ihn überhaupt nicht [...]

Kann ich nur bedingt verstehen; die Sache mit den Treibern mag zwar stimmen, aber imho muss man ja nicht gleich nach Erscheinen einer neuen Version diese auch verwenden. Außerdem werden Treiber zu älteren Geräten meist in neueren Versionen schon wieder mitgeliefert.

Wer hat noch ein Disketten-Laufwerk?

Ich. Pro Rechner eines, das schließt sogar den Laptop mit ein. Was kann Dir besseres passieren, als ein Gerät, das gänzlich ohne Treiber auskommt?
Bei all den tollen Neuerungen wie USB Stick und Windows-BIOS Flash Utility: nix geht über eine Diskette.

greetz

glockman B-)

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Re(3): RAID - Treiber ?
19.04.2005, 19:12:32
Theoretisch könnte man also einen Raid-Controller bauen, der sich als ganz normaler IDE-Controller ausgibt.


Kannst du nicht...
Denn ein RAID-Controller bietet ja weit mehr Möglichkeiten als ein Standard-Controller... Irgendwie denke ich, daß du den Sinn von RAID net verstanden hast und daher dein Verständnisproblem kommt...

Trennen wir mal in 1 - Bootvorgang:
Natürlich kann der RAID-Controller (das was ein Vorposter als langsam und treiberlos meinte) ganz normal die logischen Drives via int80h, int81h, ... zur Verfügung stellen. Das muß ja auch so sein, da er sonst das OS (das u.a. einen Festplattentreiber hat) net laden könnte - oder nur von Floppy ;-). Insofern verhalten sich RAID-Controller also genau so wie du willst.

und 2 - Betrieb:
Windows bietet "One size fits all"-Treiber für IDE-Controller. Das ist zwar an sich eine super-Idee - nur darf das immer nur der Plan B sein. Es gibt genug Buggy-Controller (extern und onboard) - auch von Marktführern. Das funktioniert dann so, daß man in den Treiber Bugfixes einbaut. Das sieht dann so aus: Bei Controller A ist bekannt, daß man net X und dann gleich Y machen darf - weil man sonst Daten verlieren kann. Also machen wir zwischen X und Y was sinnloses ohne Schaden - das möglichst schnell ist und wenig Zeit kostet. Bei Controller B hingegen wissen wir, daß man Z net machen darf, sondern Z durch Umwege realisieren muß - also verzichten wir auf Z, ...
Das bedeutet im Endeffekt, daß die generischen Treiber wirklich alle Workarounds von allen bekannten Bugs beinhalten - und dadurch oft massiv langsamer sind als optimierte Treiber, die u.a. nur die "eigenen" Bugfixes enthalten. Das Protected/Realmode-reinwerfen vom Vorposter war übrigens Unsinn. Natürlich gibt's im Protected mode keine Bios-Calls (denn das Bios ist eben Real-Mode) - es wäre aber natürlich weiterhin möglich, die interrupt-Zugriffe im Protected mode nachzubauen. Nur sind die noch _WEIT_ langsamer als die ganzen Workarounds in den generischen Treibern.

und 3 - RAID-Besonderheiten.
Mal angenommen, es handelt sich um einen Controller, der zumindest auch RAID1 oder RAID5 kann (IMHO tun das alle). Dann reicht es eben nicht, daß das System bei einem Plattenausfall weiterarbeitet (der bleibt ja eben transparent für das System) - weil dann hättest ja nix gewonnen. Irgendwann wird die 2. Platte auch sterben und dann hast erst den Scherben auf. Ziel ist daher, daß das Betriebssystem via Driver vom Controller _SOFORT_ informiert wird - damit du eben die defekte Platte tauscht, bevor noch was passiert. Das ist aber eben nicht Standard-IDE... Daher eigener Treiber.
Wenn du dann brav die defekte Platte in Betrieb getauscht hast - willst ja auch net neu ins Bios booten müssen um die Platte zu Konfigurieren - sondern dein System soll ja weiterlaufen. Also muß eine Applikation im System laufen können, die dem Controller mitteilt, was er mit der neuen platte tun soll - resyncen, ... -


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