Installation (Partitionen)
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Re(6): Installation (Partitionen)
11.11.2005, 13:58:15
beim Erstkontakt mit Linux... Empfehle ich jedem, default zu partitionieren und einfach alles zu installieren ;-).

Nur muß dazu gesagt werden, daß das ein System nur zum Kennenlernen ist, das du später neu aufsetzen wirst.

Diese erste Phase dürfte er hinter sich haben - oder er will gleich beim bleibenden System starten. Wenn er jedenfalls selbst Partitionieren will, soll er es IMHO gleich "richtig" machen... Und ach ja, ich kenne viele die LVM probiert haben - und kein einziger von denen ging nach dem Kennenlernen zurück und sagte "ich bleib bei Partitionen" ;-).

Warum du LVM willst (und nicht partitionen) habe ich erklärt in der Liste, dachte ich ;-).

nochmals einige Vorteile (aber kurz, damit du nicht motzt ;-) )
In Betrieb veränderbar. dein /var ist voll ? einfach lvextend -L +100M /dev/system/var ; resize_reiserfs /dev/system/var - und fertig ;-).
Anzahl der LVs: In einer VG kannst bis zu 255 LV's haben - und du kannst viele VG's haben ;-).

Partitionen sind für mich zu "starr".
Angenommen, du hast deine Aufteilung wie folgt (mal ganz vereinfacht, nur für's Konzept):
sda1 swap 1G
sda2 / 8G
sda3 /home 1G

und du kommst drauf, daß du keinen Platz mehr in /home hast - und / auch schon recht voll ist... Du willst also den swap auf 512M reduzieren, und den freien Platz sagen wir wie folgt aufteilen: +200M /, +312M /home.

Mit Partitionen ist das stressigst.

Unter LVM sagst
swapoff -a # SWAP abdrehen
lvreduce -L -512M /dev/system/swap # SWAP-LV kleiner machen
mkswap /dev/system/swap # SWAP-Space neu aufbereiten
swapon -a # SWAP aktivieren


lvextend -L +200M /dev/system/slash
lvextend -L +312M /dev/system/home
resize_reiserfs /dev/system/slash
resize_reiserfs /dev/system/home

fertig.
Bei Partitionen müßtest du dasselbe machen (resize_reiserfs, swap abdrehen/anlegen/aktivieren) - plus du müßtest mit Partitionen herumarbeiten - wobei eine Partition in Betrieb verändern keine triviale Aufgabe ist... Du müßtest wahrscheinlich von einem Rettungssystem hochfahren, ... Örks ;-)


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Re(7): Installation (Partitionen)
11.11.2005, 14:08:01
Ach ja, einen ganz wichtigen Grund hab' ich noch ;-)

Angenommen, du hast deinen Rechner mit einer Platte drin.. Und hast brav partitioniert in swap, /, home, var.

Jetzt wird irgendwann der Plattenplatz ausgehen - und du eine zweite Platte haben. Was nun ? Neu aufsetzen willst nicht (weil du wie jeder EDV'ler faul bist ;-) ) - also wirst wahrscheinlich /home auf die neue Platte umschippern. Jetzt wird's aber blöd, wenn Dir später dein var ausgeht ;-) ... Du bewegst dich eben  mit Partitionen - logischerweise - immer in Partitions- und Plattengrenzen.

Unter LVM hingegen legst auf der 2. Platte ein PV an und ordnest es der VG zu. Dadurch kannst du den Platz der zweiten Platte sofort jedem beliebigen LV zuordnen...

Beispiel:
Angenommen du hast 2 Platten mit je 20 GB... Und du willst ein /home mit 30GB... Pech gehabt, mit Partitionen nicht lösbar.

Wenn du dieselbe Situation aber unter LVM hast - no prob. Durch diese Abstraktion in den LVM kann jedes LV über beliebig viele Platten verteilt werden - ohne Mehraufwand

Wieder zu den 2 Platten:
Angenommen, du möchtest die DB beschleunigen.. und die liege in /var/lib/postgresql. Kein Problem. Wenn du 2 Platten hast, kannst du beim lvcreate einfach "-i2" angeben - und die 2 Platten stellen ein Stripe-Set zur Verfügung. Der random-access auf die LV wird damit fast doppelt so schnell...

Bei Partitionen wäre das wieder nur umständlich über die Raidtools möglich.

LVM bietet seeehr viel, und du tust dir in Betrieb nachher viel leichter. Die Kosten (bei SuSE: Einfach bei der Installation im YaST auf LVM klicken) halte ich da für vergleichsweise gering ;-)

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Re(11): Installation (Partitionen)
12.11.2005, 12:23:19
Hi !

Freut mich, daß meine Statements auch gelesen werden, wenn ich längen- und Umfangmäßig übertreibe ;-)

Ja, du hast völlig richtig verstanden...
/boot machst Du klein und unter einem Sparsamen fs... Ich würde es mit ext2 [Achtung: nicht ext3 - also ohne Journal] mit 20MB anlegen. Wenn das unter der 10er net klappt - nimm die kleinste Größe ab 50MB und reiser (Früher gab's bei der SuSE bugs, wo ein reiser sinnloserweise mindestens 80MB oder sein mußte - keine Ahnung, wie es heute ist.)

Den Rest unter LVM.
Ich mach' immer ein LV namens "slash", daß dann zum "/" wird.
swap wird genauso ein LV - ich würde Anfangs darauf achten, daß die Summe RAM plus SWAP-Space mindestens 512MB ist.

In meinem verlinkten Posting findest eine Aufteilung - die allerdings mehr Plattenplatz zur Verfügung hat. Du könntest wie folgt beginnen:
mach LV's für /(1G), /home(100M), /usr(2g), /var(1G), /usr/src(400M), /varlog(200M), /opt(500M), /srv(100M), /tmp(400M), /var/tmp(400M), /var/spool(400M), swap [je nachdem... 500M?]

Das sind in Summe so rund 7GB (weil wir ja noch das /boot extra haben).
Du hattest eine 10GB-Platte - also 3GB nacher frei.

Eine Minimal-Installation sollte damit jedenfalls durchgehen. Mach alle Dateisysteme anfangs mal als Reiser.

Wenn du mit der Minimal-Installation durch bist, versuchst der Reihe nach Pakete nachzuinstallieren (wieder bequem im YaST). Wenn Dir der Yast dann sagt "In Dateisystem xyz  kein Platz" - dann kannst das einfach nachvergrößern, denn du hast ja dann noch die 3GB frei.

Nochmals die Syntax:
lvextend -L +100M /dev/system/home
resize_reiserfs /dev/system/home

Du tastest dich so selbstkorrigierend an ein sauber aufgeteiltes System ran... Ergebnis soll ungefähr wie folgt sein:
Dateisysteme wie /usr /opt, /srv, / sollten ziemlich voll ausgenutzt sein.
/var, /var/log und /var/spool sollten noch Platz frei haben (Hier schreiben deine Dämonen rein)
/tmp und /var/tmp sollten mind. 200MB frei haben
/home (hier kommen deine Dateien rein) je nach Bedarf
PLUS: Du solltest eine "nicht zugeordnete" Reserve im LVM lassen - also keinesfalls die 10GB aufbrauchen.

cu


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