Vista-was MS falsch gemacht hat
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Re: Vista-was MS falsch gemacht hat
03.07.2008, 09:19:31
1. UAC nervt...ich verstehe das es fragt wenn EIN Programm admin rechte verlangt....aber bei JEDER aktion 3 mal zu fragen geht auf keine kuhhaut.
2. verlegung von vielen einstellungs und options seiten....ich hab mich zum schwammerl gesucht wie ich die bildschirmschoner seiten und energie optionen gesucht habe....ein knopf am "alten" XP ort wäre hilfreich gewesen...aber nein...
3. keine killer features die mir bei XP abgehen oder dort nicht nachrüstbar sind.
4. 64bit only wäre ein schritt in die richtige richtung gewesen um hersteller zu zwingen sich damit ernsthaft auseinander zu setzten...aber nein...
5. performance ist eher runter als rauf gegangen...und heute bestenfalls gleich auf.
6. agressivere treiber politik hätte nicht geschaded...pranger für hersteller und hardware die nicht läuft. whql sollte keine autobahn vignette sein sondern ein tüv siegel....
7. windows soll nicht macos werden...ich will performance und vernünftige bedienung und keine ein button maus comic orgie die mehr performance frisst als die meisten spiele.
8. willst du wirklich? ja! echt? ja!!! naja...aber du könntest doch nicht wissen was du willst. ARRRRGGGG!!! <- kommt euch das bekannt vor?


ich hab sp1 rtm 64bit ultimate ausprobiert....auf einem quadcore mit 4gb ram und eine 8800gtx sowie raptors im raid0.
uac deaktiviert.
autologin eingeschalten.
mich zum schwammerl gesucht.
mich geärgert bis zum geht nicht mehr.
und irgendwann mal meine maus gegen die wand geworfen nach der zehnten sicherheitsabfrage...
spiele gesucht die ich gerade installiert habe...."wo ist denn der link zum starten?"
und software gesucht um primitive aufgaben zu erledigen...wie ein floppy image auf die diskette zu kriegen und ähnliches...

die problemlösung:
winxp sp3 rtm VL + update pack + treiberpack + winnt.sif erstellt.
raid0 neu erstellt
partitionen erstellt.
cd eingelegt

30 min später hatte ich ein os das schneller war, stabiler, getan hat was ICH wollte.
danach habe ich mit einem einzigen tool die einzige vista funktion nachgerüstet die ich haben wollte (das taskleisten preview)
und dabei bleibe ich jetzt so lange wie möglich....



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Re: Vista-was MS falsch gemacht hat
Fly
03.07.2008, 11:13:00
Ui, geil, ein MS Fanboy gepaart mit Linuxbashing. Darf ich retourhauen?

Ja? Danke!

1. UAC. Der Fehler von MS lag hier weniger darin, UAC einzuführen, mehr schon darin, den Programmierern jahrelang besch...eidene Programmierleistung durchgehen zu lassen, sogar bei den eigenen Entwicklungsteams (sprich, man durfte bis hin zu XP davon ausgehen, daß der Standarduser Adminrechte hat), und dann mit UAC den Handanker rauszuwerfen. Daß dann UAC wegen jedem Furz fragt, den irgendein Programm lassen will, ist logisch. Der Vergleich mit Linux ist schon deswegen unpassend, weil es bei Linux seit seiner Einführung eine klare Trennung von User- und Systemspace gibt. Man hätte es, in guter alter MS Manier, langsam einführen müssen, daß hier von den Entwicklern entsprechende Trennung gefordert wird, nur war dafür aus Sicherheitsgründen keine Zeit mehr. Auch nicht ganz MS untypisch, erst dann die Scheune zuzumachen wenn das Pferd längst raus ist.

2. Kompatibilität. Es ist schön für den Schreiber, daß er keine Treiberprobleme hatte. Er ist so über'n Daumen einer der rund 20-30 Prozent der User die mir bekannt sind, die keine hatten. Vor allem wenn die verwendete Hardware älter als 5 Jahre ist (nicht sagen "wer verwendet so altes Klump", wie alt ist Dein Drucker? Wie alt Dein Scanner? Deine Wechselplatte? Deine Webcam?) war die Chance gut, daß es plötzlich weder von MS noch vom Hersteller irgendeinen Treiber zu holen gibt. Der Fehler von MS lag hier darin, daß sie nicht mal den üblichen "Not-Treiber" entwickelt haben, der zumindest irgendwie die Hardware zum Leuchten brachte. Üblicherweise haben sie das nämlich bisher gemacht.

3. Performance. Man bedenke bitte, daß Otto Normaluser nicht aufrüstet. Der kauft ein System und tritt es bis es umfällt, dann kauft er 'n neues. Grad bei Laptops hast oft genug keine Alternative, die Dinger gibt's "so" und bestenfalls darf man für schweineviel Geld zusätzliche Ramriegel kaufen. Ist der Laptop älter als 3 Jahr kommt man aber auch so nicht über etwa 1 Gig. Der Fehler, und diesmal stimm ich mit dem Schreiber überein, lag darin, nicht rundheraus 2 Gig für den Betrieb von Vista vorauszusetzen.

4. DRM. DRM ist kein technisches sondern ein Philosophieproblem. Ich lasse mir nicht von meinem Gerät vorschreiben was ich damit tun "darf" oder nicht. Punkt und aus. Das Gegenargument dazu ist meist, daß ich wenn ich DRM nicht im System hab keine DRM geschützten Inhalte anschauen kann, DRM also für mich gut ist, weil's ermöglicht, mir DRM geschützten Inhalt anzuschauen. Mein Gegenargument ist, daß, wenn ich keine DRM Inhalte anschauen kann ich auch keine DRM Inhalte kaufe und sich der Mist dadurch auch nicht durchsetzen kann. Ich kann ohne die Unterhaltungsindustrie leben, sie ohne mich (bzw. eben irgendwen, der ihre Inhalte kauft) nicht. Entsprechend ist die logische Konsequenz, daß DRM nur funktionieren kann wenn's die Leute fressen. Und mein Gerät gehört immer noch mir, und ich entscheide was damit angesehen wird.

5. Features. Das Featureproblem hatte auch schon XP im Vergleich zu 2k, da hat der Schreiber Recht. Und tatsächlich hab ich schon den Umstieg von 2k auf XP lange Zeit verweigert. Mein Hauptgrund für den Umstieg war, daß das DirectX SDK auf 2k nicht mehr funktioniert. Also nicht, daß XP irgendwie "besser" war, lediglich daß MS mich eben zwang.
Jetzt haben's halt mehr gemacht. Ein Grund dafür war sicher auch die negative Presse, die Vista schon im Vorfeld erhalten hat. Ein anderer Grund ist, daß man Sicherheit immer mit Abstrichen in der Bequemlichkeit erkauft. Der main selling point von MS Systemen war allerdings bisher immer die Bequemlichkeit und Benutzerfreundlichkeit, etwas, das jedes Sicherheitskonzept zwangsläufig negativ beeinflußt. Auch wurde die zusätzliche Sicherheit zu wenig von MS hervorgehoben. Gut, das hätte im Prinzip auch bedeutet, XP "schlecht" zu machen, weil ein anderes ähnlich unsicheres OS gibt es aktuell auf dem Markt nicht. Dies liegt allerdings wiederum zu einem Gutteil daran, daß sich die Entwicklung von Malware für ein anderes OS, mangels Marktanteil, nicht lohnt.

Vista ist in meinen Augen auch (noch) nicht gescheitert. Es gab nur die üblichen "must have" Features nicht, die jeden zum sofortigen Umstieg genötigt hätten. Ich sehe den Hauptgrund ehrlich gesagt in Punkt 3: Viele "Normaluser" rüsten ihre Kisten nicht auf sondern machen den Systemsprung mit neuer Hardware, und das fällt eben ganz besonders dann auf, wenn das neue System Anforderungen hat, die die alte Hardware nicht erfüllen kann.

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There's a typo in the Bible.
It should read "The geek shall inherit the earth".
03.07.2008, 11:14 Uhr - Editiert von Fly, alte Version: hier
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Re: Vista-was MS falsch gemacht hat
03.07.2008, 13:57:37
UAC
Viele User verstehen das Konzept mit Benutzerrechten nicht. Lustigerweise drohen sie durch UAC mit dem Umstieg auf Linux. Da muss ich immer herzhaft lachen. Für die, die es nicht wissen: auch dort "sollte" man nicht als root arbeitet, man muss auch dort recht oft was bestätigen :)


FALSCH: Linux hat im Gegensatz zu Vista einen Keyring der für n Minuten den Key geöffnet hält, also nicht bei JEDEM Programm nachfrägt sondern erst nach gewisser Zeit bzw. nach dem Lock des Screens. Es ist ca. ein 1:50 Nachfragen von Linux:Windows.

Kompatibilität
Tja, was geht denn heute noch nicht? Ich bin übrigens jetzt auch auf einem Laptop auf 64 Bit Vista umgestiegen. Keine Software in meinem Repository die nicht funktioniert hätte. Null, nada, nix. Übrigens: Auch ich war hier Opfer der Miesmacher-Typen, ich hatte tatsächlich die Befürchtung, dass es viel gibt, was nicht geht. Aber einige Comments hier auf Vistablog, Christian Decker sowie ein Heise-Bericht zu 64 Bit Vista haben es mich versuchen lassen - es geht :)


FALSCH: Es gibt genügend Software die nicht für vista zertifiziert ist, damit auch in Unternehmen (und da jammern ja die Redmonder ordentlich) definitiv nicht einsetzbar falls man sich die Daten nicht zerschießen will.

Performance
Ok, es dürfte sich herumgesprochen haben, Vista hat gerne viel Speicher (2 GB). Der Preis für das GB Speicher liegt derzeit bei ca. 15 EUR /GB. Damit laufts auch rund, alle Performance Tests der letzten Zeit (egal ob Gamer oder Office) zeigen ein übriges: Vista ist schnell. Heute Vista-untaugliche Rechner kaufen ist schon eine Sonderbestellung (eeePC Klasse ausgenommen).


%-)%-)%-)%-)

Ähnlich wie wenn jemand mit 250kg auf einem Moped sitzt und er dann meint "I bin jo eh leicht, kaufma halt neue Maschine für mich". Klar, ne Firma tausch alle Blades aus weil Vista ja soooo schnell ist (und vor allem nicht die Festplatte andauernd nutzt - sicher enorm gut für Performance).


DRM
Nur noch ein Schreckgespenst für Forentrolle. Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo DRM das Abspielen eines eigenen Videos verhindert hätte. Ich habe auch kein BluRay und kaufe keine DRM Musik, daher vermute ich, dass bei mir das DRM System in 2 Jahren Vista genau null mal aktiv war. DRM Content muss ja von sich aus die Entschlüsselung des Contents beantragen,.. kein DRM Content, kein DRM...


LOL .. erspart man sich ja wohl jegliches Kommentar. Noch keine hochauflösenden Videos probiert und hat ergo auch keine ahnung davon. WMV10 ausprobieren, ärgern und auf freie Formate umsteigen.


Tja, vergleichen wir mal: Wie groß waren die Unterschiede zwischen 2000 und XP? Wie groß sind sie zwischen XP und Vista?


XP war das erste wirklich gut benutzbare Heim-OS auf NT Basis. Dieser Schritt ist gewaltig und da braucht man auch nicht mit WOW!Effekten oder ähnlichem Schmonzes kommen, der im Endeffekt (außer höhere Einnahmen beim HW-Händler) nix bringt.

--

Klassischer Heimanwender der meint "die große ITWelt" gesehen zu haben.
LOL einfach nur.



(sigkilled v1.9 (Sat Oct 25 21:10:08 2008): http://forum.geizhals.at/files/181413/ConqueringLionWhtZm.png  zu groß - 30609 bytes)

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