Polizeischuesse
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Re: Polizeischuesse
MG
08.08.2009, 09:12:56
Nun ist der langen Liste der von der Polizei Erschossenen, in Krems ein
Kind hinzugefügt worden.

Keine Angst auch in diesem Fall haben die Beamten nichts zu befürchten.
Das Waffengebrauchsgesetz ist schwammig genug formuliert um jede Tötung
eines Menschen zu rechtfertigen.

Denn welcher Mensch ist nicht zumindest potentiell gefährlich? Wenn man
ihn dann noch einer Straftat verdächtigt, und er sich der Festnahme
entziehen will, darf man ihn als Polizist straflos töten.

Natürlich kommt das nicht so besonders gut. Selbstverteidigung wäre wohl
eine akzeptablere Rechtfertigung. Und so faselt die
staatsanwaltschaftliche Reinwaschungsmaschinerie von Schraubenziehern
und Gartenwerkzeugen die rein technisch als Waffen gesehen werden können.

Noch sind die Polizisten nicht einvernommen.
Wieso eigentlich nicht? Der Staatsanwalt erdreistet sich jedoch, völlig
suggestiv festzustellen, dass man noch nicht sagen können, dass die
Kinder die Polizisten angegriffen hätten.
Was soll das? Genauso gut kann man feststellen noch nicht sagen zu
können, ob die Polizisten mit Tötungsabsicht zu diesem Einsatz gefahren
sind.

Hilfreich? In keiner Weise!
Fest steht: Ein Kind ist tot!

Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen.

Zurück bleiben eine lange Liste von Fragen und eine gehörige Portion
Unbehagen.

Wenn es so finster war, wieso haben die Polizisten nicht das Licht
aufgedreht? Wie kann es sein dass von drei bis vier abgegebenen Schüssen
drei Treffer sind?
Wurden die Kinder, wie es das Gesetz vorschreibt, gewarnt?

Und letztendlich wie kann man solche polizeilich verursachten Blutbäder
hinkünftig verhindern? Wäre es notwendig, das Waffengebrauchsgesetz zu
verschärfen? Ist es überhaupt gerechtfertigt, dass Polizisten immer und
überall bewaffnet durch die Gegend laufen?

Und schlussendlich bleibt nach der zweifellos erfolgenden gerichtlichen
Reinwaschung der Polizisten die brennende Frage.
Dürfen die wieder ganz normal Dienst versehen?

Ich muss gestehen mir rinnt der kalte Schauer über den Rücken, wenn ich
mir vorstelle, dass Polizisten die ein Kind getötet haben, bewaffnet in die
Volks- und Hauptschulen gehen werden, um dort Verkehrsunterricht zu geben.

Mir bleibt nichts als das Ersuchen an die Verantwortlichen bei der
Polizei, uns vor diesem Szenario zu bewahren.




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Re(2): Polizeischuesse
08.08.2009, 15:14:31
ich glaube, niemand der noch nie in seinem leben vor entscheidungen stand, die über leben und sterben eines menschen gestanden ist, kann da wirklich objektiv urteilen.

nicht einmal ich, kann mir vorstellen, was in einem polizisten, feuerwehrmann, notarzt vorgeht, wenn es um solche dramatischen dinge geht.

dabei ist es unerheblich
ob es ums das öffnen einer wohnung
versorgung eines verletzten
das gegenüberstehen, einer schwer abzuschätzenden situation
wir wollen auch u-bahnfahrer nicht vergessen
selbst nach feuerwehreinsätzen, brachen die rettungskräfte oft selbst hilfe

ich bin den beteiligten hilfskräften, die damals bei uns waren dankbar, sie haben ihr möglichstes getan, im krankenhaus wurde noch 3 stunden operiert, doch die verletzungen waren zu schwer....

last euch sagen, für diese leute gibt es keine schulungen, die sie wirklich vorbereiten können, auf das was kommt

das was vorgefallenist in meinen augen sehr tragisch, für das kind und den polizisten, ich denke, er hat falsch reagiert, damit muss er jetzt fertig werden
ich will den vorfall gar nicht beurteilen, dazu wissen wir alle zu wenig

wenn wir fehler bei der arbeit machen, sind halt ein paar tausen euro im *PIEP*, bei polizisten, ärzten.... können es leider menschenleben sein
ich will ihnen den job nicht abnehmen...
ich weiss, was es bedeutet, jeden tag angst zu haben, das es mir nicht gelingt, das schrecklichste was passieren kann, zu verhinden...

Gruß Sonic The Hedgehog

Du kannst nur einmal sterben, aber leben jeden Tag.
Ich lebte jeden Tag, als wäre es UNSER letzter.
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Re: Polizisten rechtfertigen sich mit Notwehr
MG
08.08.2009, 09:30:29


    tjo schaut schon anders aus....aus 2 Kindern sind nun 2 Kinder und ein
    Erwachsener geworden, aus "wir sind weggelaufen" wurde ein "wir wurden
    angefriffen von den "Kindern"...do schau her....aber sicher alles erlogen nehm
    ich an...oder warst doch zu schnell mit deinem Urteil?



Die Polizisten sind Beschuldigte. Als solche DÜRFEN sie lügen.
Und wenn sie sich anders gerechtfertigt hätten wäre das auch ein Wunder.
Besonders glaubwürdig ist die Version jedenfalls nicht.

Die objektive Wahrheit festzustellen, hat ein Gericht. Soferne sich die Verwaltung nicht dazu entschließt die "unter den Teppich kehren Methode" anzunehemen.

Und weil wir gerade beim Mutmaßen sind:
Die mir plausibelste Variante ist die.

Die Polizisten kommen an, erwarten wie halt meistens einen Fehlalarm. Gehen mit dem Geschäftsführer halt routinemäßig rein, und stellen fest: Da ist ja noch wer. Weil sie vor dem Zivilisten nicht als Feiglinge dastehen wollen, ziehen sie die Waffen, und fangen an die Täter zu suchen.

Die Burschen kriegen mit, dass wer hereingekommen ist, und verstecken sich.

Wie die Polizisten mit gezogener Waffe ans Versteck herankommen ergreifen sie die Flucht.
Die Polizisten mit gezogener und entsicherter Waffe, die mittlerweile ziemlichen Schiss haben, weil sie gar nicht mehr sicher sind, dass es gescheit war da auf Einbrecherjagd zu gehen, erschrecken und feuern, fast reflexartig... .


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Re: Eskalationen
MG
08.08.2009, 09:54:13
  Ich war auch heute wieder bei den Kids die vor dem Markt ihrer Wut und Trauer Ausdruck verleihen, und das heute mit einem Umzug durch die Stadt kundtaten.

Ich habe erlebt, und selbst verspürt welchen Aggressionen seitens einer selbstgerechten und feigen Bevölkerung die Kinder ausgesetzt sind. Sie sind derzeit noch sehr beherrscht, und fangen Mitglieder ihrer Clique die auszucken immer wieder selber ein.

Nur sobald versucht wird sie zu vertreiben, was sicher eher früher als später passieren wird, fürchte ich, dass das blutig wird.

Spannend ist auch, dass die Todeschützen selbstverständlich psychologisch betreut werden.
Die Freunde und Familie der Opfer werden alleine gelassen.

Es ist derzeit eine ausgesprochen schwierige Situation. Die Kinder werden angefeindet beschimpft und bedroht. Normalerweise wäre es Aufgabe der Polizei so einen Demonstrationszug zu begleiten und zu beschützen.

Ich bin jedoch froh, dass bei den Verantwortlichen genug Sensiblität herrscht, dass sich die im Hintergrund hält.


Ich war als einer jener Handvoll Erwachsener, die hinter dem Demonstrationszug her sind, in der Hoffnung Eskalation verhindern zu können. Zeimal gab es gefährliche Situationen.

Einmal wurde gerade einer der labilsten Burschen von einem Stänkerer aufs grauslichste beflegelt. Im letzten Moment haben die Kids den Jungen eingefangen, und eine Eskalation verhindert. Der Stänkerer wäre natürlich gleich wieder rangegangen. Zum Glück konnte ich mich dazwischenschieben.

Weniger dramatisch aber nicht unwesentlich weniger empörend war der Vorfall vor einem Schuhgeschäft. An ziemlich enger Stelle in der Fußgängerzone, hat ein Schuhhändler einen Stapel leerer Schuhkartons aufgebaut. Der wurde von den Kids, meiner Meinung nach nicht einmal beabsichtigt, niedergestoßen.

Ich habe da ich mit ein wenig Respektabstand hinter dem Protestzug her bin, den Kartonstapel wieder aufgerichtet.

Kommt doch glatt der Verkäufer aus dem Geschäft und stößt Drohungen und Verwünschungen aus, die, wären sie nicht gegen die diffuse Gruppe, sondern gegen eine konkrete Person gerichtet gewesen, von strafrechtlicher Relevanz gewesen.

08.08.2009, 09:57 Uhr - Editiert von MG, alte Version: hier
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Re(4): Eskalationen
08.08.2009, 23:34:33
Sollten dei Polizisten nun dafür angeklagt werden in den sekunden Bruchteilen
falsch gehandelt zu haben, und werden verurteilt, wünsche ich allen viel Spass
die in der Nacht mal von einem Räuber besucht werden und deren Hilfe
benötigen.


schon mal von einer gruppierung leute mit dem leben bedroht worden, zur polizei gegangen, dort zur kripo weitergeschickt worden, welche dir geraten hat nix zu tun, und zu hoffen das nix passiert, weil falls sie eingreifen würden, das ganze nur schlimmer werden könne, und demnach erst wenn etwas passiert wäre eine untersuchung gestartet werden könne?

mir schon! vor ca 12 jahren, wo ich mich selbst nicht unbedingt zur wehr setzen hätte können, was mittlerweile gsd etwas anders aussieht, unter anderem durch sv ausbildung und einem hund, welcher nicht auf schutz ausgebildet ist, aber (auch wenn er es noch nie getan hat, und auch keinen grund hatte GSD!!) mir sicher helfen würde!

verlassen, würde ich mich auf unsere tolle polizei sicher nicht, is nur das extrembeispiel aus meiner persönlichen erfahrung gewesen, gab auch ein paar andere nette erlebnisse die einem ernsthaft zu denken geben wie verlässlich unsere herren in grün in realität sind. es gibt natürlich überall ausnahmen, aber primär erlebe ich die herren und frauen von der polizei von oben herablassend.

ausserdem, gibts leute die gegen ihren willen gezwungen sind in der nacht auf der strasse zu sein, zb fastfoodrestaurant mitarbeiter in der spätschicht, sollen die ihren job kündigen und hoffen das sie irgendwer sonst einstellt?

ich will auf keinen fall behaupten, das verbrecher nicht bestraft werden sollten, im gegenteil! es sollte halt dem verbrecher das strafmaß das vorgesehen ist zukommen, und keine übertriebene härte die nie und nimmer nötig gewesen wäre betrieben werden.

hat man ja schon vor einigen jährchen erlebt beim herrn omufuma...

mfg

ps, mir fiel grad ein fall ein wo ich damals, leider noch nicht die reaktion von mir gegeben habe die ich jetzt tun würde...

wurde von 2 polizisten nur weil ich verdächtig aussah und mich auf einem platz befand wo sie meinten das ein drogenumschlagplatz gewesen wäre, schikaniert, gefilzt bis auf die unterhose (ja ich stand in der unterhose da LOL) und dann meinten sie, das ich mein "zeug" supa versteckt gehabt hätte, und schickten mich weg...obwohl ich blos auf einen bekannten gewartet habe und möglicherweise (skaterlook damals) verdächtig aussah...

war das gerecht? (auch ungefähr 10 jahre her...)

mittlerweile gibts mal primär die aussage von mir wenn ich von den herren und frauen unserer exekutive konfrontiert werde: "1. bevor ma da mal irgendwas starten mag i von beiden bitte die dienstnummer sehn. 2. haben sie mich nicht mit dem dafür vorgesehenen paragraphen aufgehalten, 3. dürfen sie mich ohne dringenden tatverdacht nicht durchsuchen, meinen rucksack gerne, und 4. FALLS das ganze wieder so ausartet das man sich obwohl man nix verbrochen hat filzen lassen muss bis auf die unterhose, die herren und frauen von der exekutive sich auf eine FETTE verhandlung vorbereiten dürfen."

08.08.2009, 23:42 Uhr - Editiert von dpg0815, alte Version: hier
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Re: Polizeischuesse
08.08.2009, 19:46:14
Das Problem ist in meinen Augen ein anderes:
Die letzten Vorfälle (Kinder erschossen, Polizist erschießt flüchtenden Autodieb, Polizist schießt an flüchtender Person vorbei ... trift fahrendes Auto ... keine Verletzten, etc. etc.)
führen nur zu einem Schluss für Verbrecher.

-Wenn man von der Polizei flieht wird geschossen ...
also ergo, aktion-reaktion, wenn auch Zeitverzögert, werden die Verbrecher auch aggresiver gegen die Polizei vorgehen ...
Somit muss man annehmen, dass Autodiebe (nachdem die Polizei mit Pistolen bewafnet ist) demnächst mit MPs oder der altbewähreten Bumpgun herumrennen ...
Und nachdem Verbrecher bereits für das fliehen erschossen werden, da zahlt es sich schon fast aus, eine Schießerei zu beginnen ... dann hat der Dieb noch eine Überlebens-chance ...

Alles in allen führt das zu einen 1A Rechtsstaat in dem alle Sicher und zufrieden leben können ... solange sie den Kugeln ausweichen können.

Was dagengen zu tun ist?!
Vielleicht der Bevölkerung weniger Angst einreden ... es wurde schon wieder irgendwo eingebrochen ... soundsoviele Tote bei Überfall ... etc etc

Es gilt der alte Grundsatz: Kein Wesen tötet aus spaß, wenn ein Wesen ein anderes oder eines seiner Art (Mensch, Hund, was auch immer) tötet, dann nur um zu überleben
und damit, dass für die Polizei jeder ein Schwerverbrecher ist, der bereit ist alles in seiner umgebung mit C4 oder sonst was in die Luft zu sprengen, wird jeder noch so kleiner Verbrecher erschossen.

Bzw. manche Menschen haben das glück nur von hinten von Zivilpolizei niedergerissen zu werden und Verletzt im Spital zu landen ...
(Zynische Bemerkung wegen den schwarzen in der U-Bahn)

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