Nahrung in Italien und in Österreich
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Re: Nahrung in Italien und in Österreich
07.02.2011, 13:04:43
frage eins: WARUM schmeckt ein artikel den es bei uns gibt schlechter als bei
den italienern?

Ob besser oder schlechter ist immer subjektiv. Ohne jetzt speziell die teils herrlichen italienischen Lebensmittel schmälern zu wollen: Wenn man ein bekanntes Lebensmittel um eine Nuance anders kennelernt, neigt man eher dazu, den Unterschied noch stärker wahrzunehmen, egal ob im Guten oder im Schlechten.

Weiters ist es völlig normal, dass gleichnamige Produkte regional produziert werden und auf den Geschmack des Ziellandes abgestimmt werden. Zum Beispiel Haribo Gummibären sind bei uns und in Süddeutschland eher süß, für Norddeutschland eher säuerlich, so wie die für mich ekelhafte Lakritze, die glaub ich nur in N-Deutschland verkaufbar ist...

Nicht zu unterschätzen auch die Atmosphäre: Der selbe Wein schmeckt mir in der Weinregion beim Einkauf normal wesentlich besser als wenn ich ihn dann daheim trinke. Rohschinken im italienischen Laden schmeckt anders als der selbe nach Hause mitgenommene, wenn man ihn dann aus dem Papierl auspackt.

Zum Nestea: Meines Wissens ist das ein Zucker- und Aroma- udn Zusatzstoffebomber. So gesehen hat halt der Chemiker in Italien anders gearbeitet als der in Österreich, aber echte Pfirsiche wirst du hier wie dort kaum oder gar nicht finden. Falls du die Flasche noch hast: Es wäre interessant, was auf der Zutatendeklaration genau draufsteht.

WB.

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Re: Nahrung in Italien und in Österreich
fps
07.02.2011, 15:17:47
Deine Eindrücke kann ich nur bestätigen!:-)

Wir sind Fans des Carrefour in Tarvanacco, nördlich von Udine. Ein Super-Laden, sowohl was die Auswahl als auch die Qualität betrifft. Warum die es, nur ein Beispiel, schaffen, stets frisches Gemüse anzubieten, Tomaten, die im Gegensatz zu unseren Wiener und burgenländischen Plastikzelt-Kugeln wirklich die Sonne gesehen haben bis hin zu Fisch. Sonnengereifte Sizilien-Tomaten schaffen es angeblich nur bis Tarvis (und den dortigen Co-op) nie aber weiter über die Grenze. Weil hier regiert die heimische Agrarimportmafia...
Warum es bei uns nur die öden weißen Einheitsbohnen in der Dose gibt, in Italien aber exzellente Wachtelbohnen von Valfrutta oder der Carrefour-Hausmarke Selva?

Während bei uns (Wien) jetzt der Endivien-Salat auf den Grünzeugmärkten zu 1,40 €/Stück und grün wie Hasenfutter verkauft wird, kann man in Görz/Gorica oder Udine schönsten gelben Frisee ein ganzes Kilogramm um 1,60 Euro kaufen...Frischester Radicchio kostet im Carrefour nicht einmal halb so viel wie das heimische Glashausgezücht...

Ein weiteres Beispiel, wofür wir die heimische Agrarpropaganda der AMA brauchen ("Bei meiner Ehr'" & Co) : In San Daniele, der friulanischen "Hauptstadt" des Rohschinkens (und Rivalen von Parma:-)) kostet der exzellente Prosciuto Crudo der Spitzenmarke Prolongo 17,60 €/kg. In Steirisch-Südostafrika nahe Feldbach im "Vulkanland" sind schon direkt beim Erzeuger für einen höchstens gleichwertigen Rohschinken 28 €/kg zu löhnen...  

Wir laufen beim Lebensmitteleinkauf in Italien immer Gefahr, dass die Augen größer als später dann der Magen ist - wenn wir uns nicht kurzfritig Freude zum Mit-Essen einladen...

07.02.2011, 15:27 Uhr - Editiert von fps, alte Version: hier
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