Standschäden?
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Re: Standschäden?
11.05.2012, 09:27:47
nun seit 5 Jahren nichtmehr benutzt wird


Angenommen es würde sich um ein wertvolles Fahrzeug handeln, würde ich die Prozedur entsprechend aufwändiger gestalten:

es gibt zwei Hauptprobleme, das ist der komplett innen trockene Motor sowie die Benzinversorgung.

fangen wir mit dem Motor selber an:

Zündkerzen ausbauen
Ventildeckel abschrauben
mit einer Spritze und einem Silikonschlauch als Verlängerung Motoröl auf die Nockenwelle(n) sowie in den Brennraum geben.
Den Motor über die Hauptriemenscheibe und einem aufgesetzten Schraubschlüssel per Hand mehrmals durchdrehen, damit verteilt sich das Öl. Eventuell Vorgang mit dem ölen wiederholen. Damit vermeide ich dass der Motor Schaden nimmt und nicht gleich anreibt. Im schlimmsten Fall kann es schon Rostbildung auf den Zylinderlaufbahnen geben. Zusätzlich würde ich mir noch mit meinem Endoskop den Brennraum ansehen.

Benzinversorgung:

Bei einem Einzelvergaser ist das weniger dramatisch, sollte der Sprit komplett verdunstet sein und der Vergaser mit dem weißen Schmodder verklebt sein, springt er eh nicht an und es kann nichts passieren (Man muss halt den/die Vergaser zerlegen). Schlimmer ist es bei Mehrfachvergaser oder gar Einspritzer. Da ist es nämlich durchaus möglich dass der Motor zwar anspringt, die Spritversorgung aber einzelner Zylinder nicht 100%ig funktioniert. Wie gesagt, wenn es ein wirklich wertvolles Fahrzeug ist, würde es nach einer so langen Standzeit Sinn machen die Einspritzdüsen auszubauen und zb. beim Bosch Dienst das Spritzbild und die Einspritzmenge zu kontrollieren. Im Prinzip kann man das vereinfacht auch selber machen, man besorgt sich die entsprechende Menge an Pipetten (=kleine längliche Glasbehälter mit einer Messskala), steckt alle Einspritzdüsen in die Pipetten und startet mit einem Helfer für 20 Sekunden. In diesen 20 Sekunden hat man genug Zeit sich das Spritzbild anzusehen und hat auch gleichzeitig die Kontrolle ob alle Düsen exakt gleich viel Benzin abgeben. Falls dem nich so sein sollte, Düsen kann man per Ultraschall reinigen lassen oder durch neue ersetzen. Um ein Festkleben (verkreiden) mit eingetrockneten Sprit zu vermeiden, empfiehlt es sich vor der Standperiode den Motor mit einem fetten 2-Taktgemisch kurz laufen zu lassen. Nach Abkühlung den Auspuff und die Ansaugung mit einem öligen Lappen verschließen.





Grüße,
Geri

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