nettes, kurzes Video: Usain Bolt vs 116 years of Olympic sprinters
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Re: nettes, kurzes Video: Usain Bolt vs 116 years of Olympic sprinters
06.08.2012, 19:56:53
Naja, soweit ich das mitbekommen habe, sind werden dabei lediglich die aufgezeichneten Werte (=Leistungen) in diese Übersicht mit einbezogen.
In Wahrheit haben sich die Leistungen nicht so großartig verbessert, wie es den Anschein macht (also nicht mehrere Sekunden).

Warum?

Folgendes ist zu beachten (ev. passt die Reihenfolge nicht - ich schreibs mal aus meinem Gedächtnis):

Der Tiefstart wurde Ende des 19 Jhdt. "erfunden" und in der Zeit noch lange nicht "flächendeckend" angewandt. -> Wir reden hier übrigens lediglich vom "Tiefstart" - d.h. der Starter startete mit Händen auf den Boden, manche gruben sich kleine Grübchen in die Aschebahn - das wars.

Was auch erschwerend hinzukam, waren die teils unterschiedlichen Distanzen, die sich aufgrund der Fuss/Meter Diskrepanz ergaben: die einen sprinteten 91,irgendwas Meter, die anderen 100  :-D

Spikeschuhe haben ebenfalls eine schleppende Entwicklung hinter sich  - Von keine Spikes über Nägel in den Schuhen, kurzfristig kamen dann auch Schuhe mit vielen kleine Spikes (Bürstenschuh) zum Einsatz - der aber wieder verboten wurde usw.

Startblöcke wurden in der Zwischenkriegszeit irgendwo zwischen 1925 und 1935 entwickelt.

Kunststoffbahn (=Tartanbahn) kam überhaupt erst in den 60ern zum Einsatz - damals gabs einen enormen Schub in der Leichtathletik speziell auf den kurzen Distanzen (bis ca. 800m) - aus mehreren Gründen:
1. Auf der Kunststoffbahn ist man aufgrund der Reibung ohnehin schneller
2. Die Spikes wurden auf die Bahn angepasst - (nach und nach - hat Jahre gedauert)
3. 1968 Mexiko City - über 2000m hoch gelegen: weniger Luftwiderstand + Tartanbahn (noch nicht global üblich) --> bewirkte eine Weltrekordflut! (man denke auch an die österreichischen Leistungen z.b. eines Rudi Klaban, der dort einen öster. Rekord aufgestellt hat, der erst - ich glaub Anfang der 90er von Pöstinger knapp unterboten worden ist).

Irgendwo in der Zeitachse gabs noch die Einführung der elektronischen Zeitnehmung.

All diese technischen Neuerungen haben wesentlich mehr gebracht als die Verbesserungen die auf diesen kurzen Strecken das Training gebracht hat.

Es gibt genügend Berechnungen, die sportwissenschaftlich zeigen, das z.B. ein Jesse Owens (1936) - der ebenfalls eine Ausnahmeerscheinung seiner Zeit war - ein durchaus den gegenwärtigen Sprintern ebenbürtig wäre.

Training trägt natürlich eine Menge dazu bei, um ein paar Zehntel herauszuschinden - genauso wie Doping. Sekunden sind es aber keine...

lg
oliver

p.s. jetzt kommts mir erst - nytimes! find ich schlimm, dass ein artikel so unreflektiert veröffentlicht wird :-/



07.08.2012, 13:42 Uhr - Editiert von User284, alte Version: hier
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