Bauwerk gem. Bauordnung

Bauwerk gem. Bauordnung (40 Beiträge, 966 Mal gelesen)

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Hallo,

wisst ihr was ein Bauwerk gemäß Bauordnung ist?

Es geht um folgendes. Bei einem Bekannten hat sich deren Mutter im Kaufvertrag die Dienstbarkeit einräumen lassen, das kein Bauwerk auf einem Streifen von 5 m errichtet werden darf.

Der Kaufvertrag ist privatrechtlich. Das Bauwerk ist nicht näher definiert, was fällt jetzt aber darunter?

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

wisst ihr was ein Bauwerk gemäß Bauordnung ist?

Die Bauordnung ist länderspezifisch. Um welches Bundesland handelt es sich? Ich weiß natürlich nicht, ob das Bauwerk darin überhaupt definiert ist und sich die Definition unterscheidet

Wiener Stadtentwicklungs-, Stadtplanungs- und Baugesetzbuch (Bauordnung für Wien – BO für Wien):

9. Teil
Bautechnische Vorschriften
1. Abschnitt
Allgemeines
Begriffsbestimmungen

§ 87. (1) Bauwerke sind Anlagen, die mit dem Boden in Verbindung stehen und zu deren fachgerechter Herstellung bautechnische Kenntnisse erforderlich sind.

03.03.2014, 15:35 Uhr - Editiert von mko, alte Version: hier

Danke.

Tolle Definition! :D

Ist laut dieser Definition eine Straße dann ein Bauwerk?

Ein Carport, ein Schwimmbad, ...?

Was meinst du?

PS: geht um die Steiermark, aber whs. wird die Definition nicht viel sein!!

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

03.03.2014, 15:38 Uhr - Editiert von seti__23, alte Version: hier

Steiermärkisches Baugesetz - Stmk. BauG
I. Abschnitt - I. HAUPTSTÜCK Allgemeine Grundsätze und verfahrensrechtliche Vorschriften I. Teil Behörden, Anwendungsbereich, Begriffsbestimmungen
§ 4 Begriffsbestimmungen
12. Bauliche Anlage (Bauwerk): jede Anlage,

zu deren Errichtung bautechnische Kenntnisse erforderlich sind, die mit dem Boden in eine Verbindung gebracht wird und die wegen ihrer Beschaffenheit die öffentlichen Interessen zu berühren geeignet ist.

Eine Verbindung mit dem Boden besteht schon dann, wenn die Anlage

durch eigenes Gewicht auf dem Boden ruht oder

auf ortsfesten Bahnen begrenzt beweglich ist oder

nach ihrem Verwendungszweck dazu bestimmt ist, überwiegend ortsfest

benutzt zu werden;

http://www.bauordnung.at/oesterreich/steiermark/steiermark_baugesetz_abschnitt_1.php

Ist laut dieser Definition eine Straße dann ein Bauwerk?

Eine Straße ist wahrscheinlich eine Straße und kein Bauwerk , siehe:

§ 3 Ausnahmen vom Anwendungsbereich
Dieses Gesetz gilt insbesondere nicht für:

1. bauliche Anlagen, die nach straßenrechtlichen Vorschriften als Straßen oder Bestandteile einer Straße gelten, sowie die dazugehörigen Lärmschutzanlagen;

Carport

Schwimmbad

Wahrscheinlich ist beides als Bauwerk zu betrachten. Aber ich habe mit Recht und Gesetzen nichts am Hut, also frag nicht mich

03.03.2014, 15:47 Uhr - Editiert von mko, alte Version: hier

Dank dir trotzdem!!

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

Wenn ich mich nach der Bauordnung halte, dann ist die Straße davon aber schon ausgenommen, oder?

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!

Exkurs: Durch die Eintragung im Grundbuch
wirkt das Verbot gegen jeden Grundstückseigentümer, auch wenn er nicht der
Vertragspartner der Mutter ist: Sog. dingliches Recht.

Wie du sagst gilt das ja für ALLE (künftigen) Grundstückseigentümer, weil das im Grundbuch hinterlegt ist.
Nur interessehalber: Wie lange gilt denn so ein "dingliches Recht" im Grundbuch? Bzw. wie kriegt man es aus dem Grundbuch wieder weg? Kann ja nicht sein, dass für die nächsten 500 Jahre dieser 5m breite Streifen nicht bebaut werden darf bloss weil sich das im Jahre 2014 die damalige Eigentümerin der Grundstücke so ausgedacht und im Grundbuch hinterlegt hat.
Erlischt dieses dieses dingliche Recht mit dem Ableben der Mutter? Bleibt das im Grundbuch?

Nein, leider nicht.

Löschen würde es nur, wenn der jetzige Eigentümer darauf verzichtet, oder die zukünftigen Eigentümer dann darauf verzichten, oder wenn es einen Richterspruch gibt, dass bestimmte Bauwerke erlaubt wären.

:/

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

Wenn das Recht zugunsten einer Person im GB steht, dann erlischt es durch Verzicht oder den Tod der Person.

WB.
--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.

Hmm, ok verstehe.

Danke!!

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

Ist laut dieser Definition eine Straße dann ein Bauwerk?

Grundsätzlich gibt es - mit vielen weiteren Detaillierungen - drei grundsätzliche Flächenwidmungen: Bauland, Grünland, Verkehrsweg.

Bei dir kommen nur Bauland und Grünland in Frage. Eine Zufahrt innerhalb deines Grundstückes ist keine Straße im allgemenen Sinne, also für dich keine Einschränkung.

Was meinst du?

HIlft dir zwar im Moment nicht weiter. Aber irgendwelche persönlichen Meinungen sind völlig wurscht. Baubehörde ist der Bürgermeister. Der darf auch nur aufgrund der örtlichen Bauordnung entscheiden, darum bekommst du die korrekte Anwort aussschließlich bei der zuständigen Gemeinde (und ja, es ist auch ziemlich egal, was die Nachbarn dort jemals errichtet haben und dir darüber erzählen).

geht um die Steiermark

Wie schon von jemand anderem erwähnt, hat jedes Bundesland seine eigene Bauordnung. Das ist sozusagen der äußere Rahmen, innerhalb dessen die jeweilige Ortsgemeinde wiederum ihre eigenen Widmungen und Auflagen macht. Eine steirische Gemeidne im Grazer Umland wird ganz andere Auflagen haben, als wenn du in Radstadt oder in Radkersburg etwas umbauen/errichten willst.

WB.
--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.

Frag mal auf der Gemeinde nach dem Grundstücks- und Bebauungsplan. Vielleicht ist ja durch die Bauordnung schon eine Bebauung ausgeschlossen.
In NOe z.B. wird zwischen genehmigungs- und anzeigepflichtigen Bauwerken unterschieden. Vielleicht liegt in Deinem Anliegen da der Unterschied?
Kann mit der Mutter nicht gesprochen werden um den tatsächlichen Hintergrund der Dienstbarkeit zu erfahren?

Die Mutter wurde damals vom Käufer irgendwie dazu überrredet! :/

Jetzt ist halt die Frage! :/

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

Die Mutter wurde damals vom Käufer irgendwie dazu überrredet! :/

Vom Käufer oder Verkäufer?
Steh auf der Leitung.

Der Käufer des Grundstücks hat die Mutter zu diesem Streifen überredet.

Somit sind alle angrenzenden Grundstücke, welche jetzt auch abverkauft werden mit diesem Streifen belastet.

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

jetzt verstehe ich noch weniger.
Die Mutter hat ein paar Grundstücke
Eines davon verkauft sie an besagtem Käufer.
Wo befindet sich dieser Streifen mit den 5 Metern auf dem nix gebaut werden darf?
Auf dem Grundstück des Käufers oder auf anderen Grundstücken?

gg

Ja genau die Mutter hat ein paar Grundstücke.

Sie verkaufte eines an den Käufer, lies aber eine Beschränkung der Bebauung von einem 5 m Streifen zu Gunsten des Käufers und zur Belastung der anderen Grundstück eintragen.

Sprich die andern zu verkaufenden Grundstücke sind jetzt mit diesem 5 m Streifen belastet.

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

ah, jetzt verstehe ich.
Warum lasst sie sowas machen?!

Ja frag mich :D

Keine Ahnung ... :/

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

Das Bauwerk ist nicht näher definiert, was fällt jetzt aber darunter?

Was du auf einem BESTIMMTEN Grundstück errichten darfst (und vor allem was NICHT, das ist nämlich das Interessantere), das kann dir niemand besser erklären als die Bauabteilung des zuständigen Gemeindeamtes. Von dort muss letztlich auch das Okay für die Baumaßnahme kommen, falls genehmigungspflichtig.

WB.
--
Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.

das schreit förmlich nach einer 5m Tujenhecke um die Mutter ein bissl zu ärgern

Grüße,
Geri

Dienstbarkeit einräumen lassen, das kein Bauwerk auf einem Streifen von 5 m
errichtet werden
darf.

Der Kaufvertrag ist privatrechtlich

Die Dienstbarkeit muss im Grundbuch eingetragen worden sein. Auf welchem Recht der Kaufvertrag basiert ist somit wertfrei.

es gibt genauso nicht verbücherte Servitute - ein Grundbuchseintrag erhöht nur die Rechtssicherheit (Belastung des Grundstückes könnte sonst bei Verkauf "verloren" gehen), gültig ist Beides
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What happened after

Bauwerk ist ist in der Regel ein Überbegriff. Dürfte für die meisten Bauordnungen gelten. Darunter fallen zB Gebäude (=Wände+Dach), Nebengebäude, bauliche Anlagen, Straßen etc (sowohl öffentlich als auch privat).

Wenn das wirklich so ist, darf man erst mit Abstand von 5m ab Grundgrenze bauen. Genau genommen dürfe die gute Mutter nicht mal eine Einfriedungmauer an der Grundgrenze errichten. Insofern ein eher schlechter Deal. Keine Carports, kein Geräteschuppen etc. Wenn die Grundstücke groß sind, ists eh kein Problem.

Ansonsten gilt der Bebauungsplan der Gemeinde, der vorschreibt, Gebäudehöhe, Bauweise, Baudichte, Bauwich.

MfG
H

rstl

ich stell mir die frage ob es sich im vertrag um
- ein Bauwerk (wie in BO definiert) handelt,
- oder um etwas, dass man umgangssprachlich als Bauwerk versteht - (hintergrund meiner überlegung: ) wenn der Vertrag zw. 2 Privatpersonen abgeschlossen wurde und keiner dieser Personen bautechnisch versiert ist.

falls doch lt BO, - von wann ist der Vertrag, dann gilt die Definition "bauwerk" vom Datum der Vertragerstellung, meine ich
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wien

Danke für deinen überlegungen.

Hmm, und was meinst du wäre der Unterschied?

===>Logik ist Dinge nicht logisch zu betrachten<===

kann mich dazu nicht weiter äußern, aufgrund fehlender tieferer rechtlichen bzw baulichen Kenntnissen, ich wollte es nur mal als grundüberlegung mit einwerfen, dass es vielleicht auch aus einer anderen perspektive zu betrachten ist...
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wien

Bauwerk:

Errichtung erfordert bautechnische Kenntnisse,
berührt öffentliche Interessen,
weist eine Verbindung zum Boden auf.

lg

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