Elektroboiler (Nachtstrom) kaputt?
Geizhals » Forum » Haushalt » Elektroboiler (Nachtstrom) kaputt? (31 Beiträge, 1803 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
.
Re: Elektroboiler (Nachtstrom) kaputt?
09.07.2014, 12:54:37
Einen mit elektrischem Strom aufgeheizten Wasser-Boiler sollte man EINMAL IM JAHR innen REINIGEN.
Die besseren Geräte haben einen Boiler, des innen emailliert ist, billige Geräte sind innen mitunter blos verzinkt. Durch den fließenden Srom entsteht im Inneren ELEKTROLYSE - damit die Boiler-Oberfläche geschützt bleibt gibt es im Inneren eine OPFER-Anode, einen Zink-Stab. Durch die Elektrolyse wird Zink abgebaut - wenn der Stab verbraucht ist, wid am Matel des Boilers Material abgebaut und dann AUCH DURCH die Email-Schichte HINDURCH und Emailstücke platzen ab und in wenigen Jahren ist der Mantel löchrig und es tropft ...
Wegen des Elektzolyse-Prozesses ist es günstiger mit möglichst wenig Kilowatt und dafür über einen längeren Zeitraum den Boiler täglich aufheizen zu lassen - es wird dann weniger Material aufgelöst (geringerer Stromfluss -> geringere Elektrolyse). Wegen auftretender Elektrolyse sind die 90°-gewinkelten und verchromten Rohre der Anschluss-Garnitur für Boiler nicht aus Kupfer, sondern aus Messing und die ganze Anschluss-Garnitur schweine-teuer (ebenfalls sollte der erste Meter - zumeist unterputz verlegt - keine Kupferleitung sein, denn dann wird diese langsam angeknappert ...)

Für eine gründliche Reinigung muss man die Platte im Boden des Boilers abschrauben (vorher dafür eine neue Dichtung kaufen)   -> ziemlich viele und große Sechskant-Kopf-Schrauben, dicht nebeneinander. Durch die Platte geführt sind auch die Heizstäbe mit ihren Anschlüssen - bei einigen wenigen Geräten sind Boiler Zu- und Rücklauf ebenfalls auf dieser Platte anmontiert (dies ist ungünstiger, das die Rohrleitungen der verchromten Messing-/Bronze-Rohren ebenfalls abmontiert werden müssen).
Der Wasser-Zufluss ist unten in den Boiler geführt - die Entnahme von heißem Wasser erfolgt immer oben durch ein langes Rohr im Inneren des Boilers. Dadurch setzen sich Schutzteile im Zufluss-Wasser immer unten im Boiler an, werden fest und man kann ohne Aufschrauben diese Schmutz-Schichte nicht restlos entfernen !!! Diese Schutz-Schichte beinhaltet auch Schadstoffe, die am Boiler-Boden und somit an dessen Lebensdauer nagen (natürlich hängt dies stark von der vorhandenen Wasser-Qualität ab). Diese Schmutzschichte sollte tunlichst jährlich entfernt werden !!! Diese Schichte hat manchmal eine dunkelbraune Farbe und stinkt auch wie Fäkalien.

Sehr günstig für die Reinigung ist, wenn der Boiler direkt über einer Badewanne montiert ist - anderenfall kann man sich mit Lastauto-Schleuen zu einem Abfluss-Rohr zusammengebastelt, oder mit zusammengesteckten Polokal-Kanalrohren + einem großen Trichter aus dicker Plastikfolie behelfen. Dann kann man mit einem Frischwasser-Schlauch unten hineinspritzen und die Bodenansatzschichte entfernen. Installateur-Unternehmen haben eine Gerätschaft für Boiler-Reinigung. Man löst die beiden Wasseranschlüsse und schließt das Gerät an - durch Zirkulieren einer Reinigungs-Chemikalie wird versucht die Anhaftungen in Inneren eines Boilers aufzulösen. Die funktioniert zumeist nicht restlos und man kann nicht in den Boiler hineinschauen ...

Wichtig ist dann noch wenn man die Bodenplatte abgeschraubt hat:
1.) Den Kalk-Ansatz an den Heizstäben restlos zu entfernen (Geldersparnis: denn diese Schichte wirkt wie eine Wärmedämmungs-Schichte) - am einfachsten: mechanisch abkratzen
2.) Die Zink-Anode kontrollieren
   a.) wenn sie lose herumliegt - wieder an Masse befestigen
   b.) wenn sie schon fast aufgefressen ist: erneuern (ein neuer Boiler könnte dann schon fast
        billiger kommen ...)
   KEINESFALLS OHNE Opfer-Anode wieder zusammenbauen  -> in Kürze EXODUS des Boilers.
3.) Stellen, an denen die Emailschichte bereits abgeplatzt ist: reparieren. Ich empfehle dafür:
     diese Stellen 2cm dick mit reinem SILIKON überziehen (Silikon für Isolierglas-
     Versiegelung gegen Metall-Fenster-Profile (mit Essig-Geruch), kein Misch-Silikon)
     und 2 Wochen trocknen lassen,
     oder den Boiler erneuern (in Kürze sind dann diese Stellen durchgefressen und der Boiler
     rinnt ...)

Ohne jährlicher Reinigung lebt ein Boiler nur 10 bis 15 Jahre!

GANZ WICHTIG:
Wasser im Boiler einmal im Jahr auf höchste Stufe (95°) aufheizen, damit Keime abgetötet werden !!!

09.07.2014, 13:19 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
..
Re(2): Elektroboiler (Nachtstrom) kaputt?
09.07.2014, 19:43:10
Einen mit elektrischem Strom aufgeheizten Wasser-Boiler sollte man EINMAL IM JAHR innen REINIGEN.


Wenn man das selber machen kann, ist es ok. Wenn man dafür eine Firma bemühen muß (Kosten ca. 150 Euro), ist es sicher besser, gar nichts (oder nur alle paar Jahre ein Service) zu machen und den Boiler bei Defekt auszutauschen.

Durch den fließenden Srom entsteht im Inneren ELEKTROLYSE


Achso? Wasser wird also in H und O2 aufgespalten?
Funktionsweise eines Heizstabes: Der Draht im Inneren erhitzt sich durch den Widerstand, diese Wärme wird über die Hülle des Heizstabes an das umliegende Wasser abgegeben.

OPFER-Anode, einen Zink-Stab


Die Opferanoden in Boilern bestehen üblicherweise aus Magnesium.

Durch die Elektrolyse wird Zink abgebaut - wenn der Stab verbraucht ist, wid
am Matel des Boilers Material abgebaut und dann AUCH DURCH die Email-Schichte
HINDURCH


Das kommt nicht durch die Elektrolyse, sondern durch die Agressivität des Wassers. Durch die intakte Emailschicht passiert nichts, aber jede Emailschicht weißt produktionsbedingte Poren, feinste Haarrisse und andere kleine Fehlstellen auf, an diesen Stellen würde Korrosion stattfinden.

Wegen auftretender Elektrolyse sind die 90°-gewinkelten und verchromten Rohre
der Anschluss-Garnitur für Boiler nicht aus Kupfer, sondern aus Messing


Das hat nur was mit der Fertigung zu tun, man kann Boiler problemlos mit CU anschließen, auch verzinkte Eisenrohre waren gängig.

1.) Den Kalk-Ansatz an den Heizstäben restlos zu entfernen (Geldersparnis:
denn diese Schichte wirkt wie eine Wärmedämmungs-Schichte)


Dem Stromzähler ist es egal, ob Kalk auf den Heizstäben ist, es wird deswegen nicht teurer den Boiler aufzuheizen. Dem Heizstab ist es nicht egal, durch die Kalkschicht wird er heißer und deshalb auch schneller kaputt. Außerdem verlängert sich die Aufheizzeit des Boilers.

wenn sie schon fast aufgefressen ist: erneuern (ein neuer Boiler könnte dann schon fast billiger kommen ...)


Eine Magnesiumanode kostet ca. 40 Euro.

Wasser im Boiler einmal im Jahr auf höchste Stufe (95°) aufheizen, damit Keime
abgetötet werden


Bei Betriebstemperaturen von über 60 Grad ist das nicht erforderlich, ansonsten sollte man das eher einmal pro Monat machen.

09.07.2014, 19:44 Uhr - Editiert von schoefi, alte Version: hier
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung