Holzplatten (massiv) für Möbelbau
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Re: Holzplatten (massiv) für Möbelbau
19.02.2016, 12:31:04
Ich bin mit Eichen-Massivhozmöbel in unserem Kinder-Schlafzimmer  - für 3 Geschwister - aufgewachsen. Die zusammengeleimten Brett-Teile haben sich im Laufe von Jahren etwas verzogen -> keine der Flächen ist eben geblieben und an etlichen Stellen traten Risse auf direkt neben der Leimung der einzelnen zusammengeleimten Bretter.

Je breiter ein Brett aus einem Stück ist, und wenn es nicht gerade exakt aus der Stamm-Mitte herausgesägt worden ist verdreht und verzieht es sich unweigerlich !!!
Nur Massivholz-Möbel deren Ausgangsmaterial mindestens 200 Jahre optimal gelagert und getrocknet worden ist, verzieht sich fast nicht mehr !!!  -> dementsprechend teuer ist solches Holz !!!   (üblich bei "Spanischen" Möbeln)
Unsere künstlichen Trocknungsanlagen für preisgünstiges Ausgangsmaterial produzieren in keiner Weise die Qualität die Jahrhunderte langes Trocknen erreicht !!!

Da es heutzutage nahezu keine Mengen an dieser jahrhundertelang getrockneten Holzqualität mehr gibt, werden alte Dachbalken von Abbruchhäusern dafür verwendet  -  in kleine Teile zersägt und zusammengeleimt.
-> nur solchiges Material verzieht sich nahezu nicht mehr !!!
Solches Material wir heutzutage für neu gefertigte "Spanische" Möbel verwendet und ist üblicherweise sehr dunkel und extrem teuer ...


Ich selbst habe gelegentlich Möbel aus BIRKENSPERRHOLZ-Platten gefertigt. Material  aus vielen einzelnen Schichten verleimt und jede zweite um 90 Grad gedreht, wobei die Furnierdicke jeder Schicht nur ca. einen Millimeter beträgt.  -> Die Schnitt-Flächen sehen damit optisch interessant aus und wurden von mir nicht verkleidet - das Holz-Material nur mit Bienenwachs-Balsam eingelassen. Die Platten sind durch die Verleimung vieler Schichten extrem biegesteif - die Flächen nicht verzogen auch nach Jahren nicht !!!  
Allerdings: billig sind diese Platten nicht ...  (es gibt auch Hersteller solcher Platten die etwas preisgünstiger sind und die nur für die Deckschichten Birke verwenden - für die Furniere dazwischen wird Fichte verwendet)
Manche Tischler verwenden nur solche Birkensperrholz-Platten für den Möbelbau als Ausgangsmaterial und furnieren diese  -  über Jahrzehnte bleiben diese Platten ebenflächiger gegenüber "Tischler"-Platten.

Wenn Du unbedingt Massivholz-Möbel bauen möchtest, kaufe "Leimholz"-Bretter !!!
Aber: Du musst einen Händler finden, der viele Einzelgrößen im Regal stehen hat
-> viele der einzeln verpackten Bretter sind bereits stark verzogen ...

Mit hochqualitativen Produkten wie:
SIKKENS CETOL "Dünnschichtlasur" für Innenräume
kannst Du jeden Farbton erreichen - z.B. dass Fichtenholz oder Kiefer wie TEAK aussieht !!!
Arbeitsweise mit diesem Material:
Einstreichen - 20 Minuten einwirken lassen - mit Fetzen überschüssiges Material wegwischen
-> gleichmäßige seidenglänzende Oberfläche, die wasserabweisend ist.

Liebe Grüße Atschy
(Architekt in Pension)


19.02.2016, 14:20 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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