Faustregeln für Strom und Warmwasser
Geizhals » Forum » Tipps & Tricks » Faustregeln für Strom und Warmwasser (19 Beiträge, 741 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
.
Re: Faustregeln für Strom und Warmwasser
27.04.2017, 00:16:41
Für die Heizkosten gibt es ja eine Formel nach der man sich ungefähr richten
kann (m² x 1,25 x HBW x €/kWh).

Diese Formel kenne ich nicht. Aber sie erscheint mir wie eine Daumen-mal-Pi-Rechnung, bei der Pi variabel ist ;-)

Wichtig ist erstmal zu wissen, wie die Wohnung mit Wärme versorgt wird. Es ist ein riesen Unterschied, ob du eine Gasetagenheizung oder eine Fernwärme-Zentralheizung mit Wohnungsstation hast.
Gasetagenheizung: Du zahlst im Prinzip (von den fixen Wartungskosten und der Zählergebühr abgesehen) nur das, was du tatsächlich verbrauchst. Sowohl was die Zeitdauer betrifft (ev. fährst jedes Wochenende heim oder hast Ferien, wo du länger nicht in der Wohnung bist) als auch den indivuellen Bedarf.
Bei Fernwärme sind grob gesagt die Hälfte der Jahreskosten bereits Fixkosten, also auch wenn du komplett abgedreht hättest. Deine Beeinflussungbarkeit der Gesamtheizkosten über den konkreten Verbrauch (kWh/Jahr) ist schon deutlich geringer. Generell hast du bei Fremdverrechnung der Heizkosten (Zentralheizung) ungefähr 100 Euro im Jahr Fixkosten allein für Ablesen&Abrechnen.

Bist du in einer modernen Wohnung, dann hast du dort einen niederigeren Wärmebedarf als in einem schlecht isolierten Altbau. Dafür bist du aber vielleicht mit einer Wohnungsstation gesegnet. Da läuft ein Heißwasserkreislauf permanent zwischen Heizzentral im Keller zu allen Wohnungen und du zapfst deinen eigenen Bedarf mit Wärmetauscher ab. Die Zirkulationsverluste betragen je nach Verzweigung der Hausinstallation 10-15%. Die zahlst du dann für nix.

Dann ist noch die Frage, ob das Warmwasser auch (ganzjährig) zentral bereitet wird oder ob du einen elektrischen Warmwasserspeicher hast.

Für kombinierten Heizungs- und Warmwasserverbrauch kalkuliere ist bei Neubauten (darunter verstehe ich wirklich neu erbaute Häuser und nicht das mietrechtliche "alles nach 1945"!) ca. 40 Cent/m² und Monat zzgl 20% USt. Bei älteren Bauten (Bj. vor 2000) 60-80 Cent/m² nur für Heizung (dort erfolgt die Warmwasserbereitung typischerweise über Elektrospeicher), echte Altbauten wie in Wien üblich verwalte ich nicht, da liegst aber sicher über 1 Euro/m². Alles zzgl USt.

Interessant sind für dich hier also weniger die Angaben "ich zahle XXX Euro pro Jahr", sondern die Umlegung auf Euro/m² + Information über den Bauzustand.

Strom:

Extrem individuell abhängig, da kann man wirklich nur Erfahrungswerte anderer ansetzen aufgrund des Nutzerverhaltens: Waschmaschine, Wäschetrockner, Häufigkeit des Waschen, Geschirrspüler detto, wird 5 mal pro Woche Kuchen oder Pizza gebacken...? Läuft rund um die Uhr ein Computer/Monitor/Server?
Betragsmäßig würde ich bei einem Singlehaushalt "ohne alles" 20 Euro/Monat ansetzen, bei Intensivnutzung 50 Euro (inkl. USt). Als wahrer Geizhals wechselst du dann auch noch jedes Jahr pünktlich den Stromanbieter und profitierst von lukrativen Willkommensrabatten.

Den Stromverbrauch durch einen ev. vorhandenen Elektroboiler kannst du dir ausrechnen über die Erhaltungsverluste und den Verbrauch fürs Aufheizen von 100 Liter pro Tag. Soviel verbrauchst du nicht? Egal, wenigstens bleibst du auf der sicheren Seite.

WB.



-- Inhaltsstoffe: Kompetenz, Erfahrung, Halbwissen, Hörensagen. Kann Spuren von Ironie enthalten.
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung