Fragen zur korrekten Versteuerung von Aktien

Fragen zur korrekten Versteuerung von Aktien - Wer kann helfen? (27 Beiträge, 1005 Mal gelesen)

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Hallo zusammen!

Ich bin bei einem Broker, bei dem ich mich selbst um die Versteuerung von Aktiengewinnen kümmern muss. "Kein problem" dachte ich mir anfangs, wird nicht so wild sein. Allerdings merke ich, dass ich doch Unsicherheiten habe.

Vllt. kennt sich jemand damit aus und kann mir bei nachfolgenden Dingen helfen.

Ich habe folgendne Fall, vereinfacht dargestellt:

Aktie A: Verkauft mit 500€ Verlust
Aktie B: Verkauft mit 100€ Gewinn

Mein Depot liegt somit bei -400€ (Also im Minus).

1.) Muss ich dem Finanzamt nun irgendetwas mitteilen? Muss ich die 100€ von Aktie B trotzdem versteuern, obwohl ich gesamt bisher nur Verlust gemacht habe?

2.) Bei Aktie B handelte es sich um Nokia über Xetra. Fällt da eine Quellensteuer an?

3.) Beides wurde in diesem Kalenderjahr realisiert. Bis wann muss dies dem Finanzamt (falls überhaupt in meinem Fall) mitteilen?

4.) Ich habe von einer Freigrenze für Spekulationseinkünfte von 440€ und Kalenderjahr erfahren. D.h. bis zu einem Gewinn von 440€ durch Aktien bräuchte ich nichts beim Finanzamt melden?

5.) Kann ich den Verlust von Aktie A mit möglichen Gewinnen in Folgejahren gegenrechnen oder verfällt diese Möglichkeit irgendwann?

Es würde mir sehr weiterhelfen, wenn sich da jemand auskennt...

http://www.boerse-live.at/wertpapiere/NA-1136200677752204331-NA-1-NA-NA-NA.html

Der Wiener Spruch dazu lautet "Gspart am falschen Fleck!".

https://www.bmf.gv.at/steuern/Besteuerung-inl-sowie-im-Inland-bez-Kapitalertraege.html

Als Einstieg. Falls es dir zu kompliziert ist, kann ich mich nur dem Rat von Paulas Papa anschließen, unbedingt depotführende Stelle/Broker wechseln. Dieses Jahr ggf. Steuerberater.

liebe Grüße

David

5.) Kann ich den Verlust von Aktie A mit möglichen Gewinnen in Folgejahren
gegenrechnen oder verfällt diese Möglichkeit irgendwann?

Zumindest zu diesem Punkt, leider nein, die Gewinne und Verluste sind im selben Kalenderjahr der Realisierung gegenzurechnen.

meiner bescheidenen Meinung nach

1) ja
2) was hat das eine mit dem anderen zu tun. verstehe die frage nicht
3) 30.6.2017 sonst wird man geköpft
4) ähm, ich glaube du irrst, gibts ja nimma seit 2012
5) nein

und zum Schluss noch Zustimmung zu https://forum.geizhals.at/t888152,7785200.html#7785200

bei dem ich mich selbst um die Versteuerung von Aktiengewinnen kümmern muss

Ätschibätsch, das war dein größter Fehler.

dass ich doch Unsicherheiten habe.

Na no na, professionelle Wertpapier Softwarelieferanten machen im EU Raum in den letzten 5 Jahren genau gar nichts anderes mehr als Regulativa abzudecken. Und selbst diese Anbieter müssen regelmäßig Nachkorrekturen nachschießen und das nicht zu wenig.

Ich spring mal gleich zur "Lösung".

1.) Halte dich von solchen Angeboten fern. Ist ja fast genauso schlimm wie eine FLV oder eine "staatlich geförderte" Privatpensionsversicherung *würg*
2.) Such dir einen Steuerberater, wirf ihm die 200-300€ in den Rachen und lass ihn die Abrechnung korrekt durchführen, denn uneinsichtiger als das BMF sind nur die GKK.
Gerade als "Kleiner" bist ein gefundes Fressen für diesen Beamtenapparat. Wenn du keinen Steuerberater kennst, ruf beim BMF an, schildere deine Situation und lass dich weitervermitteln bzw. zumindest die Richtung zeigen. An sich sind die Leute dort am Telefon recht angenehm (wenns beim Ersten nicht klappt, rufst eben nochmal an)
3.) Spar nie wieder am falschen Fleck, gerade in Zeiten wo Mifid 2 anklopft, Ifrs alle zum Verzweifeln brachte müsste jedem klar sein, dass jeder Handgriff am Wertpapiermarkt der mehr als eine Order aufgeben als Laie einfach nicht mehr möglich ist.

pong

"Ein Gewitter reinigt die Luft", sagte ein Mann, nachdem ein Blitz seine Frau erschlug

Ad 2) Was soll denn die GKK mit seinen Wertpapieren am Hut haben?

Kontext!

pong

"Ein Gewitter reinigt die Luft", sagte ein Mann, nachdem ein Blitz seine Frau erschlug

ok, also nur als Beispiel.
Habs einfach nicht verstanden, weil du dich auch gleich mit dem nächsten Absatz widersprichst. Uneinsichtiges BMF mit recht angenehmen Menschen

tut er nicht, was jeder weiß, der schon mal mit dem BMF zu tun hatte.

Wenn Du VORHER fragst und mit denen sprichst, sind sie super freundlich und helfen Dir (abgesehen davon, müssen sie das von Gesetz wegen).

Aber wenn und NACHDEM sie Dich erwischt haben... dann sind sie die größte Pest auf Gottes weiter Welt und zeigen Dir so richtig, wer hier wen am Ar*** hat

Fazit: vorher fragen und fragen und nochmals fragen

Auch hier gilt: wer hier spart (an Fragen), spart falsch

Ein Tipp: die Übersiedlung eines nenneswerten Depots zu einer Bank geht gewaltig ins Geld. Rechne mit 40-70€ je Position! Ich habe das ganze letzte Monat damit verbracht, der sauteuren Übersiedlung meiner 21 Positionen zuzusehen. Man glaubt auch nicht, wie lange das heutzutage dauert.

Daher wechsle lieber JETZT, wo dein Depot noch klein ist. zu einem vernünftigen Broker/Bank, bevor dir die Übersiedlung u.U. einen Jahresgewinn kostet, weil du bereits viele Positionen aufgebaut hast.

Noch ein Tipp: NIEMALS ein gemeinsames (Oder-) Depot mit deiner Frau/Freundin anlegen. Bei diesem erfolgt KEIN automatischer Ausgleich. In die Falle bin ich getappt! Wenn man das nachträglich bereinigt, verwandelt sich Altbestand in Neubestand und man ist steuerlich der Gscherte.

wumsti, 40-70 €?! Die greifen da aber schon eifrig zu! Die diversen Brokeraktionen refundieren meist auch nur Übertragungsspesen von 200-300 €, das sind eher kleinere Depots.

Darf ich nachfragen von wo, wohin du gewechselt bist? Welche Gründe gabs dafür?

Raiffeisen -> Hello
Depotspesen

so lieb und teuer war dir bisher das Depot?

Aber passt eh, denn viel wichtiger als die Spesen sind Sicherheit und die Veranlagung in das richtige Portfolio, da kann man viel mehr falsch machen.

ja, du schreibst in die Steuererklärung in der Beilage zur Steuererklärung E 1kv deine Gewinne und Verluste rein. Unterm strich würdest du 27,5 Eur für den Gewinn zahlen, kannst aber 137,5 Verlust gegenrechnen wo dir unterm strich die Steuer erspart bleibt. Mitnehmen kannst du den Verlust aber nicht.

ohne Gewähr versteht sich.

Ich habe zu einem ähnlichem Thema (EU QuSt) eine Frage:

Ich habe es so verstanden, dass die bereits einbehaltene Steuer auf Dividenden vom Drittland (z.B. DE) auf die österreichische KESt gegengerechnet wird.

Bruttoertrag:192,50 EUR
Quellensteuer: -50,77 EUR (26,375 %)
KESt Ausländische Dividende: -24,06 EUR (12,498%)
Inkassoprovision: -0,95 EUR
Umsatzsteuer: -0,19 EUR
-----------------------------------------
Ertrag: 116,53 EUR

Damit kommt man auf eine Gesamtbesteuerung von 38,873%.

Kann mir das jemand eerklären?

Vielen Dank!

die QESt kannst du dir zurück holen.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

die QESt kannst du dir zurück holen.

Vielen Dank!
Habe ich mir so auch gedacht, in der Vergangenheit hat das meine Bank für mich erledigt.

bist du dir sicher, dass das deine Bank gemacht hat? Ich kanns mir schwer vorstellen.

Wenn ein Doppelbesteuerungsabkommen vorliegt. Und dann viel Spaß mit einem 4 Seitigen Formular. Ich habe schlußendlich darauf geschixxen. Ich habe die 100 € der Schweiz oder Österreich geschenkt.

14.08.2017, 22:35 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Ich habe hlußendlich darauf geschixxen

SSKM
Aus DE klappt das ganz einfach.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!

Da muss man unterscheiden. Die anrechenbare ausländische Quellensteuer wird mit der im Inland zu zahlenden Kapitalertragssteuer automatisch verrechnet.

Bei Ländern, wo die nicht voll anrechenbar ist (USA und Schweiz dürften die relevantesten sein), gibts noch die Möglichkeit, der Bank den Auftrag zu erteilen, die zurückzuholen. Das tut sie aber nicht von sich aus und schon gar nicht kostenlos. Meine nimmt 20 Euro pro Zahlungsvorgang - und da Dir das nur den nicht anrechenbaren Anteil zurückbringt, muss das schon eine recht anständige Dividendenzahlung sein, damit da überhaupt noch ein Plus bei rauskommt. Zeitaufwand für den Papierkrieg nicht mitgerechnet.

Ob und wie sich das bei ETFs evtl. nochmal kompliziert bzw. überhaupt möglich ist, habe ich noch nicht weiterverfolgt. Unter meinen Aktien ist eine einzige ausländische, und die zahlt traditionell keine Dividende.

Darf ich fragen welcher Broker das ist? Das Thema beschäftigt mich selbst zur Zeit, allerdings für den US-Markt... so weit ich das verstanden habe, muss man unterscheiden zwischen Kursgewinnen/-verlusten und Dividendenerträge.
Bei KGV kann man pro Kalenderjahr gegenrechnen und bei einem + zahlt man davon einfach die hiesigen 27,5% Steuern.
Bei Dividenden fällt eine Quellensteuer an, also eine Steuer im Land des Firmensitzes, von dem man Aktien besitzt. In den USA z.B. 30% auf Dividendenerträge. Aber durch ein Doppelbesteuerungsabkommen (Klick) mit dem jeweiligen Land kann dieser Prozenzsatz gesenkt werden (Voraussetzung Formular W-8BEN, einfach mal danach googeln). Zusätzlich lässt sich bis zu einem gewissen Prozentsatz diese Quellensteuer auf die hiesige KESt anrechnen - somit muss man meist nicht (viel) draufzahlen.

Das ist mein Wissensstand, allen Angaben ohne Gewähr

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