Energieeffizienz vs Dämmung gegen sommerhitze?

Energieeffizienz vs Dämmung gegen sommerhitze? (30 Beiträge, 738 Mal gelesen)

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Hallo! Ich frage mich, inwieweit man von einer bestimmten HWB Klasse einer DG Wohnung auf den isolierenden Effekt in Sommer Rückschlüsse ziehen kann. Ich meine, halblaienhaft, durch eine Stahlbetondecke wird der Wärme Transport und damit Verlust im Winter bzw. Aufheizen im Sommer ja einigermaßen ähnlich in beide Richtungen sein müssen? Natürlich spielt der jeweilige Temperatur Unterschied eine Rolle. Und die Gutachten Qualität auch. Aber generell wird sich eine hwb a Klasse DG Wohnung im Sommer weniger warm werden als eine hwb c,d,e.. Klasse DG Wohnung bei gleichen Rahmenbedingungen? Oder nicht?

je besser isoliert desto schwieriger bekommst die hitze raus. wenn die bude aufgeheizt ist dauerts lange bis abkühlt. eine nacht lüften nutzt da nichts.

Ich glaube die Unterschied sind nicht so gravierend, wie man sich vorstellt. Wenn du die gleichen DG Wohnungen im Winter nicht beheizt, wirds halt in der Klasse a erst nach 16h ungemütlich, in der Klasse d schon nach 8h. Nach 2 Tagen wirst keinen Unterschied mehr sehen.

Anders schaut es imo aus, wenn du die Wohnung aktiv kühlst - da könnte es einen Unterschied in der eingesetzten Energiemenge geben.

lg. mb

Sicherlich. Unser Zubau (nur Holzlatten mit schwarzer Folie drüber) ist im Nu heiß am Sommertag, unser Haus natürlich nicht (rundherum stark gedämmt).
In heißen Phasen heizt sich alles irgendwann auf im Laufe mehrerer Tage. Hier bringt die Dämmung vor allem, dass der zeitliche Versatz größer wird, d.h. es dauert einfach länger, bis es heiß wird. Und wenn es heiß wird, ist vielleicht schon Abend und man reißt die Fenster eh auf und es zieht kühl durch.
Wenn man noch dazu Aussenbeschattung hat, wird die Wärmemenge, die tagsüber in die Wohnung kommt, weiters reduziert.
Wir schaffen es meist (stark gedämmt, dreifach Verglasung und Außen-Raffstores) ganz gut, die Hitze im OG im Griff zu haben. Problematisch wird's nur dann, wenn die Nächte, so wie vor ein paar Wochen, absolut windstill sind und es auch nachts nicht unter 25° abkühlt.

Danke, ja, das kenn ich auch aus meiner aktuellen Altbauwohnung, obwohl noch ein leerer Dachstuhl darüber ist. Ein paar Tage gehts mit Rollos in den Südfenstern und Türen schließen um die nördlich ausgerichteten Zimmer nicht mitaufzuheizen, aber nach einer Woche oder einigen Tropennächten ist der bauliche Puffer aufgebraucht. Ich war also schon mehrmals kurz davor ein Monoblockgerät, eh nur fürs Schlafzimmer, anzuschaffen, und habe mich gefragt, obs in einer offensichtlich gut gedämmten DG Wohnung eigentlich wirklich schlimmer sein kann...

Hmm - Altbau hat zwar mehr Reserven in den dickeren Wänden, aber die schlechte Dämmung, der heiße Dachstuhl, die dünnen Holzfenster - ich hab ein paar Jahre im 1. Bezirk im Altbau gewohnt ... die Tatsache, dass es nachts dort kaum abkühlt, tut ihr übriges.
Aber es hängt schon auch davon ab, wo die Wohnung ist. Im Zentrum hats einige Wochen im Jahr halt tagsüber über 30 und nachts nicht unter 25 Grad - da wirds unweigerlich heiss in der Wohnung mit der Zeit.

Beide sind im selben grätzl, die Altbau ist Nord Süd ausgerichtet, da brennts schon oft ziemlich her. Die Neubau vermutlich Ost West. Fenster hab ich zwar moderne, das bringt aber gegen die direkte sonnen einstrahlung wenig, was durchaus geholfen hat, sind schwarze dicke Rollos vom Ikea innen montiert, um das Aufheizen durch einzelne heiße Tage zu vermeiden, nach 3-4 30-35 Grad Tagen hilft das aber nicht mehr. Daher geht's mittelfristig wohl eh nicht ohne monoblock zwecks schlaf qualität - und eine Terrasse wär halt schon etwas feines...

Ja, nach ein paar Tagen durchgehende Hitze ist halt alles aufgeheizt, Wände, Möbel... da hilft nur stundenlanger Durchzug bei kühleren Temperaturen, die es aber genau dann nie gibt.

Wenn du es wirklich genau wissen willst und zumindest die grundlegenden Infos zum Aufbau der Dämmschichten hast, dann geh auf http://www.u-wert.net . Dort gibt es auch aus deinen Angaben berechnete Diagramme zum Thema solare Aufheizung.

Schonmal vorab, so gut die Dämmsysteme Wärem drinnen halten sind sie ziemlich schlecht beim Wärme draußen halten - das liegt am generellen Aufbau von Dämmungen die im Allgemeinen von außen nicht Luftdicht abgeschlossen sind. Damit geht die Durchwärmung der Isolierschicht doch relativ fix ab. Da hilft dann nur noch Masse - deshalb schneiden dann Faserplatten mit hoher Dichte gegenüber Steinwolle/Glaswolle besser ab.

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bis keiner mehr steht                        tun Leute beklau`n
unser Häuptling heißt rote Locke       und hau`n uns reichlich auf die Glocke

Hui, was es nicht alles gibt. Danke! Ich weiß vom Plan leider nur 20cm Stahlbetondecke. Irgendeine Dämmung muss es wohl geben, sonst wird man nicht im Entferntesten auf 24kWh/(m^2 a) kommen. Ich hab da jetzt mal 140mm Steinwolle zu den 200mm Beton gegeben, komme damit auf einen U-wert von ca 0,25, und damit im oberen Geschoß auf einen Wärmebedarf von unter 2000kWh/a. Im Plan

https://files.justimmo.at/public/doc/APZh6rC2Mh.pdf

ist irgendeine 20cm Dämmschicht an den Außenwänden eingezeichnet. Was das ist und wie das mit den Dachschrägen aussieht, weiß ich natürlich nicht. Das seltsame ist allerdings, dass da eine absurd hohe Amplitudendämpfung rauskommt, sodass die Raumtemp quasi völlig gleich bleibt. In der Diskussion über den Rechner wird auch darauf hingewiesen, dass letztendlich Fensterflächen viel relevanter sind - das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, sogar innenliegende Rollos bringen einiges.

Ob bei einem Dachgeschoß-Ausbau dünner oder dicker gedämmt worden ist, hat nicht wirklich mit der Einteilung in eine bestimmte Klasse zu tun  -  NUR die Dicke und etwas das Material der Dämmung zählt.

Ich bin seit fünf Jahren in Pension und habe hauptsächlich als Detailplaner in diversen Architekturbüros gearbeitet.  Bei meinem letzten Job ein Jahr lang bei einem Baumeister haben wir alle Wohnbauten außen rundum dreißig Zentimeter dick - am aufgehenden Mauerwerk mit Faserdämmstoff (Glas- oder Stein-Wolle) und gegen den Erdboden mit extrudierten Polystyrolschaum-Platten wärmegedämmt.

Ich habe etwa 26 Jahre lang eine Dachgeschoßwohnung in Wien 8. Stock bewohnt - gebaut 1966 bis 1969. Im Sommer hat sich die Wohnung nach 4 Tagen Hitze über Nacht nicht mehr hinreichend abgekühlt. Die Dachgeschoß-Konstruktion war: Wände und Decke in Beton, innen Putz + 1,5cm Heraklit und außen 2,5cm Heraklit auf den Beton. Am Dach oben drauf gab es Holznagelbinder für Erzeugung eines Gefälles und obenauf Holzschalung + Blechdach - in den Zwischenraum (35 bis 120 cm hoch) konnte man hineinkriechen. Auch die Wände waren außen verblecht. Ich habe mich mit den anderen 3 Dachgeschoß-Wohnungsbesitzern zusammengetan und wir haben in Gemeinschaftsarbeit in diesem Zwischenraum über der Betondecke 28 cm hoch Glaswolle-Wärmedämmung eingebracht. Außen-Rollläden haben wir auch noch vor den Fenstern montiert. Innen an den Wänden habe ich in meiner damaligen Wohnung aus Schallschutz-Gründen eine BIEGEWEICHR VORSATZSCHALE mit 5 cm Glaswolle-Dämmung montiert.  In meinem Schlafzimmer habe ich noch knapp unter der Decke in den Notkamin ein Loch gestemmt und eine Blechrosette für einen 100mm Durchmesser Rohranschluss eingebaut. Über ein halbes Jahr lang habe ich immer eine Wohnungs-Durchlüftung in der Nacht betrieben und die Verschluss-Kappe weg gelassen - die heiße Luft ist über den Not-Kamin abgezogen. Danach war es auch nach mehreren Tagen Hitze erträglich in dieser Dachgeschoßwohnung.

13.07.2017, 18:53 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier

Danke, wenn ich das richtig sehe

https://files.justimmo.at/public/doc/APZh6rC2Mh.pdf

sind da die Außenwände mit 20cm Dämmung ausgestattet, aber ich weiß halt nicht wie das mit den Dachschrägen aussieht bzw. inwiefern die DFF verdunkelt werden können. Schau ich mir bald mal vor Ort an. Der Rest vom Haus, den ich von der Straße sehen konnte, scheint aber sehr ausladende Verdunkelungsmöglichkeiten für Fenster zu haben!

Du hast links an der Außenwand-Flucht lauter schräg eingebaute Dachflächen-Fenster.

Schon klar, aber ob hier ebenfalls 20cm STB plus Dämmung verbaut wurden, sieht man denke ich nicht.

Am Rand der Pläne - mitunter über dem Plankopf sind üblicherweise die Wand- und Decken-Aufbauschichten aufgelistet (Material, mitunter auch Raumgewicht und Dicke) mit Ziffer- oder Buchstaben-Codes und im Plan sind da und dort bei Wänden in Grundrissen und bei Decken in Lotschnitten längere Querstriche, bei denen dann der Code dabei steht, der besagen soll: An dieser Stelle ist der Schichtaufbau Code-Nummer so und so gegeben.

-> Natürlich ist dann nicht ganz sicher, ob sich die ausführende Baufirma an die Vorgaben des Planers gehalten hat und vielleicht eine andere Variante sich bestätigen hat lassen machen zu dürfen und diese dann anders ausgeführt hat.

-> Es muss aber noch noch eine SCHRIFTLICHE Berechnung der k-Werte jeder einzelnen unterschiedlichen Außen-Wandkonstruktion und -Decke geben als zwingender Bestandteil für den Erhalt einer Benützungs-Bewilligung bei der Behörde. (Da steht dann auch immer die Dicke jeder einzelnen Schichte dabei - auch von einer Folie !!!).
... um Nachzuweisen, dass der jeweilige Schicht-Aufbau die bestehenden Bautechnik-Vorschriften und Verträgen (Bund mit Ländern), an Wärmedämm-Anforderungen (und Schallschutz) mindestens erfüllt !!!

14.07.2017, 18:20 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier

oder

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Oder Watt?

beim Energieausweis gehts um das beheizt werden. Nicht um das, was die die Sonne (in dem Fall unerwünscht) als Wärmeeeintrag bringt.

Klar wird eine 50cm Dämmung tendenziell auch im Sommer kühler sein als eine ungedämmt Wellblechhütte, aber wenn deine supergedämmte Passivwohnung 10 Fenster gen Süden hat, wirst im Sommer vor Hitze drin umkommen, wenn du nicht entsprechend abschattest (was beim Heizwärmebedarf aber positiv wirken würde!)

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Das ist mir klar - wenn ich mir das DFF circa in der Mitte

http://www.brandstaetter-bauplanung.com/webpagethumb/2862129/21334/800/600/P/bild-09-1428906684339.jpg

ansehe, scheint es da eine Außenrollo zu geben?

Lese mich da grad erst ein, aber wenn ich das richtig verstehe, gäbs Hitzeschutzrollos für DFF teilweise auch problemlos zum Nachkaufen und einfach zum Montieren?

17.07.2017, 15:23 Uhr - Editiert von MrT2004, alte Version: hier

beim Energieausweis gehts um das beheizt werden. Nicht um das, was die die
Sonne (in dem Fall unerwünscht) als Wärmeeeintrag
bringt.

die solaren gewinne werden beim energieausweis aber berücksichtigt

Ich dachte es mir, habs aber nicht 100%ig gewußt.

Noch schlimmer, wenns um Kühlung geht.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Sonnenenergieeintrag nicht vergessen

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