Steuerbescheinigung aus Deutschland?

Steuerbescheinigung aus Deutschland? (14 Beiträge, 557 Mal gelesen)

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Hallo zusammen,

mein Vater(Pensionist) hat scheinbar bei einer deutschen Bude Geld angelegt.
Nun bekam er einen deutsche Steuerbescheinigung da ihm Erträge ausgezahlt wurden. (im Anhang)

Was kann/muss man nun mit dieser Bescheinigung machen? Muss man das ans Finanzamt schicken, oder aufheben oder kann man sich auch einfach den Popo damit auswischen?

Oder muss das in eine Einkommensteuerklärung...?

Ich mit meiner Laienmeinung hätte gesagt das es in DE versteuert wurde und gut ist, aber ich kenn mich halt echt nicht gut aus mit solchen Dingen.
Ich bin sicher hier gibt es jemand der mir das sagen kann.

20.12.2018, 18:41 Uhr - Editiert von Mitsuhatzer, alte Version: hier

Ich würde sagen: In die Einkommenssteuererklärung für 2016 aufnehmen: Blatt E1KV KZ861 bzw KZ863 und KZ998 bzw KZ901, je nachdem ob es Zinsen oder Dividenden sind order ganz was anderes?

21.12.2018, 16:56 Uhr - Editiert von lowlander, alte Version: hier

Für 2016 hat er bereits eine Arbeitnehmerveranlagung abgegeben...und nun?

Nein, normalerweise gilt das Zuflussprinzip. Da die Ausschüttung zwar für das Geschäftsjahr 2016 erfolgte, aber erst in 2017 gezahlt wurde, wäre sie damit in 2017 anzugeben.

Ansonsten findet laut Doppelbesteuerungsabkommen hier das Anrechnungsverfahren Anwendung. Du versteuerst dabei den Bruttobetrag der Auszahlung, die in Deutschland bereits bezahlten Steuern werden in Abzug gebracht.

https://www.wko.at/service/steuern/Das_neue_Doppelbesteuerungsabkommen_mit_Deutschland_-_Uebe.html

Okay...heißt dass er muss für 2017 eine Einkomensteuererklärung abgeben und keine Arbeitnehmerveranlagung?

Und was könnte passieren wenn man darauf "vergisst".
Bzw ist die Frist nicht eigentlich schon um?

22.12.2018, 09:09 Uhr - Editiert von Mitsuhatzer, alte Version: hier

Mit den Gepflogenheiten bei Euch kenne ich mich nicht aus. Ich bin in Deutschland steuerpflichtig und habe glaube ich immer schon nur Einkommensteuererklärungen abgegeben (ok, als ich noch zur Schule ging war mit 16 oder 17 mal ein Ferienjob wo ich mir mangels weiterer Einkünfte dann später den Steuerabzug komplett zurückgeholt hab, habe aber beim besten Willen keine Ahnung mehr welches Formular das war).

Wenn man verpflichtet ist, die abzugeben (weil man z.B. Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit hat), hat man im Prinzip bis September des Folgejahres Zeit, je nach Finanzamt kann es aber auch danach noch ein Jahr oder mehr dauern bis eine Schätzung inkl. Säumniszuschlag erfolgt. Und wenn man dann relativ zügig abgibt, bleibt auch das noch ohne größere Konsequenzen. Ich hatte meist einen Hunderter für die Verspätung und ein halbes Prozent Zinsen pro Monat für den nachzuzahlenden Betrag (die dann aber auch nicht für die gesamte Zeit, sondern immer nur für ein paar Monate - k.a. wie das genau zustande kommt). Wenn das Einkommen gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist und damit eine Nachzahlung absehbar ist, ist es damit ökonomisch gesehen nicht unbedingt unvernünftig, sie maximal hinauszuzögern. Zumal daran bislang auch die Krankenkassenbeiträge hingen - seit diesem Jahr werden die aber nur noch vorläufig festgesetzt und im Nachhinein auf das tatsächliche Jahreseinkommen berechnet, sobald es bekannt ist.

Gibt es keine Verpflichtung zur Abgabe, kann man sie auch noch mehrere Jahre später einreichen (was man dann ja nur tut, wenn man mit einer Rückerstattung rechnet). Ich denke, das läuft bei Euch im Prinzip ähnlich.

Und wenn er schon abgegeben hat und nicht an die deutschen Einkünfte gedacht hat --- naja. Der Unterschied zwischen unseren 25% plus Soli und Euren 27.5% ist jetzt nicht so riesig und so groß war die Zahlung ja nicht. Für 5 Euro wird auch das Finanzamt keine große Welle machen.

ohjeh, das hätte sich dein Vater alles vorher überlegen müssen.

Steuerpflichtig ist er dort, wo er wohnt. Also in Österreich. Wenn er das der deutschen "Bude" aber nicht gesagt hat, dann haben die Deutschen auch schon eine Steuer einbehalten. Das entbindet ihn aber nicht von der Steuerpflicht in Österreich.

Bei ausländischen Einkünften muss er auf jeden Fall eine Einkommensteuererklärung machen. Und dann sollte er sich mit den Doppelbesteuerungsabkommen auseinandersetzen, um nicht doppelt Steuern zu zahlen.

Fürs nächste Jahr empfiehlt es sich, der deutschen "Bude" bekannt zu geben, dass die keine deutsche KESt einbehalten sollen, weil dein Vater in DE nicht steuerpflichtig ist. Dazu werden die bestimmt Formulare anbieten.

edit: Übrigens: Deutsche und österreichische Behörden sprechen miteinander. Es kann durchaus sein, dass die Finanz irgendwann mal von sich aus bei deinem Vater anklopft, wenn er das Einkommen nicht versteuert. Dann gibts Strafen wegen Steuerhinterziehung.

26.12.2018, 16:34 Uhr - Editiert von kaufinator1, alte Version: hier

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