Bauordnung 2020 KWL

Bauordnung 2020 KWL (18 Beiträge, 608 Mal gelesen)

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Guten Morgen!

Ich habe irgendwo gehört und gelesen, dass beim Hausbau ab 2020 eine neue Bauordnung schlagend wird und ab dann zb KWLs mehr oder weniger verpflichtend sind und man auch um eine Heizungsvariabte wie Wärmepumpe kaum herum kommt. Ist das korrekt? Und vor allem: Gilt das auch für Wohnungsbauten?

Andere Frage: warum sind Anlegerwohnungen oft günstiger als für den Eigengebrauch?

Danke!

Ich habe irgendwo gehört und gelesen, dass beim Hausbau ab 2020 eine neue
Bauordnung schlagend wird

Wo, welches Land/Bundesland?

Mir fällt dazu nur die EU-Gebäuderichtlinie 2010 ein:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=celex:32010L0031 (Artikel 9)

Artikel 9

Niedrigstenergiegebäude

(1) Die Mitgliedstaaten gewährleisten, dass
a)
bis 31. Dezember 2020 alle neuen Gebäude Niedrigstenergiegebäude sind und
b)
nach dem 31. Dezember 2018 neue Gebäude, die von Behörden als Eigentümer genutzt werden, Niedrigstenergiegebäude sind.

Bei so gedämmten Neubauten muss man ständig lüften damit es nicht schimmelt...

Andere Frage: warum sind Anlegerwohnungen oft günstiger als für den
Eigengebrauch?

Weil sie vermietet sind und daher nicht genutzt werden können... Bin mir nicht sicher ob ich verstehe, was du meinst.

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Wenn ich auf Provokationen nicht reagiere, liegt das wohl daran, dass ich sie dank "Plonk" nicht sehen kann.

Faustregel: 1 Langstreckenflug emittiert (pro Passagier) so viel CO₂ wie 1 Jahr Autofahren (pro Auto)

Danke! Ich meine Neubauten Anlegerwohnungen. Da ist noch niemand drinnen.

Ich meine Neubauten Anlegerwohnungen. Da ist noch niemand drinnen.

Faustregel: 1 Langstreckenflug emittiert (pro Passagier) so viel CO₂ wie 1 Jahr Autofahren (pro Auto)

Bei so gedämmten Neubauten muss man ständig lüften damit es nicht schimmelt...

Anstatt Polystyrolschaum-Platten ("Styropor") zur Außenwand-Wärmedämmung zu verwenden kann man auch Glas- oder Steinwolle-Wärmedämmplatten verlegen. Diese sind nicht so luftundurchlässig und dampfdicht wie Polystyrolschaum-Material.

Beim Krankenhaus "Sanatorium Hera" in Wien wurden zur Außenwand-Sanierung KNAUF Steinwolle-Putzträgerplatten verwendet: "PTP-S-035/FKD-S C1", 2x 100mm Platten + Dünnputz darüber.

27.02.2019, 12:45 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier

und man auch um eine Heizungsvariabte wie Wärmepumpe kaum herum kommt

In Wien z.B. muss bei Sanierung oder Neubau schon seit einiger Zeit eine Heizung mit erneuerbarer Energiequelle eingebaut werden.

In Wien z.B. muss bei Sanierung oder Neubau schon seit einiger Zeit eine
Heizung mit erneuerbarer Energiequelle eingebaut werden.

?

Ist das nicht erst mit der im November beschlossenen Novelle für 2019 so? Bislang gab es zB. bei Erdgas (bekanntlich nicht erneuerbar) lediglich eine Solarverpflichtung für 10% des Warmwasserbedarfs, wenn ich mich nicht irre.

Nein, das ist bereits seit 2015 in den verbindlichen OIB-Richtlinien (Österreichisches Institut für Bautechnik) geregelt:
https://www.wien.gv.at/wohnen/baupolizei/oib-richtlinien-2015.html
https://www.oib.or.at/oib-richtlinien/richtlinien/2015
https://www.oib.or.at/de/oib-richtlinien/richtlinien/2015/oib-richtlinie-6

Wie einfach das in der Praxis zu umgehen ist, dürfte eh bekannt sein?

Naja, deine Links bestätigen genau das was ich geschrieben hab, außer dass ich nicht wusste, dass es mehrere Möglichkeiten gibt sich da herumzuschummeln:

Die Anforderung des Mindestmaßes von Energie aus erneuerbaren Quellen bei Neubau und größe-
rer Renovierung eines Gebäudes wird erfüllt, wenn mindestens einer der folgenden Punkte aus a)
oder b) zur Anwendung kommt

.
.
.

b) Nutzung erneuerbarer Quellen durch Erwirtschaftung von Erträgen am Standort oder in der Nähe:
• Es sind durch aktive Maßnahmen, wie beispielsweise durch Solarthermie, Netto-Endenergie-erträge am Standort oder in der Nähe von mindestens 10% des Endenergiebedarfes für
Warmwasser ohne diese aktiven Maßnahmen zu erwirtschaften

• Es sind durch aktive Maßnahmen, wie beispielsweise durch Photovoltaik, Netto-Endenergie-
erträge am Standort oder in der Nähe von mindestens 10 % des Endenergiebedarfes für Haus-
haltsstrom bzw. Betriebsstrom ohne diese aktiven Maßnahmen zu erwirtschaften;
• Es sind durch aktive Maßnahmen, wie beispielsweise durch Wärmerückgewinnung, Netto-Endenergieerträge am Standort oder in der Nähe von mindestens 10 % des Endenergiebe-
darfes für Raumheizung ohne diese aktiven Maßnahmen zu erwirtschaften;
• Gleichwertig zu den drei vorgenannten Möglichkeiten gilt die Verringerung des maximal zu-lässigen Endenergiebedarfes bzw. des maximal zulässigen Gesamtenergieeffizienz
-Faktors fGEE gemäß 4.2 für den Neubau um mindestens 5 % durch eine beliebige Kombination
von Maßnahmen von Solarthermie, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung oder Effizienzsteigerun-
gen.

14.01.2019, 12:50 Uhr - Editiert von zeddicus, alte Version: hier

österreich ist ein föderalstaat. also immer dazuschreiben, um welches bundesland es geht.

laut zb steiermärkischen baugesetzt müsstest schon seit ewigen zeiten eine KWL, photovoltaik/solar etc einbauen.
und dürftest keine ölheizungen mehr einreichen.
weil du dein haus/gebäude nach dem "stand der technik" planen musst:

"Bauwerke und alle ihre Teile müssen so geplant und ausgeführt sein, dass sie unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit gebrauchstauglich sind und die in Folge angeführten bautechnischen Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen müssen entsprechend dem Stand der Technik..."
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Gesetzesnummer=20000070

aber stand der technik ist halt...interessant zu erreichen.
kenne einen baumeister, der mit einer 20cm vollholzwand und nur innenverplankung trotz, auf dem papier schlechtem u-wert, das als niedrigenergiehaus zertifiziert verkaufen kann.

das geht normalerweise mit dem u-wert nicht.

durch kombiniation mit kontrollierter wohnraumlüftung, vielen fensterflächen zur sonne aka solare energieerträge usw kommt er rechnerisch auf niedrigenergiehaus.
es is also nur ein rechenmodell, dass ihm abgenommen wurde.

gehen tuat alles.

zwang zur KWL seh ich da also net. nur aktueller stand der technik.

und: ein niedrigenergiehaus ohne kwl schimmelt net per se.....

warum sind Anlegerwohnungen oft günstiger als für den Eigengebrauch?

Die sind nicht günstiger, die Anbieter bedienen sich hier lediglich des "Netto-Tricks", geben also den Preis (da gewerblicher Vermieter mit Umsatzsteuer-Rechnung auch Vorsteuerabzug geltend machen kann) ohne Umsatzsteuer an.

Ich frage übrigens weil ich eine Wohnung mit KWL suche und noch immer nur so wenige Neubauten eine integriert haben. Gerade im Urbanen Raum ist es so angenehm nicht lüften zu müssen. Das möchte ich nicht mehr missen.

1. Glaub ich nicht, dass es ein Gesetz ist, sondern eine Förderbedingung um weiterhin Wohnbauförderung zu bekommen. Das war schon vor 10 Jahren in OÖ so, dass man die Energiekennzahl für die Wohnbauförderung defacto nur mehr mit KWL bekommt.

2. Ich bin froh drüber, weil es schützt viele Bauherren vor sich selbst, die nach dem Motto "Lüftungsanlage? Kenn ich nicht, brauch ich nicht!" dann darauf verzichtet hätten. Nur wäre das ein böses Erwachen gewesen, welche Luftqualität und folgliche Schimmelprobleme man hätte, weil beim normgerechten Neubau eine luftdichte Gebäudehülle entsteht, die mit den üblichen Undichtheiten einer Wiener Altbauwohnung kaum vergleichbar ist. Da müsste man praktisch alle zwei Stunden stoßlüften, insbesondere im ersten Jahr beim austrocknen des zu schnell gebauten Massivhauses.

Ich find eine KWL eh auch super. Gern wüsste ich aber worauf ich achten sollte wenn ich mir eine neue Wohnung aussuche. Gibt es welche die im Winter nicht so eine extrem trockene Luft bewirken? Außerdem hätt ich gern eine, die im Sommer so eine Umschaltautomatik hat, damit tagsüber die Lufttemperatur an die Innentemperatur angeglichen wird und in der Nacht die kühle Luft von draußen direkt durchkommt ohne angeglichen zu werden.

Gern wüsste ich aber worauf ich achten sollte wenn ich mir eine neue Wohnung
aussuche.

Das wichtigste: Eine KWL, wo du mit einem Bedienelement in der Wohnung selbst die Luftwechselrate für deine Wohnung einstellen kannst und nicht auf eine Hausverwaltung/Hausmeister angewiesen bist.

Gibt es welche die im Winter nicht so eine extrem trockene Luft bewirken?

Im Winter ist nun mal die Luft draussen trockener als innen. Eine KWL lüftet nur, daher holt Sie trockene Luft rein. Wenn man zu übertrieben die Einstellungen nach streng hygenischen Normauslegungen macht hat man zu trockene Luft. Das hätte man auch, wenn man gleich viel über die Fenster lüften würde.

Wenn die Luft zu trocken ist, einfach die Luftwechselrate runterstellen, oft reichen auch 40m3/h pro Bewohner.

Es gibt auch KWL's mit Feuchterückgewinnung, aber die leisten sich eher Häuslbauer und sind nicht im Objektbau zu finden, weil es genau dafür keine Sonderförderung gibt. Ich finde die auch noch nicht ganz optimal, weil die dafür notwendigen Enthalpie-Wärmetauscher noch nicht alle Hersteller im Griff haben (Eigen-Geruch des Materials, öfter zu Reinigen) oder die Rotationswärmetauscher wartungsanfälliger und energiehungriger sind.

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