Betriebliche Altersvorsorge

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Betriebliche Altersvorsorge (24 Beiträge, 619 Mal gelesen)

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Ich bin solchen Angeboten immer extrem skeptisch gegenüber eingestellt. Wenn es eine Variante gibt wo nur der Arbeitgeber einzahlt, also es sich um geschenktes Geld handelt, muss man die natürlich nehmen. Selber einzahlen würd ich nur einen sehr geringen Betrag um einen Arbeitgeberbeitrag zu erhalten, denn jede Investition in einen ETF it’s ertragreicher.

Daher die Überlegung, nur 1% einzuzahlen, um damit 3% zu lukrieren. Oder
überhaupt nix einzahlen, die 1% dankend nehmen und die 2%, die man einzahlen
wollte, in einen ETF einzahlen.

Der Break-Even liegt für Dich bei etwa 50% Verlust des ganzen über die Laufzeit. Darunter wäre es sinnvoller, kein eigenes Geld einzuzahlen. Darüber hättest Du mit den 3% am Ende mehr rausgeholt. Das ganze natürlich rein absolut betrachtet. Die relative Rendite ist logischerweise am größten, wenn Du gar kein eigenes Geld in der Sache hast.

Diese Vorsorgeeinrichtungen sind in ihrem Anlageuniversum extrem beschränkt. Dass man damit am Ende keine oder negative Rendite verzeichnet liegt nicht an wackligen Anlagen, sondern am exakten Gegenteil: Die Anlagen sind (bzw. gelten als) so sicher, dass sie mitunter nichtmal die Kosten für die Verwaltung des Ganzen abwerfen und Du am Ende womöglich im Minus liegst.

Also in Kurzfassung - das nehmen, was man "für lau" bekommt, den Rest selbst gestreut am Markt investieren? ETF etc.

Dass die Veranlagung stockkonservativ erfolgt, ist mir bekannt - daher eben die Frage, ob man es nicht besser lässt und das Geld verteilt investiert. Auch hier wird man teilweise einfahren, teilweise aber auch Gewinne schreiben - hoffe ich mal!

04.10.2020, 20:41 Uhr - Editiert von Crisisman, alte Version: hier

Kommt einfach auf die Laufzeit an. Reden wir hier noch über ein komplettes Berufsleben von mindestens 35 Jahren oder bist Du doch schon etwas näher an der Rente? Diese Modelle mit geschenktem Geld vom Arbeitgeber werden um so attraktiver, um so kürzer sie laufen.

Betrachten wir es mal getrennt: Das eine Prozent vom Arbeitgeber hast Du so oder so. Wenn Du selbst noch ein Prozent drauflegst, wird das nochmal verdoppelt. Auf 10 Jahre betrachtet müsstest Du mit einer eigenen Anlage schon eine erhebliche Überrendite einfahren, um das auszugleichen, das könnte schwer werden. Auf 35 Jahre ist es dagegen recht unwahrscheinlich, das nicht zu schaffen.

Und dann stellt sich natürlich immer die Frage, wie man das Geld am Ende wieder rausbekommt aus der Altersvorsorge - Einmalzahlung oder Verrentung? Bei Verrentung kann ein mieser Rentenfaktor Dir mehr verhageln als alles andere zusammen. Da ist man mit einem eigenen Depot auf jeden Fall sicherer aufgestellt.

Wir reden von wahrscheinlich ca. 25 Jahren bis zur Pense!

Oder eigentlich eher mehr, weil in 25 Jahren ist Pensionsalter sicherlich nicht mehr bei 65...

Ich geh davon aus, dass wir wahrscheinlich dann schon 68 oder so als Pensionsalter haben werden - hoffentlich nicht 70... :D

Es wird eine Verrentung geben, soweit ich das verstanden habe. Bin mir jetzt aber nicht sicher, ich prüf das morgen nochmal nach! Danke jedenfalls für den Input!

04.10.2020, 22:16 Uhr - Editiert von Crisisman, alte Version: hier

Dann würd die 1% geschenktes Geld nehmen, und den Rest in einen ETF-Sparplan stecken bzw. einen existierenden aufstocken - und auf jeden Fall dabei großzügig aufrunden

Edit:
Warum?
Den ETF kannst du dir aussuchen, ggf. wechseln, etc. etc.
Bei der Altersvorsorge bist du bloß zahlender Passagier, ohne jegliches Mitspracherecht. Es ist aber DEIN Geld!

04.10.2020, 21:11 Uhr - Editiert von ein Kritiker, alte Version: hier

ein AG schenkt nix her, geschenktes Geld gibts net. Nirgends, niemals.

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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't

Ich glaube(!) wenn du freiwillig mehr in die AV investierst, ist das zum Teil steuerfrei! Wenn du dein Geld selber in ETF's steckst, musst du dafür die Lohnsteuer zahlen... Das kann noch einen ordentlichen Unterschied geben...

Aber nur wenn die Altervorsorge auch tatsächlich eine gute Performance hinlegt. Was man bisher gesehen hat, tun sie das nicht.

Ich kann selbst auch dazuzahlen

Machs nicht. Jeglicher Ertrag wird quasi sofort von Administrationskosten aufgefressen. Und lass dich weder von Steuerbegünstigung oder gar einer MERL blenden, dass ist - durchgerechnet - alles Augenauswischerei.

Du hast keinerlei Kontrolle über die Veranlagung, zB die Valida scheint fürs Aufkaufen der eigentlich wertlosen Raiffeisen Papiere genutzt zu werden. Du kannst auch nicht einfach die eingezahlten Beiträge an eine neue Vorsorgekasse übertragen, da dabei beide Kassen zustimmen müssen und die aufnehmende Kasse gerne Gebühren einhebt.

Wennst Spielgeld hast, behalte die Kontrolle darüber und "investiere" es wohin es für dich richtig erscheint, aber bitte nicht in so eine Blackbox.

pong
Satire erfordert Intelligenz beim Empfänger.

Vielen Dank. Leider bin ich, was Veranlagung betrifft, völlig unbedarft. Aber ich habe mir ein Buch gekauft - jetzt muss ich es nur noch lesen:

Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen (Gerd Kommer)

Denke, das ist als Einstieg keine schlechte Lektüre. Von der betrieblichen Altersvorsorge werde ich voraussichtlich Abstand nehmen. Das 1% könnens ja einzahlen - das bekomme ich ja sowieso nicht in bar auf die Hand.

das bekomme ich ja sowieso nicht in bar auf die
Hand.

Dazu musst es erstmal erleben und zweitens steht auch immer die Mindestsicherung bzw. Aufstockung im Raum wo eben diese Ausschüttung angerechnet wird.

pong
Satire erfordert Intelligenz beim Empfänger.

Eine Verständnisfrage habe ich noch:

Wenn ich 1% selbst einzahle, zahlt mein AG zusätzlich 1% ein.

Er verdoppelt also meine Einzahlung - ist es zu erwarten, dass die Kasse so schlecht wirtschaftet, dass es mehr als die Hälfte des Ertrags auffrisst? Also die Verluste so groß sind, dass es zu meinem 1% auch noch kommt?

Danke!

07.10.2020, 10:41 Uhr - Editiert von Crisisman, alte Version: hier

Es geht eher darum, dass du deine 1% besser anlegen kannst - also um den direkten Vergleich: welche Performance werden beide Varianten hinlegen. Und ich gehe mal davon aus, dass selbst wenn du auf das zusätzliche 1% deines Arbeitgebers verzichtest du insgesamt eine bessere Performance haben wirst. Und, du kannst mit dem Geld machen was du willst. Bei dem Modell bist du ja an eine Verrentung gebunden.

Ihr wisst aber alle schon die hier schreiben, dass da massig Äpfel mit Birnen verglichen werden? ETF und eine betriebliche Altersvorsorge.....

Das sind doch bitte 2 gänzlich unterschiedliche Thematiken.

Beim ETF investierst du in einen (Aktien-)index, je nach Vorliebe weltweit, oder emerging-markets, ... Der ETF wird nicht gemanaged, somit kann kein Fondsmanager auf diverse Ereignisse reagieren kann. Ereignisse gab es mMn. in den letzten 12 Jahren aber mehr als genug.
Der Vorteil: die Kostenstruktur ist dafür extrem schlank.
Der Nachteil: höchst volatil, keine Sicherheiten, Verluste möglich, Selbstkümmern ein Muss.

Bei der BTV wird der AG VERMUTLICH in ein konservatives Versicherungsprodukt einzahlen und somit einen steuerlichen Vorteil generieren, so wie du auch, wenn du dort einzahlst.
Ich kenne dein angebotenes Modell nicht, deswegen würde ich mich danach mal erkundigen, bevor du hier im Forum die "Experten" ranlässt.

Die Vorteile, wenn steuerlich genutzt, wie ich glaube:

- keine Lohnsteuer. Die Prämie geht brutto für netto in die "Veranlagung", meist in den Deckungsstock einer Versicherung.
- Sicherheit, da es - wenn Versicherung - eine Versicherungssumme gibt, die garantiert ist. Auch wenn diese bei 0% liegt. Somit muss diese keine Performance erzielen, allein durch den Steuervorteil gewinnst du je nach Est.-Stufe bei garantierter Versicherungssumme.

Nachteil:

wenn du vorzeitig zum Geld musst, wird es Abschläge geben, vielleicht auch eine Nachversteuerung.

Das alles sollte dir die Lohnverrechnung mitteilen können.

Also: erst mal genau checken, was der BTV zugrunde liegt. Dann kann man das im Detail sagen.

Ich vergleiche lediglich 2 Investments...

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