Darf das Abwasser unkontrolliert im Erdboden versickern?
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Re: Darf das Abwasser unkontrolliert im Erdboden versickern?
24.03.2021, 18:35:38
Solange bei dieser Arbeit mit einem Hochdruckstrahler keine Putz-Chemikalien verwendet werden, darf das Wasser im Boden versickern.

Wir haben in Wien eine alte Abwasser-Kanalisation. Zu dieser darf KEIN Regenwasser dazu eingeleitet werden, seit einem gewissen Datum einer Bau-Einreichung, wo der Verlauf der Abwasser und Regenwasser-Leitungen in den Einreich-Plänen, eingetragen werden muss.
-> In den meisten Straßen gibt es seit Jahrzehnten neu verlegt eine zusätzliche Regenwasser-Kanalisation. Dieses Wasser darf in Bäche, Flüsse einfach eingeleitet werden; das von einer Abwasser-Kanalisation muss zu einer Kläranlage geführt/gepumpt werden ...

Wenn bei einem Neubau ein Regenwasser-Kanal in näherer Umgebung NICHT vorhanden ist, muss das Regenwasser am eigenen Grundstück über eine Sickergrube in den Boden eingebracht werden.
Dies z.B. auch in dem Fall, dass der Regenwasser-Kanal an der anderen Straßenseite sich befindet und in der Straßenmitte der Schienenkörper einer Straßenbahnlinie verläuft; dann ist eine Untertunnelung des Schienenkörpers NICHT zumutbar, für die öffentliche Hand und das Regenwasser muss am eigenen Grundstück versickert werden, wird im Zuge der Baufreigabe festgeschrieben ...
ACHTUNG:
Jede Beton-Terrasse sowie Weg-Pflasterung am eigenen Grundstück muss ebenfalls der Regenwasser-Kanalisation beigeleitet werden ...

Ein Erlebnis einst: Ein Türke (Besitzer mehrerer Fotoartikel- und Handy-Fachgeschäfte ...) hat auf seinem großen Grundstück, mit neugebautem Haus oben auf einem Hügel im Grünen, eine Fläche von 540 m² mit Steinen und Steinplatten von einer/seiner Pfuscher-Partie an Arbeitern, abdecken lassen. Ein Mann der Baubehörde kam vorbei, um den Neubau-Fortschritt zu kontrollieren. Dieser sah die Boden-Verfestigung dieser Riesen-Fläche und konfrontierte den Grundbesitzer, damit, dass er auch von diese ganze Fläche das Regenwasser mit einer sündteuren Regenwasser-Versickerungsanlage auf dem eigenen Grundstück entsorgen muss ...
-> Daraufhin trommelte der Türke seine Arbeiter wieder zusammen und ließ die 540 m² Fläche an Steinen und Steinplatten wieder entfernen und abtransportieren ...

24.03.2021, 18:39 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(11): Darf das Abwasser unkontrolliert im Erdboden versickern?
29.03.2021, 19:11:31
Ich war mal beteiligt an einem dreigeschoßigen Neubau: Wohnhaus für eine 5-köpfige Familie mit einem Zahnarzt-Behandlungs-Raum, sowie einer Sauna + Ruheraum, auch noch im Kellergeschoß.
Der Grundwasserspiegel  steht dort normalerweise etwa 20 cm unter dem Keller-Niveau; nach einer längeren Regenphase steigt der Wasserspiegel um etwa 210 cm und sinkt erst im Laufe von Wochen langsam wieder ab.
Wir fertigten eine 40 cm Dichbeton-Kellerbodenplatte und darauf kamen Betonfertigteil-Wandelemente mit in einer Nut an drei Seiten der Fertigteile eingefügten druckwasserdichten Kunststoff-Verschweißung durch Anlegen einer Stromspannung an einen umlaufenden Heizdraht. -> Damit wurde die Kellerwanne samt mehrerer ziemlich großer Beton-Kästen, vor den sehr großen Kellerfenstern, alles grundwasserdicht.

Die ausführende Baufirma hatte uns dabei noch ein Ei gelegt ...
Wir machten in der großzügigen Hausanlage auch noch eine automatische Zu- und Abluft-Anlage mit Wärmerückgewinnung. Die Zuluft-Leitung wurde unter der Kellerbodenplatte in Schlingen mit einem Innenquerschnitt von 400 mm und einer Länge von ca. 25 Metern geführt, damit die Zuluft im Sommer von der tiefen Bodenschichte gekühlt und im Winter angewärmt wird. Die Baufirma verlegte die Verrohrung OHNE Dichtungen (entgegen dem Ausschreibungs-Auftrag), worauf sich die Rohre langsam mit Wasser füllten ...  
Wir installierten dann eine Pumpanlage mit Schwimmsensor-Steuerung innen in der Verrohrung.

29.03.2021, 19:14 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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