Sind alle Zero Waste Läden teuer?
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Re: Sind alle Zero Waste Läden teuer?
13.09.2021, 16:14:32
Es gab mal 'ne schöne Karrikatur dazu. Fragt der eine den anderen, warum die Teelichter ohne Alubecher teurer sind als die mit. Nach kurzem Nachdenken kommt der andere zur Schlußfolgerung, das muss so sein. Denn es macht enorm viel Arbeit, von den Teelichtern erst mal die Alubecher abzumachen und wegzuwerfen.

Richtig daran ist: Normale Lebensmittel sind extrem knapp durchkalkuliert. Da hast du etablierte Lieferketten, die bis auf den Cent genau durchoptimiert sind. Da wird die entsprechende Ware zum Großteil durchoptimiert mit Lager-Verwaltungs-EDV und palettenweise konfiguriert, verladen, verteilt.

Das Zeugt kommt dann tonnweise im Transportlaster ans Ziel.

Die Unverpackt-Läden sind eine kleine Luxus-Nische. Da läuft nix über Großmengen. Das sind immer nur ein paar Säcke hier, ein paar Kisten dort. Da fehlen die etablierten Großhandelsschienen - und dann wird alles viel, viel aufwändiger.

Und dann haben die Unverpackt-Läden auch viel höhere Anforderungen. Da muss alles nochmals auf Hygiene geprüft und gereinigt werden. Keine Ahnung, wie die Lebensmittelmotten bekämpfen - aber für die verpackte Ware im Supermarkt ist das kein Problem, die werden in der Regel abverkauft, bevor sich etwas groß ausbreiten kann - auch wenn du dir deine eigenen Motten in der Regel über eines der eingekauften Lebensmittel ins Haus holst. Dort ist es dein Problem, ob und wie sicher du Lebensmittel lagerst und von einander trennst.

Aber wie die im Unverpackt-Laden verhindern, dass Motten quasi alles befallen?

Im Unverpackt-Laden musst du auch immer alles doppelt wiegen - vor und nach dem Abfüllen, mit aufwändigen Aufkleberlösungen. Das Abwiegen und Bekleben kostet sicherlich mehr als der Verkauf schon fertig abgewogener und verpackter Einheiten en gros.

Kauf' dir mal leere Marmeladengläser oder Shampooflaschen. Die kosten mehr als günstige Marmelade oder Shampoo beim Discounter, mitsamt Inhalt.

Für die gesamte Preisgestaltung gibt es beim Einzelhandel dann noch Mischkalkulationen mit allen möglichen Variablen und Einflussfaktoren. Dort gibt es dann z.B. spezielle XXL-Angebote, die vor allem für die Kundenwerbung echt oder vermeintlich billiger sind. Das sind eben nicht die üblichen Standard-Angebote. Durch die Sonderkonfiguration werden die erst einmal teurer. Nur bei massenhaften Stückzahlen (z.B. für große Einkaufsgesellschaften oder Discounter) kann man in der Großpackung wieder nennenswert Material einsparen. Ob der Endpreis dann wirklich günstiger oder teurer ist, da muss der Kunde selbst aufpassen und Grundpreise vergleichen - und bedenken, ob er die Großmenge wirklich ganz aufbraucht oder das meiste davon wieder ungenutzt wegwirft.

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