Devisenprovision bei Dividendenzahlungen

Devisenprovision bei Dividendenzahlungen (60 Beiträge, 456 Mal gelesen)

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Mir wurden heute fast 50% Devisenprovision im Zuge der Abrechnung einer Dividendenzahlung in JPY verrechnet.

Hat von euch jemand Dividenden ausschüttende Aktien (in Fremdwährungen) oder kann mir marktübliche Gebühren diesbezüglich nennen. Danke euch!

Bin schockiert ehrlich gesagt, weil das in der Höhe natürlich ein Wahnsinn ist.
Eine AG schüttet Dividenden aus, die den Wert meiner Aktie um ebendiesen Betrag verringern. Die Auszahlung jedoch wird dann mit einer Gebühr von fast 50% belegt.

(ich spreche nicht von Quellensteuer oder KESt, die sind mir völlig klar. Ein Devisenspread wurde ebenso abgezogen - kann ich alles verstehen - aber darüber hinaus eine Devisengebühr in dieser Höhe??)

wer macht das?

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!

Schließe mich der Frage von AVS an.

Hab ich bei meinem Depot so noch nicht beobachtet, aber das waren auch immer nur USD und keine JPY, und abgesehen von Intel (als die noch Dividende gezahlt haben

auch nur ausschüttende ETF in USD.

Bist Du sicher, dass das eine prozentuale Gebühr für die Umrechnung ist und nicht evtl. eine Pauschale, die aufgrund niedrigem Gesamtbetrag so stark zuschlägt?

Bist Du sicher, dass das eine prozentuale Gebühr für die Umrechnung ist und
nicht evtl. eine Pauschale, die aufgrund niedrigem Gesamtbetrag so stark
zuschlägt?

ja, ist pauschale, die aufgrund niedrigem gesamtbetrag so stark zuschlägt.

aber dennoch: wie handhabt ihr das, wie ist das bei euren depot anbietern?
muss eh lösung mit meiner bank finden bzw. notfalls halt wechseln. aber deshalb interessieren mich eure erfahrungen.

Position aufstocken

Nein, im Ernst, das könnte natürlich immer noch passieren. Ich hab hier und da auch schon sehr geringe Ausschüttungen gehabt, die wären mit einer solchen Pauschale vielleicht schon negativ gewesen.

Bei meiner comdirect (das hilft Dir in AT natürlich nur begrenzt) ist jedenfalls der einzige Unterschied zwischen Ausschüttungen in EUR und solchen in Fremdwährung der, dass bei letzteren die Valuta ein bis zwei Tage später liegt als der Buchungstag. Und klar, ein bisschen Devisenspread, aber bei USD kannst Du den sowieso fast vernachlässigen und selbst bei JPY ist er nicht der Rede wert (_einen_ETF, der in JPY ausschüttet, habe ich tatsächlich doch - LU2300294746. Das waren ursprünglich mal comstage-Papiere auf den Nikkei 225, nach einer Fusion wars dann MSCI Japan, und seitdem merklich schlechtere Performance als der Nikkei. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...)

ja aufstocken wäre wahrscheinlich gar kein fehler

hab es jetzt mit meiner bank geklärt und ein kostenloses JPY verrechnungskonto eingerichtet.
diese pauschalen fallen dann nur noch bei überweisung auf mein EUR konto an.

insofern verbuchen unter lehrgeld.

diese pauschalen fallen dann nur noch bei überweisung auf mein EUR konto an.

Dafür berechnet meine Bank nicht pauschal, sondern prozentual. Und zwar ein Prozent auf den Devisenkurs, soweit ich mich erinnere.

Aber der JPY-ETF schüttet nächste Woche aus, Ich werd bei der Abrechnung mal drauf achten, was die direkte Gutschrift in EUR eigentlich kostet.

Der Japan-ETF hat ausgeschüttet. Ex-Tag 09.12., zahlbar 11.12., Buchungstag 12.12., Valuta 15.12.
EUR/JPY 182,700000, keine weiteren Abzüge (außer natürlich Steuer)

Ist natürlich in der EU domiziliert. Aber warum kein Thesaurierer?

15.12.2025, 22:03 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Ist natürlich in der EU domiziliert.

Und warum genau wäre das hier relevant? Die Umrechnung ist offensichtlich nicht vor der Zahlung erfolgt, sondern danach. Sonst hätte meine Bank das mit Valuta=Zahlungstermin gutgeschrieben.

Aber warum kein Thesaurierer?

Die Position datiert in die Anfänge meines Depots, die habe ich schon 2013 aufgebaut. Vielleicht war damals noch kein Thesaurierer auf den Nikkei im Angebot, oder vielleicht gabs einen, aber die TER hat mir nicht gefallen. Kann ich Dir heute nicht mehr sagen...

Aber inzwischen ist das (in D) auch gar nicht mehr wirklich relevant, seit wir die Vorabpauschale haben. Ein zu versteuernder Ertragsanteil in Höhe des risikofreien Basiszinses wird eh unterstellt (außer die Wertentwicklung war schlechter als das, dann nur die). Bereits versteuerte Ausschüttungen werden dabei in Abzug gebracht. Liegen die Ausschüttungen unter dem Basiszins, machts also steuerlich keinen Unterschied und darüber auch keinen großen.

OK, wollte man die Ausschüttung direkt in den selben ETF reinvestieren kostets ggf. ein bisschen Geld das man sich bei einem Thesaurierer sparen würde. Auf der anderen Seite hat man so zusätzlichen Cashflow, den man beliebig'verwenden kann. In der Praxis saugen die laufenden (und größtenteils entgeltfreien) Sparpläne das mit auf, die ich sowieso am oberen Rand meiner finanziellen Leistungsfähigkeit fahre.

Steuerlich ist’s egal. Thesaurieren spart Kaufspesen und Zinsverluste durchs herumliegen. Und man muss sich keine Gedanken mache.

Was du mit den diversen Datümern meinst, verstehe ich nicht.

15.12.2025, 23:36 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Falls du den Broker wechseln willst: Flatex verrechnet seit kurzem keine gebühr mehr für Dividendenausschüttungen.

thx für den tipp!

Du hast gerade gelernt, warum thesaurierende Fonds Sinn machen. Verbuch die lächerliche Summe auf 4711 - Lehrgeld für Anfänger. Und studier halt die Preisblätter der diversen Low Cost Broker.

ist einzelaktie, kein ausschüttender ETF.
und ja, hast recht, verbuche das als lehrgeld.

lösung ist ein zusätzliches und kostenloses verrechnungskonto in JPY.
zumindest bei meiner bank. hätte mich nur dennoch interessiert, wie so etwas bei anderen brokern gehandhabt wird.

Wenn deine Bank günstige Fremdwährungskonten anbietet, ist das eine klassische Lösung. Frage ist nur, ob du jemals so hohe FW Summen erreichst, dass die Mindestspesen ein Klacks werden.

das stört mich jetzt gar nicht so.
weil die ersparnis im vgl zu vorher in % mit jeder buchung sofort enorm ist.
aktuell die dividenden beträge noch gering und wenn sie höher werden beschleunigt sich nur der vorteil.

eigentlich komisch weil ich würde für US ausschütter oder dividenden aktien ja auch ein USD verrechnungskonto brauchen. die sind ja nicht so unüblich und man könnte im beratungsgespräch schon drauf hinweisen… aber egal.

wenn ich euch aber richtig verstehe, sind so hohe fix pauschalen bei neo brokern nicht so üblich?

Ja, aber dein Geld liegt weitestgehend unverzinst herum.

Besonders geil in dem Zusammenhang sind US Aktien. Die haben oft 1/4 jährliche Dividenden. Da hast du dann überhaupt nur mehr Mikrobeträge.

Wenn man an Dividenden interessiert ist, muss man als Kleininvestor (internationale) Einzeltitel meiden. Das rechnet sich einfach nicht.

Wenn man an den Kursgewinnen (Spekulation) interessiert ist, ist es relativ egal, weil der Dividendenabzug erfahrungsgemäß bald wieder aufgeholt ist.

04.12.2025, 09:50 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

bekomme aktuell 4 ausschüttungen pro jahr.
die 4x14,- euro fix gebühr haut viel mehr rein als der 1-2.5% „verlust“ durch verlorene verzinsung.

das seh ich relativ entspannt, überhaupt aufgrund der absoluten höhe dieser ausschüttungen.
da lass ich lieber 2-3 jahre dividenden zusammenkommen und überweise dann einmal aufs EUR, und ha spesen von <10% statt 50

und falls meine JPY ausschüttungen so viel mehr werden sollten, kann ich notfalls sogar aktien direkt in JPY kaufen…

Ja, aber dein Geld liegt weitestgehend unverzinst herum.

Und unterliegt den Wechselkursschwankungen!

lösung ist ein zusätzliches und kostenloses verrechnungskonto in JPY.

Also das wäre definitiv nicht mein Conclusio aus der Geschichte, aber bitte - jeder wie er will...

Im Profibereich ist das eine gängige Lösung! Banken bieten da auch Staffelzinsen über alle FW Konten hinweg an. Und sie kumulieren Liquidität über alle hinweg. btw ein hochkomplexes Spiel. Gibt nun auch fertige SAP Module, die diese Multi-Currency Features haben.

Aber ich rede von Siemens etc... Und nicht Maxi Müller.

Aber ich rede von Siemens etc... Und nicht Maxi Müller.

Aber genau um letzteres geht's hier

Ich weiß. Aber Maxi hilft nur
A) eine Bank mit niedrigen Spesen
B) Investitionen in Vehikel, die steueroptimiert thesaurieren
C) ignorieren

ideal find ichs auch nicht - lieber wäre mir keine so kranke fix pauschale pro fremdwährungs-überweisung...

aber will ich deshalb schon broker wechseln? nein.

Aber vielleicht das Investment...?

hmmm...
also dann dürfte ich nur noch in thesaurierende ETFs oder im euro raum investieren.

weiß nicht ob gebühren für so eine entscheidung der treiber sein sollten.
da versuch ich erst mal lieber die gebühren in den griff zu bekommen.

am ende des tages ist es aber eine gegenüberstellung der netto renditen (vs risiko), das stimmt schon.

also dann dürfte ich nur noch in thesaurierende ETFs oder im euro raum
investieren.

Falsch
Es gibt ETFs die in der EU beheimatet sind, aber ganz woanders investiert sind.

weiß nicht ob gebühren für so eine entscheidung der treiber sein sollten.

Doch, weil Gebühren ein wesentlicher Faktor sein können. In deinem Fall killen sie jede Rendite.

Es gibt ETFs die in der EU beheimatet sind, aber ganz woanders investiert
sind.

Richtig. entscheidend ist dabei aber nicht, wo der ETF aufgelegt wurde, sondern in welcher Währung er bilanziert (die "Fondswährung"). Vgl. meinen Japan-ETF oben, der zwar in Luxemburg residiert, aber in JPY abrechnet.

entscheidend ist dabei aber nicht, wo der ETF aufgelegt wurde

Für die Besteuerung schon

Daher meist Luxemburg.

Oder Irland

Bist du wahnsinnig - das hat sich KOMPLETT gedreht!

https://www.vc-magazin.de/blog/2023/07/10/fondsstandortvergleich-irland-luxemburg-deutschland/#:~:text=Der%20Datenbankanbieter%20etfbook%20sch%C3%A4tzt%2C%20dass,in%20Luxemburg%20domizilierten%20ETFs%20entspricht.

Ich habe die € Umstellung im Fondsmanagement einer Bankengruppe geleitet. Damals war das komplett anders. Die Iren haben die EU wirklich "verstanden". Die Österreicher (Volk & Regierung) sind da teilweise zum Sch...

Ja, die Iren zeigen in einigen Bereichen was möglich ist.

In der zu Tode regulierten EU!!!

Ja, Österreich ist echt mühsam manchmal.

Waren wir nicht bis jetzt nur bei den Spesen für Dividendenzahung in Auslandswährung?

Aber wenn Du schon Steuer ansprichst - die macht man sich mit einem Währungskonto auch nicht einfacher. Denn steuerlich relevant ist der Wert der Ausschüttung zum Zeitpunkt des Zuflusses, nicht dem, wo sie evtl. irgendwann mal in Euro getauscht wird. Also brav Wechselkurs vom Zahlungstag aufheben und für die Steuer umrechnen.

Das ist einer der Gründe, warum ich kein Währungskonto habe, obwohl ich Auslandseinnahmen in USD habe. Der wichtigere war aber, dass meine Bank mir nicht garantieren konnte, dass es bei einer Auslandsüberweisung in den Euro-Raum nicht doch zu einer Umrechnung unterwegs kommt. Und damit zu einer zweiten bei der Gutschrift auf das Währungskonto hier.

Waren wir nicht bis jetzt nur bei den Spesen für Dividendenzahung in
Auslandswährung?

Insgesamt schon, aber in diesem Subthread ist es in Richtung "optimaler ETF" abgerutscht

dann dürfte ich nur noch in thesaurierende ETFs oder im euro raum investieren

So ist es. Alles andere ist potentieller Spesen- und Steuer-Wahnsinn.

Oder in in der EU notierte Einzeltitel. Vorsicht, Schweiz ist nicht EU! Dafür geht GB wieder.

dann dürfte ich nur noch in thesaurierende ETFs oder im euro raum investieren

So ist es. Alles andere ist potentieller Spesen- und Steuer-Wahnsinn.

Stimmt so nicht. Es gibt genug Länder, bei denen die Quellensteuer automatisch vom Broker vollständig auf die KESt angerechnet wird. Spesen sind Privatvergnügen, deshalb Augen auf bei der Wahl des Brokers bzw. der Depotbank!

Die geschilderte Variante mit eigenen Fremdwährungskonten wegen ein paar € Dividendenertrag in der Währung halte ich für Irrsinn.

Wtf, wie geht das? Ich dachte, dass der Steuerpflichtige das Formularmonster ausfüllen und beim Finanzamt XYZ einreichen muss.

Auf die KESt rechnen steuereinfache Broker die Quellensteuern an. Wenn man freiwillig lieber ESt zahlt (also selber versteuert), muss man das vermutlich auch selber machen. Aber das macht wohl kein denkender Mensch.

Zwar kenne ich mal wieder nicht die AT-spezifischen Geschichten, aber in D ist das komplett normal. Wer danach noch abgibt, bekommt sogar den eigentlich längst (fast) abgeschafften Solidaritätszuschlag zurück, der bei der KESt vorsichtshalber immer noch mitberechnet wird, weil man könnte ja im Spitzensteuersatz liegen.

aber will ich deshalb schon broker wechseln? nein.

Blöd wenn man kleine Positionen von Aktien hat, die wenig Dividende ausschütten, und das noch dazu quartalsweise.

Flatex hatte eine Mindestgebühr pro Ausschüttung im Ausland. Nur 1,95 oder so, aber die hat trotzdem manche Dividenden fast ganz aufgefressen. Netterweise haben sie die jetzt abgeschafft.

Ich wüsste sonst nicht wohin wechseln (in Österreich, mit unseren idiotischen Steuerregeln).

Hast du das Thema "Doppelbesteuerungsabkommen" am Radar?

du meinst für die quellensteuer?
ja.

Yep

Keine Ahnung, ob Japan Dividenden besteuert. Google sagt 15%

04.12.2025, 12:40 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Google sagt 15%

Bis 15% sind sie von fast überall auf die KESt anrechenbar.

Wie meinst du das? Ohne Doppelbesteuerungsabkommen? Ohne Antrag bei der Finanz? Ich verstehe den Satz nicht.

Die meisten DBAs (ich habe auf die Schnelle kein abweichendes gefunden) erlauben eine Anrechnung der ausländischen Quellensteuer bis maximal 15%. Höhere Quellensteuer kann man sich dann theoretisch im Ausland zurückholen, praktisch kann man sich brausen gehen.

Land einbehalten anrechenbar Rückerstattung notwendig
USA 15% 15% nein
Großbritannien 0% 0% nein
Luxemburg 15% 15% nein
Deutschland 26,375% 15% ja
Frankreich 30% 15% ja
Italien 26% 15% ja
Norwegen 25% 15% ja
Schweiz 35% 15% ja
Spanien 19% 15% ja
Kanada 25% 15% ja
Südafrika 20% 15% ja
China 10% 10% nein
Japan 15% 15% nein
Brasilien 0% 0% nein

Klassiker wo man Pech hat, sind Deutschland und die Schweiz. Hong Kong fehlt in der Liste, hat 0%. Niederlande 15%, voll anrechenbar.

Edit: USA anscheinend theoretisch komplizierter, bei flatex aber problemlos, weil die sich drum kümmern (W-8BEN: Certificate of Foreign Status of Beneficial Owner for United States Tax Withholding).

Quelle: https://www.enzinger-stb.at/doppelbesteuerung-und-quellensteuer-bei-auslaendischen-kapitalertraegen/

https://www.broker-test.at/steuern/quellensteuer/

06.12.2025, 22:13 Uhr - Editiert von hhetl, alte Version: hier

Danke! Verstanden!

Klassiker wo man Pech hat, sind Deutschland und die Schweiz.

wieso? Die deutsche Quellensteuer kann man sich recht einfach holen.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!

Ich bin machmal froh wenn ich von 100% Dividene, 30% raus bekomme.

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