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Mein Eindruck
19.10.2010, 15:50:14
Das Objektiv lockt aufgrund der hohen Lichtstärke und des geringen Preises viele Interessenten an; mein Eindruck von der Linse interessiert daher vielleicht auch den einen oder anderen Geizhals. Ich habe das Tamron in den letzten drei Tagen ausgiebig mit dem alten Canon EF-S 18-55mm (im Folgenden genannt "Kit-Canon") und dem Canon EF-S 17-85mm IS (im Folgenden genannt "Stabi-Canon") verglichen. Am Zoomende hab ich das billige Sigma 55-200 für einen Vergleich herangezogen.

Mir fehlt die Kompetenz für ein erschöpfendes Review, ich belasse es daher bei folgender kleinen Liste:

Äußeres&Inneres
- Das Tamron ist erstaunlich gut verarbeitet; es fühlt sich stabil und robust an, nix klappert. Ich habs lieber in der Hand als mein 85mm/1.8!
- Im Lieferumfang ist eine Gegenlichtblende (oder wie heißt das?) inkludiert
- Es ist mit 430g etwas leichter als die direkte Konkurrenz
- Es ist mit 8,5 cm etwas kürzer als die direkte Konkurrenz
- Es ist ziemlich hässlich; allerdings auf eine krude und wertige Art und Weise.
- Der Autofokus ist laut und recht schnell. Dem Vergleich mit Canon USM hält es aber nicht stand.
- Zoomring und Fokussierring sind ordentlich verwirklicht. Der Zoomring ist recht schwergängig, was mir sehr zusagt. Zarten Frauenhänden dürfte das aber nicht gefallen.
- Es gibt einen Zoomlock-Schalter, der den beim Zoomen rausfahrenden Teil des Objektivs fixiert. Finde ich unnötig, da das Tamron ohnehin schwer zoomt.
- Beim Fokussieren dreht sich nix am Objektiv.


Bildqualität

- Die große Lichtstärke bzw. die damit verbundene geringe Schärfentiefe ist ein tolles Werkzeug. Es macht Spaß, den Hintergrund schon bei verhältnismäßig kurzen Brennweiten und großen Abständen zum Motiv so gut verschwimmen lassen zu können! Aufnahmen dieser Art sind mit dem Kit-Canon und dem Stabi-Canon einfach nicht möglich.
- Das Tamron schlägt sich wacker bei Blende 2.8, doch bei starken Kontrasten im Zentrum sollte man auf 3.5 abblenden. Sonst gibts dicke Schleier! Auch den Bildrändern tut Abblenden gut, falls diese scharf sein müssen (was bei Blende 2.8 eher selten sein dürfte)
- Maximale Schärfe und Kontrast sind bei Blende 5.6 erreicht. Die Bilder bei f5.6 scheinen sogar etwas besser als bei f8.0.
- Das Tamron liefert im Bildzentrum bei gleichen Blendenwerten und Weitwinkel ungefähr denselben Kontrast und dieselbe Schärfe wie Stabi-Canon, Kit-Canon etwas schlechter. Bei größeren Brennweiten ist das Tamron den beiden Konkurrenten leicht überlegen.
- Signifikant ist der Unterschied an den Bildrändern. Kit-Canon und Stabi-Canon zeigen da dicke Farbverfälschung, dazu kommen deutlich geringere Schärfe und Kontrast (das Kit ist dabei noch schlechter als das Stabi). Das Tamron ist hier klar besser. Bei Landschaftsaufnahmen im Weitwinkelbereich hat sich das bereits als ziemlich wichtig erwiesen. Kit und Stabi können hier nämlich auch abgeblendet nicht zum Tamron aufschließen.
- In Sachen Farbverfälschung ist das Tamron überhaupt klar besser als Kit und Stabi. Stabi liegt dabei aber noch deutlich vor Kit.
- Auf der linken Bildseite ist das Tamron etwas besser als auf der rechten. (Jedoch sind beide Seiten besser als bei Kit und Stabi.) Da mein erstes Tamron rechts total fürchterlich war, ist hier ein Trend zu erkennen! Wer ein gutes Tamron selektieren will, sollte möglicherweise auf den rechten Bildrand schauen.
- Farbe ist gut.
- Verzerrungen gibt es leider, und am Weitwinkelende ist das Tamron hier keinen Deut besser als die beiden Canons.
- Makros kann man vergessen. Das Tamron scheint dafür denkbar ungeeignet zu sein. Selbst das Kit-Canon tut da viel besser! Stabi-Canon hab ich auf Makros nicht getestet.



Gesamteindruck: Das Tamron bietet eine in dieser Preisklasse unerreichte Lichtstärke und macht ansonsten nichts wirklich falsch. Für 300 Euro eine gute Linse!

Nachtrag: Auch mein zweites Exemplar ist dezentriert, Test siehe http://forum.geizhals.at/t723577,6199497.html#6199497

Direkten Konkurrenten sind das bildstabilisierte Tamron 17-50 (soll etwas schlechter sein wie man hört), das Sigma 17-50 (teste ich in Kürze, ca. 650 Euro), das Canon 17-55 2.8 IS (ziemlich teuer, fast 900 Euro), das Tokina 16-50 2.8 (450 Euro, über das Ding gibts eher wenig Infos im Netz) und das superbillige Canon 18-55 IS.
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he said:
child
where were you
when you oughta been prayin'?
20.10.2010, 20:21 Uhr - Editiert von Norwegische Schmalzkatze, alte Version: hier
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