Re:Arbeitsspeicher (Geschichte), Teil 1
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Re:Arbeitsspeicher (Geschichte), Teil 1
04.12.2002, 19:10:55
Wie gestern nachts versprochen. Vorweg: Das Folgende ist eine grobe Verkürzung der Entwicklung und auch der Wahrheit. Viele Arbeitsweisen/Vort- und Nachteile bleiben nicht erwähnt. Geht auch nicht - aus Zeit und Seitenmangel.

In den Anfängen des Computers waren wechselbare RAM-Speicher ziemlich unbekannt. ;-)

Großanlagen in den Sechzigern entdeckten dann diese flexible Lösung. Die Speicherkarten waren damals - verglichen mit heutigen PCI-Karten - riesengroß (30x30cm und größer) und verfügten über eine Vielzahl handverlöteter Bauteile. Jeder Kontakt im Steckerteil, der die handgeätzten Platinen mit dem Rechner verbanden, war 1-2mm breit. Die Größe der Speicherkarten war damals nicht so das Problem, Mini-Tower-Gehäuse waren damals unüblich; ein halbwegs leistungsfähiger Computer belegte ohnehin ganze Zimmerfluren.

Eher war die Kapazität der Speicher etwas, was ein wenig knapp bemessen war: Zuerst kamen, soweit ich mich zurückerinnere an die alte Cyber, Karten mit 2kB Speicher, später dann immerhin schon Speicherriesen mit 8kB RAM. Eine kleine Unannehmlichkeit dieser Karten war allerdings nicht von der Hand zu weisen: Sie waren recht erschütterungsempfindlich. Bei jedem Schütteln ein paar Bytes weniger - das hat ihnen den Spitznamen "Schüttelspeicher" eingetragen.

Die nächste wichtigere Speicherart, die mir einfällt, waren DRAMs, die entweder als Käfer (so genannt wegen seiner Optik, sieht ähnlich aus wie ein BIOS-EEPROM) fix verlötet oder auf Sockeln gesteckt waren. Diese Art der Speicherbestückung - 16 Pins pro Käfer, je 8, 16, 32, 64, später auch 128, 256kB und sogar vereinzelt1MB - blieb uns bis in die Zeit der 286er erhalten. Verschiedene bankweise Bestückungen waren in einer Zeit der individuellen Computer (IBM XT/AT, aber auch Atari 800 bis ST und TT, Commodore 64, Commodore Amiga, Archimedes und viele mehr) üblich.

Die FPM (Fast Page Mode)-DRAM-SIMMs der Frühzeit beglückten 386er und höher und waren mit 32 Pins ausgestattet. Bis zu stolze 4MB wurden im Laufe der Zeit auf einen solchen Riegel gepackt. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sich IBM einmal zu der Aussage hinreissen ließ, kein Mensch würde jemals mehr als 1MB RAM benötigen oder auch nur in Erwägung ziehen.

Die kleinen SIMMs wurden bankweise eingesetzt, d.h. immer paarweise zu einer Speicherbank verbunden.

Gleichzeitig sollten die kleinen "Käfer" nicht vergessen werden, mit denen vom 286er bis in die Pentium-Ära hinein die Level2-Chaches mit Speicher bestückt wurden (Aussehen ähnlich wie BIOS-EEPROM).

Nachdem MS-DOS auch ein Geschwisterl namens Windows bekommen hatte, war es aus mit Resourcensparender Programmierung, wurden bald auch 16MB RAM mehr als knapp. Da musste was Neues her. In den Zeiten der 486er war es soweit. Entsprechend der jetzt aktuellen 64Bit-Prozessoren wurde FPMs auf neue Platinen mit doppelter Kontaktzahl verfrachtet: 72Pins waren jetzt gefragt. Auch sie wurden meist paarweise eingesetzt.

Teil 2 folgt sogleich...

GrummelGrumpf
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