Re:Arbeitsspeicher (Geschichte), Teil 1
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Re:Arbeitsspeicher (Geschichte), Teil 1
04.12.2002, 19:11:26
Teil 2

Schon bald stieg der Hunger nicht nur nach Quantität, sondern auch nach Qualität: "schneller" hieß das Zauberwort. VDRAMs (Video-DRAM, Käferform) trieben als Grafikspeicher die Benchmarkzahlen hoch, erwiesen sich aber als zu teuer für den Einsatz als PC-Arbeitsspeicher. Dasselbe galt in noch größerem Maß für SyncRAMs, die auch schon wieder vom Markt verschwunden sind.

Mit nur wenig Aufwand allerdings gaben EDO-RAMs ein bisschen mehr Performance her. Bauform gleich, aber explizite Unterstützung durch das Chipset nötig. Haben sich einige Zeit gehalten, waren auch in Apples zu finden, allerdings mit wesentlich mehr "Haxerln".

SDRAMs-DIMMs, die nächste Generation sozusagen, wie wir sie derzeit noch kennen, haben 168 Kontakte, sind bei den meisten Boards einzeln (1 SIMM = 1 Speicherbank) einzusetzen.

RAMBUS-Speicher wurden ursprünglich für die Ausstattung von Grafikkarten eingesetzt, wo der Hunger nach Speicher-Bandbreite besonders hoch war und ist. Obwohl auch diese Technologie sehr kostenintensiv ist, hat sich Intel der eindeutigen technischen Vorteile wegen entschlossen, diese Technologie mit eigenen Chipsets zu unterstützen.

RAMBUS-Speicher haben nicht nur Performance-Vorteile, die einerseits durch den hohen Bustakt, andererseits aber auch durch beidseitige Flankennutzung, fehlenden Bubble Delay und direktes, punktuelles Ansprechen aktuell leerer Speicherstellen entstehen. Durch die andere Speicherorganisation kann ein Teil des RIMMs versagen, ohne den Rest des Speichers unbrauchbar zu machen. Der Rest wird ausgemapped. So kann der User kann auch ruhig ein paar Tage auf ein Ersatzmodul warten, ohne auf große Speichermengen oder eventuell sogar den kompletten Rechner verzichten zu müssen.

RAMBUS ist eine sehr schnelle Technologie, aber recht kostenintensiv. DDR-RAMs kamen später, sozusagen als Antwort auf den Auftschrei der breiten Masse. Sie verfügen heute über 184 Kontakte, arbeiten über beide Flanken. Ähnlich wie seinerzeit bei EDO-RAMs ist auch hier die Unterstützung des Chipsets nötig, der Performance-Gewinn hält sich - verglichen mit den älteren RAMBUS-RAMs in Grenzen.

Der Vollständigkeit halber: Für Notebooks bzw. die zugehörigen SO-DIMMs, wurden seit FPM: 72, 144 und, bei DDR, 200 Kontakte verwendet.

Eine wichtige Neuerung wurde, wenn ich mich noch richtig erinnere, kurz vor dem Auftauchen der ersten 72Pin-SIMMs entwickelt: zuerst "Parity Check" und dann "ECC" (Error Code Correction). Bei beiden handelt es sich um Sicherheitsmerkmale, die (mittels zusätzlichem Parity Bits) eine Prüfung der übermittelten Daten von CPU an den Arbeitsspeicher Speicher erlaubte (Parity Checking) oder sogar eine Korrektur eines gefundenen Fehlers (ECC, wobei in der Regel nur 1 Bit-Fehler korrigiert werden können). Der Fehlschlag einer korrekten Übermittlung konnte so sofort erkannt und das System gestoppt werden.

Übermittlungsfehler können durch eine lange Reihe von verschiedensten Ursachen ausgelöst werden. Wegen der höheren RAM-Kosten wird ECC heute hauptsächlich im gehobenen Workstation- und im Serverbereich eingesetzt. Dort allerdings ist dieses Feature ein "Must", das zeigt, ob der SysAdmin wenigstens ein bisschen Ahnung von seinem Job hat.

Dieses Feature (ja, it isn't a bug) wurde von vielen Kunden missverstanden. "Wos soi des? Jetzt hob i den teuren Speicher und dann bleibt die Maschine steh, bevur i speichern kann!"

Ja, liebe Freunde, das ist und war auch gut so. Was ist Euch lieber: Ein Rechner, der steht wie ein Bock, sobald ein Speicherfehler auftritt? Oder ein Rechner, der weiterläuft, als wäre nichts geschehen, aber bereits mit fehlerhaften Daten ackert? So mancher Konstrukteur hatte schon Probleme, seine CAD-Zeichnungen nachzubessern, weil er die gespeicherten Fehldaten nicht mehr öffnen konnte. Uiii, das ist teuer! (Namen und Fälle der Redaktion bekannt. ;-))

GrummelGrumpf
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