Schnaepp - Muss ich Versandkosten zahlen?

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Schnaepp - Muss ich Versandkosten zahlen? (20 Beiträge, 785 Mal gelesen)

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Also, ich hab da mal eine rechtliche Frage.

Ich habe Ende September/Anfang Oktober ein Autoradio von Sony bei Schnaepp per Nachnahme gekauft. Der Preis lag bei 230 Euro. Die Bestellung wurde bestätigt und als Richtwert für die Auslieferung die 42. Kalenderwoche genannt (Das ist mitte Oktober).

Nun kam allerdings in der 42. Kalenderwoche nichts und ich dachte mir "erstmal abwarten und Tee trinken". Das tat ich dann auch ziemlich lange und nachdem weitere 6 Wochen verstrichen waren sprach ich zu mir "Guuuuut, wenn ihr mein Geld nicht wollt, dann kauf ich mir halt was anderes". Ich bin davon ausgegangen, dass die Bestellung wohl irgendwie untergegangen sei oder so, da ich auch keine eMail oder Telefonanruf bekommen habe, in dem ich über eine derartig verlängerte Lieferzeit informiert wurde.
Ich habe mich auch nicht weiter danach erkundigt, denn da ich per Nachnahme bestellt hatte, war das ja nun auch nicht mein Problem.

So, nun stand direkt vor Silvester der Postbote morgens vor der Tür (also fast 3 Monate später) und sagte "Bitte 270 Euro". Mir fiel erstmal die Kinnlade runter und schaute den Postboten mit einem buchstäblichen Fragezeichen im Gesicht an. Dann schaute ich aufs Paket - Sony stand drauf - aha, jetzt dämmerts. Reaktion "Hä! Kann ja nicht sein dass das jetzt noch ankommt!?" - Postbote: "Okay, ich schau mal ob sich die Annahme verweigern lässt". Postbote hat nachgeschaut, grünes Licht für die Retour, also bloß wieder an den Absender und Ruhe damit. Denkste!

Heute kam eine Aufforderung dieser Firma 15 Euro aufgrund einer grundlosen Stornierung (muss ich eine Stornierung begründen??) an sie zu überweisen. Nicht dass ihr mich für einen Erbsenzähler haltet, aber ich seh es nicht ein für eine mangelhafte Leistung deren Unkosten zu decken.

Denn:
1. Ist das Paket 40 Euro teurer gewesen als in der Auftragsbestätigung stand. (laut deren AGBs zählt der Preis zum Zeitpunkt der Bestellung).
2. Bei einer derartig verlängerten Lieferzeit möchte ich doch bitte schön vorher informiert werden. Das trifft auch auf die Preisänderung zu.

So. Mein Fehler bei der Sache war, dass ich nach all der Zeit das Ding nicht extra storniert hatte. Gut und schön. Jetzt möchte ich doch zumindestens erreichen nur die Hälfte davon zahlen zu müssen, da man ja auch etwas kulant sein sollte.

So, jetzt meine Frage: Ist mein Einwurf berechtigt oder bin ich dazu gezwungen die 15 Euro zu zahlen?

Meiner Meinung nach hast Du es verdient das zu zahlen. Du hast dich in all der Zeit nicht an den Versender gewant, nicht als Du stornieren wolltest. nicht als Du das Paket zurückgehen hast lassen. Der Versender hingegen hat Dir eine Auftragsbestätigung zukommen lassen. Somit war klar, daß er daran arbeitet. Er kann ja nicht riechen, daß Du das Zeug nicht mehr willst. Also schluck die Kröte und zahle.

Und was die Mehrkosten anbelangt hätte es dafür sicher eine Lösung gegeben, also nutze das nicht als Ausrede.

ApuXteu

> "Und was die Mehrkosten anbelangt hätte es dafür sicher eine Lösung gegeben, also nutze das nicht als Ausrede"

Man bestellt per Nachname, damit man keinen Aerger mit Geld-zuruckfordern hat. Es waere absolut bloed, eine zu hohe Nachnamegebuehr zu zahlen und dann herumzustreiten.

Wenn er naemlich zu geaenderten Vertragsbedingungen (Preis) annimmt, dann hat der Haendler ein neues Vertragsangebot gemacht, das er schluessig annimmt (durch Bezahlen) und damit pickt der neue Preis. Selbst wenn der Haendler darauf nicht besteht, muesste man sich dann darum kuemmern, dass man das Geld zurueckbekommt...

Max.

Du hast nicht storniert - ob grundlos oder nicht, steht auf einem Blatt, das in diesem Fall gar nicht gelesen wird.

Nett ist es nicht von Versender, aber in Ordnung. Er muss sich ganz schön geärgert haben, die meisten Händler täten sich die mühsame Arbeit gar nicht an.

Ich an Deiner Stelle hätte mir nach so langer Verzögerung natürlich eine Verständigung erwartet. Ich an Deiner Stelle hätte aber auch den Versender kontaktiert und storniert, nachdem ich woanders gekauft hatte.

Zur von Dir erwarteten "Kulanz": Ahem. Kannst Du uns einen treffenden Grund nennen, warum Dir in diesem Fall der Versander kulant entgegenkommen sollte? (Bitte nicht "...na, man muss doch guten Kunden...", "...sonst werde ich nie wieder dort kaufen..." oder so, denn Du bist nicht nur nicht sein Kunde geworden, Du hast bei ihm nur unnötige Arbeit und unnötige Kosten erzeugt. Er wird daher sehr wahrscheinlich gar keinen Wert darauf legen, Dich jemals als Kunden wiederzusehen.)

GrummelGrumpf
[x] User [ ] Mod

1. Wozu gibt es einen Richtwert für die Lieferzeit? Dass es davon Abweichungen gibt ist mir völlig klar, damit kann sogar ich leben, aber nicht in dem Maße, sonst braucht man sowas erst gar nicht.
2. Wozu kaufe ich etwas zum Preis X, wenn ich später den Preis Y bezahlen soll? Diese Tatsache ist mir schon an der Haustür aufgefallen, war allerdings nicht der tragende Punkt warum ich die Annahme verweigert hatte. Normalerweise habe ich nicht soviel Bargeld zu Hause gehortet und zudem hätte ich dafür mittlerweile keinen Verwendungszweck mehr gehabt.

Beide Seiten haben ein gleichwertiges Interesse. Ich will meine Ware und der Händler sein Geld. Wenn es mir zum Vorwurf gemacht wird, dass ich mich nicht an den Händler gewandt habe, was ich wahrscheinlich hätte tun sollen, dann kann ich diesen Vorwurf genauso gut zurückgeben. An dieser Stelle kommen wir jedenfalls nicht weiter.

Ich habe eine Teilschuld, dass ich nicht rechtzeitig storniert habe und keine Rückfrage getätigt habe. Und der Händler, dass er mich nicht darüber informiert hat, dass es zu einer verlängerten Lieferzeit kommt und dass eine Preisänderung stattgefunden hat. Stattdessen bekomme ich ein Paket was ich zu einem nicht abgemachten Preis bezahlen soll, das widerspricht den AGBs des Händlers, was ich schon als Grund genug empfinde. Ich sehe es nur als fair an, wenn beide Seiten ihre Teilschuld tragen und nicht nur ich.

Ansonsten werde ich halt die 15 Euro zahlen bevor es noch in einem finanziellen Disaster endet, ist ja schließlich nicht die Welt, aber einsehen tue ich es nicht.

1) Es gibt keine gesetzlich festgelegte Lieferzeit. Derzeit nicht.

2) Nein, der Preis muss schon dem der Bestellung entsprechen. Der korrekte Weg wäre gewesen, den Versender von seinem Irrtum oder Fehler in Kenntnis zu setzen.

3) Nein, das Interesse ist (von Gesetzesseite her) nicht ganz gleichwertig. Du hast, wenn Du einen Auftrag stornieren oder von ihm zurücktreten möchtest (z.B., weil die zugesagte Lieferzeit nicht im mindesten nicht eingehalten wird oder werden kann, NATÜRLICH Deinen Vertragspartner davon zu unterrichten. (Es ist nach dem Gesetz u.U. ein bisschen komplizierter, aber im Wesentlichen passt's.)

4) Ja, sollte sich der Mehrpreis durch eine Preisänderung begründen (achtung, das muss ja nicht sein - Lieferkosten, Handling, was weiss ich, sieh Dir die Auftragsbestätigung an, und Du DIESEN Grund für die Annahmeverweigerung angegeben hast, wirst Du nicht teil-, sondern ganz frei von Kosten ausgehen. Aber nur dann. Sonst bist Du nicht "teil-, sondern ganzdran".

5) Es gibt in diesem Fall, so sich nicht noch ein paar neue Aspekte ergeben, keine "Teilschuld". Entweder Du hast "vergessen" (oder warst zu faul), zu stornieren. Dann gehört Dir die Krone ganz allein. Oder Du hast die Annahme verweigert, weil der Zahlbetrag nicht dem der Bestellung entspricht, und dem Versender das auch mitgeteilt, dann wird wohl er in den Schuldturm wandern, ebenfalls alleine.

Und jetzt überlege mal schnell, was Du bereits getan (gemailt) hast. Denn nachträgliche Änderungen der Argumentationslinie, die Dein Vis-a-vis belegen kannt, goutieren manche Richter gar nicht gerne.

Übrigens - solange 15 Euro das weltbewegendste aller Probleme sind, geht es uns nicht wirklich an den Kragen. Nächstens vielleicht doch Bestellungen als das betrachten, was sie sind - Verträge bzw., solange noch nicht angenommen, Vertragsentwürfe.

GrummelGrumpf
[x] User [ ] Mod

Auszug aus den AGB´s:
Die durch grundlose Annahmeverweigerung -ohne vorherige Stornierung- verursachten Kosten werden dem Käufer in Rechnung gestellt.

Dies wäre das eine, das andere ist zwischenzeitliche Preiserhöhung! Aufgrund dieser Erhöhung (Vertragsverletzung durch den Verkäufer) brauchst du die Ware nicht annehmen und auch keine Versandkosten zu bezahlen!

Also, du bist raus aus der Sache, allerdings nur, wenn du die Auftragsbestätigung mit dem Preis noch hast und gegebenenfalls nachweisen kannst!

Der Klügere gibt nach, aber nicht auf.

entschuldige bitte, aber kulanz hat seine grenzen !!!!!

wer bestellt und weis das die ware nicht verfügbar ist, ned storniert, und dann sich noch wundert das sie auf einmal eintrifft....tztztz, HALLO AUFWACHEN.

auch wenn die ware 1 jahr lang nicht verfügbar ist...DA MUSST DU SCHRIFTLICH ODER MÜNDLICH STORNIEREN, ansonsten bleibt die bestellung aufrecht

1. nein ich bin kein händler
2. bin endkonsument wie 90% im forum, bleib aber realist
3. sieh es ein, da musst du blechen

und aus
liebe grüsse
a hasse und a seidl bier

wie recht du hast

Keep on Googlin',
airboy

upps hab ich ganz überlesen

die haben dir mehr für das teil (ohne versandspesen) verrechet als du es damals bestellt hattest....nun ja da finde ich das du voll im recht bist

wenn ich heute was um 200 euro bestelle die ware nach 5 monaten um 230 euro bekomme, wäre ich auch sauer und schicks zurück

liebe grüsse
der wurst und bier verschmauser

Richtig. wenn's mehr kostet nicht annehmen. Wie jmd. vor mir gemeint hat, dass sich da eine Loesung finden laesst ist nicht sinnvoll, weil, wenn Du mal Nachname bezahlt hast, musst Du Dich darum kuemmern, das Geld wiederzubekommen.

Aber selbst ohne Preiserhoehung musst Du meiner Meinung nicht annehmen. Es gibt soweit ich mich erinnere im KSchG sowas wie implizite Setzung einer Nachfrist. Die Ueberschreitung der Lieferzeit war enorm, sodass Du ohne Setzen einer expliziten Nachfrist zuruecktreten kannst.

...das ist aber nur theoretisch. Du hast naemlich nie einen Kaufvertrag abgeschlossen, wenn der Haendler einen anderen Preis 'verstanden' hast als du. Das Wesentliche eines Vertrags ist, dass beide Parteien den ueber die gleiche Sache reden und sich beim Preis einig sind. Ist das nicht der Fall (wie bei Dir) wurde gar kein Vertrag abgeschlossen. und ohne Vertrag gelten auch die AGBs nicht, weil eben kein Vertragsverhaeltnis vorliegt.

(Warnung: Bin kein Jurist, habe nur meine Erinnerungen an eine Einfuehrungsvorlesung ausgegraben).

Max.

Um Deine Ansicht, dass eine Bestellung aufrecht bleibt ad absurdum zu fuehren:

Du gehst zum Eisstand, sagst: "Ich bestelle ein Erdbeereis". Der Verkauefer sagt nix, gibt dir nix. Du gehst wortlos.

1 Jahr spaeter gehst Du am Stand vorbei und er sagt "3 Eure fuer das Eis".\

Du sagt "Will kein Eis".

Er sagt "Sie haben letztes Jahr eines bestellt. In meinen AGB steht, dann Stornogebuehr von 1 EUR".

Zahlst Du dann das wirklich *gg*

Max.

also das mit dem eisstand is doch a bissal weit hergeholt *gg*

du hast warscheinlich recht...1jahr is wahrscheinlich zu viel

da währen jetzt unsere juristen im forum gefragt, wo ist da die grenze? gibts die überhaut? oder muss das alles in der auftragsbestätigung drinn stehen? oder wo anders?

na na na, die frage von dir ist schon gut....abgesehen ich storniere nicht, wo ist da wirklich eine zeitliche grenze?

liebe grüsse
der wurstesser

Gut, danke für die Antworten.

Es ging mir nicht um die 15 Euro (obwohl ich es schon ärgerlich finde), sondern eher ums Prinzip. Hört sich immer nett an, gell

. Der Wert hätte ja auch höher ausfallen können und natürlich habe ich auch rein interessenhalber nachgefragt.

Das mit dem belegen ist leider so eine Sache. Ich habe die Auftragsbestägigung nicht mehr, bzw. ich habe sicherlich irgendwo ein Backup meiner Daten, wo diese bei ist. Ich werd aber nicht meine halbe CD-Sammlung deswegen umkrempeln, das würde die Ersparnisse nicht rechtfertigen. Bevor ich mich da in irgendwelche jurisitischen Irrwege verstricke zahl ich lieber die 15 Euro und die Sache ist gegessen.

Dann lass ich das Geld halt auf meine Kappe gehen und betrachte es als Lehrgeld.

trotz allen, wie schauts da wirklich aus

fall 1
ich bestelle heute, und bekomme die ware ohne stornierung 1 jahr später und das um 30 euro mehr als was in der auftragbestätigung steht

würd mich echt interessieren, gibt es eine zeitliche genze ???
oder ist das alles nur wischiwaschi ?

liebe grüsse
euer wurstesser

also ich würde das nicht zahlen.

1. gib es das fernabgabegesetz. nach dem kannst du rücksenden auf kosten des empfängers blablabla...

2. der preis der ab ist wesentlich anders als der nachnahmebetrag

3. die firma muss es gerichtlich geltend machen.

und jetzt zur logik: versender muss klage einreichen (kostet geld) und hat risiko, dass ein richter die punkte 1 und 2 als hinderlich für ein urteil ansieht und die klage abweist (kostet nochmehr geld) --- und das alles für 15 euro? wohl kaum!

hier liegt das risiko wesentlich über dem, was zu holen ist. also wenn die ein wenig grips haben verzichten sie auf die 15 euro.

greets - alex
----------------

Moin,

Zwischenschritt:

2,5. Der Händler beantragt einen Mahnbescheid

über das Geld und überlegt sich erst, wenn diesem innerhalb einer Woche widersprochen wurde, ob sich eine Klage lohnt

anscheinend gibts auf die frage wirklich keine antwort

Ja, das würde mich auch mal interessieren.

Irgendwann muss dieser Vertrag doch auch mal "verjährt" sein.

i kann ma irgendwie ned vorstellen, dass sich sony so quergestellt hätte, wenn du nachgefragt hättest wieso du so viel zahlen musst.

Keep on Googlin',
airboy

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