einen Job
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Re: einen Job
01.02.2003, 11:33:15
Wenn ich mir die Antworten so anschaue, so scheint bezüglich Jobs in der IT-Branche Pessimismus zu herrschen. Nun will ich nicht negieren, daß es schwieriger geworden ist in der IT-Branche einen Job zu bekommen. Aber ich kenne (große) Firmen, welche noch immer EDV-Spezialisten suchen. Die Leute, welche für das Recruting dieser Firmen verantwortlich sind stehen vor folgenden Problemen. Die Gehaltsvorstellung und die fehlende Fähigkeit der Job-Suchenden ihr Können realistisch einzuschätzen.  Letzter Satz gilt nicht für alle Job-Suchenden, aber leider für viele.

ad.Fähigkeit:  Nehmen wir an, es wird ein Datenbankprogrammierer mit ORACEL-Kenntnissen gesucht - dann ist erstaunlich wieviel Job-Suchende sich melden, die diesem Kriterium nicht wirklich nahe kommen. Etwas SQL und etwas ACCESS zu kennen, befähigt noch keinen zum ORACEL-Könner. Diese Diskrepanz kommt  dann meistens mühevoll während des Vorstellunggesprächs mit einhergehender Frustration für beide Seiten ans Licht. Daher den Rat -  bei einem Vorstellungsgespräch wirklich sagen was man kann und was man nur kennt. Man kann in der heutigen IT-Branche nicht mehr alles können,  der Trend geht in Richtung Spezialisierung.

ad. Gehaltsvorstellungen: Dazu gehört etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung  - aber letztendlich zählen doch die Fähigkeiten. Wenn es mit den Fähigkeiten nicht paßt und die Gehaltsvorstellungen so sind als wären die gesuchten Fähigkeiten mehr als vorhanden, dann kann man sich ausrechnen, wie groß die Chancen sind, daß man den Job bekommnt. Die obigen (großen) Firmen, die suchen, sind auch teilweise bereit - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - die Leute selbst in Kursen einzuschulen. Nur hätte der Rest passen müssen - die betreffende Person hätte ins Team passen müssen, war beim Vorstellungsgespräch bezüglicher seiner Fähigkeit ehrlich, realstische Gehaltsvorstellung - besonders hinsichtlich wenn die Firma die Einschulung übernimmt, und wenn dies der erste Job ist, etc. Aber wenn man sich bezüglich Punkt 1 + 2 vom Anfang an in die Nesseln setzt, so erfährt man nie von diesen verborgenden Chancen....








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Re(2): einen Job
Fly
03.02.2003, 13:29:06
Na dann definier' mir mal einen "EDV-Spezialisten"!

SQL-Guru? Javaprogger? Cobolist? Minesweeper Consultant und Solitaire Experte (MCSE)? Netzwerkverwurschter?

WAS davon? Niemand kann alles. Ja, ich kann ein bisserl Java, versteh was von Netzwerktechnik und kann Outlook so lange treten bis es das tut was ich will. Von Cobol wiederum weiss ich grad mal die Grundlagen und SQL ist meine Ecke. Oracle, msql, sesam wenn's sein muss und MS-Access unter Androhung (und je nach Tagesverfassung auch Ausführung) schwerster Schläge.

Mein Jobprofil, und meine übliche Tätigkeit, reflektiert das hingegen nur recht rudementär. Die nächste Woche über darf ich Support für'n Wirtschaftsprüfprogramm liefern. Ohne BWL-Studium, dafür mit BWG in Buchform. Ansonsten entwickle ich Workarounds für eine externe Firewall, die sinnloserweise uns das Leben schwerer macht als jenen, die herein wollen, versuche aus 3 kaputten einen funktionierenden Laptop zusammenzubasteln, restauriere Datenbestände wenn's wieder mal jemand zerbröselt hat, usw. Insgesamt hat's herzlich wenig mit dem zu tun wofür ich aufgenommen wurde, Datenbanken zu erstellen und die darin gewonnenen Daten statistisch aufzubereiten.

Anders gesagt: Der Gag ist, aufgenommen wirst Du, weil Du Spezialist für irgendwas bist, verlangt wird dann allerdings zumeist "alles" von Dir...

________________________________________________________________________
Above the enterance to a Cairo bar:
Unaccompanied ladies not admitted unless with husband or similar.
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Re(3): einen Job
03.02.2003, 17:35:12
jaja, das kommt mir bekannt vor. bei meinem jetzigen job wurde ich vor ca. 2 jahren aufgenommen um, wie man mir sagte "eine oracle datenbank zu administrieren". man kündigte mir an, mich zum "oracle guru" ausbilden zu lassen. denkste.

die erste phase war sowieso stressig genug, da grad ein riesiges projekt im laufen war und ich erstmal das tat, was gerade am notwendigsten war (hauptsächliche testläufe für neue softwareversionen aus- bzw. durchzuarbeiten, sw distribuieren, support für die partner usw. usf.).

mittlerweile ist einige zeit vergangen, den "oracle guru" kann ich mir abschminken und die meiste zeit bin ich immer noch mit sw-tests bschäftigt (jetzt werden die folgeversionen getestet), leiste support und werte datensätze aus bzw. untersuche fehlerhafte datensätze auf die fehlerquellen.

ich will mich an dieser stelle nicht beschweren, ich hatte glück damals einen job zu kriegen, der mich halbwegs interessierte (hak-matura, abgebrochenes bwl-studium und ausser einer gewissen begeisterung für die edv nicht viel vorzuweisen; bis auf einen studentejob als webmaster).

mittlerweile ist es aber so, dass ich mich frage, ob das alles war. ich sehe nämlich das auswerten von datensätzen und die fehlersuche in den selbigen nicht als die erfüllung meiner träume an. nur leider habe ich immer noch nicht sehr viel "zertifiziertes" wissen. ich kann zwar ein kleineres firmennetzwerk halbwegs am laufen halten, habe einen access-vba kurs besucht und mir die sql grundlagen reingeprügelt aber das war's.

die firmen suchen ja meistens nach der "eierlegenden-wollmilchsau". ich frage mich, ob es wirklich diese hochqualifizierten sys-admins oder coder gibt, die gesucht werden.

sind auf dem freien markt wirklich so viele typen, die zb php, perl, wsh, as/400, win und unix, client und server, exchange und domino und was weiss ich noch alles aus dem effeff beherrschen???

ich weiss es nicht. ich hoffe nicht, sonst kann ich mich bei der jobsuche begraben lassen:-(


lg aus ibk


typeOneg




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Re(2): einen Job
03.02.2003, 14:00:57
Das ist in seriösen Unternehmen ein wenig anders. Eher so, wie schon anderweitig hier beschrieben: Viele Bewerber versuchen mit "Ich kenne mich hervorragend mit allem und jedem aus!" zu punkten - in der Realität zeigt sich dann "Schwach anfangen und dann" - nachdem mal klar geworden ist, dass auch Arbeit mit Computern Arbeit ist - "stark nachlassen".

Viele Bewerber sind so unernst in Ihren Bewerbungen, dass sich viele Personalentwickler schwer tun müssen. Keiner würde sich als Automechaniker mit den Worten vorstellen "Aber ich kenne die meisten Marken sehr gut, bin auch schon mit vielen Autos gefahren und habe immerhin schon bei zwei Freunden das Leck im Wasserschlauch entdeckt.". Im IT-Bereich glauben wirklich manche, solche vollmundigen Ankündigungen wären die beste Basis für eine Anstellung als Support-Techniker.

Wenn nach "Ich kenne mich bei Hardware besonders gut aus!" festgestellt werden muss, dass die elementarsten Grundlagen fehlen (das ist leider in 80% der Fälle so), dann ist das Vorstellungsgespräch natürlich schnell zuende.

Anders herum: KÖNNEN musst was - und verkaufen musst Du Dich können. No na, wenn Du nicht mal Dich selbst und Deine Fähigkeiten verkaufen kannst, wie willst Du in der freien Wirtschaft bestehen können? Die "Zertifikate" sind leider meist nicht mal das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind. Sie zeigen nur, dass sich der Bewerber auch auf öffentlichem Weg um Weiterbildung bemüht hat.


  
Euer CWsoft-Team
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte; und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. John Ruskin (1819-1900, englischer Schriftsteller und Sozialreformer)
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Re(3): einen Job
04.02.2003, 13:10:03
Zitat: KÖNNEN musst was - und verkaufen musst Du Dich können.

Genau so ist das, die ganzen Kurse und div. Zertifikate sagen doch über das was mann/frau Praktisch drauf hat gar nichts aus. Gutes Beispiel: Nur wenn einer einen Führerschein gemacht hat heisst das noch lange nicht das er schon wirklich Auto fahren kann. Ich habe keinen einzigen Kurs bzw. Lehre oder sonstiges im Bereich EDV gemacht (EH-Kaufmann erlernt). Alles nur learning by doing (seit C64) und viel viel im Internet recherchiert...und bin den Theoretikern (Kurse, Schulen etc.)vorgezogen worden und hätte sofort im HW / SW Handel einen Job bekommen.

Meine Bewerbungsmethode:
- Selbstsicherheit (ich weiß was ich kann)
- Ehrlichkeit (keine Selbstüberschätzung bzw. Übertreibungen)
- Bezahlung anfangs KV und später nach Leistung (zu hoch dimensionierte  
  Vorstellungen können gleich im vorhinein ins Auge gehn) -
- Vorschlag für einen (oder auch mehrere) Tag/e (entgeltlos) zu arbeiten

Habe vorgeschlagen mich einer Praxis-und Theorieprüfung zu unterziehen. Kam mir zwar etwas blöd vor als mir 10 Leute beim PC zusammenstellen auf die Finger geschaut haben, aber wenns hilft ;-) ) Noch dazu wurde ich gefragt wie ich als Frau in so einer Männer dominierenden Branche überhaupt auf die Idee käme Fuß zu fassen...also musste ich mich irgenwie Beweisen und das tat ich.... erfolgreich :-)
Sie wollten mich sofort einstellen...doch dann sprang ich ab, denn ich bekam in letzter Minute noch ein ganz anderes Angebot und machte mich selbstständig (CAD- Zeichnungen) aber das ist eine ganz andere Geschichte...
Will euch nur ein bisschen Hoffnung machen mit meinem Beispiel, denn wenn ihr etwas wollt und euch dahintersetzt dann funktioniert das auch. (Nicht herumflennen und sich gehen lassen blos weil's mit Job nicht gleich klappt)
Es liegt allein an euch was ihr aus euch macht! ;-)

Grüße und viel Erfolg bei euren zukünftigen Bewerbungen,
Karinchen


Selbstständige...das sind Leute, die täglich 16 Stunden zu arbeiten bereit sind, nur um nicht 8 Stunden pro Tag für einen anderen arbeiten zu müssen! ;-)
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