Re: *opeck* Windows vs. Linux
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*opeck* Windows vs. Linux
08.06.2004, 14:53:02
Sie lesen auch ständig vom Glaubenskrieg der Betriebssysteme? Der Pinguin ist Ihnen zwar als Objekt der Österreichwerbung wenn schon nicht logisch erklärbar, so doch zumindest geläufig. Was dieses antarktische Tier aber mit einem Computerprogramm zu tun haben soll, ist für Sie noch weniger nachvollziehbar?

Dann sind Sie hier genau richtig!

Als ich vor drei Jahren das erste Mal auf dieses Thema und zwangsläufig auf die Argumente der jeweiligen Befürworter stieß, wollte ich es wissen. Genau wissen!
Windows hat eine Quasi-Monopolstellung am Markt der Betriebssysteme und Linux ist die Alternative, wenn man sich diesem Monopol nicht unterwerfen will! Die Sache mit dem Monopol war mir eigentlich herzlich egal, da mein Schreibprogramm ( = Word = Microsoft = Windows - der Kreis schließt sich) keine Unsummen gekostet hat und das eben unter Windows, das auf meinem Rechner schon vorinstalliert war, läuft. Also,was soll ´s?
Aber der Gedanke eines Software-Robin-Hood, der einem Monopolisten das Fürchten lehrt, war mir auf anhieb sympathisch.

Monopole sind schlecht! Warum? Wurscht!
Gratis ist gut! Warum? Eben darum!

Somit begab ich mich auf die Suche, um mir dieses Betriebssystem zuzulegen. Ohne wirklichen Leidensdruck. Der kam erst später.
Also dorthin, wo später Geiz geil sein sollte und den ersten Fachverkäufer gefragt, ob denn dieses tolle Ding namens Linux bei ihm zu haben sei. Gehen Sie in einen Beate Uhse Laden und fragen sie dort nach Sexvideos.
Es wird ein erhebendes Erlebnis sein!
Bei Beate Uhse für Betriebssysteme bekam ich ein ganzes Regal mit Linuxen zu sehen!
Jedoch dämpfte sich meine Euphorie zu einer Herbstdepression ein, als mein Blick seinen Gesichtsausdruck traf, nachdem ich verwundert "...ein ganzes Regal Gratissoftware?! Wie kann denn Microsoft da überhaupt überleben?" erwähnte. Fragen Sie mal bei Beate Uhse, ob es diese Videos auch mit Tieren gibt. Die Reaktion des Verkäufers dürfte ähnlich ausfallen!

Der Mann, der mich vor zwei Minuten noch als Umsatzbringer gefeiert hatte, weihte mich jetzt mit leiser Stimme- wie der Vater seinen minderbemittelten Sohn - in das Geheimnis der Distribution ein. Was klingt wie ein Zusatztriebwerk der Enterprise, ist in Wahrheit die Erklärung, wie etwas Technisches gratis sein kann. Indem es etwas kostet!
"Aber, Sie können Linux natürlich auch kostenlos aus dem Internet herunterladen! Nur sind das ein bis zwei CD´s, das kann lange dauern!" ließ wieder Sonne durch eine drohende Wolkenbank strahlen.
Als Telekabeluser, der diese Technik hauptsächlich zum Lesen seiner Mails verwendet, kam ich mir sowieso schon vor wie ein Porsche-Fahrer, der immer nur zum Trafikanten um eine Zeitung fährt.
Ich wollte meinen Technologievorsprung nun gnadenlos ausreizen!

Drei Tage und etliche Diskussionen mit meiner Gattin - wegen der Stromrechnung - später hatte ich Linux auf der Festplatte. Aber leider keinen CD-Brenner. Ich verbuchte das unter Kollateralkosten und außerdem musste man ja vom Preis des Brenners die Nicht-Kosten meines Linux abziehen.

Unglaublich, wie billig alles wird, wenn man Linux hat!

Weitere zwei Tage später war Linux auf zwei CD´s gebrannt (Brennprogramme können ganz schön kompliziert sein, wenn der Brenner nicht erkannt wird. Aber jetzt kommt ja Linux!) und fertig zur Installation.

Ich druckte mir die Installationsanleitung unter Windows aus (he, he - ungefähr so, als wenn man seinem Henker das Seil knüpft) und befolgte diese Schritt für Schritt, ohne das letzte Detail, das übervorsichtige Naturen kennzeichnet, zu vollziehen - eine Datensicherung.

Versichern bedeutet Feigheit, Daten sichern Zeitverlust.

Im Installationsmenü wählte ich die Option "Linux zu einem bestehenden Betriebssystem installieren" oder so ähnlich, und das war das letzte, was ich für längere Zeit auf meinem Monitor zu lesen bekam.
Der Installationsvorgang war für so ein komplexes Betriebssystem irrsinnig kurz. Ungefähr zehn Minuten.
Dann ging nichts mehr. Aber auch gar nichts!
Der Fortschrittsbalken hatte sich bei 22 % festgefressen. Hätte ich vorher irgendwo Öl nachfüllen müssen?
Nach ungefähr 90 Minuten versuchte ich, durch das Drücken verschiedener Tastenkombinationen dieser meditativen Situation ein Ende zu bereiten.

Unglaublich wie schwarz alles wird, wenn man Linux hat!
Der Bildschirm jedenfalls.

Die Onlinedokumentation war in mehrere Teile gegliedert. Den Teil, der sich mit der Datenwiederherstellung befasste, hatte ich nicht mehr ausgedruckt. Wenn es notwendig war, konnte ich ja dann noch immer aus dem Internet...??!! Sie bemerken den Trugschluss, dem ich unterlag?

Selbst der Erste-Hilfe Knopf (Resettaste) konnte meine High-Tech Schreibmaschine zu nicht mehr als einem "Piep" überreden.

mfg FAV!

und auf wunsch der cheftochter -> EBAY ZEUGS
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.  part 2  (FAV am 08.06.2004, 14:53:57)
..  Re: part 2  (Wizard51 am 08.06.2004, 15:00:33)
..  Re: part 2  (Raydoo am 08.06.2004, 15:40:05)
..  Re: part 2  (anbransa am 08.06.2004, 15:56:55)
.  Re: *opeck* Windows vs. Linux  (MorphMike am 08.06.2004, 15:55:26)
.
Re: *opeck* Windows vs. Linux
Fly
08.06.2004, 16:16:08
Das schreit ja grad nach einer Erwiderung (*federspitz*)

Also gut. Nach Jahren der Linuxjüngerschaft hab ich mir halt gedacht, Millionen Fliegen können nicht irren: Fresst Sch...

Ohne Polemik jetzt mal, irgendwas muss dran sein an diesem Windows, sonst hätt's ja nicht jeder. Also rauf damit auf die Platte.

Gleich am Anfang eine kleine Hürde, wohin installieren? Was heisst, wohin? Such Dir 'ne Platte, setz sie root und schreib Dich drauf. Leider musste ich da schon feststellen, dass das so einfach nicht ist bei Windows. Windows will partout eine Partition neu erstellen weil es meine angeblich nicht lesen kann.

Hmm...

Ok, ganz dämlich bin ich ja nicht. Andere Platte dazugehängt (am 2. IDE-Controller war ja noch Platz) und los.

Ömm... Windows98 will unbedingt auf die erste Platte. Aber es gibt ja glücklicherweise noch Windows 2000, bei dem geht's auch auf der secondary slave. Passt.

Was ich damals noch nicht wusste ist, dass Win2k ohne Frage, Umschweife und Backup den MBR ins Klo schmeisst. Aber auf diese und ähnliche Feinheiten bin ich erst später gekommen.

Hurra, wir installieren. Ömm... das heisst, fast. EULA... muss ich das jetzt lesen? Wird das abgeprüft? Hoffen wir mal nein und ... Seriennummer? Ah, auf der Rückseite der CD.

Aaaaber jetzt. Windows prüft Ihre Konfiguration. Prima! SCSI controller? Hab ich doch gar nicht. Wasfür'nchipsatz? Hab ich doch auch nicht! Na, das erste was da zu passieren hat ist, den Kernel umzuschreiben, das dürfte mal klar sein! Aber lassen wir das System mal so installieren, den Dreck krieg ich später auch noch aus dem Kernel raus.

Neustart. Ok, spitze, das ging ja schnell! Und so unheimlich klein das Ganze, ein komplettes System und alles was man so braucht auf nur einer CD, wenn ich mir die durchschnittliche Distri anschau, unter 6 CDs ist da nix. Naja, vielleicht isses ohne Quellcode, aber den kann man sicher über's Netz nachholen wenn man's braucht. Auch clever gelöst, wer braucht schon die ganzen Quellen, dem Durchschnittsuser reichen ja die Kernelquellen und ggf. die vom Compiler und von der grafischen Oberfläche.

Windows kommt hoch... ui, schaut das aber aus. Was iss'n da los? Hat wahrscheinlich meine Grafikkarte nicht erkannt. Kein Problem, lynx auf und nachholen. Die Kernelmodule dazu wird's wahrscheinlich auf http://www.microsoft.com  geben, und da muss ich eh hin für'n Kernelquellcode.

Üblicherweise bin ich ja eher ein CLI-junkie, aber bleiben wir mal auf der grafischen Oberfläche, wahrscheinlich sind nicht alle Befehle so wie ich's gewohnt bin, klicken ist am Anfang sicher einfacher. Und daschau, Webbrowser ist auch installiert. Ein bisserl spartanisch kommt's mir schon vor, das Startmenü ist ein bisserl leer... naja, das werden wir schon füllen!

Hmm... nach 'ner Stunde suchen auf microsoft.com keine Spur von Kernelquellen und Grafikkartenmodule. Freund anrufen, der schon ein bisserl länger mit MS Systemen 'rummacht. Werde ausgelacht, die Kernelquellen gibt's nicht. Wie zum Teufel soll man ihn dann konfigurieren? Gar nicht, werd ich aufgeklärt. Und wie krieg ich Unterstützung für die Hardware? Von den Herstellern.

Ahhhh! Jo, macht auch irgendwie Sinn. Ich komm mir dumm vor, und grase also die Seiten von NVidia, ATI, VIA und noch ein paar ab. Klasse, jeder hat 'nen Treiber, und die gehen auch prima einfach installieren. Ist zwar ein bisserl ungewohnt, nicht den Kernel zu patchen sondern die Treiber mehr oder weniger an das fertige OS anzustückeln, aber wenn's so ist sei's halt so.

Ok, nochmal Freund, es ist Zeit das Bootscript umzuschreiben. Ich bekomme ein gedehntes und eher befremdetes "Booooootscriiiiipt???" retour. Geht auch nicht? Ömm... wie setzt man dann, was da gestartet werden soll bei welchen Runlevels. "Ruuuunleveeeels???"

Ok, gibt nur ein Runlevel. Ok, simma's uns, mehr brauchst eh nicht ausser Du hast 'nen Schei.. gebaut bei der Bootscriptkonfiguration, und nachdem das Bootscript nicht konfiguriert werden kann... Aber wie lass ich dann was automatisch starten? Oder geht das auch nicht?

Doch geht, werd ich belehrt, das muss man in der Registry eintragen unter HKEY...usw. Ich hab's mir aufgeschrieben.

Ömm... und wie prüf ich die Rückgabewerte der Programme? Damit ich je nachdem ob's erfolgreich starten oder nicht entsprechend branchen kann, Fehlermeldungen ausgeben kann, usw?

Geht alles nicht, werd ich belehrt. Diese Registryeinträge starten nur das Programm, ob's erfolgreich ist oder nicht prüft sie nicht. Aha. Na kann ich vielleicht ein Shellscript schreiben, das das macht und mir entsprechend auf der Konsole (wo iss'n die überhaupt?) Meldungen ausspuckt? Das start ich dann halt über diese Registry und dann...

"Sheeeeellscriiiiipt?..."

Ok, whatever. Gucken wir uns mal die Directorystruktur an, es wird Zeit meine Daten in den Filetree zu hängen.

Wo zum Teufel sind meine Daten???

Aha, über Datenträgerverwaltung kann man das hübsch grafisch hineinhängen. Praktisch. Einfach nur anklicken und fertig. Ok, meine Datenplatte häng ich mal als /data ein. So, Verzeichnis erstellt (das geht ja einfach mit dem grafischen Tool da), aber er will meine Partition nicht erkennen. Komisch, kann das System kein Ext2 lesen? Mal guggen ob's mit der Datenbank geht. Hmm... reiserfs geht auch nicht. Hätt ich vielleicht doch auf ext3 setzen sollen, das hätt's sicher verstanden.

Hups! Was ist jetzt, alles blau und "IRQ_NO_LESS_OR_EQUAL..." und 'ne Menge Text. Kerneldump? Syssegfault? Warum? Was hab ich'n gemacht? Ich hab doch am Kernel gar nix gemacht, kann ich ja überhaupt nicht! Ist meine Hardware am Eingehen? Muss wohl sein, immerhin verwende ich keinen experimentellen Kernel sondern 'ne stable Version.

Ich geh jetzt mal neuen Ram kaufen, wahrscheinlich liegt's daran...

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Democracy is a device that insures we shall be governed no better than we deserve.
-- George Bernard Shaw
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