Renault Logan mit Qualitätsproblemen
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Re(2): Renault Logan mit Qualitätsproblemen
03.03.2005, 18:17:16
Das Konzept der billigen Technologie mit der Fertigung in Ländern mit günstigen Kosten

ist ein typisch dummes kapitalistisches menschenverachtendes Argument.

Warum:
Billige Technologie ist häufig nicht sehr umweltfreundlich.
Fertigung in Billiglohnländer heißt Fertigung nicht in unserem Land. Das gibt mehr Arbeitslose, Lohndumping, Arbeitszeitdebatte, etc .. wie eben derzeit üblich.

Wenn dann die Kaufkraft geschwächt ist, dann fordert man halt, dass die Produkte billiger sein sollen. Also Fertigung in China statt Rumänien. Das Spiel beginnt von Neuem.

Dabei sind Kleinautos so billig wie nie zuvor. Man braucht nur den Kaufpreis in Relation zu einem durchschnittlichem Bruttogehalt setzen. In den 60-er Jahren kostete sowohl der Opel Kadett als auch der Renault R8 fast zwei Jahresgehälter. Billiger gab es nur den VW Käfer, der knapp über einem Jahresgehalt war.

Laut Statistik Austria verdiente eine Einzelperson (nicht Haushalt) 2003:
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Das standardisierte Brutto-Jahreseinkommen unselbständig Erwerbstätiger (ohne Lehrlinge) belief sich im Mittel auf 23.260 € (Frauen: 17.353 €, Männer: 27.647 €), ...
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Die Kleinwagen bekommst du also um weniger als ein halbes Jahresgehalt. Mit einer Ausstattung, von der man in den 60-er Jahren nur geträumt hat.
Der VW Lupo Nachfolger Fox kommt auch schon aus Brasilien. Ein gefährliches Spiel, an dem aber alle mitspielen.

Es kann doch nicht sein, dass das Sozialwesen (Arbeitslose) ein nationales Problem bleibt und die Produktion und die Gewinne international frei disponierbar sind.

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Re(3): Renault Logan mit Qualitätsproblemen
04.03.2005, 03:28:13
Das Konzept der billigen Technologie mit der Fertigung in Ländern mit
günstigen Kosten
ist ein typisch dummes kapitalistisches menschenverachtendes Argument.

Genau so und nicht anders ist aber der einzige Weg wie unser System funktioniert. Wir Bürger der 1. Welt sind darauf angewiesen dass wir die Rohstoffe der 3. Welt günstig kaufen können und sie in der 2. Welt günstig zu einem Endprodukt "verkochen" lassen können. Alles andere wäre moralisch ungelogen einwandfreier, doch wir könnten uns nicht mal einen Bruchteil dessen leisten zu dem wir heute imstande sind. Mag sein dass ich diesbezüglich recht Egoistisch bin, aber ich und mein direktes Umfeld sind mir immer noch am nächsten.

Brutto-Jahreseinkommen unselbständig Erwerbstätiger ... 23.260 €
Die Kleinwagen bekommst du also um weniger als ein halbes Jahresgehalt.

Das klingt so easy, isses aber nicht. :-) Guter Mann, als du den Brutto-Betrag eingetippt hast, scheinst du den Herrn Finanzminister vergessen zu haben. Bei der derzeitigen durchschnittlichen Steuerquote von 45% schauts da aber recht düster aus, mit einem halben durchschnittlichen Netto-Jahresgehalt (denn das ham wir am Konto) einen aktuellen Klein(st)wagen kaufen zu können. Kaufen wir also nicht den allerkleinsten Wagen im Yaris-Format ganz ohne Sonderausstattung sondern gönnen uns einen Polo in mittlerer Ausstattung müss(t)en wir schon ein ganzes Jahr malochen um das wegzahlen zu können. Gehen wir nun von der (realistischen?) Annahme aus, dass ein Durschnitts-Mensch ca. 1/4 seines Gehaltes dafür maximal ausgeben kann weil er den Rest zum Essen, Leben und für die Wohnraumbeschaffung braucht, wären das schon 4 Jahre. Das sind - der durschnittliche unselbständige Erwerbstätige steht 45 Jahre aktiv im Erwerbsleben - ein bischen weniger als 10% der gesamten Arbeitszeit eines Bürgers der Republik Österreich. Also umgekehrt betrachtet, man muss (fast) 10% seiner gesamten aktiven Lebens-Arbeitszeit aufwenden um sich EINEN VW Polo abzahlen zu können. So ein Shice!

Es kann doch nicht sein, dass das Sozialwesen (Arbeitslose) ein nationales Problem bleibt und die Produktion und die Gewinne international frei disponierbar sind.

Ich wüsste dafür ehrlich gesagt keinerlei Lösungsansatz. Eine Weltregierung? ?-)


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