Richtiges Licht bei Innenaufnahmen
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Re: Richtiges Licht bei Innenaufnahmen
10.07.2006, 15:31:21
Ausleuchten, Luxmeter

Also der Tipp mit den "Baustrahlern" ist nicht so schlecht. Bei Digitalkamera auf Kunstlicht ("Glühlampensymbol) oder manuel Weißabgleich auf 3000K stellen und schon stimmt alles. Vorausgesetzt ist die Abwesenheit von anderen Lichtanteilen (Tageslicht, Leuchtstofflampen oder andere Lichtquellen, wo keine Halogenlampen verwendet werden.
Hochvolthalogenlampen ab 300W ("Halogenstab" für Netzspannung) haben i.a. ca 3000 K, die eigentliche Kunstlichteinstellung ist zwar auf 3200K ("Photolampen" in Halogen oder konventioneller Ausführung haben 3200 oder 3400K, letztere sind jene mit 30 bis 50 Betriebsstunden), paßt aber so einigermaßen. Besser ist aber die Einstellung auf 3000K. Welche Strahler? Am Besten gleich mit Stativ und zumindest 500W (keine 300W Minis). Bei SW spielt die Farbtemperatur nur eine sehr geringe Rolle, da darf Licht aus verschiedenartigen Quellen ruhig gemischt werden.
Als "Softener" eigenen sich alle diffus reflektierenden wärmebeständigen Platten. Styropor ist in der Nähe der Strahler nichts, Mindestabstand beachten. Auf einer Seite aufgebrachte Alufolie erweitert die Möglichkeiten solcher Reflektorplatten. Durchlichtschirme selbst bauen geht zwar, bedeutet aber doch schon recht viel Aufwand. Bauanleitungen gibts im Internet. Diffuser sind unbedingt notwendig. Die Reflektorplatten (Styroporplatten) können auch wunderbar als Aufheller eingesetzt werden.
Wichtig für das eigene Studio: die Hohlkehle. Große, breite Papierbahn (Rolle) an der Decke aufhängen. Mindestbreite: 2m, wenn auch einmal Portraits gemacht werden sollen. Wenn das Papier auch als Unterlage verwendet wird, entsteht beim Übergang vom hängenden zum liegenden Papierbereich eine Hohlkehle. Je größer diese ist (der Radius), desto besser. Sonst sollte der Raum gut abgedunkelt sein, schwarze Tücher (z.b. schwarzer Stoff als Meterware, in möglichst breiten Bahnen) um störende Reflexe an Decke, Wand etc. abzudecken/abzudunkeln.
Luxmeter. Kann verwendet werden, ich empfehle den direkten Einsatz eines Belichtungsmessers, der ohne umrechnen die Belichtungswerte ausgibt. Luxmeter können zwar verwendet werden, die Umrechnung birgt aber eine Fehlermöglichkeit. EIn einfacher Belichtungsmesser kostet nicht viel.
Ach ja, und nicht auf die Sonnenblende am Objektiv vergessen (vor allem bei der klassischen 3-K Lichtaufteilung besonders empfehlenswert)

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Re: Richtiges Licht bei Innenaufnahmen
10.07.2006, 19:31:34
Alsdern, gemma´s an:

Ausgehend von Deinen "amtsbekannten" Interessen in ungeordneter Reienfolge, die da wohl sein dürften: Autos, Frauen und Nahrungsmittel sowie deiner Angabe, dass es um Aufnahmen in Innenräumen gehen soll und meiner Vermutung, dass Du keine späte Karriere als Food-Fotograf anpeilst unterstelle ich einmal, dass es um die Ablichtung von Personen in wechselnden Posen geht.

Nehmen wir einmal an, Du planst, ein Schulungsvideo für freies Muskeltraining mit Hanteln, Theraband u.ä. mit zwei TeilnehmerInnen oder einer kleinen Gruppen zu fotografieren bzw. zu drehen und gehen wir von einer No-Budget bis Low-Budget Variante aus.

Der Einfachheit gehe ich davon aus, dass Du Cameras zur Verfügung hast, die die Möglichkeit zu einem Weissabgleich bieten, setze aber sonst nichts besonderes voraus: Normale Home-User DV-Camera und gehobene Amateur-Digicam

Minimum-Ausrüstung:

Mehrere 500 Watt Bauscheinwerfer auf Stativen:
  Vorteil: Billig, im örtlichen Baumarkt erhältlich und ziemlich "zaach"
  Nachteil: Der Überwiegende Teil des Stroms wird statt in Hitze umgewandelt.

Jede Menge Styroporplatten, Stärke 20 mm, Breite 500 mm, Länge 1000 mm
  DER Allround-Reflektor, selbst bei Vollprofi-Portraitisten wie Patrick Demarchelier,
  spottbllig und ultraflexibel

Einge stabile Holzleisten zur Stabilisierung großer Lichtaufbauten aus Styroplatten oder zum Bau von Rahmen, die mit Transparentpapier (von der Rolle) bespannt werden, um Diffusoren zu improvisieren.

Ergo: Transparentpapier, am besten in 70 cm oder 100 cm Rollen, nicht zu dünn.

Dazu diverser Kleinkram: Tischlerklemmen, Gaffer-Tape, Draht, Schnur, Nägel, Schrauben, Akku-Bohrschrauber, etc.

Um ein Set von sagen wir mal der Größe einer Sofa- oder Tischgruppe auszuleuchten würde ich vorschlagen, aus den Styroplatten zwei L-förmige konstruktionen zu bauen. Zunächst einmal 5 Platten an ihren langen Seiten mit Gaffertape verbinden, sodass eine Fläche von 1 x 2,5 m entsteht. Zwei solche Flächen werden in 90° Winkel hochkant aneinander geklebt, sodass ein 2,5 m hoher Winkel entsteht. In diesen Winkel würde ich aus rund 0,75 m Entfernung drei Strahler in 1 m, 1,5 m un 2 m richten wobei der Reflektor einge Meter vom Motiv entfernt sein sollte.

Bei einem Objekt von geringer Tiefe reicht ein solcher Turm links und rechts des Motivs, bei einem tiefen Set kann man mehr Türme einsetzen.

Nicht zu verachten ist auch die Verwendung von Diffusoren aus auf Rahmen gespanntem Transparentpapier. Hier kommt das Licht allerdings härter, sodass man wenn möglich zwei Lagen in etwas Abstand verwenden sollte. Stehen Fenster oder Türrahmen zur Verfügung kann man diese als Rahmen für die Folie hernehmen.

Mit schwarzem Papier beklebte Styroplatten zwischen Kamera und Lichtquellen bzw. sehr hellen Stellen helfen gegen Spiegelungen und Kontrastverlust.

Zur besonderern Ausleuchtung bei Nahaufnahmen helfen Lichtboxen: Große, tiefe Kartonrahmen mit mind. zwei Lagen vorgespanntem Transparentpapier und einer eingebauten Leuchte. (Allfällige Spötter mögen sich an CWsoft wenden, der meine Qualitäten als Kontrukteur von Low-Budget-High-Quality Leuchkörpern (auch mit Blitz) bestätigen kann.)

Mit Lichtmessgeräten würde ich mich gar nicht erst abgeben (außer du magst 2.000 Euro aufwärts investieren), sondern würde auf Ausprobieren (ein, zwei Tage vor dem Shooting) setzen. Faustregel: Je größer eine Lichtfläche, desto weniger hart der Schatten...also nicht zu nahe ran mit em Licht, auch weil die Menschen sonst gebraten werden.

Well, es wäre noch viel zu sagen, aber das können war ja auch als Frage-Antwort Spiel machen. Stehe gern zu Diensten. ;-)

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