Re: Diebstahlsicherung (Zündunterbrecher, etc...) Ideen?
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Re: Diebstahlsicherung (Zündunterbrecher, etc...) Ideen?
01.08.2006, 22:59:06
so ein System selber zu basteln ist relativ einfach und kostet kaum Geld. Und bietet meist einen besseren Schutz als eine originale Wegfahrsperre oder eine Alarmanlage. Der Autodieb hat einfach nicht die Zeit so ein System in der Hektik zu begreifen.

Wie es funktioniert ist ganz einfach, ich hatte beide Systeme in meinem geliebten Chrysler Stratus Cabrio:

1) Stromversorgung für das Motorsteuergerät suchen. Findet man ganz einfach über den Sicherungskasten. Ein Test mit abgezogener Sicherung reicht ob die Karre noch anspringen würde oder nicht, falls schon den Schaltplan studieren. Dann einfach ein Kabel nach dieser Sicherung auftrennen, Kabel mit unaufälliger Farbe fachgerecht einlöten und einen Microschalter an einem geheimen Ort verstecken. Oft wird auch ein zweiter Heckscheibenheizungsschalter verbaut, das ist aber zu offensichtlich. Der Starter dreht zwar durch, aber der Motor springt nicht an.

2) Stromunterbrechung mittels 12V Hochleistungsschalter: Direkt am Pluspol der Batterie diesen Hochstromschalter gesetzt, das sind die Dinger mit dem roten Kunststoffschlüssel, verwendet man bei Booten oder Rallyautos. Ohne geeigneten (schweren) Werkzeug oder dicken Kabeln hat der Dieb keine Chance den Anlasserstrom zu überbrücken. Funktioniert prima. Hat aber auch Nachteile, Radiocode muss immer eingegeben werden. Und bei Fahrzeugen ohne Türschlösser (zb mein aktuelles Auto) würde man selber nicht mehr reinkommen. Aber ein weiterer Vorteil, bei Fahrzeugen mit langer Stehzeit wird der Entladung der Batterie durch Standbyströme des Fahrzeuges vorgebeut. Vereinfacht gesagt, die Batterie bleibt länger fit.

Materialkosten bisher: Ca. 15 Euro, den Kram hat Conrad
Arbeitsaufwand: Ca. 3 Stunden
Beide Systeme gelten für Benziner und für Diesel Autos.

Gratistricks: Wer auf den Bastelkram verzichten will, aber trotzdem dem Dieb das Leben schwer machen will: Einfach die Sicherung vom Motorsteuergerät ziehen, Sicherungsdeckel wieder zu.  
Etwas aufwändiger, aber 100% sicher: Motorsteuergerät ausbauen, ist in 3 Minuten erledigt.
Bei Benziner, auch ganz einfach, im Motorraum die Zündanlage ausser Kraft setzen, sei es einen Stecker abziehen oder das Hauptzündkabel ausbauen

Bei Automatikautos: Unterbrechung des Bremslichtschalters, ohne Bremslichtsignal kann man keinen Gang einlegen. Ist allerdings nicht ganz "lupenrein" dieser Umbau, könnte einen Prüfer sauer aufstossen. Dafür ist es sehr leicht zu realisieren, die Kabel befinden sich bereits im Fussraum.

Eine Stromunterbrechung der Benzinpumpe halte ich für Käse, denn mit dem Restdruck in der Einspritzung fährt das Auto womöglich noch ein Stück und steht dann im Weg herum (okay, müsste man vorweg testen wie lange das Ding noch fährt)

Leider fällt mir nichts ein was ein aufladen des Fahrzeuges mittels Kran auf einen LKW verhindern würde. Ausser vielleicht ein Hilti Schussapparat um Dübbel in den Boden zu setzen (nicht ganz ernst gemeint)

Zum Ausbau der Türschlösser noch ein Wort: Speziell die VAGs sind beliebte Opfer für den sogenannten Schlossstich. Für den geübten Einbrecher ist so ein Schloss nahezu kein Hindernis, meist haben die auch das entsprechende Werkzeug dabei, dann geht es Ratschbumm und offen.
Vorbeugen kann man insoferne, wenn man sich mal in der Flotte umschaut, die hinteren Türen haben zwar die selben Türgriffe, allerdings ohne Schlösser. Statt dessen sind Abdeckkappen und Schlossdummies verbaut. Dieses Schlossdummies sind massiv und können nicht einfach durchstossen werden. Wenn man das vorne verbaut hat man einen recht wirkungsvollen Schutz , der Dieb sucht sich besser ein Auto mit Schlösser. Geht halt nur wenn man Funk hat.

Um das einschlagen der Seitenfester zu vermeiden habe ich hinten getönte Folien, vorne eine Art Splitterschutzfolie verbaut. So ein Fenster geht zwar kaputt, aber einschlagen ist sehr schwer, der Dieb holt sich blutige Pfoten.

Ausserdem sollte man nichts im Auto lassen was einen Dieb anzieht, rein garnichts.
Uns wurde im ersten Bezirk am hellichten Tag vor dem Büro eine Seitenscheibe wegen einer Stange Zigaretten eingeschlagen, die betroffene Sekretärin staunte nicht schlecht.

Trotz all dieser Vorkehrungen und Überlegungen wurde in mein Auto vor 2 Jahren im Kofferraum eingebrochen, die Diebe hatten mich beobachtet als ich eine Tasche in den Kofferraum gestellt habe. Ich konnte der Polizei sogar eine Täterbeschreibung und die Fahrzeugtype bekanntgeben, natürlich ohne Erfolg. Seit dem lasse ich nicht einmal mehr im Kofferraum was liegen. Und wenn ich nun in einem Parkhaus stehe und ich habe Parkplatzwahl, fahre ich mit dem Fahrzeugheck ganz dicht an die Wand, dann bekommt der Dieb die Klappe nicht auf.

Und sollte ein Autoknacker diese Zeilen lesen: ICH HASSE EUCH, bei mir gibt es nichts mehr zu holen!




Grüsse, Geri    
                                              
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